Profilbild von kiranight2016

kiranight2016

Lesejury Star
offline

kiranight2016 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kiranight2016 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2024

Spannungsgeladener Auftakt einer neuen historischen Krimireihe

Der Herzschlag der Toten
0

Wenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
In ...

Wenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
In Hamburg wird im Jahre 1887 eine mit zahlreichen Messerstichen ermordete Frauenleiche in einem alten Kontor gefunden.
Diesen Fall übernimmt der frisch gebackene Kriminalkommissar Hermann Rieker und wird damit nicht nur von seinem Vorgesetzten und Kollegen auf eine harte Probe gestellt.
Johanna Ahrens, die Tochter eines bekannten Hamburger Richters, gibt ihm den entscheidenden Hinweis, wer die Tote ist. Doch nicht nur das – sie ermittelt auch auf eigene Faust und begibt sich damit in große Gefahr.
Als dann noch eine zweite Frauenleiche gefunden wird, werden die Ermittlungen immer dringlicher, um weitere Morde zu verhindern.
Ich hatte an diesen Roman hohe Ansprüche, da ich schon einige der historischen Romane von Ralf H. Dorweiler gelesen habe und war gespannt auf die Mischung aus historischem Hintergrund und Kriminalfall.
Der Autor schafft es, durch seine Beschreibungen und Personenkonstellationen ein gutes Gefühl für die damalige Zeit und ihre Konventionen zu schaffen.
Die Protagonisten sind authentisch und lebensnah und haben so einige eigene Geheimnisse und Hintergründe, die es während des Lesens spannend machen, ihre Erlebnisse zu verfolgen.
Die damaligen Ermittlungsmethoden, die strategische Herangehensweise des Kriminalkommissars, aber auch der Konkurrenzdruck im Kollegium waren interessant zu verfolgen.
Die Stellung der Frau zur damaligen Zeit wurde ebenfalls deutlich gemacht, sodass ich wie so oft beim Lesen vergangener Zeiten sehr froh bin, im Hier und Jetzt als unabhängige Frau meinen Weg gehen zu können.
Durch die Wahl älterer Wortgebilde gelingt es dem Autor zusätzlich, dass man sich sofort in der Zeit zurückversetzt fühlt.
Der Fall an sich ist spannend von Anfang an. Kurze Zeit habe ich gedacht, schon ab der Hälfte des Buches genau zu wissen, wer der Täter und was passiert ist, doch wie erhofft wurde ich durch unerwartete Wendungen überrascht.
Interessant war für mich auch die Beschreibung der Tätigkeit eines Totenfotografen und das entsprechende Nachwort des Autors. Mir war dieser früher existierende Beruf völlig unbekannt.

Fazit:
Für Freunde des Krimis und historischen Romans präsentiert der Autor hier eine spannende, düstere und atmosphärische Geschichte.
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle für Hermann Rieker und Johanna Ahrens!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2024

Wenn das Schicksal dir eine zweite Chance gibt

Ein Weihnachtshund auf Glücksmission
0

Alle Jahre wieder freue ich mich auf den Weihnachtsroman mit tierischer Fellnase von Petra Schier.
In „Ein Weihnachtshund auf Glücksmission“ muss Annalena feststellen, dass ausgerechnet Christian Bonner, ...

Alle Jahre wieder freue ich mich auf den Weihnachtsroman mit tierischer Fellnase von Petra Schier.
In „Ein Weihnachtshund auf Glücksmission“ muss Annalena feststellen, dass ausgerechnet Christian Bonner, von dem sie gehofft hat, ihn niemals wieder zu sehen, neben ihr eingezogen ist. Doch auch wenn Christian eine ziemlich wilde Vergangenheit hat und Annalena den peinlichsten Moment ihres Lebens mit ihm verbindet, dauert es nicht lange, bis sich alte Gefühle melden und die Anziehungskraft zwischen den beiden neu entfacht.
Einen nicht ganz so kleinen Beitrag hierzu leistet wohl der Border Collie Asco, dessen Vergangenheit Annalena bei seiner Adoption völlig unbekannt ist und der sein Bestes gibt, um zum Weihnachtsfest all seine Lieben unter einem Dach zu vereinen. Nicht zuletzt mit großer Unterstützung vom Weihnachtsmann und seinen Elfen.
Petra Schier schafft es wie jedes Jahr mir mit ihrer bildlichen, atmosphärischen Schreibweise sofort ein Weihnachtsgefühl zu vermitteln.
Ihre Charaktere sind sympathisch und authentisch. Die im Roman zu bewältigenden Probleme sind lebensnah, berührend und gleichzeitig immer mit einem angenehmen Fünkchen Humor versehen, sodass man während des Lesens immer mal wieder ein Lächeln im Gesicht hat.
Annalena als Protagonistin ist diesmal eine freiberufliche Autorin. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, dass Petra Schier hier einiges an Erfahrungen aus ihrer eigenen Tätigkeit und dem Umgang mit diesem kreativen Beruf eingebracht hat.
Christian Bonner hat einen Bad-Boy-Charme und kümmert sich rührend um seine kleine Schwester. Seine familiären Probleme sind nicht ohne und bringen Tiefgang in die Geschichte.
Mir gefällt es, wie Petra Schier ihre Figuren innerhalb der Romane und über mehrere Bände hinweg weiterentwickelt.
So stehen zwar alle Bände dieser Weihnachtsromane für sich und man kann sie auch alle einzeln lesen. Jedoch begegnet man immer wieder liebgewonnenen Charakteren aus den Vorgängerbänden, deren Leben man dadurch auch weiter verfolgen kann.
Der sehr lebensfrohe und turbulente Asco mit seinen vielseitigen Talenten hat sich mir sofort ins Herz geschlichen. Seine Mission mit Unterstützung der Elfen ist einfach herrlich zu verfolgen.
Sehr positiv habe ich auch die am Ende des Romans aufgeführten Rezepte für die in der Geschichte aufgeführten Weihnachtsleckereien empfunden. Die lohnt es sich bestimmt auszuprobieren.
Fazit:
Wieder ist Petra Schier ein weihnachtlich-romantischer Roman mit viel Sinn für Humor und emotionalem Tiefgang gelungen, der mir die Vorfreude auf die Weihnachtszeit versüßt hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2024

Wenn das Schicksal dein Leben verändert

Endlich das ganze Leben
0

„Endlich das ganze Leben“ ist der Debüt-Roman von Roberta Recchia.
Die Familie Ansaldo hat ein ruhiges Leben, betreibt als Familienunternehmen einen Feinkostladen in Rom und fährt jeden Sommer zu ihrem ...

„Endlich das ganze Leben“ ist der Debüt-Roman von Roberta Recchia.
Die Familie Ansaldo hat ein ruhiges Leben, betreibt als Familienunternehmen einen Feinkostladen in Rom und fährt jeden Sommer zu ihrem Ferienhaus nach Torre Domizia. Doch als ihre 16-jährige Tochter Betta von einem nächtlichen Ausflug zum Strand nicht lebend zurückkehrt, zerfällt das einst harmonische Zusammenleben von Marisa und Stelvio Ansaldo. Während jeder für sich versucht, mit dem Unglück zurecht zu kommen, wird das Schicksal der ebenfalls 16-jährigen Cousine Miriam, die mit Betta zum Strand gegangen war, völlig vergessen.
Das Cover des Romans zeigt eine junge Frau am Strand, deren Schatten in eine andere Richtung schaut. Ein Sinnbild für den Inhalt des Romans und daher sehr passend.
Der Schreibstil der Autorin scheint zunächst eher neutral berichtend, hat mich jedoch in seiner Art total gefangen genommen.
Selten waren Charaktere in einer Geschichte so konträr, dass ich mit den einen mitgelitten habe und die anderen mich komplett angewidert haben in ihrem Verhalten.
Dieser Roman hat es geschafft, in mir die unterschiedlichsten Gefühle hervorzurufen – von Mitgefühl, Trauer, Freude bis zu Hoffnung. Ein Wechselbad der Gefühle bis zum Schluss.
Die Schicksalsschläge, die in diesem Buch vorkommen, sind immens – teilweise etwas zu viel des Guten. Jedoch findet die Autorin zum Schluss einen versöhnlichen und hoffnungsvollen Ausklang.
Die Geschichte, die zunächst mit dem Kennenlernen von Marisa und Stelvio in den 50er Jahren beginnt und hier bereits einen Einblick in damalige Konventionen gibt, nimmt ihren Lauf in einem glücklichen Eheleben und 2 Kindern. Doch wie schnell so ein zufriedenes liebevolles Beisammensein Risse bekommen kann – nur aufgrund eines Schicksalsschlages, zeigt die Autorin sehr eindrücklich und nachhaltig.
Die Ermittlungsarbeiten der damaligen Zeit, die sich von heutigen Möglichkeiten immens unterschieden und vor Korruption und Einflussnahme nicht gefeit waren, waren sehr interessant. Aber auch die unterschiedlichsten Reaktionen der Familienmitglieder waren sehr authentisch beschrieben – manch eine hat mich fassungslos zurückgelassen.
Alles in allem war diese Lektüre definitiv keine leichte und wird in mir noch ein Weilchen nachklingen.
Fazit:
Ein absolut gelungenes Debüt, welches ein sehr intensives Thema zum Inhalt hat und sich lohnt zu lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2024

Die Täufer - Kampf um den Weg zum gerechten Glauben

Die Schwester des Ketzers
0

Erneut führt uns das Autorenduo Uschi und Klaus Pfaffeneder mit ihrer Fortsetzung „Die Schwester des Ketzers – Propheten der Apokalypse“ in die Zeiten der Reformation und des Umbruchs am Anfang des 16. ...

Erneut führt uns das Autorenduo Uschi und Klaus Pfaffeneder mit ihrer Fortsetzung „Die Schwester des Ketzers – Propheten der Apokalypse“ in die Zeiten der Reformation und des Umbruchs am Anfang des 16. Jahrhunderts.
Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert zu Teil 1 und ist wieder sehr gelungen.
Ich empfehle auf jeden Fall Band 1 vorher gelesen zu haben, um die Hintergründe und Zusammenhänge gut zu verstehen. Band 2 baut unmittelbar auf diesen auf und knüpft in der Geschichte an.
Wie auch schon in Band 1 haben die Autoren mit einem Personenregister zu Beginn gleich die umfangreichen Persönlichkeiten in diesem Roman aufgelistet, sodass man bei den doch sehr zahlreichen Namen auch immer mal wieder nachschauen kann, um wen es sich genau handelt und welche Position dieser oder jener innehatte. Gelungen ist hier auch, dass man sofort erkennt, welche Personen historisch überliefert und welche fiktiv sind.
Ergänzend wurden Landkarten, das sehr nützliche Glossar sowie Radtouren im Bezug auf die Thematik zum Roman hinzugefügt. Dies macht in meinen Augen einen historischen Roman noch mal besonders attraktiv.
Anna Schuster und Lenz Kirchperger sind gemeinsam nach Memmingen geflüchtet, um hier ein neues Leben zu beginnen.
Doch schnell werden sie wieder in einen Trubel aus Verrat und Gefahr gezogen. Nicht nur, dass Lenz sich mit seiner ehemaligen Verlobten konfrontiert sieht, die ein mieses Spiel zu spielen scheint. Auch Anna, die zurück nach Augsburg geht, gerät wieder in den Bann der Täuferbewegung, die immer mehr in den Fokus der Mächtigen rückt.
Als die Gefahr für Leib und Leben kaum noch abzuwenden ist, versucht Lenz alles, um seine Anna aus dem Pulverfass Augsburg herauszuholen.
Die Schreibweise der Autoren ist sehr authentisch und spannend. Geschilderte Orte und Begebenheiten waren für mich greifbar und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Kampf der Täufer um das Recht auf ihren Glauben, Verrat und Denunziation und nicht zuletzt das Ringen um Macht der Oberen waren gleichzeitig faszinierend wie erschreckend.
Nicht zuletzt hat dieser Roman bis heute seine Aktualität in meinen Augen nicht verloren, denn Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler.
Fazit:
Dieser sehr gut recherchierte Roman ist eine gelungene Fortsetzung zu Band 1 „Die Schwester des Ketzers – Die Auserwählten“ und gibt einen tiefen Einblick in das Leben der Menschen Anfang des 16. Jahrhunderts sowie den stürmischen Zeiten im Glauben, die damals vorherrschten.
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für Freunde des historischen Romans!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2024

Tolle Fortsetzung der Blumentöchter-Reihe

Die Wildblütentochter (Die Blumentöchter 2)
1

„Die Wildblütentochter“ von Tessa Collins ist Band 2 der Blumentöchter-Reihe.
Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem eine Person im Mittelpunkt steht.
In diesem Band steht ...

„Die Wildblütentochter“ von Tessa Collins ist Band 2 der Blumentöchter-Reihe.
Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem eine Person im Mittelpunkt steht.
In diesem Band steht Soley kurz vor einer Sinnkrise. Eigentlich hat sie alles, was man sich wünschen kann: sie ist erfolgreiche Sängerin, lebt ein Jetsetleben der Reichen und Schönen und hat einen gutaussehenden Freund an ihrer Seite. Doch trotz all dessen fühlt sie sich allein auf der Bühne und die Frage, ob das alles ist, was sie vom Leben will, kommt immer öfter.
Als auf dem Familienanwesen ihrer verstorbenen Großmutter Rose ein Ölgemälde von einer Frau gefunden wird, die Soley wie aus dem Gesicht geschnitten scheint, steht für sie fest, dass sie auf die Suche nach ihrer Familienvergangenheit gehen will. Dies führt Soley nach Island, wo sie nicht nur die Geheimnisse des Bildes, sondern auch ihr eigenes Glück zu finden erhofft.
Der Roman hat eine unglaublich schöne Aufmachung. Das Cover mit seinem Blick auf die isländische Landschaft und den vielen Blumen lässt einen sofort träumen!
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Ich war sofort mit Soley bei den weiten Mooslandschaften, den atemberaubenden Vulkanen und den gewaltigen Wasserfällen Islands und möchte nach dem Lesen diese Landschaft gern mal mit eigenen Augen sehen.
Wie bereits in Band 1 wird auch in diesem Buch wieder aus zwei Perspektiven die Geschichte erzählt. So taucht man als Leser in die Vergangenheit von Soley´s Großmutter um 1940/41 ein, in der die Briten auf Island stationiert sind, um der deutschen Gefahr zuvorkommen zu können.
In der zweiten Perspektive begleitet man Soley auf dem Weg zu ihrem eigenen Glück.
Beide Erzählstränge haben mich gleichermaßen in ihren Bann gezogen, sodass ich Band 2 noch besser fand als den ersten und mich schon jetzt auf Band 3 dieser Reihe freue.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere