Inhalt:
Lily leidet schon seit langer Zeit unter jeglichen erdenkbaren Allergien. Zudem hat sie immer Fieber und muss stark darauf achten, was sie isst oder trinkt, um nicht noch höheres Fieber zu haben. Regelmäßig kann sie die Schule aufgrund allergischer Anfälle nicht besuchen. Trotzdem beschließt sie mit ihren Freund Tristan auf eine Party zu gehen. Doch diese Party verläuft anders als geplant: Um genauer zu sein, sie endet im Chaos für Lily. Sie erleidet einen allergischen Anfall, nachdem sie Tristan erwischt, wie er sie betrügt. Emotional am Ende akzeptiert sie also, wie eine fremde Stimme in ihrem Kopf sie mitnimmt. Diese Stimme gehört Lillian - Lilys Version aus einer anderen Dimension. Diese Dimension ist vollkommen verschieden zu ihrer Welt, denn hier regieren Hexen. Selbst Lily Doppelgängerin ist ganz anders als Lily und schnell befasst Lily den Entschluss, dass sie Lillian nicht traut und läuft weg. Sie läuft in die Arme von Rowan und wird von ihm weggebracht. So schnell kann Lily nicht zurück in ihre Welt.
Cover:
Ich bin echt froh, dass der Verlag entschieden hat, dass Cover zu ändern. Das alte fand ich zu langweilig und dieses finde ich ganz passend mit dem Feuer. Und auch die Gesichter werde ich im Gesamtbild echt cool. Dabei finde ich das Covergirl nicht passend gewählt. Da hätte ein Mädchen mit mehr Locken besser gepasst.
Schreibstil:
Der Schreibstil fand ich wieder flüssig, wodurch sich ein guter Lesefluss bilden konnte. Dennoch war er dieses Mal nicht so fesselnd, wie in Göttlich Verdammt. Angelini erschafft hier im Paralleluniversum eine gut ausgearbeitete neue Welt. Mich stört aber, dass wir keine Karte haben. Die Beschreibungen waren zwar ausführlich genug, dennoch hätte mir an mancher Stelle eine Karte als Hilfe sehr viel geholfen. Die meiste Zeit wird aus Lilys Sichtweise die Geschichte geschildert, aber zu wenigen und kurzen Stellen wird auch die Sichtweise von Gideon und Juliet, Lilys Schwester, aufgegriffen. Das war auch schon in Göttlich auch schon der Fall gewesen, also stößt man hier auf nichts Neues.
Story:
Die Story war gut, aber sie hat mich an manchen Stellen an Göttlich erinnert. Falls sich manche fragen, warum ich die Geschichte mit der Göttlich Trilogie vergleiche, Josephine Angelini ist auch die Autorin dieser Trilogie. Die Story an sich hatte schon gute Ansätze, dennoch hätte man manchmal mehr Action einführen können oder die Action mehr ausführen können. Dennoch war für mich die Story was anderes. Mir gefielen die mittelalterlichen Elemente zusammen mit den modernen echt gerne. Zudem hatte ich davor nie ein Fantasybuch über einschließlich nur Hexen gelesen. Dadurch war dies für mich eine Neuheit.
Charaktere:
Außer Lily und Rowan fand ich alle Charaktere recht blass gehalten. Dabei sind für mich Charaktere selten zu oberflächlich bearbeitet worden, nur in diesem Buch fällt es mir extrem auf.
Aber fangen wir erstmal mit Lily an. Einen Charakter wie Lily hatte ich auch noch nie. Sie hatte eine klare politische Meinung und ließ die auch raus, wenn es sein musste. Sie war stark in ihrer Meinung und in ihren Handlungen. Negativ empfand ich aber, dass sie Ideale auch zwanghaft jemanden übermitteln würde, was ich falsch finde. Zunehmend bekam sie auch mehr Selbstbewusstsein durch ihr Training, was ich sehr positiv fand und auch ihre Entscheidungen konnte ich nachvollziehen. Sie war sehr auf das Wohl des Außenvolkes bedacht, was mich positiv stimmte. Auch ihre Trauer und ihr Missvertrauen am Anfang konnte ich recht gut verstehen.
Rowan ist jetzt Lilys Helfer und war davor Lillians. Deswegen ist er Lily sehr misstrauisch gegenüber zuerst. Doch mit der Zeit merkt er, dass Lily anders ist als Lillian. Dennoch vertraut er ihr nicht blind, was ich sehr gut finde. Er stellt sich immer noch hin und wieder gegen sie und sagt offen seine Bedenken. Ich finde ihn als Charakter auch gut ausgearbeitet und auch nachvollziehbar.
Anders ist es bei den anderen Helfern von Lily: Tristan und Caleb. Es gibt ebenfalls zwei Tristans, ich meine hier aber den Tristan aus der Hexenwelt, aber er blieb mir viel zu blass und ich wusste manchmal nicht wieso und warum und wie ähnlich beide Tristans wirklich sind. Genauso fand ich Caleb zu blass, sodass ich seine Hintergründe nie gänzlich verstand.
So fand ich auch, dass man aus Juliet viel mehr herausholen konnte. Die Ansätze waren besonders am Ende vorhanden. Man hätte hier durch Juliets Sichweise mehr Gründe herausholen können.
Lillian als Antagonist hat ihre böse Seite, die auch zum Schluss mehr erläutert wird. Dies fand ich auch sehr gut, denn so konnte man die Spannung halten. Das Wie und Warum fand ich dann doch etwas schwach. Man hätte Lillian etwas mehr in den Vordergrund rücken können, um sie als wahren Antagonist wahrzunehmen.
Als letztes ist da Gideon. Nach der ersten Erzählung aus seiner Sicht hatte ich nur einen Gedanken: Das ist Zach 2.0 (Göttlich Trilogie). Man merkt hier eine Hinterhältigkeit, die an Zach erinnert. Gideon fühlt sich abgestoßen von den großen, beliebten Hexen und möchte Rache und selbst Ruhm. Auch im späteren Verlauf des Buches blieb mir das Gefühl. Deswegen war für mich Gideon nur ein unkreativer Abklatsch.
Fazit:
Man findet sich hier in einer tollen, neuen Welt wieder mit einer sehr besonderen Hexenidee. Die großen Schwächen liegen in der Aufarbeitung der Charaktere. Ich hoffe mit den nächsten zwei Bänden lernen wir diese aber besser kennen.