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Veröffentlicht am 11.11.2024

Sanfte Geschichte mit ein paar Längen

Klara und die Sonne
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Der Einstieg ins Buch fällt dank ganz leicht zu lesenden Stil recht einfach. Auch wenn man sich erst einmal etwas an die Sicht von Klara gewöhnen muss, wie sie die Welt sieht und wie diese etwas dystopische ...

Der Einstieg ins Buch fällt dank ganz leicht zu lesenden Stil recht einfach. Auch wenn man sich erst einmal etwas an die Sicht von Klara gewöhnen muss, wie sie die Welt sieht und wie diese etwas dystopische Welt überhaupt ist. Ich wusste lange nicht so richtig, wohin die Geschichte mich führen würde, war dadurch aber sehr neugierig. Man erhält immer wieder kleine Häppchen zur unbekannten Welt und erkundet diese gemeinsam mit Klara, der auch alles ganz neu und unbekannt ist. Dabei entwickelt sich die Geschichte ganz ohne großes Tamtam, ganz sanft wird einem alles entrollt. Zwischen den Zeilen erhält man so einige Einblicke in diverse Themen, die nicht so ganz einfach sind: soziale Unterschiede, Trauer, Angst und die Folgen von Entscheidungen. Sehr interessant ist wie sich Klara bei Kontakt mit solchen Themen entwickelt. Teilweise reagiert sie fast schon statisch um im nächsten Moment empatisch umd reflektierend zu agieren. Manchmal ergeben sich dadurch ein paar Längen, die dann aber mittels logischer Schlussfolgerung seitens Klara wieder gekonnt vorangetrieben werden. Neben Klara bleiben mir die anderen Charaktere etwas zu blass und distanziert, dadurch fiel es mir schwer deren Handlungen logisch nachvollziehen zu können.
Die Geschichte ist durchgehend ruhig und bietet kaum eine Spannungskurve. Mir hätte es mit 100 Seiten weniger vermutlich etwas besser gefallen. So war es mir teilweise etwas zu zäh und langatmig. Das vieles nicht richtig aufgeklärt wird und man irgendwie viel in der Luft, hat mich etwas gestört beim Lesen. Dafür ist der Stil sehr besonders und erschafft ein schönes Kopfkino. Das Ende fand ich rund und gelungen, fast schon melancholisch.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Anders als erwartet

Die vorletzte Frau
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Es liest sich schnell und flüssig, der Text ist in einem staccatoartigen, sachlichen Stil geschrieben, ohne große Emotionen, wodurch die Geschichte oft kühl und distanziert wirkt. Die Beziehung zwischen ...

Es liest sich schnell und flüssig, der Text ist in einem staccatoartigen, sachlichen Stil geschrieben, ohne große Emotionen, wodurch die Geschichte oft kühl und distanziert wirkt. Die Beziehung zwischen der Protagonistin (deren Name niemals genannt wird) und Tosch, ihrem 19 Jahre älteren Partner, ist sehr auf seine Bedürfnisse zugeschnitten. Man hat den Eindruck, dass die Protagonistin sich ihm unterordnet und in eine Abhängigkeit geraten ist. Es geht eher um seine Bedürfnisse als um den großen Altersunterschied der beiden. Davon hatte ich mir tatsächlich mehr Einblicke erwartet, da der Klappentext sehr auf diesen Unterschied hinweist.

Die Handlung bleibt bis auf wenige Momente nüchtern und unemotional. Der Teil, in dem Tosch schwer erkrankt, ist sehr belastend, aber auch hier wird kein emotionaler Tiefgang zugelassen. Es bleibt sachlich, fast kühl. Gewünscht hätte ich mir mehr zur Beziehung der Tochter der Protagonistin. Diese bleibt eher im Hintergrund, wenn sie jedoch auftaucht, erblickt man einen tollen Menschen. Da das Werk autobiographische Züge hat, kann ich allerdings nachvollziehen, warum dieser Teil nicht intensiver betrachtet wurde.

Das Ende hat mich völlig unbefriedigt zurückgelassen. Gerade, als im letzten Drittel des Buches mehr Spannung aufgebaut wird, verpufft diese plötzlich. Das Ende kommt so abrupt, dass es sich anfühlt, als würde die Geschichte mitten im Satz enden und ließ mich so mit vielen offenen Fragen zurück.

Alles in allem hat mich „Die vorletzte Frau“ eher ratlos und mit einem gewissen Unmut zurückgelassen. Die nüchterne Darstellung und die abrupten Brüche machen es schwer, eine emotionale Bindung zur Geschichte oder den Figuren aufzubauen. Trotzdem ist es kein schlechtes Werk, nur nicht ganz so meins wie erhofft.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Kurzweilig und interessante Unterhaltung

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Ein kurzes, aber intensives Leseerlebnis. Das Buch mit etwas über 100 Seiten liest sich schnell und flüssig, was durch den packenden Erzählstil der Autorin unterstützt wird. Trotz seiner Kürze schafft ...

Ein kurzes, aber intensives Leseerlebnis. Das Buch mit etwas über 100 Seiten liest sich schnell und flüssig, was durch den packenden Erzählstil der Autorin unterstützt wird. Trotz seiner Kürze schafft es der Roman, einen erschreckend realistischen Einblick in den Alltag eines Content Betrachters zu geben.
Die psychischen Belastungen werden gut dargestellt, denen Menschen ausgesetzt sind, die tagtäglich verstörende Inhalte auf sozialen Medien moderieren müssen. Dabei wird nicht nur die Schwere dieses Jobs deutlich, sondern auch, wie sehr soziale Medien unser Denken und unsere Wahrnehmung beeinflussen können. Besonders beeindruckend fand ich, wie Bervoets die Diskrepanz zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung darstellt und den Leser dazu bringt, über die eigene Nutzung und Wahrnehmung sozialer Medien nachzudenken.
Die Charaktere sind alle eher etwas schemenhaft und eher distanziert skizziert, was es eher schwer macht eine Beziehung aufzubauen. Tut aber auch nicht unbedingt Not bei der Kürze.
Das Ende des Buches kommt etwas plötzlich und bleibt sehr offen, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. Es lässt jedoch Raum für eigene Interpretationen und Nachdenken darüber, was man gerade gelesen hat. Insgesamt ist "Dieser Beitrag wurde entfernt" ein aufwühlendes Werk, das mit wichtigen Fragen und Themen konfrontiert, die in unserer digitalisierten Welt oft übersehen werden.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Nettes Sommerbuch

Ein unendlich kurzer Sommer
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Der Start war etwas holprig, bin nicht so richtig mit der wechselnden Perspektive der Charaktere und dem Setting klar gekommen. Als ich mich dran gewöhnt hatte, war es angenehm und entpuppte sich dann ...

Der Start war etwas holprig, bin nicht so richtig mit der wechselnden Perspektive der Charaktere und dem Setting klar gekommen. Als ich mich dran gewöhnt hatte, war es angenehm und entpuppte sich dann doch recht schnell als Sommerbuch.
Die Geschichte entwickelt sich etwas langsam und hat zudem ein paar Längen. Ist aber erträglich. Man hat relativ schnell raus, wohin sich die Geschichte entwickelt, aber manch Überraschung ist dennoch enthalten. Die Charaktere mochte ich zum großen Teil, auch wenn sie eher oberflächlich wirken. Ihre Entwicklung und das Zusammenspiel der Einzelnen hat mir dafür gut gefallen. Ich hab mich generell gut unterhalten gefühlt, hatte ein klares Bild vom See und Campingplatz im Kopf und fand das Thema der verlorenen Chance ganz gut getroffen. Die Liebesgeschichte hat mich nicht ganz abholen können, aber im Großen und Ganzen hat es mir Spaß gemacht es zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Kurios

Heilung
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Mein Freund war zufällig auf der Lesung und hat mir spontan das Buch mitgebracht. Klappentext fand ich auch ansprechend, daher wurde es auch zeitnah gelesen. Der Einstieg fiel mir leicht, es liest sich ...

Mein Freund war zufällig auf der Lesung und hat mir spontan das Buch mitgebracht. Klappentext fand ich auch ansprechend, daher wurde es auch zeitnah gelesen. Der Einstieg fiel mir leicht, es liest sich super gut und macht von der ersten Seite neugierig auf die Geschichte. Diese ist kurios, mit spannenden und unerwarteten Wendungen. Ich hab mich recht gut unterhalten gefühlt, hab vor allem im ersten Teil viel gegrübelt über die Vorgänge im Resort. Denn irgendwie schwingt da etwas mit, dass es nicht mit normalen Dingen zugeht. Auch im zweiten Teil bleibt dieses Gefühl bestehen. Die Charaktere unterstützen dies aktiv und wirken dadurch fast schon geheimnisvoll. So richtig schlau wird man nicht, auch nicht aus dem Protagonisten. Skurril fasst es für mich einfach am besten zusammen, bei Story wie auch Charakteren.
Leider kam das Ende unerwartet abrupt und überraschend, ich hab mich absolut nicht abgeholt gefühlt und wusste so gar nicht was ich damit anfangen sollte. Hing irgendwie total in der Luft ohne irgendwas aufgelöst zu haben. Sowas muss man mögen.

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