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Veröffentlicht am 10.11.2024

Fortgeschrittene Lektionen für angehende Schurken

Long Live Evil
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Die erste Lektion: Niemals darauf vertrauen, dass die Geschichte, die du glaubst zu kennen, auch wirklich die ist, die du erleben wirst. Genau das gilt für die Geschichte, die du hier meinst zu erwarten ...

Die erste Lektion: Niemals darauf vertrauen, dass die Geschichte, die du glaubst zu kennen, auch wirklich die ist, die du erleben wirst. Genau das gilt für die Geschichte, die du hier meinst zu erwarten zu erleben.
Rae dachte, sie wüsste alles – kämpfen, leiden, verlieren. Doch als sie in ihrer geliebten Fantasy-Buchreihe als Schurkin landet, sieht sie sich plötzlich dem „Einstigen und Ewigen Kaiser“ gegenüber, der sie lebend nicht haben will … Willkommen, angehender Schurke! Willkommen im grauen, moralisch verwirrenden Wunderland, wo Kontrolle nur eine Illusion ist.

Zweite Lektion: Lass dich auf das Chaos ein.
Der Schreibstil ist bereits dein erster Antagonist - konfus, wirr. Du wirst dich immer wieder verlieren. Ja, es ist verwirrend, ja, du wirst Sätze nochmal lesen müssen. Aber vielleicht ist genau das die wahre Essenz des Bösen. Raes Abenteuer spiegelt diesen Wahnsinn perfekt wider: Wie sie, fühlte ich mich überfordert von dieser fremden Welt und den unzähligen Figuren. Doch das ist eben die Kunst des Schurken, Sarah Rees Brennan zeigt es uns: die Fähigkeit, selbst im Chaos einen Weg zu finden.

Dritte Lektion: Ein Schurke ist nicht nur das, was er scheint.
Das Spannende daran ist: jede Entscheidung, jede Tat, oder eben nicht, formt den Lauf der Geschichte neu. Schurken haben auch Sympathie und Grauzonen. Das Buch bringt eine überraschende Tiefe mit, die dich zum Nachdenken bringt und letztendlich dazu, die nächste böse Tat ein wenig wohlüberlegter anzugehen.

Nun frage ich dich, zukünftiger Schurke. Magst du wirklich böse sein?
Lies es! Trotzdem!

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Aufklärungsbericht: Gefährliche Anziehung

Burning Crown
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Zielobjekt: Burning Crown von Marie Niehoff

General, es wurde beobachtet, dass Captain Yessa Hayes, Truppenmitglied der Eldeya-Armee, eine "nähere Verbindung" zu ihrem neuen Drachenwandler Cassim eingegangen ...

Zielobjekt: Burning Crown von Marie Niehoff

General, es wurde beobachtet, dass Captain Yessa Hayes, Truppenmitglied der Eldeya-Armee, eine "nähere Verbindung" zu ihrem neuen Drachenwandler Cassim eingegangen ist – eine Annäherung, die alles andere als strategisch wirkt. Beziehungen zwischen Reitern und Wandlern sind strengstens untersagt, ein Bruch dieser Regel ist mit dem Tod zu ahnden. Cassim übt eine Anziehung aus, die Yessa kaum kontrollieren kann, ohne die Gefahr zu ahnen, die von ihm ausgeht.

Yessas Eignung als Captain wirft Fragen auf. Ihre unüberlegte Hingabe und das blinde Vertrauen, lassen Zweifel an ihrer Führungsstärke entstehen. Eine Führungskraft sollte Entschlossenheit und Stärke verkörpern, doch Yessas Naivität wirkt fast wie eine Schwachstelle. Trotz ihrer Loyalität zur Armee bleibt ihre Befähigung als Captain fragwürdig, was die Mission insgesamt ins Wanken bringen könnte.

Dennoch, General, muss festgehalten werden, dass die Dynamik zwischen Reitern und Drachenwandlern eindringlich dargestellt ist. Die Drachenwandler, die nur als Werkzeuge gesehen und schlecht behandelt werden, spiegeln die dunkle Seite dieser militärischen Ordnung wider. Der Stil ist angenehm leicht und flüssig, wobei die Emotionen zwischen Wandler und Reiterin das Hauptziel dieses Konflikts ist.

Abschließend: Die Schlachtfelder dieser Welt sind düster, das Territorium brüchig, das Grundgerüst des Worldbuildings ein Mysterium. Dieser Auftakt verspricht eine Mission voller Drama und Chaos. General, wir empfehlen, Zielobjekt "Burning Crown" weiter zu beobachten.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Komm, lass uns die Zeit neu aufbrühen

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Komm, setz dich doch zu mir, ich lade dich ein auf einen Kaffee – ja, einfach so, ganz entspannt. Lass uns in diesem kleinen Café am Rand von Sapporo eintauchen, wo die Besitzerin mit einer Tasse Kaffee ...

Komm, setz dich doch zu mir, ich lade dich ein auf einen Kaffee – ja, einfach so, ganz entspannt. Lass uns in diesem kleinen Café am Rand von Sapporo eintauchen, wo die Besitzerin mit einer Tasse Kaffee uns mehr schenken kann als nur Wärme. Sie lädt uns ein, für ein paar Momente zurückzugehen, verpasste Chancen zu sehen, und vielleicht sogar – neu zu wählen.

Während wir da sitzen, dampfender Kaffee vor uns, denk ich an Himari, die junge Pianistin, die mit ihrem Traum und dem Schmerz eines Verlusts ringt. Sie wünscht sich nichts mehr, als die Zeit zurückzudrehen – wie wir das doch alle manchmal tun. Shiori Ota erzählt uns leise und zart von ihr und all den anderen, die nach etwas greifen, das ihnen entglitten ist. Ich hatte erst erwartet, die Geschichte aus der Perspektive der Barista zu erleben, doch stattdessen ist es Himari, die uns führt. Unerwartet, zu kurz angerissen und irgendwie – genau das Richtige.

Hier im Café wird uns klar, dass wir die Vergangenheit nicht wirklich ändern müssen, sondern vielleicht nur, wie wir auf sie schauen, um die Gegenwart neu zu gestalten. Und so wie die bittere Note im Kaffee das Aroma erst perfekt macht, ist Reue nicht das Ende – sondern der Anfang von etwas Neuem. Diese Lektüre hat mich berührt mit ihrer stillen, tiefen Weisheit. Also, was sagst du? Lass uns diesen Kaffee genießen und wer weiß, vielleicht finden auch wir hier im Café nicht das, was wir erwarten – sondern das, was wir wirklich brauchen.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Spiel mit der Wahrheit – verlierst du?

Scandor
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Alltägliche Lügen, die uns ständig umgeben, werden plötzlich gefährlich. Schon die Prämisse von "Scandor" hat mich direkt gepackt. Stell dir vor, du kannst keinen dieser "Tut mir leid"-Floskeln mehr durchmogeln ...

Alltägliche Lügen, die uns ständig umgeben, werden plötzlich gefährlich. Schon die Prämisse von "Scandor" hat mich direkt gepackt. Stell dir vor, du kannst keinen dieser "Tut mir leid"-Floskeln mehr durchmogeln - ohne, dass Scandor dich aus dem Spiel kickt! Philipp und Tessa, mutig und voller Hoffnung, sind mitten in diesem Battle Royale der Wahrheit – und ja, du fieberst so richtig mit ihnen mit!

Was mich besonders fasziniert hat, war diese ständige Bedrohung, die in der Luft lag - wie schnell eine kleine Notlüge zu echten Problemen führen kann. Jeder Satz könnte das letzte Wort sein. Die Spannung hält dich, selbst wenn die Geschichte mal langsamer wird. Ein Lob an Poznanski dafür, wie sie uns vor Augen führt, wie oft wir lügen – selbst aus Liebe oder Höflichkeit.

Das Ende - ja, das fühlte sich ein bisschen wie ein Fehltritt an. Irgendwie konstruiert und deplatziert. Dennoch hat Ursula Poznanski es geschafft, einen packenden Jugendthriller zu kreieren, der zum Nachdenken anregt. Wie oft lügen wir im Alltag - allein durch alltägliche Floskeln - ohne es zu merken? Und genau das ist der Kern dieses Thrillers.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Der Tod stirbt – der Thrill gleich mit?

Die Abschaffung des Todes
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Eschbach hat sich echt was ausgedacht, aber ich weiß noch immer nicht genau, was ich von "Die Abschaffung des Todes" halten soll. Die Idee, den Tod abzuschaffen, klingt faszinierend – dachte ich zumindest. ...

Eschbach hat sich echt was ausgedacht, aber ich weiß noch immer nicht genau, was ich von "Die Abschaffung des Todes" halten soll. Die Idee, den Tod abzuschaffen, klingt faszinierend – dachte ich zumindest. Doch was folgte, war nicht der Thriller, den ich erwartet hatte.

Die Geschichte entführt uns in eine Welt, die so real wirkt, dass man beim Lesen kaum noch die Grenze zwischen Realität und Fiktion erkennt. Die Idee, ewig zu leben, ist gewaltig und beängstigend. Was bedeutet es, ewig zu leben? Verliert das Leben dann seinen Wert? Sein Buch ist gespickt mit tiefen, philosophischen Fragen und Gedankenexperimenten, die zum Nachdenken anregen. Doch statt eines packenden Thrillers gab es eher einen gedanklichen Marathon, der zwar spannend war, aber nicht die mir erwartete Dramatik bot.

Eschbach kann schreiben! Der Stil ist detailverliebt, flüssig und realitätsnah. Er behandelt hochkomplexe Themen, als wären sie nichts. Ich schätze seine kritischen Töne zu gesellschaftlichen Aspekten. Ich denke, die Fragen, die dabei aufgeworfen werden, sind der wahre Kern des Buches.

Trotzdem, der zweite Abschnitt hat sich ein wenig gezogen – es gab viele Informationen. Es war anstrengend zu lesen, aber vielleicht nötig, um das Ganze zu verstehen. Der Autor spielt mit den Themen Leben und Tod, Realität und Fiktion – und lässt einen mit mehr Fragen als Antworten zurück. Ein Thriller? Vielleicht nicht. Ein Denkanstoß? Definitiv! Irgendwie ist es alles – nur nicht einfach einzuordnen. Ein neues Genre wäre hier angebracht!

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