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Veröffentlicht am 12.11.2024

Highlight!

Queen of Thieves and Shadows
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Aus Neugier griff ich zu „Queen of Thieves and Shadows“ — nicht ahnend, welches Highlight ich in den Händen hielt.

Tagsüber ist die 24-jährige Elaine die Heilerin in Diensten des Königs Kieran, nachts ...

Aus Neugier griff ich zu „Queen of Thieves and Shadows“ — nicht ahnend, welches Highlight ich in den Händen hielt.

Tagsüber ist die 24-jährige Elaine die Heilerin in Diensten des Königs Kieran, nachts führt sie eine Gruppe von Räuberinnen an, die das Blut der Göttin Danu in sich tragen und vom König bekämpft werden, den sogenannten Túatha Dé Danann. Ihr Ziel ist es, Danu auf den Thron zurückzubringen und dadurch den Winter zu beenden, der seit ihrem Sturz herrscht. Wird der König ihr falsches Spiel durchschauen?

Von Anfang an war ich fasziniert von der Geschichte, die von einer weiblichen Robin Hood gepaart mit irischer Mythologie vor mittelalterlicher Kulisse erzählt.

Im Anhang ist ein Glossar zu finden — ich habe es aber nicht gebraucht, denn die Autorin schafft es, die magische Welt im Text zu erklären.

Besonders die Protagonistin hat mir gefallen: Elaine ist ein starker Charakter, steht für Gerechtigkeit ein und scheut nicht vor blutigen Auseinandersetzungen zurück. Sie weiß mit Pfeil und Bogen umzugehen, ist stark, taff und loyal. Sie hat ein großes Herz und gegenüber Schwachen kommt ihre Sanftmut zutage.

Nur dass Elaine und Kieran sich näher kommen, konnte ich voraussehen — das lässt sich aus dem Klappentext ableiten. Hier haben wir das typische „was sich liebt, das neckt sich“-Spiel, auch genannt „enemies to lovers“, und das hat mir beim Lesen viel Freude bereitet.

Alle anderen Wendungen waren eine absolute Überraschung für mich und gipfeln in einer herzberührenden Tragik, die das Buch für mich zu einem Highlight werden lassen.

Erwähnenswert ist auch, dass das Buch ein Einzelband ist. So viel Handlung und Gefühl in ein einziges Buch zu packen, schaffen nicht viele Fantasy-Autoren.

Selbst der angekündigte „Spice“ wirkte nicht aufgesetzt oder fehl am Platz, sondern fügte sich stimmig ein.

Das Buch „Queen of Thieves and Shadows“ besticht durch seine Andersartigkeit und ich spreche eine volle Leseempfehlung für dieses Highlight aus: 5*/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Absolut lesenswert!

Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne
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Der vieldekorierte Schriftsteller Saša Stanišić hat mit „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ einen Roman geschrieben, der sich trotz ...

Der vieldekorierte Schriftsteller Saša Stanišić hat mit „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ einen Roman geschrieben, der sich trotz seines tiefgründigen Themas durch große Leichtigkeit auszeichnet.

Der womöglich längste Buchtitel aller Zeiten, zumindest in meinem Bücherregal, hat direkt meine Aufmerksamkeit geweckt, ebenso wie das Retro-Cover mit gezeichneten Motiven zu Helgoland. Da mir die deutsche Hochseeinsel in diesem Jahr schon mehrfach zufällig begegnet ist, hatte ich sofort eine Verbindung zum Buch, noch bevor ich die erste Seite gelesen hatte.

Das Buch hat einen ganz eigenen Stil — und eigentlich nicht nur einen. Wenn Saša Stanišić aus der Ich-Perspektive schreibt, unterscheidet sich der Stil merklich von den übrigen Protagonisten, die in den einzelnen Geschichten beschrieben und am Ende zusammengeführt werden. Seine aufmerksame, den Menschen zugewandte Beobachtungsgabe mit der Fähigkeit, auf leichte Art und Weise zu beschreiben und zu kommentieren, ohne zu kritisieren oder die Menschen bloßzustellen, hat mir sehr gut gefallen.

„Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ ist für mich echte Literatur und während der Lektüre dachte ich mehrfach, das es einen Preis verdient hätte (und wie ich dann erfuhr, auch erhalten hat — den mit 30.000 Euro dotierten Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2024).

Wie würde unser Leben verlaufen, wenn wir diese oder jene Entscheidung anders getroffen hätten? Und was wäre, wenn es eine Preview-Funktion gäbe und wir könnten nach einem Blick in die Glaskugel entscheiden, welche Zukunft wir gerne erleben würden? An Beispielen wie der Reinigungskraft Dilek, dem Justiziar und Vater Georg oder der Witwe Gisel (die mit der Gießkanne) sowie aus seiner Ich-Perspektive nimmt uns Saša Stanišić mit in verschiedene Leben und Szenarien, die zum Mitfühlen, Lachen und Nachdenken einladen. Auf die beschriebene leichte Weise verbindet Stanišić dabei auch gesellschaftskritische Themen, ohne den Zeigefinger zu erheben.

Ich habe das Buch sehr genossen und kann es uneingeschränkt empfehlen — da kann es nur 5/5 Sternen geben.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ein Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung und Aufklärung über Autismus

Strong Female Character
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Die Autorin Fern Brady ist eine Comedienne und in Großbritannien keine Unbekannte. Doch sie hatte es als Frau, Schottin und autistische Person alles andere als leicht in ihrem Leben. In „Strong Female ...

Die Autorin Fern Brady ist eine Comedienne und in Großbritannien keine Unbekannte. Doch sie hatte es als Frau, Schottin und autistische Person alles andere als leicht in ihrem Leben. In „Strong Female Character“ berichtet sie auf lustige und scharfsinnige Weise über ihren Weg und hat mich mit ihrer schonungslosen Berichterstattung komplett eingenommen.

Bei Fern Brady wurde der Autismus erst mit 34 Jahren diagnostiziert. Dabei hatte sie es schon länger geahnt. Vor allem wusste sie schon früh, dass sie anders war.

Weibliche Autistinnen werden später oder gar nicht erkannt, denn viele Verhaltensmuster werden einfach als typisch weiblich abgetan, wie zum Beispiel Fleiß. Mich hat das unheimlich wütend gemacht.

Autistische Frauen sind unangepasst, machen unpassende Bemerkungen, sagen unverblümt die Wahrheit und haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Manche gelten deswegen als Vorreiterinnen im Feminismus.

In dem Buch berichtet die Autorin von ihren Erlebnissen ihrer Kindertage bis hin zum Erwachsenenalter über ihre für neurotypische Menschen ungewöhnlichen Verhaltensweisen.

Vieles hat mich erschüttert und auch nachdenklich gestimmt. Ich habe regelrecht mitgelitten und konnte mich einfühlen.

Sie klärt über autistische Besonderheiten auf, zum Beispiel die sogenannten Melt Downs, die eine Art Überlastung des Nervensystems sind, und in Folge dieser ganze Wohnungseinrichtungen zertrümmert werden können.

Die Gesellschaft übt starken Druck aus, damit Autist:innen ihre Verhaltensweisen hassen. Gerade in ihrem stark katholisch geprägten Umfeld findet sie wenig Verständnis bei Familie und Bekannten für ihre Frühreife, ihren lockeren Umgang mit Sex und ihren Job als Stripperin.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, es hat mich zeitgleich fasziniert und betroffen gemacht und am Ende habe ich nur Bewunderung übrig.

„Strong Female Character“ ist ein Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung und ein mutiges Aufklärungsbuch über Autismus. Ganz klar 5/5 Sternen und eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Fantastisch für Jung und Alt

Die Goldene Schreibmaschine
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„Die Goldene Schreibmaschine“ ist eine fantastische Geschichte für Kinder ab zehn Jahren und das Kinderbuch-Debüt des Autors Carsten Henn, worauf ich unheimlich gespannt war.

Darum geht es:
Emily verbringt ...

„Die Goldene Schreibmaschine“ ist eine fantastische Geschichte für Kinder ab zehn Jahren und das Kinderbuch-Debüt des Autors Carsten Henn, worauf ich unheimlich gespannt war.

Darum geht es:
Emily verbringt viel Zeit in der Bibliothek der Stadt, der sogenannten Anna-Amalia, wo auch ihre Großmutter arbeitet. Dort macht sie eine fantastische Entdeckung: Eine geheime Bibliothek mit allen Büchern der Welt, in der eine auch magische Goldene Schreibmaschine steht. Mit dieser Schreibmaschine kann man Bücher umschreiben und somit auch die Welt verändern.

Leider ist auch Emilys skrupelloser Lehrer, der sie gerne triezt und alles andere als nett zu ihr ist, Dr. Günter Dresskau, auf der Suche nach dem Geheimnis der Bibliothek. Als er fündig wird, erlebt Emily das Abenteuer ihres Lebens, um seine gefährlichen Pläne zu verhindern.

Meine Meinung:
Mit Büchern wie „Der Buchspazierer“ und „Der Geschichtenbäcker“ hat der Autor bereits über die Kraft von Büchern und Geschichten geschrieben. Auch in diesem Buch geht es darum und die Message der Geschichte ist ganz klar: Worte haben Macht!

Das Cover zeigt Emily, die in der magischen Bibliothek an der Goldenen Schreibmaschine in goldenem Glitzerstaub sitzt und passt perfekt zum Inhalt. Die Schreibmaschine ist allgegenwärtig, auch die Kapitelanfänge werden von dieser verziert und man merkt, dass hier viel Liebe in die Gestaltung des Buchs gesteckt wurde.

Gut und Böse sind in der Lektüre offensichtlich, fast schon etwas überzeichnet für meinen Geschmack, aber zusammen mit den kurzen Kapiteln und der flüssigen Sprache absolut kindgerecht und zielgruppenorientiert.

Erwähnenswert ist auch, dass ich in dem Buch immer wieder über wunderschöne Formulierungen — Kategorie Marmeladenglassatz — gestolpert bin, die mein Leserherz höher schlagen lassen haben.

Mit der mutigen Emily hat Henn eine starke Protagonistin erschaffen, die zusammen mit ihren Freunden Charly und Frederick für das Richtige kämpft und es zeigt sich, dass auch die Macht der Freundschaft nicht zu unterschätzen ist.

Auch die Nebencharaktere haben durch ihre Eigenheiten eine gewisse Tiefe entwickelt. Außerdem hätte ich jetzt auch gerne einen sprechenden Vogel wie Emily.

Erschreckend war die Parallele zur Vergangenheit und leider auch Gegenwart, als der machthungrige Lehrer von Emily eine Partei und Armee erschafft, brandaktuell und brisant.

Obwohl es ein Buch für Kinder ist, konnte mich der Autor mit seinen Worten in den Bann ziehen. Diese fantastische und tiefgründige Hommage an Bücher ist ein Lesevergnügen für Jung und Alt und von mir gibt es eine große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Fesselnd von Anfang bis Ende

Das Kalendermädchen
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Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Sebastian Fitzek und da ich meine Leseeindrücke nur einen Tag nach Buchveröffentlichung (höchstpersönlich am Erscheinungstag in der Buchhandlung meines Vertrauens ...

Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Sebastian Fitzek und da ich meine Leseeindrücke nur einen Tag nach Buchveröffentlichung (höchstpersönlich am Erscheinungstag in der Buchhandlung meines Vertrauens erworben) aufschreibe, kann ich mit Fug und Recht bestätigen: Es hat meine Erwartungen erfüllt!

Mit „Das Kalendermädchen“ hat Fitzek es geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.

Olivia Rauch kämpft verzweifelt um das Überleben ihrer Adoptivtochter Alma, die dringend eine Knochenmarkspende benötigt. Ihre letzte Hoffnung ist es, die biologischen Eltern ihrer Tochter zu finden und dabei stößt sie auf die Legende vom „Kalendermädchen“. Diese besagt, dass eine junge Frau von einem Psychopathen in einem abgelegenen Haus im Frankenwald einen Adventskalender des Grauens öffnen musste, um zu überleben.

„Ich bin auch eine Mutter“: Dieses Zitat hat sich bei mir eingebrannt und öffnet Olivia Türen, die eigentlich verschlossen bleiben sollten.

Mit kurzen Kapiteln, Perspektivwechseln, Zeitsprüngen und teils schockierenden Ereignissen baut Fitzek in dem Buch eine fast unerträgliche Spannung auf, die es schier unmöglich machen das Buch wegzulegen.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig, es ist psychologisch aufgeladen und das Leseerlebnis ist intensiv.

Der straffe Aufbau und das gut durchdachte Konstrukt des Buches haben keine Längen aufkommen lassen, im Gegenteil.

Die Geschichte spielt in der Vorweihnachtszeit und hätte zu keinem besseren Zeitpunkt erscheinen können. Heimelige Stimmung sucht man hier vergeblich: Es ist durch und durch spannend und wird seinem Genre mehr als gerecht!

Die Gestaltung des Buchs mit dem Sondereffekt des Covers, bei dem der Text erst durch ein feuchtes Tuch sichtbar wird (und wieder verschwindet), habe ich so noch nicht gesehen und ist auf jeden Fall erwähnenswert.

Das Ende war für mich nicht vorhersehbar und somit ein krönender Abschluss.

Thriller-Fans werden an dem Buch nicht vorbeikommen, von mir gibt es eine große Leseempfehlung mit 5/5 Sternen!

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