Spannungsgeladener Auftakt einer neuen historischen Krimireihe
Der Herzschlag der TotenWenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
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Wenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
In Hamburg wird im Jahre 1887 eine mit zahlreichen Messerstichen ermordete Frauenleiche in einem alten Kontor gefunden.
Diesen Fall übernimmt der frisch gebackene Kriminalkommissar Hermann Rieker und wird damit nicht nur von seinem Vorgesetzten und Kollegen auf eine harte Probe gestellt.
Johanna Ahrens, die Tochter eines bekannten Hamburger Richters, gibt ihm den entscheidenden Hinweis, wer die Tote ist. Doch nicht nur das – sie ermittelt auch auf eigene Faust und begibt sich damit in große Gefahr.
Als dann noch eine zweite Frauenleiche gefunden wird, werden die Ermittlungen immer dringlicher, um weitere Morde zu verhindern.
Ich hatte an diesen Roman hohe Ansprüche, da ich schon einige der historischen Romane von Ralf H. Dorweiler gelesen habe und war gespannt auf die Mischung aus historischem Hintergrund und Kriminalfall.
Der Autor schafft es, durch seine Beschreibungen und Personenkonstellationen ein gutes Gefühl für die damalige Zeit und ihre Konventionen zu schaffen.
Die Protagonisten sind authentisch und lebensnah und haben so einige eigene Geheimnisse und Hintergründe, die es während des Lesens spannend machen, ihre Erlebnisse zu verfolgen.
Die damaligen Ermittlungsmethoden, die strategische Herangehensweise des Kriminalkommissars, aber auch der Konkurrenzdruck im Kollegium waren interessant zu verfolgen.
Die Stellung der Frau zur damaligen Zeit wurde ebenfalls deutlich gemacht, sodass ich wie so oft beim Lesen vergangener Zeiten sehr froh bin, im Hier und Jetzt als unabhängige Frau meinen Weg gehen zu können.
Durch die Wahl älterer Wortgebilde gelingt es dem Autor zusätzlich, dass man sich sofort in der Zeit zurückversetzt fühlt.
Der Fall an sich ist spannend von Anfang an. Kurze Zeit habe ich gedacht, schon ab der Hälfte des Buches genau zu wissen, wer der Täter und was passiert ist, doch wie erhofft wurde ich durch unerwartete Wendungen überrascht.
Interessant war für mich auch die Beschreibung der Tätigkeit eines Totenfotografen und das entsprechende Nachwort des Autors. Mir war dieser früher existierende Beruf völlig unbekannt.
Fazit:
Für Freunde des Krimis und historischen Romans präsentiert der Autor hier eine spannende, düstere und atmosphärische Geschichte.
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle für Hermann Rieker und Johanna Ahrens!