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Veröffentlicht am 18.11.2024

Berührende und sehr persönliche Geschichte mit viel Einblick in die Familie der Autorin

Hortensientage
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Manuela Inusa kennt man als Autorin von schönen Wohlfühlromanen, die an den unterschiedlichsten liebenswerten Orten spielen.
Mit „Hortensientage“ legt sie nun eine wahre Geschichte aus ihrem Leben vor ...

Manuela Inusa kennt man als Autorin von schönen Wohlfühlromanen, die an den unterschiedlichsten liebenswerten Orten spielen.
Mit „Hortensientage“ legt sie nun eine wahre Geschichte aus ihrem Leben vor und erzählt die Geschichte ihrer Großeltern Lisa und Werner.

Wir befinden uns in der Zeit, als sie noch eine junge unerfahrene Autorin war und an ihrem ersten Roman, dem Jane-Austen-Roman, geschrieben hat. Allerdings steckt sie gerade in einer kleinen Krise und es fehlt ihr noch an Inspiration.
In einer alten Fotobox findet sie eine Postkarte von ihrem bereits verstorbenen Opa Werner, die aus einem britischen Gefangenenlager stammt. Bisher wusste sie nicht, dass ihr Opa in Kriegsgefangenschaft geraten war, denn Oma Lisa hat in ihren vielen Erzählungen über die Kriegsjahre nie etwas davon erwähnt.
Ela, wie sie sich im Buch selbst nennt, besucht jeden Mittwoch ihre Oma Lisa, die inzwischen in einem Seniorenheim in Hamburg lebt. Oma Lisa erzählt gut und auch sehr gerne Geschichten aus ihrem Leben und Ela versucht ihre Oma dazu zu bewegen, ihr auch diesen Teil aus ihrem Leben zu erzählen…

Sehr gespannt war ich auf diese sehr persönliche Geschichte aus der Familie von Manuela Inusa.
Gleich nach wenigen Seiten erkennt man ihren schönen einfühlsamen Schreibstil, in dem sie auch diese Geschichte erzählt. Sie schildert wahre Ereignisse in Romanform und hat mich ganz schnell eingefangen und mitgenommen in ihr eigenes Leben und das von ihren Großeltern.
Teilweise mit Unterstützung ihrer Kinder gelingt es Ela irgendwann, Oma Lisa dazu zu bewegen, auch diese traurigeren Geschichten aus den Kriegsjahren zu erzählen, die sie bisher immer verschwiegen hat. Und so wie Oma Lisa erzählt gibt es im Buch die Rückblicke.
Ansonsten erleben wir vieles aus Elas Familie, den Alltag mit den Kindern und ihren persönlichen Start als junge Autorin, die an ihrem ersten Roman schreibt, der später auch ihr erster Verlagsroman wurde.
Auch der Alltag von Oma Lisa im Seniorenheim und ihre liebenswerten Mitbewohnerinnen und Mitbewohner wird thematisiert. Beim Lesen mag man denken, dass dieses Leben doch sehr eintönig ist für die alten Menschen. Aber vieles hat mich auch daran erinnert, wie meine eigene Mutter es jetzt im Seniorenheim erlebt und dass es für diese alten Menschen dort ganz andere Highlights gibt als wir sie wahrnehmen und empfinden. Das hat mir gut gefallen und es war alles sehr liebevoll und warmherzig dargestellt.

Die Geschichte von Lisa und Werner hat mich berührt und bewegt und mich auch wieder an die schlimmen Erinnerungen an die Kriegsjahre denken lassen, die mir in meiner Familie von meinen Großeltern und meinen Eltern erzählt wurden.
Aber es gibt nicht nur traurige oder schlimme Erinnerungen, im Gegenteil. Es gibt auch viele gefühlvolle, romantische Momente zwischen Lisa und Werner, die eine ganz besondere Liebe verband. „In guten wie in schlechten Zeiten“ sagt man in Verbindung mit einer Beziehung oder einer Ehe so oft, hier trifft es voll zu. Die beiden waren so positiv eingestellt und haben auf ihre Liebe vertraut.

Manuela Inusa erzählt hier sehr einfühlsam und warmherzig wahre Geschichten aus ihrem eigenen Leben und die Liebesgeschichte ihrer Großeltern. Ich spürte auf jeder Seite ihre Liebe zu ihrer Familie und besonders auch zu ihrer Oma und dem Opa. Mich hat sie mit diesem Buch sehr berührt und mitten ins Herz getroffen! Ich danke ihr für diese Offenheit und dass sie uns diese sehr persönliche Geschichte erzählt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 12.11.2024

Spannendes, emotionales Finale der Trilogie mit ernstem Thema

Wiedersehen in Wildberry Bay
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Der dritte Teil der Wildberry Bay-Reihe führt uns erneut in die fiktive Kleinstadt an der Ostküste Kanadas in der Provinz Nova Scotia. Für mich fühlte sich das gleich an wie „nach Hause kommen“, denn ...

Der dritte Teil der Wildberry Bay-Reihe führt uns erneut in die fiktive Kleinstadt an der Ostküste Kanadas in der Provinz Nova Scotia. Für mich fühlte sich das gleich an wie „nach Hause kommen“, denn man ist nach den ersten beiden Teilen schon mit den Örtlichkeiten und auch mit den wichtigsten Bewohnern vertraut. Damit man nicht durcheinander kommt gibt es gleich zu Anfang des Buchs ein „Wer ist wer in Wildberry Bay“, worin die Figuren und ihre Verbindungen aufgelistet sind.

In diesem dritten und wohl letzten Teil ist Gwendolyn Hobbs die Hauptfigur. Sie ist die beste Freundin von Florentine und war im ersten Teil zu Gast auf deren geplatzter Hochzeit. Auch im Verlauf war öfter von ihr die Rede und am Ende des zweiten Teils taucht sie überraschend in Wildberry Bay auf.
Genau dort knüpft dieser dritte Teil an und wir erleben wie Gwen in Wildberry Bay ankommt. Mit ihrem alten Auto voller Gepäck und ihrem Kater Elmo hat sie die lange Reise von Montreal bewältigt und ihren Mann Tom verlassen, während dieser auf einer Geschäftsreise ist.
In Wildberry Bay leben ihre Eltern, sie kennt dort viele Menschen und hat auch Freunde dort. Deshalb war der Ort ihr erstes Ziel. Sie wird von allen freundlich und mit offenen Armen empfangen und sie sind froh, dass sie sich endlich zu diesem Schritt entschlossen hat und die Ehe mit ihrem dominanten Mann Tom beenden will.
Natürlich trifft sie auch auf ihre Jugendliebe Neil, den sie nie vergessen hat. Doch Neil heiratete damals Carrie und bekam mit ihr zwei Töchter. Inzwischen wurde die Ehe der beiden geschieden.
Haben Gwen und Neil noch eine Chance und wird Tom das Ende der Ehe akzeptieren?

Miriam Covi widmet sich mit dieser Geschichte einem ernsten und auch schwierigen Thema. Bei der Ehe von Gwen und Tom geht es um toxische Beziehungen und psychische und physische Gewalt. Sie hat dieses Thema mit dem gebotenen Ernst und sachlich behandelt ohne zu sehr zu dramatisieren. Aber es wird schon deutlich klar, wie es kam, dass Gwen Tom überhaupt geheiratet hat, wie er sie während der Ehe manipulierte und unterdrückte und warum es für sie so schwer war, ihn zu verlassen.

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Gwen in der Ich-Form erzählt. Aber auch Neil erzählt einige Kapitel, ebenfalls in der Ich-Form. So ist man nah an den beiden Hauptprotagonisten und kann ihre Gedanken und Empfindungen miterleben und nachempfinden.
Da im Cozy Cottage, dem Haus in dem Gwens Eltern leben, alle Zimmer belegt sind, landet Gwen im Haus von Neil. Ja, das ist sicherlich ein glücklicher Zufall aber die beiden kennen sich ja schon sehr lange, so dass es auch nicht undenkbar ist.

In der Geschichte zwischen Gwen und Neil ist einiges aufzuarbeiten und die beiden haben viele Gespräche zu führen. Denn Neils Ex-Frau und seine beiden Töchter leben ja auch in Wildberry Bay und die beiden Mädchen gehen sehr unterschiedlich mit der Trennung der Eltern um.
So kommt es zu vielen intensiven aber auch romantischen Momenten zwischen den beiden und die Bezeihung entwickelt sich langsam und glaubhaft nachvollziehbar. Aber dann taucht auch noch Tom in Wildberry Bay auf und will seine Frau zurückholen.
Da gibt es etliche spannende und sogar ein paar gefährliche Momente und ich habe gebannt verfolgt, ob Gwen standhaft bleibt oder ob sie sich erneut von Tom einwickeln lässt. Es war auch interessant zu erleben, wie Neil und besonders seine Ex-Frau mit der Situation umgehen.

Es war auch schön zu lesen, wie die kleinen Geschichten der weiteren bekannten Bewohner in Wildberry Bay weiter gehen. So erleben wir die anderen frisch verliebten Florentine und Raven und auch Helena und Luke. Aber auch bei Eliza, der Inhaberin des Diners gibt es Veränderungen und ebenso im Leben von Zoe, der Mitarbeiterin im Diner. Da kommen einige weitere schöne und gefühlvolle Momente und Ereignisse zur Handlung dazu.

Die Rückkehr nach Wildberry Bay war wunderschön und der dritte und letzte Teil der Reihe ist eine sehr emotionale Geschichte, die Miriam Covi wunderbar fesselnd und gerade bei dem ernsten Thema auch sehr einfühlsam erzählt. Die wunderschöne Kulisse der kanadischen Ostküste trägt zum Wohlfühlgefühl bei und der charmante kleine Ort mit seinen liebenswerten Bewohnern bildet einen schönen Rahmen für die Handlung! Ich empfehle diese wunderbare, herzerwärmende Reihe gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 11.11.2024

Bewegende Geschichte als Hommage an die Frauen im Vietnam-Krieg

Die Frauen jenseits des Flusses
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Frances McGrath genannt Frankie wächst wohlbehütet als Tochter in einem wohlhabenden Haus in den 1960er Jahren auf. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester aber eigentlich ist die Aufgabe junger ...

Frances McGrath genannt Frankie wächst wohlbehütet als Tochter in einem wohlhabenden Haus in den 1960er Jahren auf. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester aber eigentlich ist die Aufgabe junger Frauen zu dieser Zeit, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Als ihr Bruder Finley als Soldat in den Vietnamkrieg zieht, sind die Eltern stolz auf ihren Sohn und sein Abschied wird groß gefeiert. Frankie steht Finley sehr nah und ist geschockt, als leider ziemlich schnell die Nachricht vom Tode Finleys die Familie erreicht. Auf seiner Abschiedsparty sagte ein Freund „auch Frauen können Helden sein“ und so sucht Frankie nach einer Möglichkeit, selbst nach Vietnam zu gehen. Als gelernte Krankenschwester bekommt sie bei der US-Army die Möglichkeit nach einem Grundlehrgang sofort nach Vietnam zu reisen. Als sie ebenfalls auf den Stolz der Eltern hofft, stößt sie dort auf Ablehnung.
Trotzdem reist sie nach Vietnam und erlebt gleich nach ihrer Ankunft die Schattenseiten des Krieges. Doch die wahre Herausforderung erlebt sie erst nach ihrer Rückkehr.

Laut ihren Anmerkungen am Ende des Buchs hat Kristin Hannah schon gegen Ende der 1990er Jahre den Wunsch gehabt, dieses Buch zu schreiben und nicht nur auf die tapferen Soldaten sondern insbesondere auf die heldenhaften Leistungen der Frauen in diesem Krieg hinzuweisen und ihnen ein Denkmal zu setzen. Damals als junge Autorin war sie noch nicht bereit und fühlte, dass ihr die nötige Kompetenz und Reife dazu fehlte. Aber nun hat sie das Projekt verwirklicht und dabei eng mit einer ehemaligen Lazarettkrankenschwester, die in vietnamesischen Kampfzonen gedient hat, sowie einem pensionierten Army Colonel, der als Hubschrauber-Pilot über 1000 Kampfeinsätze flog, zusammengearbeitet.

Kristin Hannah ist es mit diesem Roman sprach- und bildgewaltig gelungen, die Schrecken des Vietnam-Krieges aber auch ganz besonders die aus meiner Sicht wirklich unglaublichen Leistungen der Frauen, überwiegend im Sanitätsdienst, darzustellen und zu würdigen.
Besonders der erste Teil ist aus meiner Sicht nichts für schwache Nerven, denn sie beschreibt die Schrecken des Krieges sehr genau und anschaulich. Wir erleben die harte Arbeit der Ärzte und Krankenschwestern in stundenlangen Schichten und das Leid der unzähligen Schwerverletzten, Traumatisierten und Sterbenden. Ich habe die Helfer dort, besonders natürlich die Frauen von Anfang an sehr respektvoll bewundert.
Aber es war auch schön zu lesen, dass sie zwischendurch tatsächlich mal kleine Ablenkungen und Vergnügungen hatten, die ihnen das Leben etwas erleichtert haben.
Aber nicht nur Frankie traf bei ihrer Rückkehr in die USA der Schock sondern auch mich beim Lesen.
Dass in den USA die Kritik der Bevölkerung an diesem Krieg mit der Zeit immer größer und stärker wurde und auch lautstark demonstriert wurde, hatte sich bereits bis in die Lager in Vietnam herumgesprochen. Aber was die Frauen in den USA bei ihrer Rückkehr erwarten würde, darauf waren sie nicht vorbereitet. Es wurde geleugnet, dass es dort überhaupt Frauen gegeben hat. Überall hörte man „Frauen waren nicht in Vietnam“. Auch Frankies Eltern hatten in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis erzählt, Frankie sei zu einem Auslandsstudium in Europa.
So mussten die Frauen nicht nur mit ihren Traumata sondern auch noch mit der Verleugnung ihrer Einsätze leben.
Gebannt habe ich verfolgt, wie Frankie damit umgeht und ihren weiteren Platz im Leben sucht. Bereits in Vietnam hat sie zwei sehr enge Frauenfreundschaften geschlossen, die ihr auch zurück in den USA erhalten blieben. Die drei Frauen stehen trotz größeren Entfernungen eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig.
Frankie erlebt auch zwei Liebesgeschichten, bereits vor Ort in Vietnam und auch zurück in den USA. Doch beide bringen ihr nur Kummer und weiteres Leid, dass sie zusätzlich zu ihrem Trauma verarbeiten muss. So wird ihr Weg zurück ins normale Leben noch erschwert.
Der Roman endet dann mit der späten Anerkennung und Ehrung der Gefallenen und der Kriegsveteranen durch das Vietnam Veteran Memorial Anfang der 1980er Jahre, zu dem auch ein Women’s Memorial gehört.

Kristin Hannah hat hier einen sehr emotionalen und bewegenden Kriegsroman vorgelegt, der mich sehr aufgewühlt und berührt hat. Sie beschreibt ohne Klischees und Vorurteile die viele Jahre dauernden Schrecken dieses Krieges, die Kritik der Bevölkerung und die wirklich unglaubliche Behandlung der Frauen.
Ich denke, es ist ihr auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen, den Frauen in Vietnam ein Denkmal zu setzen und mich hat sie mit diesem Roman überzeugt und nachdenklich gemacht! Ich bin beeindruckt von diesem Roman und vor allem vor den Frauen der Geschichte!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 06.11.2024

Sehr fesselnder und spannender Psychothriller mit Wendungen und Paukenschlag am Ende

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders ist Schauspieler, verheiratet und Familienvater. Als erfolgreicher Theaterschauspieler hat er es nun endlich geschafft, eine Hauptrolle im Fernsehen zu bekommen, von der er sich einen Durchbruch ...

Eric Sanders ist Schauspieler, verheiratet und Familienvater. Als erfolgreicher Theaterschauspieler hat er es nun endlich geschafft, eine Hauptrolle im Fernsehen zu bekommen, von der er sich einen Durchbruch erhofft. Seine schauspielerische Leistung die er in dem bekannten und beliebten Münchner Tatort zeigt, wird tatsächlich hoch gelobt und er seine Bekanntheit steigert sich. Besonders auf den einschlägigen Social Media Kanälen steigen seine Followerzahlen und häufen sich die positiven Kommentare.
Doch bereits nach kurzer Zeit werden Kommentare auf eine angeberische und überhebliche Art beantwortet, die nicht von ihm stammt. Offenbar hat sich jemand ein Fakeprofil angelegt und gibt sich als Eric Sanders aus. Schnell sieht es nach einem Identitätsdiebstahl aus, auch in der Realität durch Briefe, Rechnungen usw., womit jemand Eric massiv schaden will. Eric fühlt sich und seine Familie bedroht und schaltet auch die Polizei ein. Dann erhält er die Forderung, einen Mord zu gestehen, den er im Alter von 11 Jahren begangen haben soll. Anderenfalls werden alle sterben, die er liebt.

Nach einem kurzen ruhigen Beginn der Geschichte hat Strobel mich ganz schnell in den Bann der Handlung gezogen. Er schafft es immer wieder mit seinem Schreibstil und seinen Plots einen regelrechten Sog beim Lesen aufzubauen, so dass man das Buch kaum noch weglegen kann.
Der Spannungsbogen ist konstant hoch und steigert sich zum Ende noch mal.

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Eric erzählt, wodurch man nah an seinen Gefühlen und Ängsten ist und im Verlauf seine Verzweiflung und Hilflosigkeit deutlich spürt. Gleich zu Beginn erfährt man von Albträumen, die er immer wieder hat und wegen derer er auch in therapeutischer Behandlung ist. Immer wieder träumt er von einem großen Brand, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, als er noch ein Kind war. Die Forderung des Unbekannten einen Mord aus seiner Kindheit zu gestehen, lässt plötzlich merkwürdige Erinnerungen wach werden.

Es war interessant Erics Veränderung zu beobachten. Anfangs war er selbstbewusst und erfolgreich in seinem Beruf. Doch durch die Drohungen und den Identitätsdiebstahl verbunden mit der Sorge um seine Familie verliert er mehr und mehr die Kontrolle. Ich habe sehr mit ihm gelitten und gehofft, dass er so schnell wie möglich allem auf den Grund gehen und die Sache beenden kann. Doch die Drohungen nehmen zu und unterschwellig gibt es ständig eine subtile Bedrohung und Gefahr.

Gerätselt habe ich natürlich, wer ihm da so übel mitspielt und was es mit dieser merkwürdigen Forderung auf sich hat. Doch ich hatte keine Idee, was dahinter stecken könnte und wurde vom Autor immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Umso mehr haben mich Plottwists und Wendungen überrascht und das Ende war regelrecht schockierend und unerwartet.

Erneut hat Arno Strobel einen unglaublich fesselnden und spannenden Psychothriller vorgelegt, der mich völlig in seinen Bann ziehen konnte. Ein aktuelles Thema, gut gezeichnete Figuren und eine durchweg vorhandene Spannung haben das Buch für mich zu einem Pageturner gemacht, den ich gerne empfehle!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 13.09.2024

Warmherzige Geschichte in Murano um Glasbläserkunst und ein Geheimnis

Der Zauber der Lagune
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Juliets große Leidenschaft ist die Glasbläserei und sie liebt es, Kunstwerke aus Glas herzustellen. Heimlich hat sie sich an der Glasbläserschule in Murano beworben und ist überglücklich, als sie die Zulassung ...

Juliets große Leidenschaft ist die Glasbläserei und sie liebt es, Kunstwerke aus Glas herzustellen. Heimlich hat sie sich an der Glasbläserschule in Murano beworben und ist überglücklich, als sie die Zulassung erhält.
In ihrer Familie stößt sie bei ihren Eltern und sogar bei ihren Brüdern auf Unverständnis und sogar Ablehnung. Doch sie setzt sich durch und reist nach Italien. In Venedig angekommen muss sie feststellen, dass mit der Hotelreservierung irgendwas schief gegangen ist und alle Hotels sind ausgebucht. Verzweifelt fährt sie zur Glasbläserschule und trifft davor auf Marcus, der ihr hilft sowohl die im Wassertaxi vergessene Handtasche zurück zu bekommen als auch bei dem Problem der Unterkunft. Da Marcus der Sohn der Schulbetreiber ist, organisiert er es, dass Juliet schon vorzeitig in ihr Zimmer in der Schule einziehen kann.
Marcus zeigt ihr in den ersten Tagen viele schöne Orte seiner Heimatstadt und die beiden kommen sich näher.
Juliet bekam von ihrer Kinderfrau vor der Abreise eine Kette aus gläsernen Perlen geschenkt, die sie seitdem trägt. Auf der Kette entdeckt sie ein Symbol, dem sie in Murano wiederbegegnet. Eine Spurensuche nach einem Rätsel beginnt …

Die 23-jährige Juliet wir mir von Anfang an sympathisch, ganz im Gegensatz zu ihrer Familie, die sie ständig bevormunden, regelrecht übergriffig sind, und ihr offenbar so gar nichts zutrauen. Dem künstlerischen Talent von Juliet können sie so gar nichts abgewinnen. Daher habe ich Juliet sehr bewundert für ihre Stärke, die sie entwickelt, indem sie sich gegen ihre Familie durchsetzt und die Reise nach Venedig antritt. Den Kurs auf der Glasbläserschule möchte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Als dann bei ihrer Ankunft einiges schief geht, beginnen ihre Selbstzweifel erneut aber sie schafft es, dann auch mit der Hilfe von Marcus, den sie vor der Schule trifft.
Als der Kurs beginnt ist sie als Frau alleine unter Männern. Doch unter den Schülern findet sie dann auch Anschluss und kann mit ihrem Talent überzeugen.

Im zweiten Handlungsstrang erleben wir Venedig bzw. Murano in den 1940er und 1950er Jahren und lernen Marina kennen, die auch damals als Mädchen bzw. junge Frau versuchte Zugang zur Glasbläserkunst zu bekommen. Mit diesem Handlungsteil begeben wir uns dann auch auf Spurensuche nach dem Geheimnis und der Bedeutung des Symbols.

Ich fand es sehr interessant in beiden Handlungssträngen viel über die Glasbläserkunst zu erfahren. Da werden Techniken und Besonderheiten beschrieben und ich konnte die Entwicklung dieses besonderen Handwerks verfolgen. In ihrem Nachwort erklärt die Autorin, dass einige historische Fakten, die den Hintergrund dieser fiktiven Geschichte bilden, real sind.

Sehr gut gefallen hat mir die wirklich warmherzige und einfühlsame Darstellung dieser außergewöhnlichen jungen Frau Juliet. Sie hat anfangs nur ihre Kunst im Kopf, ist aber ansonsten von Selbstzweifeln getrieben und sucht irgendwie immer noch ihren Platz im Leben. Es war wunderschön zu erleben, wie sie sich während ihres Aufenthalts in Murano entwickelt und zu sich selbst findet und sich neben ihrem Glasbläser-Kurs noch auf Spurensuche begibt und dabei auf ein Geheimnis stößt.

Cristina Caboni hat hier eine sehr stimmungsvolle, warmherzige und auch romantische Geschichte vorgelegt. Bildhafte Beschreibungen von Venedig und Murano, eine liebenswerte Protagonistin, interessante Informationen zur Glasbläserkunst und ein spannendes Geheimnis runden die Handlung ab. Ich habe die magische Stimmung Venedigs und diese berührende Geschichte sehr genossen!


Fazit: 5 von 5 Sternen




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