Cover-Bild Erfolg – ein moderner Selbstbetrug
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kösel
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 27.03.2024
  • ISBN: 9783466373079
Bernd Kramer

Erfolg – ein moderner Selbstbetrug

Von der Entzauberung der Leistungsgesellschaft
Kann sich Leistung heute noch lohnen?

»EIN SCHLAUER ESSAY – EIN MUST-READ FÜR ALLE, DIE ÜBERZEUGT SIND, ERFOLG SEI NUR EINE FRAGE DES MINDSETS.« Julia Friedrichs, Filmemacherin und SPIEGEL-Bestsellerautorin

Wir strampeln im Hamsterrad immerzu dem Wunsch einer gesicherten Zukunft hinterher und vertrauen stur auf das Mantra, der Markt werde unsere harte Arbeit schon belohnen. Wer sich anstrengt, kommt ans Ziel. Aber stimmt das noch?

Erfolg und Leistung haben sich heute voneinander entkoppelt. Nicht selten entscheidet die Herkunft, eine Erbschaft oder der Zufall über den eigenen Platz in der Gesellschaft. Doch während wir die Chancengleichheit schwinden sehen, wünschen wir uns nur noch sehnlicher, zu den Erfolgreichen zu gehören. Was gibt am Ende wirklich den Ausschlag? Und warum klammern wir uns an Versprechen, die sich immer öfter als leer erweisen?

Bernd Kramer versammelt überraschende Einsichten aus Soziologie, Psychologie und Philosophie, die gehörig am Erfolgskult unserer Gegenwart rütteln. Er legt die Mechanismen hinter festgefahrenen Glaubenssätzen offen und zeigt, wie wir uns von ihrem Sog emanzipieren können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Soll man jetzt den Kopf in den Sand stecken?

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Uns Allen wurde gelehrt, wer sich richtig anstrengt, wird belohnt. Und sind alle nicht so Erfolgreichen jetzt einfach faul. Oder hat manch einer einfach mehr Glück, die besseren Verbindungen. Fakt ist ...

Uns Allen wurde gelehrt, wer sich richtig anstrengt, wird belohnt. Und sind alle nicht so Erfolgreichen jetzt einfach faul. Oder hat manch einer einfach mehr Glück, die besseren Verbindungen. Fakt ist doch, Kinder erfolgreicher Menschen landen, wenn sie sich nicht allzu dumm, weit oben - schon aufgrund Protektion. Dies und noch viele weitere Gegebenheiten werden hier auf unterhaltsame Weise nochmal erklärt, zum Teil auch wissenschaftlich untermauert. Das Buch ist unterhaltsam. Vielleicht nicht die richtige Lektüre für dunkle Winterabende und vielleicht auch nicht das passende Geschenk für den Bewerbungen schreibenden Großcousin. Obwohl ich die Idee des Lebenslaufes des Scheiterns ja total spannend finde. Wenn man sich nicht selbst betrügt, wird der echt lang. Mir hat das Buch gut gefallen. Der leicht zynische Schreibstil sprach mir aus der Seele. Und es ist eine richtig gute Zusammenfassung von Dingen, die wir längst geahnt haben. Und ich finde, Leistung und Wissen lohnen sich. Immer! Man muss nur für sich selbst mal definieren, was Erfolg für jeden persönlich bedeutet.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Klug, inspirierend und zum Nachdenken anregend

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"Erfolg - ein moderner Selbstbetrug: von der Entzauberung der Leistungsgesellschaft": schon dieser Titel hat mich sehr neugierig darauf gemacht, was das wohl für ein Buch sein könnte. Und ich wurde nicht ...

"Erfolg - ein moderner Selbstbetrug: von der Entzauberung der Leistungsgesellschaft": schon dieser Titel hat mich sehr neugierig darauf gemacht, was das wohl für ein Buch sein könnte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit treffenden Worten, Witz und Ironie hält Bernd Kramer der postmodernen, leistungsorientierten Gesellschaft den Spiegel vor.

Es geht darum, dass wir eben nicht in einer reinen Meritokratie leben, in der alle bekommen, was sie sich gemäß ihrer Leistung verdient haben, dazu gibt es viel zu viele Ungerechtigkeiten im System, und der Zufall spielt auch immer eine Rolle. Wie im Buch aufgezeigt wird, ist die Geschichte voll von Beispielen von Menschen, die etwas Bemerkenswertes vollbracht oder erfunden haben, während andere dafür Ruhm und Reichtum einstreiften.

Es ist außerdem auch hinterfragenswert, ob wir überhaupt in der Extremform der reinen Meritokratie leben wollen würden und was das, wenn überhaupt möglich, für Nachteile mit sich brächte. Das wurde historisch schon vor längerem in Michael Youngs Buch "The rise of meritocracy", das der Autor auch in seinem Buch beschreibt, kritisch reflektiert.

Wenn das übertriebene Leistungsdenken so problematisch ist und die Meritokratie eh nicht erreicht werden kann und ihre Schwächen hat, wäre es dann gerechter, die gesellschaftlichen Positionen einfach zu verlosen und dem Zufall zu überlassen? Auch das ist ein Gedankenexperiment, zu dem es schon eine Kurzgeschichte gibt und das im Buch beschrieben wird (und natürlich hätte auch dieses Modell gravierende Nachteile).

Auch sonst finden sich im Buch viele interessante Hinweise auf aktuelle psychologische Experimente und soziologische Theorien. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken und zum darüber Reden anregt: über das Gesellschaftsmodell, in dem wir leben, über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeiten, alternative Modelle und unsere eigene gesellschaftliche Position. Darüber, was wir unhinterfragt als selbstverständlich annehmen und wie wir über Leistung, Erfolg und die gerechte Verteilung von gesellschaftlichem Wohlstand denken. Es ist kein Buch, das Patentlösungen für irgendetwas anbietet - zum Glück, denn das würde der Komplexität des Themas nicht gerecht werden.

Aber es regt zum kritischen Hinterfragen an, besonders wichtig in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Polarisierungen. Damit ist es ein sehr empfehlens- und lesenswertes Buch für alle, die sich für unsere Gesellschaft und die Positionen der einzelnen Menschen darin sowie die damit verbundene Frage der Gerechtigkeit interessieren.

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