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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2024

„Ada ist nicht eine, sondern viele Frauen.“

Adas Raum
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Sharon Dodua Otoo hat hier einen außergewöhnlichen und tiefgründigen Roman geschrieben, der sich über verschiedene Epochen und Schauplätze erstreckt.

Die zentrale Figur Ada begegnet uns in unterschiedlichen ...

Sharon Dodua Otoo hat hier einen außergewöhnlichen und tiefgründigen Roman geschrieben, der sich über verschiedene Epochen und Schauplätze erstreckt.

Die zentrale Figur Ada begegnet uns in unterschiedlichen Inkarnationen, von einer afrikanischen Sklavin bis hin zu einer jungen Frau im modernen Berlin. Die Autorin schafft es dabei, komplexe Themen wie Kolonialismus, Geschlechterrollen und Identität in eine kunstvoll verflochtene Geschichte zu integrieren, die zum Nachdenken anregt.

Der Roman beeindruck durch seine poetische Sprache und ungewöhnliche Erzählweise. Sie lässt nicht nur Ada, sondern auch unbelebte Dinge wie eine Tür oder eine Zimmerpflanze zu Wort kommen, was den Lesefluss manchmal herausfordernd, aber auch sehr originell macht.

Kurz gesagt, ein Buch, das man keinesfalls einfach nebenbei liest – es fordert die volle Aufmerksamkeit und belohnt mit tiefen Einsichten in das menschliche Sein und die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Ein starkes literarisches Debüt!

Veröffentlicht am 12.11.2024

„Grausame Morde im viktorianischen London.“

Stalking Jack the Ripper
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Dieser fesselnde und historische Thriller mit einer starken weiblicher Hauptfigur, hat mich überzeugt. 🥰

Zwar braucht es etwas Zeit, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt, doch die Geduld wird gegen Ende ...

Dieser fesselnde und historische Thriller mit einer starken weiblicher Hauptfigur, hat mich überzeugt. 🥰

Zwar braucht es etwas Zeit, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt, doch die Geduld wird gegen Ende definitiv belohnt. Der Spannungsbogen wird im letzten Drittel stark angezogen, was das Buch zu einem echten Pageturner macht.

Die düstere Atmosphäre des viktorianischen Londons, gepaart mit der mysteriösen Jagd auf den berüchtigten Serienmörder, erinnert mich stellenweise an "Anatomy" von Dana Schwartz, da beide Werke eine ähnliche Mischung aus medizinischen Details und historischer Kulisse bieten.

Besonders herausragend ist die starke Hauptprotagonistin Audrey Rose, die sich in einer Männerwelt behauptet und mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Mut überzeugt. Ihre Faszination für die forensische Wissenschaft und die Autopsien lässt sie als ungewöhnliche, aber greifbaren Charakter erscheinen. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und tragen zur Spannung bei.

Veröffentlicht am 12.11.2024

„Eine magische Insel. Eine gefährliche Aufgabe. Ein packendes Geheimnis.“

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Dieses Buch bietet eine tolle, herzliche und fantasievolle Geschichte, die einen mit einem wohligen Gefühl zurücklässt und zugleich neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer weniger Wert auf Action legt ...

Dieses Buch bietet eine tolle, herzliche und fantasievolle Geschichte, die einen mit einem wohligen Gefühl zurücklässt und zugleich neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer weniger Wert auf Action legt und dafür komplexe Charaktere und emotionale Tiefe schätzt, wird dieses Buch lieben! 🌞

Die Geschichte erinnert mich ein wenig an „Die Insel der besonderen Kinder“, da auch hier eine Gruppe von außergewöhnlichen Kindern im Mittelpunkt steht, die alle einzigartige, magische Fähigkeiten haben. Doch im Gegensatz zu vielen Fantasy-Büchern verzichtet der Autor weitgehend auf actiongeladene Szenen und legt den Fokus stärker auf die Charaktere und ihre Entwicklung.

Die Handlung verläuft ruhig, doch das bedeutet nicht, dass es an Spannung mangelt. Vielmehr lebt die Geschichte von den charmanten, teils skurrilen Figuren und den berührenden Momenten, in denen die Themen Freundschaft, Zugehörigkeit und Akzeptanz besonders stark hervortreten. Besonders gefallen hat mir, wie detailreich und liebevoll die Welt beschrieben ist – man fühlt sich, als wäre man selbst Teil dieses magischen Heims. Der Schreibstil ist dabei wunderbar atmosphärisch und zieht einen tief in die Welt von Mr. Parnassus hinein.

Veröffentlicht am 27.09.2024

„Wo sind deine Grenzen, ... um deine Familie zu schützen? ... um nach Hause zu können? … um die Lage zu deinem Vorteil zu nutzen?“

Ohne Strom / Ohne Strom - Wo sind deine Grenzen? - Band 1
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Sowohl beim lesen, also auch danach, hatte ich gemischte Gefühle. Die Idee hinter dem Buch, unseren Alltag ohne Strom zu betrachten, ist faszinierend und bietet viel Potenzial für spannende Geschichten ...

Sowohl beim lesen, also auch danach, hatte ich gemischte Gefühle. Die Idee hinter dem Buch, unseren Alltag ohne Strom zu betrachten, ist faszinierend und bietet viel Potenzial für spannende Geschichten und tiefgehende Überlegungen. Es gibt auch viele interessante Ansätze und Momente, aber das Buch konnte mich leider nicht vollständig überzeugen, obwohl die Grundidee sehr vielversprechend war. 😔

Denn ich empfand das Buch stellenweise als zäh und es fehlte mir oft an Spannung. Der tägliche Ablauf der Protagonisten war recht einfach gehalten, man begleitet die verschiedenen Charaktere sprunghaft durch den Tag. Zwar wird die Handlung aus einigen Sichtweisen erzählt, jedoch wurde für mich auch dadurch kaum Spannung aufgebaut. Die auftretenden Probleme der Charaktere wurden mir zu schnell gelöst. Es fehlte hier und da an Tiefe und realistischen Herausforderungen, die die Spannung hätten erhöhen können.

Trotz dieser Kritikpunkte gibt es auch positive Aspekte. Der Schreibstil von Markus Mattzick ist angenehm zu lesen und einige der dargestellten Situationen regen zum Nachdenken an und lassen einen die eigene Abhängigkeit von Elektrizität hinterfragen.

Veröffentlicht am 23.08.2024

„Schuld schwimmt oben.“

Das Haus in dem Gudelia stirbt
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Dieses Buch hat mich auf eine ganz besondere Weise angesprochen. Schon der Titel lässt eine düstere und geheimnisvolle Geschichte vermuten, und genau das bietet das Buch auch.

Der Einstieg war für mich ...

Dieses Buch hat mich auf eine ganz besondere Weise angesprochen. Schon der Titel lässt eine düstere und geheimnisvolle Geschichte vermuten, und genau das bietet das Buch auch.

Der Einstieg war für mich nicht ganz einfach und es hat auch etwas gedauert, bis ich wirklich in die Geschichte hineingefunden habe. Denn der Schreibstil des Autors ist eigen, was sowohl seine Sprache als auch die Hauptprotagonistin Gudelia betrifft.
Gudelia ist eine alte Dame, die ein sehr unglückliches und keineswegs einfaches Leben führt. Ihre tragische Lebensgeschichte wird im Buch sehr einfühlsam und detailliert dargestellt, was mir gut gefallen hat. Allerdings muss ich sagen, dass dem Buch mehr Spannung gut getan hätte. Die Geschichte hätte an einigen Stellen durchaus mehr Plots vertragen können, um das Tempo zu erhöhen und die Spannung zu (er)halten.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte will ich betonen, dass das Buch insgesamt gut ist. Die tiefgründige Darstellung von Gudelias Leben und die atmosphärische Beschreibung des Hauses und der Umgebung haben mir gut gefallen. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und die Tragik des menschlichen Lebens eindrucksvoll schildert. Die Stärken liegen in der Charakterzeichnung und der atmosphärischen Erzählweise. Wer sich auf diese etwas eigenwillige Erzählweise einlassen kann und keine durchgängige Hochspannung erwartet, wird hier eine tiefgründige und berührende Geschichte finden. Über Liebe und Verlust, über Stärke und Schuld, über Jahrzehnte hinweg.