Profilbild von Chianti

Chianti

Lesejury Star
offline

Chianti ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Chianti über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2024

Wieder eine sehr spannende Reise ins Graphische Viertel!

Das Haus der Bücher und Schatten
0

Als ein Kriminalkommissar und eine junge Frau vor der Deutschen Bücherei in Leipzig erschossen werden, kehrt Cornelius Frey zurück in den Polizeidienst, um den Mord aufzuklären.
Doch mit jedem Hinweis, ...

Als ein Kriminalkommissar und eine junge Frau vor der Deutschen Bücherei in Leipzig erschossen werden, kehrt Cornelius Frey zurück in den Polizeidienst, um den Mord aufzuklären.
Doch mit jedem Hinweis, dem er nachgeht, stößt er auf weitere Geheimnisse und schon bald gerät Cornelius selbst in Gefahr.

"Das Haus der Bücher und Schatten" von Kai Meyer ist der dritte Band der Reihe um das Graphische Viertel, der aus der personalen Erzählperspektive des zweiundvierzig Jahre alten Cornelius Frey und aus der Ich-Perspektive der dreißig Jahre alten Paula Engel erzählt wird.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt.
Im Jahr 1933 lernen wir den Nachtwächter Cornelius Frey kennen, der in der Deutschen Bücherei arbeitet, nachdem er bei der Polizei rausgeworfen wurde.
Er kehrt aber in den Dienst zurück, nachdem er Zeuge eines Mordes vor der Deutschen Bücherei wurde. Der getötete Josef Zirner war Kriminalkommissar und ein alter Bekannter von Cornelius, während er die junge Emilie Abel einen Tag vor ihrem Tod genau vor diesem bewahrt hat.
Er will wissen, warum die beiden sterben mussten und deckt so manche Geheimnisse auf, die ihn ins obskure Leipzig führen.

Im Jahr 1913 reist die Lektorin Paula Engel gemeinsam mit ihrem Verlobten Jonathan nach Livland, um das neueste Manuskript ihres Autors Aschenbrand abzuholen.
Doch einmal in Haus Hundsheide angekommen, passieren mysteriöse Dinge, denen Paula nachgeht.

Kai Meyer sagt selbst, dass der Handlungsstrang 1933 ein Kriminalroman ist, während der im Jahr 1913 eine Gothic Novel ist. Auch diese beiden Handlungsstränge laufen irgendwann zusammen und man erfährt, wie die beiden Geschichten zusammenhängen. Ich mochte das richtig gerne, da man viel spekulieren konnte und gemeinsam mit Cornelius auch auf alte Bekannte traf, die man in den ersten beiden Bänden kennengelernt hat.
Mir hat besonders die Handlung um Cornelius Frey gut gefallen, während mich der Handlungsstrang um Paula Engel anfangs noch nicht ganz so stark packen konnte, auch weil die Geschichte sich auf das Jahr 1933 konzentriert und hier direkt spannend losgeht.

Ich mochte die Zeit im Graphischen Viertel und generell in Leipzig wieder sehr gerne, auch den Stellenwert der Bücher fand ich klasse. Die Reise ins Baltikum fand ich ebenfalls sehr spannend.
Es gab wieder einige übernatürliche Elemente, die zusätzlich für Spannung gesorgt haben.
Im Jahr 1933 merkt man den Umbruch doch sehr, denn die Nationalsozialisten kommen langsam an die Macht und alle, die gegen den Strom schwimmen, bekommen ordentlich Gegenwind, was Cornelius am eigenen Leib erfahren muss. Eine sehr spannende Zeit!
Und auch im Jahr 1913 merkt man die Ruhe vor dem Sturm, denn der Erste Weltkrieg ist ja nicht mehr fern, aber dadurch, dass der Großteil der Handlung auf dem abgelegenen Herrenhaus Hundsheide in Livland spielt, bekommt man von den Krisenherden in Europa nicht viel mit, was ich doch schade fand.
Das Ende ging mir ein bisschen zu schnell, auch weil ich mir gewünscht hätte, dass eine Sache noch aufgeklärt worden wäre. Aber mir hat dieser dritte Band sehr gut gefallen, mein Favorit bleibt aber der zweite Band.

Fazit:
"Das Haus der Bücher und Schatten" von Kai Meyer ist ein sehr guter dritter Band, der für mich aber nicht an den zweiten Band herankommt.
Ich mochte besonders die Kriminalgeschichte rund um Cornelius Frey, da es hier durchgängig spannend war! Aber auch die Geschichte um Paula Engel wurde immer spannender und beide Geschichten verflochten sich. Das Ende ging mir dann etwas zu schnell.
Insgesamt hat es mir aber richtig gut gefallen, sodass ich vier Kleeblätter vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2024

Ein gelungener Auftakt der Golden-Hearts-Reihe!

Framed Feelings (Golden Hearts, Band 1)
0

Lilli ist die Erbin von Herzog Auktionen und ihr Herz schlägt für die Kunst und für das Unternehmen ihrer Familie.
Doch dann macht sie einen folgenschweren Fehler, der nicht nur ihrem Ruf schadet, sondern ...

Lilli ist die Erbin von Herzog Auktionen und ihr Herz schlägt für die Kunst und für das Unternehmen ihrer Familie.
Doch dann macht sie einen folgenschweren Fehler, der nicht nur ihrem Ruf schadet, sondern auch dem des Auktionshauses.
Sie flieht nach England und kehrt erst ein Jahr später zurück, aber hat noch immer daran zu knabbern, dass ausgerechnet sie eine Fälschung ins Auktionshaus geholt hat.
Als dann ihr Rivale Vincent Saint Clair mit einem Deal auf sie zukommt, der ihr die Möglichkeit bietet, den entstandenen Imageschaden zu beheben, zögert sie trotzdem erst, weil sie nicht mehr Zeit als nötig mit ihm verbringen möchte. Doch Lilli geht darauf ein und muss feststellen, dass sie viel besser miteinander auskommen, als gedacht und schon bald müssen sie der Anziehungskraft zwischen ihnen widerstehen.

"Framed Feelings" von Marina Neumeier ist der erste Band der Golden-Hearts-Reihe, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der dreiundzwanzig Jahre alten Elisabeth Herzog und des zwei Jahre älteren Vincent Saint Clair erzählt wird.

Die beiden entstammen wohlhabenden Familien und gehören zur High Society von München.
Während Lillis Familie ein Auktionshaus besitzt, gehört Vincents Vater die Galerie Saint Clair Fine Arts, um die es momentan allerdings nicht allzu gut bestellt ist, weswegen Vincent Lillis Hilfe braucht und ihr einen Deal anbietet.
Sie machen sich gemeinsam auf die Suche nach der sehr zurückgezogen lebenden Bildhauerin Iris Montebello und nutzen ihre Kontakte, um ihren Aufenthaltsort herauszufinden, doch dabei kommen sich die beiden Rivalen immer näher.
Seit die beiden vor fünf Jahren gemeinsam ein Praktikum bei einem Wiener Auktionshaus absolviert haben, ging ihre Beziehung rapide bergab und ein Konkurrenzkampf entflammte zwischen ihnen. Nun müssen sie Zeit miteinander verbringen und besonders Lilli stellt fest, dass Vincent nicht annähernd so schlimm ist, wie sie immer gedacht hat.

Lilli ist sehr gut organisiert, plant ihre Termine akribisch, ist stolz und wohlerzogen. Sie lebt für die Kunst und will unbedingt das Familienunternehmen Herzog Auktionen übernehmen, arbeitet hart und ist ehrgeizig, doch dann holt sie eine Fälschung ins Haus und nicht nur ihr Ruf leidet, auch Herzog Auktionen steht schlecht da. Sie flieht nach England in ihr Exil, doch auch nach über einem Jahr und ihrer Rückkehr nach München kann sie ihren Fehler nicht vergessen.
Ihr Selbstbewusstsein hat einen Knacks bekommen und sie tastet sich nur langsam zurück.
Gut, dass sie ihre besten Freunde und Mitbewohner Hugo von Closen und Nova Sobieska an ihrer Seite hat, die immer für sie da sind und sie unterstützen.

Vincent ist ein charmanter junger Mann, der die Galerie seines Vaters übernehmen möchte. Auch er hat ein Auge für die Kunst, ist immer gut gekleidet und kann seinen Gegenüber umgarnen. Dass er sich an Lilli erst die Zähne ausbeißt, gefällt ihm gar nicht, sodass er hartnäckig bleibt, bis sie sich auf den Deal einlässt.
Auch wenn Vincent oft souverän rüberkommt, gibt es Themen, die ihn mitnehmen und über die er nur ungern spricht, weil sie ihn belasten.

Mir haben sowohl Lilli als auch Vincent richtig gut gefallen, denn die Dynamik zwischen ihnen mochte ich richtig gerne!
Auch das Setting München mit Einblicken in die Welt der Reichen und Schönen hat mir sehr gut gefallen! Mit dem muenchner_kindel gab es kleine Gossip Girl Vibes zu Beginn eines jeden Kapitels von Vincent, denn hier hält uns eine Instagramseite über die Skandale der Münchener Schickeria auf dem Laufenden, während man in Lillis Kapiteln Einblick in ihr Allerheiliges, ihren Kalender bekommt.
So gut mir das Buch auch gefallen hat, denn die Geschichte ließ sich wirklich gut lesen, so hätte ich mir dennoch mehr von der Suche nach Iris Montebello versprochen. Lilli soll Vincent auch dank ihrer Kontakte helfen die Bildhauerin zu finden, die sehr abgeschottet lebt. Doch die Suche nimmt viel weniger Platz in der Handlung ein, als ich vermutet hätte und auch die Auflösung ging dann sehr schnell. Hier hatte ich etwas anderes erwartet, sodass ich von der eigentlichen Suche etwas enttäuscht bin, aber da auch sonst viel um Lilli und Vincent herum passiert, war man dennoch immer gut unterhalten!
Eine kleine Sachte hat mich trotzdem noch gestört. Vincent ist Halb-Engländer, sodass er gerne man englische Begriffe einwirft und auch bei Lilli gab es die englischen Ausdrücke. Auch wenn sie ein Jahr in England verbracht hat, bei ihr hat es mich dann doch gestört.
Ich mochte diesen Auftakt richtig gerne und freue mich auch schon sehr auf die beiden Folgebände!

Fazit:
"Framed Feelings" von Marina Neumeier ist ein gelungener Auftakt ihrer Golden-Hearts-Reihe!
Ich mochte Lilli und Vincent richtig gerne und auch das Setting München, die Kunstszene und natürlich die High Society haben mir richtig gut gefallen!
Von der Suche nach Iris Montebello hatte ich mir zwar etwas mehr versprochen, aber dennoch ließ sich die Geschichte sehr gut lesen und konnte mich auch gut unterhalten!
Ich vergebe vier Kleeblätter und freue mich natürlich schon sehr auf Novas Geschichte im zweiten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2024

Mein liebster Band der Reihe!

The Finishing Touch
0

Als Damian Lewis die neue Kollektion von Studio Five als uninspiriert und konventionell bezeichnet, hat er nicht nur das junge Start-up beleidigt, sondern auch Parallel ins schlechte Licht gerückt, da ...

Als Damian Lewis die neue Kollektion von Studio Five als uninspiriert und konventionell bezeichnet, hat er nicht nur das junge Start-up beleidigt, sondern auch Parallel ins schlechte Licht gerückt, da Ellie seinen Bandkollegen Roan oft in die Designs des Labels kleidet.
Als Schadensbegrenzung sollen Designerin Veronica Edevane und Damian für eine Kollaboration sechs Stücke designen, doch dafür müssen sie sich erst mal einig werden ...

"The Finishing Touch" von Kara Atkin ist der dritte und letzte Band der The Perfect Fit Reihe, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven des neunundzwanzig Jahre alten Rappers Damian Lewis und der Designerin Veronica Edevane erzählt wird.

Gemeinsam mit ihrem alten Freund Vincent de Haan hat Veronica Studio Five gegründet und hofft auf den Posten des Creative Directors, doch als Damian Lewis die neue Kollektion zerreißt, rückt dieser Posten in weite Ferne und es muss Schadensbegrenzung betrieben werden.
Es ist allerdings nicht so einfach für Veronica gemeinsam mit Damian zusammenarbeiten, da die beiden sehr unterschiedliche Vorstellungen ihrer gemeinsamen Kollektion haben und so fliegen schnell die Fetzen, bis sie einen besseren Weg finden, die Spannung zwischen ihnen abzubauen.

Veronica lässt sich eigentlich nicht die Butter vom Brot nehmen, das zeigen die vielen Wortgefechte mit Damian, doch ihrem Boss Vincent unterwirft sie sich oft, anstatt auf ihre Meinung zu pochen.
Roni ist eine Kämpferin, die ihr den Spitznamen Braveheart einbringt und genau wie Damian kann sie sich lautstark streiten, aber ist auch fürsorglich und hilfsbereit denjenigen gegenüber, die sie ins Herz geschlossen hat.

Damian ist der Rapper des Musik-Duos Parallel und auf seine Geschichte habe ich mich schon so sehr gefreut! Er hat eine große Klappe, provoziert wo er kann, doch er ist immer ehrlich, auch wenn sein Feingefühl manchmal zu wünschen übrig lässt. Veronica gibt ihm den Spitznamen Prinzchen, was auch sehr zu ihm gepasst hat!
Er wird wie Veronica in diese Kollaboration gezwungen, doch er will nicht nur seinen Namen für die Stücke geben, sondern auch dahinterstehen, sodass eine schwere Zusammenarbeit beginnt.
Auch Dee mochte ich richtig gerne, denn unter seiner harten Schale steckt ein weicher Kern und wenn man erst mal dahinterkommt, was bei ihm Abwehrhaltung ist und warum er sich dahinter versteckt, dann wächst er einem echt ans Herz!

Die Geschichte von Damian und Veronica hat mir mit Abstand am besten gefallen und ist zu meiner Lieblingsgeschichte der Reihe geworden!
Ihre Wortgefechte waren schon so leidenschaftlich, da sind nicht nur die Fetzen geflogen, sondern auch mal Gegenstände, aber zumindest die Gegenstände nie so, dass einer getroffen wurde, was man von den Worten nicht sagen kann, denn die beiden suchen regelrecht nach den wunden Punkten des jeweils anderen.
Aber nach zwei Wochen voller Streit in dem Apartment in Amsterdam, das sie gemeinsam bewohnen, geht für Dee die Tour weiter und die beiden gehen vorsichtig aufeinander zu. Erst Textnachrichten, dann Telefonate. Sie sind sich oft uneinig, doch finden langsam heraus, wie sie Eingeständnisse machen und auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.
Was auch hilfreich war, war der Deal, den sie schließen, um die Spannung zwischen ihnen loszuwerden, sodass nicht mehr nur die Fetzen flogen, sondern auch die Kleidungsstücke. Die beiden waren sehr leidenschaftlich, aber Kara Atkin hat hier ein gutes Maß gefunden, sodass es nicht zu viel wurde.

Von Ellie und Caleb sowie von Mia und Roan sieht man in diesem Buch nicht ganz so viel, aber es hat mich überrascht, dass ich die vier gar nicht so sehr vermisst habe, weil ich das Gefühl habe, dass es zu viel geworden wäre, wenn sie noch präsenter gewesen wären. Die Geschichte konzentriert sich auf Roni und Dee, aber auch Damians Leibwächter Ibrahim lernen wir ein bisschen besser kennen.
Damians Kindheit wird noch etwas in den Fokus gerückt, ebenso das angeknackste Verhältnis von Veronica und ihrem Chef Vincent. Am Ende war es mir ehrlich gesagt zu viel Drama und ich hatte gehofft, dass Dee und Roni ohne großes Drama auskommen, was sie auch fast geschafft haben. Aber mit dem Ende bin ich trotzdem nicht komplett glücklich, auch wenn der Epilog das fast wieder gut macht.
Wie gesagt, dieser Band ist mein liebster der Reihe geworden, denn Veronica und Damian waren so toll und ich hatte viel Spaß mit den beiden!

Fazit:
"The Finishing Touch" von Kara Atkin ist zu meinem liebsten Band der Reihe geworden!
Ich mochte Damian schon in den vorherigen Bänden unglaublich gerne und auch hier hat er mir richtig gut gefallen! Die Dynamik zwischen ihm und Veronica war echt explosiv und es hat Spaß gemacht zu verfolgen, wie aus den Gegnern Liebende wurden, was kein leichter Weg war!
Mit dem Ende bin ich nicht ganz glücklich, aber dennoch mochte ich diesen dritten Band total gerne, sodass ich starke vier Kleeblätter vergebe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2024

Sehr kreative Heldentaten, aber zum Teil doch langatmig!

The Games Gods Play – Schattenverführt
0

Alle hundert Jahre findet das Crucible statt, bei dem die zwölf Gottheiten jeweils einen Champion auswählen und in zwölf gefährliche Heldentaten schicken. Der Champion mit den meisten Siegen gewinnt einen ...

Alle hundert Jahre findet das Crucible statt, bei dem die zwölf Gottheiten jeweils einen Champion auswählen und in zwölf gefährliche Heldentaten schicken. Der Champion mit den meisten Siegen gewinnt einen Wunsch, während der siegreichen Gottheit der Titel König der Götter verliehen wird.
Lyra Keres lebt seit zwanzig Jahren bei der Diebesgilde, als sie auf Hades trifft.
Der Gott der Toten hat noch nie am Crucible teilgenommen, doch nun schickt er ausgerechnet Lyra ins Rennen und verfolgt dabei seine eigenen, geheimnisvollen Pläne. Wird Lyra das Crucible unbeschadet überstehen?

"The Games Gods Play - Schattenverführt" von Abigail Owen ist der erste Band der The Crucible Reihe, die aus mindestens zwei Bänden bestehen wird.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der dreiundzwanzig Jahre alten Lyra Keres erzählt.

Lyra wurde als Neugeborenes von Zeus verflucht, sodass niemand sie jemals lieben kann.
Ihre Eltern haben sie mit drei Jahren an die Diebesgilde gegeben, damit Lyra die Schulden ihrer Eltern abarbeitet. Doch auch als die Schulden abbezahlt waren, hat Lyra die Gilde nicht verlassen, weil sie nirgends hinkann.
Die anderen Pledges hält sie auf Abstand, weiß, dass dank ihres Fluchs keine Freundschaften entstehen können.
Als sie von Hades zur Championesse gemacht wird, ist Lyra wütend, will ihr Leben nicht für die Götter aufs Spiel setzen, doch sie hat keine große Wahl.
Sie ist ein sehr loyaler und hilfsbereiter Mensch, der eine große Klappe hat, die sie oft genug in Schwierigkeiten bringt, da sie auch den Göttern Paroli bietet. Sie hilft auch ihren Konkurrenten, obwohl viele gegen Lyra sind und sie bedrohen. Sie hätte für meinen Geschmack manchmal egoistischen sein dürfen, aber sie bleibt sich selbst immer treu, das muss man ihr lassen.

Damit kein Krieg unter den Göttern ausbricht, lassen die Götter die Sterblichen für sie ihre Kriege austragen und so wurde das Crucible geboren.
Zwölf Gottheiten, zwölf Champions und zwölf Heldentaten. Dabei dürfen sie ihre Gaben und Geschenke nutzen, die sie von ihren Gottheiten erhalten haben.
Die Heldentaten an sich waren sehr kreativ! Hier hat Abigail Owen ihre eigenen Ideen eingebracht und Abstand von den bekannten Heldentaten aus der Geschichte genommen, was mir richtig gut gefallen hat!
Ich fand es dann aber im Mittelteil sehr langatmig, weil wir Lyra durch die Heldentaten begleiten und auch wenn die Herausforderung jedes Mal eine anderen war, so liefen die Heldentaten doch sehr ähnlich ab.

Zu Hades fühlt Lyra sich schnell hingezogen und auch der Gott scheint ihr nicht abgeneigt.
Hier gab es einige leidenschaftliche Szenen, aber so ganz ist der Funke nicht auf mich übergesprungen. Ich habe lange nicht verstanden, was besonders Hades an Lyra findet, auch wenn es für diese Anziehung noch eine Erklärung gab, mit der ich gut leben konnte.
Während des Crucibles verfolgt Hades offensichtlich seine eigenen Pläne. Er hat noch nie zuvor am Crucible teilgenommen und möchte unbedingt den Titel König der Götter erringen, doch was plant er?

Nicht alle Fragen wurden im ersten Band beantwortet, auch wenn dieser für mich gut als Einzelband hätte stehen bleiben können. Besonders nach einem Ende, das mir ehrlich gesagt zu sehr Friede, Freude, Eierkuchen versprüht hat. Aber der Epilog zeigte dann, in welche Richtung der zweite Band gehen wird.
Manches wurde mir auch nicht ausreichend erklärt, wie beispielsweise Lyras Fluch, sodass ich dann hoffe, dass dies im zweiten Band noch ausgebaut wird.
Dennoch mochte ich diesen Auftakt, auch weil das Buch sich trotz Längen immer gut lesen ließ!

Fazit:
"The Games Gods Play - Schattenverführt" von Abigail Owen ist ein guter Auftakt, der sich immer gut lesen ließ!
Die Heldentaten waren sehr kreativ und eigentlich auch spannend, aber mir waren es dann zu viele Heldentaten, die immer nach einem ähnlichen Schema abliefen, sodass ich den Mittelteil sehr langatmig fand.
Auch Lyra hätte für meinen Geschmack etwas egoistischen sein dürfen, weil sie mir ihren Konkurrenten zu sehr geholfen hat.
Das Ende war mir dann zu glücklich und ich fand es schade, dass manches nicht besser erklärt wurde und ein paar Fragen unbeantwortet geblieben sind, die ich gerne beantwortet gesehen hätte.
Ich vergebe schwache vier Kleeblätter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2024

Sehr spannender zweiter Band!

Die Sonnenfeuer-Ballade 2: A Storm to Kill a Kiss
0

Nachdem Sintha ein Attentat auf die Monarchin verhindern konnte, wird sie als Heldin gefeiert und soll in der Hauptstadt Cahess als letzte Onyde für den Frieden werben.
Doch mit ihrer Heldentat hat sie ...

Nachdem Sintha ein Attentat auf die Monarchin verhindern konnte, wird sie als Heldin gefeiert und soll in der Hauptstadt Cahess als letzte Onyde für den Frieden werben.
Doch mit ihrer Heldentat hat sie Arez verloren, denn sein Bruder Cjan war der Attentäter und sie hat ihm unehrenhaft das Leben genommen, für die Vakàr unverzeihlich.
Aber Sintha will Arez nicht aufgeben und sucht nach dem wahren Schuldigen, der Cjan seinen Auftrag gegeben hat, doch dabei bringt sie sich auch wieder selbst in Gefahr.

"A Storm to Kill a Kiss" von Julia Dippel ist der zweite Band der Sonnenfeuer-Ballade, der aus der Ich-Perspektive von Sintha erzählt wird.

Sintha muss sich im zweiten Band einigen Herausforderungen stellen.
Hat sie bisher ein Leben im Verborgenen bevorzugt, so wird sie nun ins Licht gezerrt. Sie wohnt im Karmesinpalast und wird von der Monarchin präsentiert, als letzte lebende Onyde, die die Monarchin vor einem Attentat gerettet und so den Frieden gewahrt hat.
Doch Sintha ist auch einsam, denn Arez und seine Skall haben sich von ihr abgewandt, weil sie das Attentat auf die Monarchin verhinderte, indem sie Arezanders Bruder Cjan getötet hat, ein unehrenhafter Tod, was Arez ihr nicht verzeihen kann und für diese Tat soll Sintha gemäß den Traditionen der Vakàr hingerichtet werden.
Im Palast selbst versucht Sintha herauszufinden, wer die Stimme in den Schatten ist, die Cjan seinen Auftrag ins Ohr geflüstert hat, nur gibt es hier vier Hauptverdächtige, die vier Bluteulen der Rubinkönigin, die es auf den Thron der erbenlosen Monarchin abgesehen haben. Die Verdächtigen sind mit allen Wassern gewaschen, sodass Sintha vorsichtig agieren muss, wenn sie herausfinden will, wer für die Intrigen verantwortlich ist!

Auch der zweite Band hat mir richtig gut gefallen! Julia Dippel hat eine ganz besondere Art, Geschichten zu erzählen, denn nicht nur die Handlung kann mich fesseln, auch die Atmosphäre ist jedes Mal ein Highlight, ebenso die Illustrationen an den Kapitelanfängen!
Schon im ersten Band fand ich die Welt großartig, weil wir mit den Qidhe auf viele magische Wesen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften treffen und im zweiten Band baut Julia Dippel die Welt noch aus! Es gab so viel Neues zu entdecken, wir lernen mehr über die Onyde und die Vakàr, erfahren mehr über die Geschichte von Enebha. Die Geschichte spielt in Cahess, der Hauptstadt der Menschen, nicht mehr zum Großteil in einem eingeschneiten Gasthaus, obwohl der Sturm Sintha und Arez natürlich auch nach Cahess gefolgt ist.
Im Palast der Monarchin begibt Sintha sich auf ein gefährliches Parkett, denn sie will herauszufinden, wer wirklich hinter dem Attentat steckt und versucht Arez zu überzeugen, dass sie nur Cjans Wunsch nach Erlösung befolgt hat.
Es gibt hier politische Intrigen und Machtspiele, aber auch viele andere gefährliche Situationen, denn Sintha sticht mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest.
Ich hätte mir von ihren Nachforschungen erst ein wenig mehr versprochen, weil sie anfangs nicht viel herausfindet, bevor viele Puzzleteile zum Ende hin auf ihren Platz fielen, wobei die Auflösung mich wirklich überraschen konnte, denn mit diesem Drahtzieher hätte ich nicht gerechnet!
Ich mochte es auch, dass wir mit Generalin Myka, Prinz Anyagos, Herzog Sabin oder Minister Firell neue spannende Charaktere kennenlernen durften, aber auch viele altbekannte Charaktere wie der Barde Tillard von Kronsee, die Söldner Flink und Biber, aber natürlich auch Arez' Skall wieder mit dabei waren!

Die Liebesgeschichte zwischen Arez und Sintha hat mir in der ersten Hälfte fast besser gefallen, als die beiden noch gegen ihre Gefühle angekämpft haben, weil Arez mir dann fast schon zu weich und nachgiebig war, als die beiden wieder zueinandergefunden haben. Auch wenn ich es natürlich mag, dass er Sintha fast auf Händen trägt, ein wenig mehr Biss hätte er für meinen Geschmack schon behalten können.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und Sintha muss eine folgenschwere Entscheidung treffen. Ich bin echt gespannt, wie die Geschichte im dritten Band weitergehen wird und freue mich schon sehr auf das Finale!

Fazit:
"A Storm to Kill a Kiss" von Julia Dippel ist ein großartiger zweiter Band!
Nicht nur die Handlung konnte mich mitreißen, auch die Atmosphäre war wieder sehr dicht und stimmig!
Ich mochte es sehr gerne, dass Julia Dippel ihre Welt weiter ausbaut, denn es gab viel zu entdecken und wir haben viele neue Informationen bekommen.
Auch Sintha und Arez mochte ich wieder gerne, wobei mir die Entwicklung von Arez nicht ganz so zugesagt hat. Aber dennoch konnte ich mit den beiden wieder mitfiebern und nach den Geschehnissen am Ende kann ich es kaum erwarten, den dritten Band zu lesen!
Ich vergebe gute vier Kleeblätter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere