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Veröffentlicht am 21.07.2023

Super spannende Romantasy, bei der man sogar die Drachen ins Herz schließt

Fourth Wing – Flammengeküsst
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"Fourth Wing - Flammengeküsst" kann man ja eigentlich gar nicht aus dem Weg gehen. Auf jeder Buchplattform schwärmen die Leser:innen davon, weshalb auch ich es nun gelesen habe, obwohl ich eher selten ...

"Fourth Wing - Flammengeküsst" kann man ja eigentlich gar nicht aus dem Weg gehen. Auf jeder Buchplattform schwärmen die Leser:innen davon, weshalb auch ich es nun gelesen habe, obwohl ich eher selten Fantasy lese. Und wurde ich enttäuscht? Nein. Das kann ich nicht behaupten. "Fourth Wing - Flammengeküsst" ist durch und durch spannend bis zur letzten Seite, auch wenn es meiner Meinung nach ein paar kleine Schwächen aufweist.

Bereits das Cover ist ein Hingucker mit seinen Goldtönen. Man kann auch die Drachen bereits erkennen. Besonders hübsch ist die Erstauflage mit dem wunderschönen Buchschnitt.

Das Setting, das die Autorin hier erfunden hat, ist unglaublich toll und faszinierend. Wer fände es schon nicht spannend, zum Drachenreiter:in ausgebildet zu werden oder aber als Schriftgelehrte:r zu arbeiten? Spätestens seit "Game of Thrones" wollen wir doch alle Mutter der Drachen sein...

Violet als Protagonistin hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist tough und intelligent und ich finde es sehr sympathisch, dass sie eigentlich lieber Schriftgelehrte wäre. Zwar sind Drachen unglaublich interessante Wesen, aber auch ich wäre wahrscheinlich zu ängstlich, als dass ich auf ihnen reiten wollte. Deswegen macht es Violet umso sympathischer, dass sie eine ganze Weile braucht, um das Reiten zu erlernen und auch ihre Siegelkraft zu entfalten. Sie ist eben nicht von Anfang an perfekt und die Heldin, die man sich vorstellt. Toll ist, dass sie oftmals eher durch ihre Intelligenz als durch ihre körperlichen Fähigkeiten erfolgreich ist. Immer wieder steht sie vor schwierigen Herausforderungen. Erschwerend hinzu kommt noch ihre Familiengeschichte mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern.
Besonders gut gefallen hat mir auch, wie die Autorin die Beziehung zwischen Violet und ihren Drachen darstellt. Falls man Sympathien mit Drachen haben kann, habe ich diese auf jeden Fall während des Lesens entwickelt. Während man als Leser:in zunächst noch davon ausgeht, dass Drachen brutale Wesen sind, die keinerlei Gnade walten lassen, stellt sich doch schnell heraus, dass auch Drachen eine andere Seite haben können und für ihre Reiter da sind. Tairn und Andarna könnten unterschiedlicher nicht sein, aber genau das macht sie so besonders.

Wenn es um Beziehungen geht, muss man natürlich auch Xaden erwähnen, der mir als Charakter auch sehr gut gefallen hat. Die Dialoge zwischen Violet und Xaden sind durchweg sehr unterhaltsam und man gewinnt ihn gemeinsam mit Violet immer mehr lieb, auch wenn sie anfänglich nicht begeistert voneinander sind. Allerdings gibt es auch Szenen in der Beziehung der beiden, die doch aus Romance-Sicht sehr vorhersehbar sind. Auch die Sexszene fand ich eher weniger gelungen. Es wirkte zeitweise einfach etwas drüber.

Trotz der sehr vielen Seiten fesselt "Fourth Wing - Flammengeküsst" einen von Anfang bis Ende und man möchte unbedingt wissen, wie es im nächsten Band weitergeht! Die Mischung aus Fantasy und Romance sorgt dafür, dass möglichst viele Interessen beim Lesen abgedeckt werden. Immerhin soll es noch vier weitere Bände geben.

Einen kleinen Abzug gibt es jedoch, da die Erstauflage doch noch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufweist, die aber sicher beim nächsten Druck behoben werden können.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Eine (zucker)süße Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln

Fräulein Gewürzzauber - Zimtküsse und Honigduft
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"Fräulein Gewürzzauber - Zimtgüsse und Honigduft" ist eine süße und weihnachtliche Geschichte, die in 24 Kapiteln aufgebaut ist und dementsprechend als Adventskalender genutzt werden kann und Weihnachtsstimmung ...

"Fräulein Gewürzzauber - Zimtgüsse und Honigduft" ist eine süße und weihnachtliche Geschichte, die in 24 Kapiteln aufgebaut ist und dementsprechend als Adventskalender genutzt werden kann und Weihnachtsstimmung vermittelt. Es ist bereits der zweite Teil einer Reihe, aber man kann mühelos auch ohne den ersten Teil die Handlung gut verstehen.

Lena hat eine Bäckerei mit dem Namen "Fräulein Gewürzzauber" und liebt es über alles, neue süße Verführungen zu kreieren. Wie der Name schon sagt, ist es ihre besondere Gabe, Gewürze geschickt einzusetzen, sodass es jedes Mal eine Geschmacksexplosion gibt. Auch ich hätte oftmals beim Lesen gerne ihre Kreationen probiert. Das Tagebuch einer ihrer Vorfahrinnen bietet ihr dafür auch einige Ideen. Turbulent hinzu kommt, dass die Tante ihres Lebensgefährten Max zu Besuch kommt. Und dann soll sie schließlich gegen das Social Media Sternchen Bella in einem Backwettbewerb antreten....

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich süß. Sie verwendet so viel Vokabular aus der Zuckerküche, dass es manchmal schon übertrieben wirkt. Fast jeder der Charaktere hat einen zuckersüßen Namen und selbst Flüche wirken zuckersüß. Auch wenn Max seine Freundin "Mein Gewürznäschen" nennt, merkt man schnell, dass vieles in diese Richtung geht. Ich muss gestehen, dass mir das manchmal einfach too much war.

Die Geschichte ist aber sehr schön (wenn auch sehr vorhersehbar!). Besonders die Ausschnitte aus dem Tagebuch der Ur-Ur-Oma haben mir besonders gut gefallen und waren beim Lesen stets ein Highlight.

Ich bin sehr dankbar, dass am Ende des Romans einige Rezepte aus der Handlung wieder auftauchen, da ich so auf jeden Fall ein paar der köstlichen Backwerke nachbacken kann!

Vor allem wenn man "Fräulein Gewürzzauber" als Adventskalender liest, verleiht er einem sicherlich viel Weihnachtsstimmung.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Eine Geschichte, die nicht vom Fall, sondern von den Charakteren lebt

Refugium
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"Refugium" von John Ajvide Lindqvist stellt einen spannenden Auftakt einer neuen Reihe dar, der vor allem durch die spannenden Charaktere lebt, aber leider Abstriche beim Fall selbst machen muss.

In "Refugium" ...

"Refugium" von John Ajvide Lindqvist stellt einen spannenden Auftakt einer neuen Reihe dar, der vor allem durch die spannenden Charaktere lebt, aber leider Abstriche beim Fall selbst machen muss.

In "Refugium" werden die beiden Protagonisten Julia und Kim Zeugen eines furchtbaren Mittsommar-Verbrechens. Eine Gruppe von Menschen wird kaltblütig ermordet und darunter befindet sich auch ein ehemaliger Jugendfreund von Julia. Nur dessen Tochter Astrid überlebt. Auch wenn Julia schon längst nicht mehr bei der Polizei arbeitet, sondern als Autorin tätig ist, begibt sie sich zusammen mit Kim Ribbing auf die Suche nach den Tätern. Dies gefällt ihrem Exmann, der immer noch bei der Polizei tätig ist, natürlich nicht besonders.

Die beiden Charaktere, Julia und Kim, haben mir von Anfang an gut gefallen.
Julia Malmros hat mich besonders in ihrer Funktion als Autorin sehr interessiert. Sie schreibt die überaus erfolgreiche Millenium-Trilogie weiter und besonders am Anfang des Thrillers erfährt man viel über ihren Schreibprozess. Vor allem wenn man selbst Fan dieser Reihe ist, macht es natürlich großen Spaß, mit Julia gemeinsam herauszufinden, was weiter mit Lisbeth Salander und Michael Blomkvist passieren wird. Genau aus diesem Grund stößt auch Julia auf den Hacker Kim, der ihr bei der Recherche helfen soll.

Auch Kim Ribbing ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist Hacker und arbeitet an einem Projekt über Pädophile, was sicherlich für niemanden eine einfache Arbeit darstellen würde. Im Verlaufe des Thrillers wird immer deutlicher, dass Kim selbst auch eine schlimme Vergangenheit hatte und als Leser:in möchte man unbedingt wissen, was genau damals passiert ist und wieso Kim eine so große Verbundenheit zu Astrid, der einzig Überlebenden, verspürt.

Was jedoch meiner Meinung nach vollkommen untergeht, ist der Fall selbst. Diesen fand ich sogar ziemlich langweilig. Die illegalen Geschäfte mit China konnten mich einfach nicht packen. Was mich am Lesen gehalten hat, waren auf jeden Fall Julia und Kim. Auch die Passagen der Polizei fand ich im Vergleich zu den Passagen mit Julia und Kim eher schwach. Trotzdem hat mich "Refugium" gut unterhalten.

Auffällig an der Handlung sind jedoch die Parallelen zur Millenium Trilogie. Die Charaktere weisen starke Parallelen zu Lisbeth Salander und Michael Blomkvist auf. Es scheint, als wären nur die Geschlechterrollen vertauscht worden. Kim ist, genau wie Lisbeth, Hacker und Julia schreibt ebenfalls Texte wie Michael Blomkvist.

Wer einen Thriller lesen möchte, der vor allem durch seine Charaktere lebt und weniger Fokus auf den Fall selbst legt, der sollte zu "Refugium" greifen.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

mehr Thomas Mann, bitte

Gefährliche Betrachtungen
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Als großer Bewunderer von Thomas Mann und seinem Werk habe ich mich auf "Gefährliche Betrachtungen" von Tilo Eckhardt gefreut, in der Hoffnung, mehr über den berühmten Schriftsteller zu erfahren. Leider ...

Als großer Bewunderer von Thomas Mann und seinem Werk habe ich mich auf "Gefährliche Betrachtungen" von Tilo Eckhardt gefreut, in der Hoffnung, mehr über den berühmten Schriftsteller zu erfahren. Leider konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen.

Die Geschichte spielt im Jahr 1930 in Nidden und folgt dem Protagonisten, der Thomas Manns Werke ins Litauische übersetzen möchte. Schnell geraten beide in einen Kriminalfall, der die Handlung vorantreibt. Die Idee, Thomas Mann in eine fiktive Kriminalgeschichte zu verwickeln, ist durchaus originell, doch die Umsetzung hat mich enttäuscht.

Der Schreibstil von Tilo Eckhardt konnte mich nicht recht packen. Die Handlung ist stark fiktiv und bietet wenig, aus dem man tatsächlich etwas lernen könnte. Obwohl es interessant war, den literarischen Hintergrund zu erkunden, fühlte sich die Geschichte für mich oft eher langweilig an.

Ich hätte mir gewünscht, mehr über Thomas Mann und seine tatsächlichen Erlebnisse zu erfahren, anstatt in eine konstruierte Kriminalgeschichte verwickelt zu werden. Für Leser, die sich mehr auf die Fiktion als auf biografische Details einlassen möchten, könnte "Gefährliche Betrachtungen" dennoch unterhaltsam sein.

Insgesamt war der Roman für mich eine mittelmäßige Lektüre. Er konnte mich nicht fesseln, doch die Idee und der historische Kontext verdienen Anerkennung. Drei Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

interessant

Mein Mann
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"Mein Mann" von Maud Ventura ist ein Roman, der mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Das Cover zeigt eine Frau, die sehr normal aussieht, was im starken Kontrast zum Inhalt steht. Denn der ...

"Mein Mann" von Maud Ventura ist ein Roman, der mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Das Cover zeigt eine Frau, die sehr normal aussieht, was im starken Kontrast zum Inhalt steht. Denn der Roman entführt den Leser in die Gedankenwelt einer Ehefrau, deren Liebe zu ihrem Mann an Besessenheit grenzt.

Der Schreibstil der Autorin ist zweifellos gelungen. Maud Ventura versteht es, die intensiven Gefühle und Gedanken der Protagonistin eindringlich zu beschreiben. Der Roman ist interessant, da er die Beziehung aus einer ungewöhnlichen Perspektive beleuchtet. Die Ehefrau berichtet über ihre tiefe Zuneigung zu ihrem Mann, doch diese Liebe nimmt verstörende Züge an. Ihr ganzes Leben scheint sich nur um ihn zu drehen, was teilweise beängstigend wirkt.

Trotz der gelungenen Darstellung der Charaktere und der interessanten Thematik konnte mich der Roman letztlich nicht vollständig packen. Es fehlte mir an emotionaler Tiefe und Verbindung zu den Figuren. Die Obsession der Protagonistin war zwar faszinierend, aber gleichzeitig auch abschreckend, sodass ich mich nicht richtig in die Geschichte hineinversetzen konnte.

Insgesamt ist "Mein Mann" ein gut geschriebener Roman, der eine ungewöhnliche Liebesgeschichte erzählt. Für Leser, die sich für die dunkleren Seiten der Liebe und Besessenheit interessieren, könnte dieses Buch durchaus lesenswert sein. Mich persönlich hat es jedoch nicht vollständig überzeugt.

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