Wahre Weihnachtswunder
Karen Kingsbury erzählt in diesem Buch vierzehn Begebenheiten, die unsere Aufmerksamkeit auf Wunder lenken sollen, die rund um uns herum geschehen. Sie lädt uns ein, innezuhalten, unsere Geschäftigkeit, unsere Eile und unsere Hast für ein paar kurze Augenblicke hinter uns zu lassen, und die Augen für diese Wunder zu öffnen. Ihre Geschichten sollen Mut machen, Trost schenken, und den Menschen die Möglichkeit geben, aktiv nach solchen Wundern Ausschau zu halten, um nicht an dem eigentlichen Anlass des Weihnachtsfestes vorbeizusehen.
So erzählt die Autorin von einer lebensbedrohlichen Situation über den Wolken, in denen Gott seine schützende Hand über die Insassen eines Flugzeuges hält. Im weiteren Verlauf des Buches berichtet sie von seinem Wirken an einer völlig verzweifelten Mutter in einer Raststätte, von einem mit dem Tode ringenden jungen Mann im Krankenhaus, einem kleinen gelähmten Mädchen, das einen ganz besonderen Weihnachtswunsch äußert, einer jungen Ehefrau, die an akuter Skoliose leidet, einem Mann, der darum ringt, seine sterbende Schwester zu sich zu holen, einem gehörlosen Mädchen, dessen sehnlichster Wunsch auf eine ganz besondere Art und Weise in Erfüllung geht. Sie erzählt von einer Familie in New York, die in großer Gefahr schwebt, von einer Frau, die vor vielen Jahren ihren Ehering, das Symbol für die ganz große Liebe, verloren und beinahe aufgegeben hat, von einem kleinen Jungen, der sich auf die Suche nach einem Star macht und sich dabei in eine gefährliche Situation bringt, von einer Familie, die bei gefährlichem Eis mit dem Wagen auf der Straße unterwegs ist, von einem Mann, der als kleiner Junge sofort instinktive Zuneigung zu einem ungeborenen Baby verspürte und ihm als Erwachsener wieder begegnet, einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes keine Kraft mehr aufzubringen vermeint, alleine weiter zu leben, und letztendlich von einem großen Wunder den Chor einer Baptistengemeinde betreffend.
In all diesen kleinen Geschichten, die gemäß der Aussage der Autorin auf wahren Begebenheiten beruhen, wo man nicht umhin kann, die Ereignisse als Wunder zu bezeichnen, ist Gottes Eingreifen zu erkennen.
Wer bereits Bücher von Karen Kingsbury zu seiner Lektüre zählte, weiß um den einnehmenden Schreibstil dieser grandiosen Autorin. Auch mit ihrer Kurzgeschichtensammlung „In jener stillen Nacht“ gelang es ihr, mich von der ersten Seite an für sich einzunehmen. Dennoch vermisste ich - ein klein wenig – die von ihren Büchern gewohnte Gefühlstiefe, was ich jedoch der zuvor erwähnten Tatsache zuschreibe, dass es sich tatsächlich nur um „kurze Geschichten“ handelt.
Ich kann dieses Buch besonders jetzt, in der Vorweihnachtszeit, jedem ans Herz legen. Und vielleicht gelingt es Karen Kingsbury, unsere Augen wirklich zu öffnen, dafür zu sorgen, dass wir wacher und aufmerksamer durch den Alltag gehen, und den kleinen, alltäglichen Wundern um uns herum mehr Aufmerksamkeit schenken. Und so an den großen Wundern ebenfalls nicht achtlos vorüber gehen.