Klappentext
„100 Jugendliche wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde neu zu besiedeln. Womit sie nicht gerechnet hatten: Auf dem blauen Planeten gibt es immer noch Menschen - Menschen, die die Neuankömmlinge um jeden Preis vertreiben wollen. Nun spitzt sich die Situation noch einmal dramatisch zu: Auf der Raumstation geht die Luft aus, und eine kampfbereite Truppe rund um den zwielichtigen Vizekanzler Rhodes landet auf der Erde. Die 100 geraten endgültig zwischen alle Fronten, von überall droht Gefahr. Und nur gemeinsam werden die Jugendlichen die Freiheit, die sie auf der Erde gefunden haben, verteidigen können.“
Gestaltung
Im starken Kontrast zum Cover des zweiten Bandes „Die 100 – Tag 21“ ist das Cover von „Heimkehr“ viel dunkler gestaltet. Durch den schwarzen Hintergrund kommen dafür aber die Gesichter und auch der Titel viel besser zur Geltung. Allerdings gefielen mir die vorherigen Cover im Vergleich gesehen besser. Hier mag ich den Blick der Figuren nicht so, da er etwas leicht wahnsinniges, unheimliches hat, weil sie ihre Augen so aufreißen.
Meine Meinung
Sehnsüchtig habe ich auf die Fortsetzung von „Die 100“ gewartet, da ich diese Bücher aufgrund der spannenden Idee und des dystopischen Settings sehr gerne mag. Der Inhalt dieses dritten Bandes war mir zwar schon grob aufgrund der Serie bekannt, aber dennoch gab es wie immer einiges, das anders war. So konnte ich auch stets beim Buch noch Überraschungen erleben oder neue Dinge entdecken. Für mich sind Buch und Serie zwei unabhängige Medien, die sich gegenseitig perfekt ergänzen und ich kann allen Liebhabern der Serie nur empfehlen, auch zu diesen Büchern zu greifen.
Spannend war für mich in diesem Band vor allem zu erleben, wie die Figuren mit dem Ankunft der Shuttles umgehen würden, denn die 100 hatten sich auf der Erde organisiert. Sie haben Hütten, eine Arbeitsteilung und schaffen es, zu überleben. Wie soll das nun funktionieren, wenn mit einem Schlag noch mehr Menschen zu ihnen kommen? In der Serie stellte sich dieses Problem nicht so drastisch, wie im Buch, sodass ich nicht umhin komme, erneut die Eigenständigkeit beider Werke zu betonen. Wer denkt, dass er die Bücher nicht lesen muss, da er die Serie kennt, der täuscht sich gewaltig. „Die 100 – Heimkehr“ bietet noch viel mehr Spannung und Spaß als die Serie!
Die Handlung in „Heimkehr“ ist sehr spannend, was nicht zuletzt an einer überraschenden Wendung in der Mitte des Buches liegt. Zudem erfährt der Leser hier auch einiges über die Erdenbewohner. Mir jedoch haben vor allem die Kampf- bzw. Actionszenen gefallen, da die Autorin diese sehr gut ausführt. Einerseits hatte ich Bilder der Szenen vor meinen Augen, andererseits ging die Autorin aber auch nicht zu sehr ins Detail, sodass ich meiner eigenen Fantasie noch freien Lauf lassen konnte. Ein weiterer Pluspunkt war auch, dass die Rückblenden zu den Geschehnissen auf der Raumstation, in diesem Band abgenommen haben. So konnte die Autorin sich mehr auf die Handlung auf der Erde, und somit auch auf die Konflikte dort, konzentrieren.
Das einzige kleine Manko, das mir ins Auge gestochen ist, war, dass das Buch viel zu kurz war. Ich hätte manche Szenen gerne ausführlicher erlebt oder mir manche Gedankengänge oder Erklärungen etwas detaillierter gewünscht. Der Fokus lag eindeutig auf der Action, klar. Aber dies führte dann leider manchmal dazu, dass manche Ereignisse nicht komplett aufgeklärt wurden und noch Fragen offen bleiben.
Erzählt wird auch dieses Buch wieder abwechselnd aus den Perspektiven der verschiedenen Figuren (die Erzähler sind Wells, Glass, Bellamy und Clarke). Dadurch erlebe ich die Geschehnisse aus verschiedenen Sichtweisen und konnte auch immer wieder Einblicke in die verschiedenen Gefühlswelten erhalten. Hier fand ich vor allem die Beziehung zwischen Clarke und Bellamy sehr fesselnd und faszinierend, denn für mich ist gerade Bellamy eine sehr spannende Figur geworden. Er hat mich überrascht mit seiner Fürsorge für seine Schwester Octavia und auch für Clarke. Die Figuren gefallen mir nun insgesamt viel besser als noch zu Beginn der Reihe. Hatte ich beim ersten Band noch angemerkt, dass die Figuren alle sehr klischeehaft entsprechend typischer Hollywood-Filme dargestellt sind, so hat sich dieses Bild mittlerweile geändert. Die Figuren haben an Tiefe gewonnen und vor allem durch ihre Beziehungen untereinander erscheinen sie mir menschlicher als zu Beginn der Reihe, wo jeder für sich kämpfte.
Fazit
Der dritte Band der „Die 100“-Trilogie hat sich für mich im Vergleich zu den Vorgängerbänden noch gesteigert. Die Handlung ist rasant und actiongeladen. Vor allem die Figuren haben sich für mich aber entwickelt und gesteigert. Sie sind menschlicher geworden und mir sehr ans Herz gewachsen. Allerdings war das Buch etwas zu kurz, denn die Autorin hätte durchaus an der ein oder anderen Stelle mehr ins Detail gehen und Erklärungen weiter ausführen können.
4 von 5 Sternen!