Eine ganz tolle Idee!
Peggys Perioden-Projekt – Paint it red!„Ihh! Peggy hat auf den Stuhl gekckt!“ (S. 5)
Nein, Peggy hat natürlich nicht auf den Stuhl gekckt. Peggy hat mit ihren 13 Jahren zum ersten Mal ihre Periode bekommen und das natürlich auch noch schön ...
„Ihh! Peggy hat auf den Stuhl gekckt!“ (S. 5)
Nein, Peggy hat natürlich nicht auf den Stuhl gekckt. Peggy hat mit ihren 13 Jahren zum ersten Mal ihre Periode bekommen und das natürlich auch noch schön sichtbar für alle in der Klasse. Verdammt. Wer möchte dieses intime Thema mit seinen Schulkameraden besprechen? Zumal das doch niemand macht… oder? Peggy und ihre beste Freundin Leni sind genervt, das dieses Thema immer noch so blöde behandelt wird. Nach ein paar kleineren Unsicherheiten und Gesprächen mit der offenherzigen Lisbeth sind die Zwei sich auch einig: Wir wollen etwas dagegen tun. Doch wie bewerkstelligen in nur 2 Wochen, die das Schuljahr noch hat? Und dann kommen da auch noch die typischen (und nicht so typischen) Teenagerprobleme dazu. Eine Tochter, die verkraften muss, das die Mutter weg ist und der Vater wohl nicht der richtige Ansprechpartner für alle Probleme ist? Jungs, die plötzlich nett sind oder eben nicht, und Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden. Teenager sein ist eine harte Zeit.
Franziska Höllbacher hat mit „Peggys Perioden Projekt“ ein Buch geschaffen, das zeigt, wie komplex diese wichtige Zeit für ein Mädchen ist. Wie emotional, wie anstrengend und schwer zu verdauen. Hormone sind eine schwierige Sache und die Autorin hat es geschafft, leicht, locker und sogar auf gewisse Art witzig darüber zu schreiben ohne es ins Lächerliche zu ziehen. Man spürt die Ernsthaftigkeit, denn die 13 Jährige Peggy möchte ernst genommen werden. Man liest das ganze (aus Erwachsenensicht) aber auch mit einem gewissen Schmunzeln. Ich kann mich gut in Peggy rein versetzen und wenn ich zurück an meine Zeit denke, sehe ich vieles sogar ähnlich. Daher finde ich das Buch ideal für Mädchen im Alter ab 10 Jahren und richtig interessant gemacht. Cool und lässig, mit kurzen Sätzen, knackigen Sprüchen und dazu noch eine Portion Weltoffenheit mit modernen Situationen, wie Leni, die trans ist, sich aber trotzdem mit diesen Periodenproblemen befasst, aber auf andere Weise – einfach richtig passend.
Ich werde dieses Buch meiner Tochter nächstes Jahr nach einem ruhigen Gespräch mit gutem Gewissen in die Hand drücken und darauf hoffen, dass sie einfach Spaß dran hat.
Die Illustrationen finde ich dazu noch echt witzig gemacht und in ihrer eher abstrakten Art sehr komisch und komisch anzusehen.
Für mich ist das ein absoluter Buchtipp, was das Thema Periode, Teenagerprobleme, Einblicke in die Gefühlswelt eines süßen (Transgender -) Mädchens und die Jungs in dem Alter angeht..