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Veröffentlicht am 11.11.2024

Sensationell

Happy End
10

Isa ist mit Mark, einem Kinderarzt verheiratet. Sie haben ein Kind, Ben, um den sich Isa liebevoll kümmert und den sie abgöttisch liebt. Und dann beginnt der Albtraum, den jede Mutter nachvollziehen kann: ...

Isa ist mit Mark, einem Kinderarzt verheiratet. Sie haben ein Kind, Ben, um den sich Isa liebevoll kümmert und den sie abgöttisch liebt. Und dann beginnt der Albtraum, den jede Mutter nachvollziehen kann: Isa geht kurz in den Keller, um sich der Waschmaschine und dem Trockner zu widmen. Der kleine vier Monate alte Ben liegt in der Zwischenzeit im Wohnzimmer. Als sie nach ein paar Minuten wieder nach oben kommt, ist Ben spurlos verschwunden…und Isa ist verzweifelt. Hat sie etwas falsch gemacht, hätte sie Ben nicht allein lassen sollen? Und dann ist Ben genauso plötzlich nach einem guten halben Jahr wieder da. Aber ist es wirklich der kleine Ben? Isa meint, Veränderungen an ihm festzustellen, die sich nicht erklären kann…

Ich gebe Linus Geschke mit seinem Kommentar absolut recht: Dieser Psychothriller ist absolut sensationell!! Der Debütroman der Autorin, dem man in jedem geschriebenen Satz anmerkt, dass Sarah Bestgen vom Fach ist, ist unglaublich spannend! Allein das Weglegen des Romans war fast schon Folter. Ich habe noch niemals in einem Krimi so viel gerätselt und alle im Buch vorkommenden Personen als verdächtig eingestuft. Der Roman entwickelt einen immer tiefer werdenden Sog, aus dem ich mich nur schlecht befreien konnte. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel in atemberaubendem Tempo. Zum Ende des Buchs löst sich alles auf, auch das in unglaublichem Tempo. In den letzten Kapiteln musste ich doch ein paarmal zurück blättern, um auch ja nichts zu überlesen. Die letzten 100 Seiten hätten meiner Meinung nach auch genügend Stoff für weitere 100 Seiten geboten.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut und ich wünsche mir, dass ich bald wieder ein neues Werk von Sarah Bestgen lesen kann. Sie versteht es hervorragend, die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, das alles gut nachvollziehbar. Traurigkeit, Verzweiflung, Wut, Ratlosigkeit, Skepsis, kurz die ganze Bandbreite an Gefühlen.

Das Cover gefällt mir ebenfalls gut. Der Blumenstiel mit den Dornen passt gut zur inneren Zerrissenheit von Isa, die grüne Farbe und der Titel spiegeln die Hoffnung auf ein gutes Ende wieder.

Alles in allem wird dieser Thriller wohl zu meinem persönlichen Jahreshighlight. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass dieses grandiose Buch in diesem Jahr noch getoppt wird. Ich vergebe Sarah Bestgen und Happy End (trotz des "zuviels"am Schluss) gerne volle 5 Sterne und werde diesen Thriller auf jeden Fall weiterempfehlen und auch zu Weihnachten verschenken.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 21.10.2024

Ein herrlicher Schmöker

Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
0

Endlich wieder ein richtig dicker Prange-Schmöker, auf den ich mich schon eine ganze Weile gefreut habe.

In diesem Roman geht es um drei junge Menschen, die sich in 1871 in Karlsbad mehr oder weniger ...

Endlich wieder ein richtig dicker Prange-Schmöker, auf den ich mich schon eine ganze Weile gefreut habe.

In diesem Roman geht es um drei junge Menschen, die sich in 1871 in Karlsbad mehr oder weniger zufällig begegnen. Da ist Vicky Paxton-Stokes aus London, Paul Biermann aus Berlin und der gleichaltrige Auguste Escoffier aus Frankreich. Alle haben ihre Träume für die Zukunft, die sie auch im Laufe des Romans weiter verfolgen und umzusetzen versuchen. Vicky träumt davon, den Ärmelkanal zu untertunneln. Paul möchte in Berlin eine Prachtstraße wie die Avenue des Champs-Élysées initiieren (den späteren Kurfürstendamm) und Auguste die Menschen mit hervorragender Kochkunst verzaubern.

Ich habe die Protagonisten durch rund 30 Jahre ihres Lebens begleitet, gute und schlechte Zeiten mit ihnen erlebt. Am wichtigsten hierbei war für mich der Lebensweg von Auguste Escoffier, ohne den es die Organisation einer Profiküche nach sogenannten Posten wohl nie gegeben hätte. Nicht umsonst gilt sein Buch heute noch als die Bibel der Köche.

Peter Prange hat mich mit seinem Schreibstil wieder einmal mehr sofort in seinen Bann gezogen. Seine bildhafte Sprache und seine Recherchen der damaligen Zeit haben dafür gesorgt, dass ich sehr schnell in den Roman eintauchen konnte und die 670 Seiten nie langatmig oder gar langweilig wurden. Liebe, Drama, politische Verwicklungen, all das und noch viel mehr vereint Prange in seinem neusten Werk zu einem wunderbaren Roman. Besonders hilfreich fand ich am Ende des Romans die Auflistung der beteiligten Personen. Hier wurde auch vermerkt, welche der Personen historisch verbürgt sind. Es ist dem Autor sehr gut gelungen Wahrheit und Fiktion miteinander zu verbinden. Auch das Cover des Romans passt gut zum Inhalt und dem damaligen Zeitgefühl. Frauen hatten es damals nicht leicht, von Gleichberechtigung ganz zu schweigen. Der Stand in der Gesellschaft war extrem wichtig, eine Frau hatte es etwas einfacher, wenn sie aus der oberen Schicht kam. Aber selbst dort war es schwierig, wie man bereits auf denn ersten Seiten des Romans miterleben kann.

Alles in allem wieder ein sehr gelungenes Buch, da freut Frau sich doch schon auf den nächsten Teil der Duologie und muss sich wohl ein Jahr in Geduld fassen....

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Auf jeden Fall empfehlenswert

Über Leben und Tod
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Dieses Buch über Gerichtsmedizin ist alles andere als gewöhnlich! Der österreichische Gerichtsmediziner (in Deutschland heißt es Rechtsmediziner) Christian Reiter greift bei seinen Schilderungen nicht ...

Dieses Buch über Gerichtsmedizin ist alles andere als gewöhnlich! Der österreichische Gerichtsmediziner (in Deutschland heißt es Rechtsmediziner) Christian Reiter greift bei seinen Schilderungen nicht nur in seine vorhandene Schatzkiste auf seinem Schreibtisch und in seinem Regal. Er berichtet auch über die teilweise recht kuriosen Fälle , die ihm in seinem Gerichtsmedizinerleben begegnet sind. Auch Missstände in der (gerichtsmedizinischen) Ausbildung von Medizinern und Polizei sowie Toten, die gar nicht tot sind, werden in diesem Werk behandelt. Ebenso gibt es eine Führung durch den nichtöffentlichen Teil der ältesten und bedeutendsten gerichtsmedizinischen Sammlung der Welt, nämlich im Zentrum für Gerichtsmedizin in der Sensengasse (!) in Wien.

Christian Reiter berichtet mit einem samtigen Wiener Schmäh und einem morbidem Humor, der allerdings nie geschmacklos wird, von seinen Erlebnissen und Fällen, auch von prominenten Fällen. Durch viele Gespräche mit Reiter und ebenso vielen Recherchen ist es dem Journalisten Florian Klenk gelungen, ein auch für Laien verständliches Buch über das hochinteressante aber auch schwierige Thema Gerichtsmedizin zu schreiben.

Die Sprache des Buches ist einfach gehalten und hat dennoch, trotz des ernsten Themas, immer mal wieder zum Schmunzeln angeregt. Ich konnte dieses Buch fast nicht aus der Hand legen und habe es beinahe in einem Rutsch gelesen.

Selbst wenn das Buch mit 192 Seiten nicht ganz billig ist, kann ich es dennoch jedem, der sich für Gerichts- bzw. Rechtsmedizin interessiert, wärmstens empfehlen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Kein Thriller, aber unbedingt zu empfehlen

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Wer bei diesem Roman von Tsokos & Tsokos eine Thriller erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Es handelt sich hierbei um die Geschichte des als "förderungsunfähig" bezeichneten mittlerweile fast 80-jährigen ...

Wer bei diesem Roman von Tsokos & Tsokos eine Thriller erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Es handelt sich hierbei um die Geschichte des als "förderungsunfähig" bezeichneten mittlerweile fast 80-jährigen Heinz Labensky. Er lebt in einem Seniorenheim und bekommt eines Tages einen Brief. Der Brief stammt von der Tochter seiner Jugendfreundin Rita, die ihm mitteilt, dass sie, die ihr Mutter nie gekannt hat, ihn gerne kennenlernen möchte. Dem Brief beigelegt ist ein Zeitungsartikel über den Fund von Knochen, die nach fast 50 Jahren gefunden wurden. Kurzentschlossen macht sich Heinz auf den Weg nach Warnemünde. Er fährt mit dem Flixbus, schliesst sich einer Gruppe an, die noch ein Ticket übrig hat. Auf seiner Reise trifft er verschiedene Mitreisende und lässt -teils im Traum, teils durch Erzählungen- sein Leben Revue passieren. Ich konnte bereits nach den ersten Seiten in den Roman vollständig eintauchen und hatte ein Bild von Heinz vor Augen. Ich habe diesen Mann in mein Herz geschlossen.

Schwierig, diesen Roman zu beurteilen ohne zu spoilern... Es ist beeindruckend, was diesem naiven Mann in seinem Leben schon passiert ist. Die Geschichte des Heinz Labensky könnte sich tatsächlich so abgespielt haben. Heinz beurteilt alle anderen aus seiner Sicht, die des naiven und als Tölpel abgestempelten Menschen.

Es ist dem Autorenpaar gut gelungen, die Sprache den Schauplätzen anzupassen. Trotz des teilweise ernsten Themas musste ich an einigen Stellen laut lachen, weil die Schilderung der Ereignisse so witzig war. Der feine Humor zieht sich durch das ganze Buch. Wer sich mit der ehemaligen DDR einmal befasst hat, kann den Roman gut nachvollziehen. Man merkt, dass Anja Tsokos weiß, wovon sie schreibt (siehe Vita von Anja Tsokos am Ende des Romans )

Das Cover, das den einsamen Mann zeigt, passt gut zur Geschichte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Roman wird in meiner Sammlung unter der Rubrik "Lese ich nochmal" eingeordnet. Ich würde mich freuen, wenn es von diesem Autorenduo weitere Romane geben würde.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Großartig

Die vorletzte Frau
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Dieser autobiographische Roman der Autorin hat mich begeistert. In leicht zu lesender Sprache versteht es die Autorin gekonnt mehrere Problemkreise schildern: Ein Paar in einer fast 20-jährigen (überwiegenden) ...

Dieser autobiographische Roman der Autorin hat mich begeistert. In leicht zu lesender Sprache versteht es die Autorin gekonnt mehrere Problemkreise schildern: Ein Paar in einer fast 20-jährigen (überwiegenden) Fernbeziehung, beide geschieden, sie (30) schon vor der Scheidung alleinerziehende Mutter einer Tochter , er (59) ein berühmter Schriftsteller und Professor aus der Schweiz, 19 Jahre Altersunterschied…Und dann erkrankt er an Krebs...

Katja Oskamp versteht es in ihrem Roman ohne Beschönigungen oder Verbitterung zu schildern, was eine Frau erlebt, wenn der Partner an Krebs erkrankt. Das Hin- und Hergerissensein zwischen eigenem Beruf und Leben, dem Dasein für den Partner in dieser für beide belastenden Situation, um dann am Ende zu erkennen, dass sie eben die vorletzte Frau ist und es eine Nachfolgerin gibt.

Trotz des ernsten Themas vermittelt das Cover des Buches eine Leichtigkeit, die sich durch die Sprache im ganzen Roman fortsetzt. Vor allem die Sprache der Autorin hat mich in diesem Roman begeistert: kurz, knackig, ohne zu beschönigen! Der eine oder andere Lesende wird bei manchen Formulierungen vielleicht schlucken, ich fand sie im Kontext genau richtig und treffend. Angefangen vom Kennenlernen, der Beziehung in der eigentlich immer er bestimmt und letztendlich die Krankheit: toll beschrieben. Und bei allen durchaus auch kritischen Bemerkungen über Tosch ist dennoch auch die Liebe zu diesem Mann zu spüren. Ohne ihn wäre wohl auch ihr Roman "Marzahn mon amour"nie entstanden, den ich übrigens auch sehr gerne gelesen habe.

Ich kann diesen großartigen Roman auf jeden Fall weiterempfehlen und gebe daher volle fünf Sterne.

PS: Wer mehr über Tosch (Thomas Hürlimann) und seine Ärzte/Krankenhausodysee aus seiner Sicht erfahren möchte, dem empfehle ich seinen Artikel in der Neuen Züricher Zeitung "Meine Reise ins eigene Innere. Wie ich mich und die Schweiz erst in den Spitälern von Basel bis Nidwalden richtig kennenlernte"

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