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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2024

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper

Mental Health matters
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Dr. Eva Elisa Schneider, Psychologin und Expertin für Unternehmensgesundheit, hat mit „Mental Health Matters: Gesund arbeiten, besser leben“ einen umfassenden und praxisnahen Ratgeber geschaffen, der die ...

Dr. Eva Elisa Schneider, Psychologin und Expertin für Unternehmensgesundheit, hat mit „Mental Health Matters: Gesund arbeiten, besser leben“ einen umfassenden und praxisnahen Ratgeber geschaffen, der die Bedeutung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz beleuchtet. Das Buch ist eine Anleitung für Unternehmen, Führungskräfte und Angestellte, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern und eine Balance zwischen Produktivität und persönlichem Wohlbefinden zu schaffen.

In ihrem Buch behandelt sie zentrale Themen wie psychologische Sicherheit, Resilienz, gesunde Führung und die Prävention von Stress. Sie zeigt, dass ein Arbeitsklima, das auf Wohlbefinden und Leistung gleichermaßen Wert legt, langfristig nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Unternehmensziele unterstützt.

Die Autorin greift dabei auf ihre langjährige Erfahrung zurück und schafft es, die oft komplexen psychologischen Konzepte für jeden Leser verständlich und umsetzbar zu machen. Der klare und gut lesbare Schreibstil sowie die zahlreichen Praxisbeispiele machen die Inhalte greifbar und inspirieren zur Umsetzung im Alltag. Die vorgestellten Tools und Lösungen sind wertvolle Hilfsmittel, die Führungskräfte und Teams dabei unterstützen, gesünder und harmonischer miteinander zu arbeiten. Gerade in Zeiten, in denen der Druck in der Arbeitswelt stetig zunimmt, bietet dieses Buch sowohl neue Perspektiven als auch konkrete Hilfestellungen, die gut in die moderne Unternehmenskultur integriert werden können.

Insgesamt ist „Mental Health Matters“ ein wertvolles Werk, das sowohl durch seine fundierten Einblicke als auch durch die leicht verständliche Sprache überzeugt.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Impulse zum Handeln

Zuversicht jetzt
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"Zuversicht jetzt - Den Krisen der Welt mutig begegnen" von Sara Fromm ist ein Buch, das die Kraft der Zuversicht beleuchtet und Leserinnen einen wertvollen Leitfaden gibt, um den Herausforderungen des ...

"Zuversicht jetzt - Den Krisen der Welt mutig begegnen" von Sara Fromm ist ein Buch, das die Kraft der Zuversicht beleuchtet und Leserinnen einen wertvollen Leitfaden gibt, um den Herausforderungen des Lebens mutig zu begegnen. Die Autorin zeigt auf, wie Zuversicht zu einem stabilisierenden Anker werden kann, gerade in Zeiten der Unsicherheit und des Wandels. Die Kernbotschaft lautet: Veränderung ist möglich, erfordert jedoch nicht nur Energie, sondern auch eine klare Vorstellungskraft und Selbstreflexion.

Das Buch ist gespickt mit Tipps zu Strategien, wie man persönliche Resilienz stärken und sich durch ein realistisches Erwartungsmanagement wappnen kann. Dabei bleibt sie stets nah an den alltäglichen Herausforderungen, die viele Menschen kennen: Fehlerakzeptanz, die Überwindung technischer Hürden und die Balance zwischen Ehrgeiz und Gelassenheit. Leser
innen werden angeregt, selbstreflektiert zu handeln und ihre persönlichen Grenzen sowie Potenziale zu erkennen und anzunehmen.

Persönliches Fazit: An manchen Stellen konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen bzw. war mir zu trocken. Dennoch gute drei Sterne für die wertvolle Message.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Eine traurige Geschichte

Der Erinnerungshändler
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Das moderne Märchenbuch "Der Erinnerungshändler" von Orit Gidali und Tami Bezaleli besticht zuerst durch das edle Erscheinungsbild. Der feste Einband zeigt eine glänzende Erdkugel auf der ein Händler mit ...

Das moderne Märchenbuch "Der Erinnerungshändler" von Orit Gidali und Tami Bezaleli besticht zuerst durch das edle Erscheinungsbild. Der feste Einband zeigt eine glänzende Erdkugel auf der ein Händler mit seinem vollgepackten Auto fährt. Die Bleistiftzeichnung ist eine von vielen, die den künstlerischen Aspekt des Buches darstellen. Die Geschichte handelt von einem Händler und dessen Sohn, die ständig auf der Suche nach Erinnerungen sind. Diese versuchen sie den Menschen abzukaufen und dann wieder teurer zu verkaufen. Erinnerungen werden somit im Buch als eine wertvolle Sache dargestellt, die nur von jenen verkauft werden, die diese nicht mehr wertschätzen. Auch ein alter Mann meint, die alte Erinnerung an seine verstorbene Frau nicht mehr zu benötigen, und dafür eher etwas gegen seine Armut zu erhalten. Doch ziemlich schnell bereut er seine Entscheidung. Das Buch hat mich sehr traurig gemacht und ich würde es persönlich keinem Kind vorlesen. Es ist meiner Meinung eher für Erwachsene geeignet - aber auf jeden Fall nicht für Menschen, die zu Depression neigen. Aufgrund der künstlerischen Darstellung vergebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Selbstfindung durch Grenzerfahrung

9 Grad
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Elli Kolbs Roman "9 Grad" ist eine tiefgehende Erzählung über Freundschaft, Krankheit und den Umgang mit persönlichen Krisen. Im Mittelpunkt stehen die drei Freunde Josie, Rena und Anton, die seit Kindertagen ...

Elli Kolbs Roman "9 Grad" ist eine tiefgehende Erzählung über Freundschaft, Krankheit und den Umgang mit persönlichen Krisen. Im Mittelpunkt stehen die drei Freunde Josie, Rena und Anton, die seit Kindertagen durch dick und dünn gehen. Ihr Leben nimmt eine dramatische Wendung, als Rena ihnen während eines gemeinsamen Saunabesuchs mit anschließendem Eisbaden von ihrer schweren Krankheit erzählt. Diese Offenbarung wirft nicht nur bei Rena, sondern auch bei ihren beiden Freunden Fragen über das Leben, den Tod und die eigene Verwundbarkeit auf.

Josies Weg steht dabei besonders im Fokus. Nach dem schockierenden Geständnis ihrer Freundin taucht sie tiefer in ihre eigenen emotionalen und physischen Herausforderungen ein. Ihre zufällige Begegnung mit Lee, einem Mann, der an Depressionen leidet, bringt eine neue Dimension in ihr Leben.

Eine der eindrücklichsten Metaphern des Buches ist das Eisbaden. Diese Aktivität, die für Josie zunächst eine neue Erfahrung ist, entwickelt sich zu einem zentralen Element ihrer persönlichen Heilung. Das Eisbaden symbolisiert sowohl die Suche nach Kontrolle und Selbstfindung als auch den Mut, sich den eigenen Ängsten und Grenzen zu stellen. Josie entdeckt dadurch nicht nur ihren Körper neu, sondern lernt auch, sich selbst zu akzeptieren – eine beeindruckende Reise, die vielen Leserinnen und Lesern unter die Haut gehen wird. Gleichzeitig spiegelt das kalte Wasser die emotionale Kälte wider, die in den Leben der Charaktere präsent ist, und verstärkt das Gefühl der Einsamkeit und des Schmerzes, das sie durchzieht.

Elli Kolb spricht in dem Roman ernste Themen wie Depression, Essstörungen und den gesellschaftlichen Druck, einem bestimmten Körperbild zu entsprechen, feinfühlig an.
Persönlich fand ich die Geschichte mitunter zu überfrachtet mit unterschiedlichen Themen, ohne jenen den nötigen Rahmen zu schenken, damit man sich als Leser darauf einlassen kann. Hier wurde von der Autorin so viel gleichzeitig behandelt, so dass mir stellenweise die Tiefe gefehlt hat. Obwohl das Buch einen faszinierenden Schreibstil und viel Potenzial aufweist, hätten einige Themen ausführlicher behandelt werden können.

Insgesamt ist "9 Grad" jedoch ein beeindruckender Roman, der seine Leser auf eine emotionale Reise mitnimmt.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Irgendwie gehört doch jeder in Behandlung...

Aus dem Haus
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Miriam Böttgers Roman "Aus dem Haus" ist eine Mischung aus alltäglichem Chaos und tiefgründiger Familienpsychologie. Im Zentrum steht das HAUS in Kassel, das nicht nur der Wohnort der Familie, sondern ...

Miriam Böttgers Roman "Aus dem Haus" ist eine Mischung aus alltäglichem Chaos und tiefgründiger Familienpsychologie. Im Zentrum steht das HAUS in Kassel, das nicht nur der Wohnort der Familie, sondern fast schon eine eigene Figur im Roman ist. Es ist ein Ort, der den Mitgliedern jegliche Lebensfreude raubt, sie aber gleichzeitig in einer beklemmenden Art und Weise zusammenhält.

Die Erzählung, die aus der Sicht einer namenlosen Ich-Erzählerin geschildert wird, verläuft scheinbar ereignislos und doch voller emotionaler Geladenheit. In kurzen, prägnanten Kapiteln wird der Umzug der Eltern aus dem ungeliebten Haus beschrieben, wobei die Rückblicke auf die Vergangenheit allmählich offenbaren, dass das Haus zwar Auslöser für die familiären Spannungen sein könnte, jedoch nicht deren Ursache. Im Gegenteil, der Umzug in eine neue Umgebung zeigt, dass die Probleme der Familie tiefer liegen und sich nicht durch einen Ortswechsel beheben lassen.

Besonders eindrucksvoll ist die Figur der Mutter, die unter Migräne und einer lähmenden „Zeitpanik“ leidet – eine ständige Angst vor dem unaufhaltsamen Verstreichen der Lebenszeit. Ihre pessimistische Grundhaltung beeinflusst das gesamte Familiengefüge, wobei alle anderen Familienmitglieder in den Hintergrund treten. In dieser Dynamik offenbart sich die zentrale These des Romans: „Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für sich.“ Diese Erkenntnis zieht sich durch die gesamte Handlung und zeigt, wie jede Familie ihre eigene kleine Welt mit eigenen Regeln und Strukturen bildet – oft auf Kosten der individuellen Bedürfnisse.

Böttger gelingt es, die Absurdität und zugleich die Realität familiärer Beziehungen mit einer herrlich ironischen Erzählweise darzustellen. Die Ich-Erzählerin beschreibt die Ereignisse mit einem sarkastischen Unterton, der dem Leser oft ein Schmunzeln entlockt, während man gleichzeitig die Tragik der Situationen körperlich spüren kann.

Persönliches Fazit: Ich könnte mir die Geschichte als fortlaufende Kolumne besser vorstellen. Das Buch ermüdet irgendwann durch den vorherrschenden Ton der Negativität. Von daher - trotz all der genial formulierten Tiefgründigkeit - "nur" vier Sterne.

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