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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Große Erwartungen

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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Ohne eine vorherige Leseprobe hätte ich mir "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" von Anna Brüggemann nicht ausgesucht. Cover und Titel weisen erst einmal gar nicht darauf hin, um was es sich hier ...

Ohne eine vorherige Leseprobe hätte ich mir "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" von Anna Brüggemann nicht ausgesucht. Cover und Titel weisen erst einmal gar nicht darauf hin, um was es sich hier handelt - mehr noch, mich würde der Titel in eine ganz andere (Roman-)welt führen.

Doch Anna Brüggemann schreibt eine authentische Familiengeschichte über Generationen, über Erwartungen, über Schwestern. Im Fokus steht Mutter Regina mit ihren Töchtern Antonia und Wanda. Im Fokus stehen auch die hohen Erwartungen einer Mutter an ihre Töchter - die jüngere Wanda, die diese erfüllt, die ältere Antonia, die ihren Weg geht und damit für die Mutter nicht mehr wichtig ist.

Der Roman lebt vom Perspektivwechsel, bleibt aber in der Außenansicht durch den personalen Erzähler. Man kann aber gut mit den Frauen mitfühlen, und so lebt das Buch für mich vor allem durch sehr emotionale Passagen. Dass Regina als Mutter traurig macht und sogar schockiert, ist an viele reale Situationen angelehnt, ist in der Gänze aber auch sehr extrem.

Thematisch ist der Roman also tiefgehend, sprachlich erinnert er an manchen Stellen aber eher an einen Groschenroman. Hier gibt es für mich eine kleine Diskrepanz. Dieses Buch richtet sich nicht an Leser und Leserinnen, die eine platte Geschichte lesen möchten. Beim nächsten Roman sollte die Autorin darauf achten. Ich möchte "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" gern weiterempfehlen. Ich fürchte aber, dass das Buch im Ladenregal nicht allzuviel Aufmerksamkeit von den Lesern und Leserinnen bekommen wird, an die es sich richtet.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Oft fehlt mir das Überblicksfoto

Von Angesicht zu Angesicht
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Als Biologin ist mir die Welt der Insekten sehr vertraut, auch unter dem Mikroskop. Die Fülle der Insekten im Bild- und Informationsband "Von Angesicht zu Angesicht - Auf Augenhöhe mit heimischen Insekten" ...

Als Biologin ist mir die Welt der Insekten sehr vertraut, auch unter dem Mikroskop. Die Fülle der Insekten im Bild- und Informationsband "Von Angesicht zu Angesicht - Auf Augenhöhe mit heimischen Insekten" von Thorben Danke, Dominik Eulberg und Thomas Hörren bietet jedoch auch für mich tolle Bilder und gute Informationen, die mir weitgehend bekannt sind, die ich aber dennoch immer wieder gern lese. Die fotographierten Insekten kenne ich aber auch nicht alle.

Die beiden großen Teile des Bandes bestehen aus einem allgemeinen Informationsteil zum Leben der Insekten sowie verschiedenen Ordnungen. Ein ganz tolle Bildseite ist da z.B. bei Mimikry, auch bei Metamorphose, gelungen. So versteht auch jeder die Konzepte.

Auch sonst sind die Fotographien fantastisch, aber besonders weiter hinten stört mich, dass es Ausschnittaufnahmen gibt, die Tiere aber nicht im Ganzen abgebildet sind. Ich habe erst gesucht, ob ich diese weiter vorn am Anfang des Kapitels oder irgendwo finde. Es scheinen aber oft nur Ausschnittaufnahmen zu sein. Diese sind toll, aber ich müsste das Tier dann ja googlen, um zu wissen, wie es aussieht und nicht nur ein Teil von ihm.

Dann wieder ist das aber auch perfekt gelöst, so z.B. auf Seite 38/39. Dort ist oben ein kleines Foto der Feuerwanze, in Großaufnahme die Nymphe der Feuerwanze. Wäre immer ein kleines Gesamtfoto dabei, so wäre das für mich perfekt gelöst.

Insgesamt bringt uns dieser Großformatband aber den Insekten näher und lädt dazu ein, selbst mal genauer hinzuschauen. Hat man die Details mal in Großaufnahme gesehen, sehen wir möglicherweise auch mit dem bloßen Auge mehr. Die Insekten kann man auch selbst durch Lupe oder Mikroskop betrachten. Wenn sie zu schnell sind, muss man sie nicht töten, sondern einfach ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen. Das verlangsamt ihren Stoffwechsel, macht ihnen aber sonst nichts aus.

Das Buch ist für Kinder und Erwachsene zu empfehlen. Kinder werden eher die Bilder betrachten, für Erwachsene mit Naturinteresse finde ich aber auch die Texte unverzichtbar.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein paar Seiten zu lang

Die Frauen von Maine
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"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist ein Roman, der genau in mein Beuteschema passt. Schon das Cover, das ganz stark nach einem Hopper-Bild aussieht, weckt mein Interesse. Weiterhin ist ...

"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist ein Roman, der genau in mein Beuteschema passt. Schon das Cover, das ganz stark nach einem Hopper-Bild aussieht, weckt mein Interesse. Weiterhin ist die Story recht spannend, mit einem Mädchen, das als Teenagerin bereits ein geheimnisvolles Haus entdeckt und zu ihrem Geheimnis macht. Nur die beste Freundin geht mit in das geheimnisvolle lila Haus, das schon lange verlassen scheint, jedoch scheinbar von heute auf morgen verlassen wurde.

Die Protagonistin Jane hat es nicht leicht als Schülerin mit einer alkoholkranken Mutter, doch sie geht ihren Weg, wird erfolgreich, heiratet und stellt ihr Glück auf die Probe. Das lila Haus tritt auch wieder in ihr Leben. Doch dann wird der tolle Roman leider langatmig, bzw. wiederholt sich immer wieder das Elend der Mutter, die nicht funktionierende Schwester Holly, die Probleme, die Jane seit der Kindheit mit sich herumschleppt, die eigene Sucht, das eigene private Unglück. Es scheint sich kaum etwas in der Storyline zu bewegen, der Roman dreht sich im Kreis, wiederholt sich, wird langatmig.

Die Recherche zum lila Haus jedoch gestaltet sich sehr schnell, das, was Jane anfangs recherchiert, braucht nicht die Fähigkeiten einer Archivarin und hätte von der Auftraggeberin Genevieve einfach selbst durchgeführt werden können. Hürden gibt es da erstmal gar keine. Und dann wird es auch noch recht übersinnlich.

Die stolze Seitenzahl von ca. 500 ist leider zuviel, denn mit etwas Straffung hätte dies ein toller Roman werden können. Richtig schade fand ich es, als ich in der Mitte etwas die Lust verloren habe. Insgesamt finde ich "Die Frauen von Maine" dennoch sehr lesenswert, den Titel aber viel zu allgemein. Auch der Originaltitel "The Cliffs" gibt nicht so viel mehr her.

Ab der Mitte des Buches fiel mir außerdem auf, dass die Sprache nicht sehr gewählt ist, sie ist eher einfach, oft sind die zusammengehörigen Sätze nicht verbunden und klingen dann auch abgehackt. Hier weiß man aber nie, welchen Beitrag dazu die Übersetzerinnen leisten oder heute auch oft ein Übersetzungsprogramm. Dies kann man dem Roman daher nicht oder nur teilweise anlasten.

Insgesamt ist dies ein schöner Sommerroman, der mir auf Reisen wirklich zumeist Spaß gemacht hat. Ich würde die Autorin auch wieder wählen.
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Veröffentlicht am 24.03.2024

Sehr kleines Format

Idefix und die Unbeugsamen 05
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Asterix haben wir schon als Kinder gelesen, Idefix war dabei schon immer mein Liebling. Daher finde ich es super, dass er in der Idefix-Reihe im Mittelpunkt steht. Der neueste Band von "Idefix und die ...

Asterix haben wir schon als Kinder gelesen, Idefix war dabei schon immer mein Liebling. Daher finde ich es super, dass er in der Idefix-Reihe im Mittelpunkt steht. Der neueste Band von "Idefix und die Unbeugsamen" von Goscinny und Uderzo heißt "Idefix und die Druiden". Dabei kommen zwei Druiden in die Stadt, die den gestohlenen Beutel des einen wiederholen möchten. Weiterhin verschwinden immer wieder Hunde, Idefix und seine Freunde müssen dem nachgehen.

Der Gang der Geschichte ist klar und deutlich und meistens auch sehr gut illustriert. Man fühlt sich ganz in alte Zeiten zurückversetzt, auch, wenn hier ja die Hunde im Mittelpunkt stehen. Doch ich denke, fast jeder kann sich an die großen Asterix-Bücher erinnern. Es hat mir immer große Freude gemacht, gerade die Dinge zu betrachten, die im Hintergrund passierten. Aber das geht hier kaum, denn das Taschenbuchformat ist extrem schwer zu lesen, die Bilder zu klein, die Texte ebenso. Ich habe mich daher ein wenig durchgekämpft, habe auch nicht die Details in den Bildern entdecken können oder wollen.

Alles in allem ist es klar, dass der Band so günstiger ist. Der Lesespaß konnte sich aber aufgrund des Formats bei mir kaum einstellen, obwohl das Buch wie alle Idefix-Bände wirklich gut ist. Schade, manchmal ist mehr einfach mehr und größer doch wertiger.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Schicksale

Lichtjahre im Dunkel
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Friedrich Ani ist mir schon lange sehr bekannt, ebenso sein Ermittler mit dem ungewöhnlichen Namen, Tabor Süden. Dennoch meine ich, es ist mein erster Roman, den ich vom Autor gelesen habe. Dabei ist es ...

Friedrich Ani ist mir schon lange sehr bekannt, ebenso sein Ermittler mit dem ungewöhnlichen Namen, Tabor Süden. Dennoch meine ich, es ist mein erster Roman, den ich vom Autor gelesen habe. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass "Lichtjahre im Dunkel" eindeutig als Roman betitelt wird, nicht als Krimi. Dies sei zu erwähnen für alle, die Dauerspannung erwarten - die gibt es hier nur manchmal.

Im Grunde geht es darum, wer den Schreibwarenhändler Leo Ahorn, der eigentlich schon fast ausschließlich auf das Postgeschäft umgestellt hat, gesehen oder gar auf dem Gewissen hat. Der Schreibwarenhändler ist verschwunden, Tabor Süden ermittelt. Dabei taucht er tief ein ins Mileu und die verschiedenen Schicksale der Verdächtigen oder Personen, mit denen sich Ahorn umgab. Besonders das "Blaue Ecke" bietet hier viele Einblicke in die Schicksale der Verdächtigen.

Friedrich Ani schreibt einen Ermittlungsroman, der eher am Rande ein Kriminalroman ist. Das Verschwinden des Schreibwarenhändlers ist nur der Auslöser für den Fortgang des Romans. Den Schreibstil möchte ich als gehoben, als einzigartig beschreiben, der sich von der Masse abhebt. Es gibt aber auch viele sehr kurze Strukturen und eine saloppe Sprache, die nicht so ganz meins ist. Damit hebt sich dieser Roman aber von der Masse ab. Wenn auch einiges gewöhnungsbedürftig ist, so hat mir "Lichtjahre im Dunkel" sehr gut gefallen.

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