Ein Leben mit Musik
„...Dieses Buch soll keine Biografie sein, die alle Daten, Ereignisse und minutiösen Abläufe erfasst, das habe ich mir fest vorgenommen. Es wird vielmehr ein Stück Kirchenmusikgeschichte im 20. und 21. ...
„...Dieses Buch soll keine Biografie sein, die alle Daten, Ereignisse und minutiösen Abläufe erfasst, das habe ich mir fest vorgenommen. Es wird vielmehr ein Stück Kirchenmusikgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert vor und hinter den Kulissen beleuchten und sichtbar machen...“
Mit diesem Worten des Autors im Präludium weiß ich als Leser, was mich erwartet. Um es vorwegzunehmen: Der Autor hat diese Erwartung mit dem Buch erfüllt.
Das Buch enthält wichtige Stadien seiner Biografie, führt mich aber auch in die Arbeit des Autors als Texter und Komponist. Der Schriftstil ist erzählend. Ehrlich, offen und ungeschönt berichtet der Autor aus seinen Leben. Eingeflochten sind Anekdoten zu unterschiedlichsten Themen.
Vorangestellt ist eine Widmung an Hedwig Volk, im Buch meist Omatante genannt. Hedwig Volk war Studienrätin und hatte Kontakt zu Pastor Eberhard Bethge. Sie war diejenige, die entscheidenden Weichen auf den Lebensweg von Klaus Heizmann stellte. Sie brachte ihm das Klavierspielen bei, ging mit ihm in die Oper und bezahlte einen Geigenlehrer.
Durch die Musik lernt er die Gottesdienste in der katholischen, der evangelischen Kirche, aber auch in Freikirchen kennen. Mit 16 Jahre wird er sinngemäß ins kalte Wasser geschmissen und soll von Jetzt auf Gleich einenChor leiten. Schon in jungen Jahren hatte er erkannt:
„...Festliche Musik kann erhebend sein, sie vermittelt eine gewisse Würde und Feierlichkeit oder sie lässt die Seele tanzen. Aber sie kann auch trösten, schöne Erinnerungen an einen Menschen wachrufen und die Seele heilen...“
In den USA lernt er neue Kirchenmusik kennen, die ihn inspiriert. Was einem als Laie kaum bewusst ist, spricht der Autor deutlich an. Ein Leben mit vielen Konzerten bedeutet auch viele Stunden der Einsamkeit. Die Musik führt ihn letztendlich zur bewussten Entscheidung für Jesu.
Im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Komponist führt er mich auch ein Stück in die Theorie ein.
„...Eine Melodie ist eine Reihenfolge von Tönen, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Eine Tonfolge wird dann zur Melodie, wenn sie für den Zuhörer eine stimmige Form aufweist, das heißt, wenn sie als Einheit wahrgenommen wird...“
Der Autor spart ebenfalls die dunklen Stunden seines Lebens nicht aus.
Einige Fotos ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es beleuchtet die Vielschichtigkeit eines Musikerlebens.