Es braucht mehr feministische Geschichte(n)!
La LouisianeDieses Buch ist mir echt sofort ins Auge gesprungen - ich finde das Cover super catchy und war sehr gespannt, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt. Ich für meinen Teil wurde nicht enttäuscht ...
Dieses Buch ist mir echt sofort ins Auge gesprungen - ich finde das Cover super catchy und war sehr gespannt, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt. Ich für meinen Teil wurde nicht enttäuscht - "La Louisiane" ist für mich eine ganz besondere Art von historischem Roman (schon alleine diese Genreeinordnung klingt unpassend, irgendwie zu "verstaubt"; aber beginnen wir von vorne).
Die Autorin hat 8 Jahre Recherchearbeit in dieses Buch gesteckt, um es dann einmal auf Französisch und dann noch mal auf Englisch zu schreiben; klingt wie ein random side fact, passt aber irgendwie auch ganz gut zum Inhalt: Wir befinden uns zu Beginn in Frankreich, 18. Jahrhundert, Zeit der Kolonialisierung Nordamerikas. Von hier aus soll ein Schiff mit Frauen nach La Louisiane ablegen - Frauen, die in Paris aus den unterschiedlichsten Gründen geächtet werden und in der Kolonie verheiratet werden sollen, um den Fortbestand der neuen Bevölkerung dort zu gewährleisten. Wir folgen drei Protagonistinnen auf diesem Weg und in ihren ersten Jahren ihres neuen Lebens; dabei finden nicht nur (leider) erwartbare und für die Frauen alltägliche Formen von Gewalt und Unterdrückung statt, sondern auch Zusammentreffen mit der indigenen Bevölkerung des Louisiana-Gebietes, Naturkatastrophen, Bündnisse und wir folgen schließlich auch Wegen, auf denen die Frauen sich ein Stück Selbstbestimmung und Freiheit zurückerobern, auf denen sie ihr neues, zuvor gänzlich fremdbestimmes Leben, wieder ein wenig selbst in die Hand nehmen können.
Dieses Buch bildet ein Stück von Frauengeschichte ab, von dem ich zuvor gar nichts wusste; die Autorin schafft mit ihrem Stil und der Art, Kapitel aufzuteilen, die Atmosphäre eines Reiseberichts, der trotzdem Einblick in die Gefühlswelt der Frauen gibt und sie mir sehr zugänglich gemacht hat. Wirklich eine besondere Geschichte, die meiner Meinung nach mehr Gehör erhalten sollte!