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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

"Freundschaft ist eine Tür zwischen zwei Menschen. Sie kann manchmal klemmen, sie kann knarren, aber sie ist nie verschlossen.

Hot Mess
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Hot Mess, heißes Durcheinander? Ein Durcheinander scheint es tatsächlich zu sein, was nicht böse gemeint ist, Lebenswege können sich ändern und nicht jeder ändert sich gleich schnell. Bei einem läuft es ...

Hot Mess, heißes Durcheinander? Ein Durcheinander scheint es tatsächlich zu sein, was nicht böse gemeint ist, Lebenswege können sich ändern und nicht jeder ändert sich gleich schnell. Bei einem läuft es gut, bei anderen weniger, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ich habe mich hier auch gefragt wie abhängig wir von WhatsApp-Chats sind und die Ungeduld auf eine Reaktion, warum antwortet sie nicht, was ist geschehen, bin ich nicht mehr dabei und und und?
Das Buch begleitet drei Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten, Joanne, Claire und Lexi. Joanne ist gerade Mutter geworden, ein ganz neuer Lebensabschnitt, in dem sich natürlich alles um das Muttersein dreht und das ja immer, 24 Stunden am Tag. Da können Lebenswege auseinander gehen und das tun sie hier. Dann Lexi, die mit ihrer besten Freundin einen sehr erfolgreichen Podcast betreibt, bis die Freundin sich einen heftigen Foppas leistet und die Freundschaft zerbricht, aber auch der Podcast zerbricht, kann man einfach ausgetauscht werden und wenn ja wie war das dann mit „der Besten Freundin“? Zuletzt Claire, Claire arbeitet als Tagesmutter, sie hat vor einem Jahr etwa Psychische Probleme gehabt und sich denen auch gestellt, sie wünscht sich, sollte man hier schreiben die Freundschaft ihrer Freundinnen, dabei haben sie Claire in der Klinik nie besucht oder sich gemeldet, was ist dann eine Freundschaft wert, wenn nicht in schwere Zeiten? Soweit ein ganz normales Buch, aber am Anfang des Buches ist eine Triggerwarnung, hinten wird erklärt um was es geht. Um keinen Spoiler einzubauen lasse ich das mal so stehen. Das Buch ist sehr warmherzig geschrieben, die Protagonisten sind zwischen 20 und 30. Das Cover gefallt mir mit den weichen Farben sehr gut. Fazit das Buch ist sehr angenehm zu lesen, es lehrt das wir versuchen sollten Dinge zu hinterfragen, aufeinander aufzupassen, da zu sein, ein interessantes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe, vielen Dank.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2024

Wer bin ich und was ist meine Geschichte

Wo auch immer ihr seid
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In ihrem Debütroman „Wo auch immer ihr seid“ erzählt Khué Pham, warum die Ergründung der eigenen Herkunft entlastend sein kann – aber nicht muss. Kiêus Geschichte beginnt mit einem Geständnis: „Ich kann ...

In ihrem Debütroman „Wo auch immer ihr seid“ erzählt Khué Pham, warum die Ergründung der eigenen Herkunft entlastend sein kann – aber nicht muss. Kiêus Geschichte beginnt mit einem Geständnis: „Ich kann meinen eigenen Namen nicht aussprechen.“ Ihre Eltern kommen aus Vietnam, sie selbst aber ist in Deutschland geboren und aufgewachsen.
Die Protagonistin und Ich-Erzählerin Kiêu ist 30 und arbeitet in Berlin als Journalistin. Ihr deutscher, blonder Freund imponiert ihr auch, weil er in den ersten sechs Stunden ihres Kennenlernens kein einziges Mal nach ihrer Herkunft fragt (dafür offenbar viel über sich selbst redet). Es ist Kiêu lästig, an ihre vietnamesischen Wurzeln erinnert zu werden. So wie ihr auch die Frage „Wo kommst du her?“ immer lästig ist. Kiêus Umgang mit der vietnamesischen Kultur ist von beinahe abgeklärter Kälte. Da ist kein Schmerz, kaum Wehmut oder Sentimentalität. Weil ein Teil ihrer Familie nun in der kalifornischen Diaspora wohnt, gesteht sie einmal: „Was dort“, also in Kalifornien, „geschieht, berührt weder meinen Alltag, noch – ich sage es ganz ehrlich – mein Herz.“ Wie soll sie beim Tod der Großmutter auch Trauer empfinden, wenn sie doch tausende Kilometer entfernt lebte, sie sie kaum kannte? Für Kiêus Abgeklärtheit ist auch das verantwortlich, was in Familien mit Flucht- und Kriegsgeschichte oft geschieht: die Verdrängung der Vergangenheit zugunsten eines Neuanfangs. Auch Kiêus Eltern schwiegen über ihre Erlebnisse im Vietnamkrieg. Allerdings gelingt das mit dem Verdrängen ja selten so, wie man sich das vorstellt. Denn was einmal in der Versenkung verschwunden ist, taucht mit Sicherheit wieder auf. So funktionieren auch kollektive Traumata, die sich über Generationen hinweg übertragen. Was haben meine Vorfahren erlebt? Was davon haben sie mir verheimlicht? Und wie beeinflusst mich das? Auch Kiêu kommt nicht umhin, sich diesen Fragen zu stellen. Nämlich als sie nach dem Tod der beinahe unbekannten Großmutter dazu genötigt wird, die „fremde Verwandtschaft“ in Kalifornien zu besuchen. Mit dem Tod ihrer Großmutter und einer Nachricht ihres Onkels Son aus Kalifornien beginnt die Reise in ihre eigene Familiengeschichte, und sie fängt an, sich intensiv mit den historischen Geschehnissen in Vietnam auseinanderzusetzen. Neben Kiều berichten auch ihr Vater Minh und ihr Onkel Son von den Erlebnissen. Dabei unterteilt sich das Erzählte in drei Zeitabschnitte: Kiều berichtet über das aktuelle Geschehen der Gegenwart – nämlich der Familienzusammenkunft nach vielen Jahren zur Testamentseröffnung ihrer Großmutter in Kalifornien -, ihr Vater über die Zeit während des Krieges und sein Studium Ende der 1960er-Jahre in Berlin. Die Erzählungen des Onkels Son beginnen mit dem Ende des Vietnamkrieges und dem Beginn der kommunistischen Regierung sowie seinem Fluchtversuch. Ein Einblick in eine fremde Welt, die vor unseren Augen und doch hinter verschlossenen Türen stattfindet. Das Buch ist im btb Verlage erschienen, vielen Dank.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Eine zweite Chance oder das Leben neu sehen

Immer noch wach
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Eine zweite Chane möchte man fast denken und so scheint es auch. Als ich den Klappentext gelesen hatte habe ich gedacht Alex geht in ein Hospiz und erlebt dort wieviel noch vom Leben da sein kann auch ...

Eine zweite Chane möchte man fast denken und so scheint es auch. Als ich den Klappentext gelesen hatte habe ich gedacht Alex geht in ein Hospiz und erlebt dort wieviel noch vom Leben da sein kann auch wenn man sterbenskrank ist, den das ich Alex. Mit 30 Jahren erhält er die Diagnose Magenkrebs, bereits sein Vater ist jung daran gestorben da war Alex gerade sieben Jahre alt. Wie geht man als junger Mensch damit um so eine Diagnose zu bekommen? Alex scheint da zweispaltig zu sein, es hat den Eindruck nur Aufgeben ist sein Weg, weil er keine Behandlung zulässt, sondern sich nachdem er sich von seinen Freunden verabschiedet hat in ein Hospiz zurückzieht zum Sterben. Dann kommt alles anders und es stellt sich die Frage wie geht man damit um abgeschlossen zu haben und dann doch weiterleben zu dürfen? Es hat den Anschein, in sein altes Leben kann er nicht zurück, verabschiedet ist verabschiedet. Alex geht einen neuen Weg, er lebt die Träume oder letzten Wünsche seiner Mitpatienten im Hospiz, er begibt sich auf eine Reise und zwar nicht in den Tod, sondern in das Leben. Lässt er so das Leben der anderen Hospizbewohner ausklingen, eine Zeitlang weitererinnern? Ein sehr nachdenkliches Buch, er gibt bei vielen Hospizen den Leitgedanken „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben“. Alex schafft es den neugewonnen Tagen mehr Leben zu geben, vielen Dank.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Manchmal muss man gehen um im alten einen neuen Anfang zu finden.

Das Buch der neuen Anfänge
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Nach dem Roman „Das Glück der Geschichtensammlerin“ hat Sally Page nun einen weiteren sehr einfühlsamen Roman veröffentlicht. Manchmal wartet das Glück an den unwahrscheinlichsten Orten, hier in einem ...

Nach dem Roman „Das Glück der Geschichtensammlerin“ hat Sally Page nun einen weiteren sehr einfühlsamen Roman veröffentlicht. Manchmal wartet das Glück an den unwahrscheinlichsten Orten, hier in einem kleinen Laden mit all seinen Geheimnissen. Man fühlt sich sofort wohl in diesem kleinen Laden den einst ihr Onkel Wilbur betrieben hat, Kindheitserinnerungen werden wieder präsent. Schön fand ich die Wundertüte die ihr Onkel immer für sie gepackt hat, Dinge die eigentlich aussortiert werden sollten, Quittungsblöcke mit Rissen, Hefte mit Eselsohren und ähnliches wurden für Jo zum Abendteuer. Und dass das Sortiment aus der Zeit gefallen ist finde ich nur bedingt, entweder man mag Schreibwaren oder eben nicht, hier liegt das Augenmerk auf Füllfederhalter, etwas Nostalgie ist doch schön. (Ein Satz aus dem Buch) Ah Füllfederhalter, die musst du da aber rausholen, Jo. Da drinnen haben sie doch nichts verloren. Füller muss man jeden Tag benutzen. Jeden Tag. Sonst werden sie einsam, denken, dass sie niemand liebt, und schreiben dann auch nicht gut sollte man hier anhängen. Diese Liebe scheinen die Menschen, die in den Laden kommen zu haben, schnell erweitert sich sogar das Repertoire und Gespräche entstehen. Aber was entsteht noch, die Protagonisten scheinen alle etwas Rätselhaftes zu haben. Jo die nach London gekommen ist um den Laden eine Weile zu übernehmen läuft eigentlich weg vor einer Liebe wo alle sagen, er ist es nicht wert, ihr Freundin bekommt ein Kind, eine Vikarin ist vor etwas davongelaufen, der Optiker im Laden nebenan, das Tattoostudio und ein Autor der sein, vielleicht wird es ein Buch in Kladden festhält. Eine Geschichte die mit viel Wärme geschrieben den Leser mitnimmt in eine etwas mit Weihnachtsglanz verzauberte Reise. Dass das Buch um Weihnachten erzählt wird sollte den Leser nicht davon abhalten es zu jeder Jahreszeit zu lesen, hier ist Weihnachten eher erwähnt um Sehnsucht, Zauber und Zusammenrücken dem Leser näher zu bringen. Ein Lieblingssatz, „Das ist das Problem mit Tränen, sie überrumpeln einen einfach“. Aber es scheint einen Platz für alles zu geben und dann ist alles an einem Platz. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, vielen Dank.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Manchmal muss man gehen um im alten einen neuen Anfang zu finden.

Das Buch der neuen Anfänge
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Nach dem Roman „Das Glück der Geschichtensammlerin“ hat Sally Page nun einen weiteren sehr einfühlsamen Roman veröffentlicht. Manchmal wartet das Glück an den unwahrscheinlichsten Orten, hier in einem ...

Nach dem Roman „Das Glück der Geschichtensammlerin“ hat Sally Page nun einen weiteren sehr einfühlsamen Roman veröffentlicht. Manchmal wartet das Glück an den unwahrscheinlichsten Orten, hier in einem kleinen Laden mit all seinen Geheimnissen. Man fühlt sich sofort wohl in diesem kleinen Laden den einst ihr Onkel Wilbur betrieben hat, Kindheitserinnerungen werden wieder präsent. Schön fand ich die Wundertüte die ihr Onkel immer für sie gepackt hat, Dinge die eigentlich aussortiert werden sollten, Quittungsblöcke mit Rissen, Hefte mit Eselsohren und ähnliches wurden für Jo zum Abendteuer. Und dass das Sortiment aus der Zeit gefallen ist finde ich nur bedingt, entweder man mag Schreibwaren oder eben nicht, hier liegt das Augenmerk auf Füllfederhalter, etwas Nostalgie ist doch schön. (Ein Satz aus dem Buch) Ah Füllfederhalter, die musst du da aber rausholen, Jo. Da drinnen haben sie doch nichts verloren. Füller muss man jeden Tag benutzen. Jeden Tag. Sonst werden sie einsam, denken, dass sie niemand liebt, und schreiben dann auch nicht gut sollte man hier anhängen. Diese Liebe scheinen die Menschen, die in den Laden kommen zu haben, schnell erweitert sich sogar das Repertoire und Gespräche entstehen. Aber was entsteht noch, die Protagonisten scheinen alle etwas Rätselhaftes zu haben. Jo die nach London gekommen ist um den Laden eine Weile zu übernehmen läuft eigentlich weg vor einer Liebe wo alle sagen, er ist es nicht wert, ihr Freundin bekommt ein Kind, eine Vikarin ist vor etwas davongelaufen, der Optiker im Laden nebenan, das Tattoostudio und ein Autor der sein, vielleicht wird es ein Buch in Kladden festhält. Eine Geschichte die mit viel Wärme geschrieben den Leser mitnimmt in eine etwas mit Weihnachtsglanz verzauberte Reise. Dass das Buch um Weihnachten erzählt wird sollte den Leser nicht davon abhalten es zu jeder Jahreszeit zu lesen, hier ist Weihnachten eher erwähnt um Sehnsucht, Zauber und Zusammenrücken dem Leser näher zu bringen. Ein Lieblingssatz, „Das ist das Problem mit Tränen, sie überrumpeln einen einfach“. Aber es scheint einen Platz für alles zu geben und dann ist alles an einem Platz. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, vielen Dank.

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