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Veröffentlicht am 13.11.2024

Ein viktorianischer Thriller

Das Korsett
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Das Buch ist mit etwas mehr als 500 Seiten schon etwas dicker ausgefallen. Trotzdem hatte ich es ziemlich schnell durch. Das spricht schon mal für den Schreibstil von Laura Purcell. Aber auch für die Geschichte. ...

Das Buch ist mit etwas mehr als 500 Seiten schon etwas dicker ausgefallen. Trotzdem hatte ich es ziemlich schnell durch. Das spricht schon mal für den Schreibstil von Laura Purcell. Aber auch für die Geschichte. Beides sorgt für einen richtig guten Lese-Flow.
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Darum geht’s: Dorothea Truelove besucht regelmäßig Insassinnen des Oakgate Gefängnisses. Sie erforscht, ob ihre Schädelform etwas über ihr Wesen aussagt. Als sie die junge Schneiderin Ruth Butterham kennenlernt, stellt sich zudem die Frage, ob ihre Stiche eine übernatürliche Kraft haben…
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Laura Purcell spielt mit Ängsten. Sie thematisiert den Aberglauben der damaligen Zeit und stellt ihm wissenschaftliche Erkenntnisse gegenüber. Die Geschichte ist düster und beklemmend. Geheimnisvoll und intensiv. Man bekommt ein paar schockierende Bilder vor Augen geführt. Szenen, die gleichermaßen drastisch wie auch auf seltsame Art und Weise faszinierend sind. Soll man hin- oder doch lieber wegschauen? Soll man sich dem Grauen stellen oder nicht? Genau dieser Zwiespalt macht den besonderen Reiz der Erzählung aus. So habe ich vor allem die erste Hälfte der morbiden Handlung sehr gespannt, aber auch extrem angespannt verfolgt. Im folgenden gibt es ein paar Längen. Purcell setzt aber immer wieder feine Spitzen, die zeigen, dass da noch etwas kommt. Fulminante Wendungen. Ein dramatisches Finale. Das Ende schlägt nochmal mit voller Kraft zu.
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Laura Purcell hat mich beeindruckt. Sie knüpft an alte Meisterwerke der Gothic Fiction an. “Das Korsett” ist ein Schauerroman vom Feinsten. Eine außergewöhnliche Abwechslung im Thriller-Genre.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Etwas schwächer als der Vorgänger

The Killer Profile
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m vergangenen Jahr war Helen Fields mit THE INSTITUTION in mein Thriller-Blickfeld gerückt. Die Story um die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine hat mich komplett begeistert. Deshalb ist THE KILLER ...

m vergangenen Jahr war Helen Fields mit THE INSTITUTION in mein Thriller-Blickfeld gerückt. Die Story um die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine hat mich komplett begeistert. Deshalb ist THE KILLER PROFILE quasi blind auf meiner Leseliste gelandet.
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Darum geht’s: Midnight Jones wertet für die Necto Corporation Bewerberprofile aus. Dabei stößt sie auf ein Profil K - das Profil eines Serienkillers. Und er kommt Midnight immer näher…
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Äh, wo ist denn Dr. Connie? Das war die erste Frage, die ich mir gestellt habe. Irgendwie war ich automatisch davon ausgegangen, sie hier als Protagonistin wiederzusehen. Dem ist aber nicht so. Immerhin: Sie taucht noch am Rande auf, als unsere jetzige Protagonistin sie nach 200 Seiten kontaktiert und um Rat fragt. Nur andeutungsweise erfahre ich etwas über den aktuellen Auslands-Spezialeinsatz von Dr. Connie und ihrem Kollegen Baarda. Schade, denn die beiden hätte ich unheimlich gerne wieder begleitet. Naja, vielleicht ein andermal.
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Diesmal wuppt nun auf jeden Fall Midnight Jones den Fall. Und das macht sie auch echt gut. Sie ist ebenfalls eine interessante Person. Aber mit Dr. Connie Woolwine mitzuhalten ist zugegebenermaßen schon schwer. Darüber musste ich hier ein bisschen hinwegsehen. Und das ging auch, weil Helen Fields mich direkt wieder in ein spannendes und rasantes Szenario hinein katapultiert hat. Ich bin in schnellem Tempo durch die Story gerauscht und hatte spannende Lesestunden.
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Helen Fields hat es drauf - auch wenn ich bei THE KILLER PROFILE ein paar Abstriche mache. Die Charaktere und das Setting haben mich nicht ganz so mitgenommen. Helen Fields liefert hier viele gute Ansätze, die mir persönlich aber alle nicht genug in die Tiefe gehen. Midnights Privatleben mit ihrer behinderten Zwillingsschwester hätte noch viel mehr hergegeben. Auch über den Ermittler Ruskin sind mir nur ein paar wenige Brocken hingeworfen worden. Selbst der Killer ist trotz eigener Kapitel für mich relativ blass geblieben.
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Trotz Kritik: Ich habe THE KILLER PROFILE sehr gerne gelesen. Der Thriller fällt in die Kategorie “Spannende Lektüre für Zwischendurch".

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Raffinierter Thriller

Happy End
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HAPPY END ist das Thrillerdebüt von Sarah Bestgen. Der Klappentext konnte mich neugierig machen. Da ich immer gerne neue und interessante Stimmen im Thriller-Genre entdecke, durfte das Buch dann auch bei ...

HAPPY END ist das Thrillerdebüt von Sarah Bestgen. Der Klappentext konnte mich neugierig machen. Da ich immer gerne neue und interessante Stimmen im Thriller-Genre entdecke, durfte das Buch dann auch bei mir einziehen. So viel verrate ich gerne vorweg: Es darf auch im Regal stehen bleiben und bekommt in Zukunft hoffentlich noch Gesellschaft von weiteren Werken der Autorin.
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Darum geht’s: Isa hat ihr Baby nur kurz aus den Augen gelassen – als sie wieder ins Wohnzimmer kommt, ist seine Krabbeldecke leer und Ben unauffindbar. Sein Verschwinden bleibt ein Rätsel. Monate später taucht Ben dann plötzlich wieder auf. Isa ist erst überglücklich. Dann kommen aber Zweifel in ihr auf, dass es sich wirklich um ihren Sohn handelt…
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Wir steigen schnell in die Geschichte ein. Der Puls schnellt nach oben. Das Szenario ist mysteriös und die Atmosphäre beklemmend. Ist unsere Protagonistin nun ein verlässlicher oder ein unverlässlicher Part in dieser Geschichte? Das gilt es herauszufinden. Und aus dieser Grundfrage generiert sich auch die Spannung der Story, während die Handlung oberflächlich betrachtet, sehr ruhig und fast schon ein bisschen unspektakulär verläuft. Scheinbar passiert einstweilen gar nicht so viel. Trotzdem liest sich die Geschichte packend. Und im Verlauf wird dann auch die große Bedeutung vieler so nebenher und unterschwellig erwähnter Kleinigkeiten deutlich. Das ist echt gut geplottet und konzipiert. Der Thriller nimmt dann eine Entwicklung, von der ab ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Es gilt, die gesammelten Puzzleteile Stück für Stück zusammenzusetzen. Dabei bin ich sehr geschickt auf falsche Fährten gelockt worden. Das Bild hat sich ständig verschoben und ich musste meine Sichtweise ein ums andere Mal anpassen. Das letztendliche Ausmaß der Geschichte hat mich dann auch gänzlich unvorbereitet getroffen. Auch wenn es gewisse Verdachtsmomente gab, auf die tatsächliche Auflösung bin ich so nicht gekommen.
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HAPPY END hat mich in psychische Abgründe abtauchen lassen. Der Thriller liest sich über weite Strecken sehr ruhig, aber auch sehr intensiv. Vor allem im letzten Drittel nimmt die Handlung gehörig an Fahrt auf, wenn es darum geht, alle losen Fäden zusammenlaufen zu lassen. Insgesamt handelt es sich um einen feinsinnigen und sensiblen Thriller. Seine volle Kraft entfaltet er vielleicht sogar erst rückblickend, wenn man erkennt, wie geschickt hier alles aufgebaut ist. Das macht für mich hier eine besondere Faszination aus und weckt die Vorfreude auf mehr von Sarah Bestgen.
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Veröffentlicht am 29.10.2024

Liz & Wes 2.0

Nothing like the Movies
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Mit BETTER THAN THE MOVIES hat Lynn Painter mir dieses Jahr bereits ein absolutes RomCom-Highlight beschert. Natürlich musste ich da auch die Fortsetzung NOTHING LIKE THE MOVIES lesen - zumal mich der ...

Mit BETTER THAN THE MOVIES hat Lynn Painter mir dieses Jahr bereits ein absolutes RomCom-Highlight beschert. Natürlich musste ich da auch die Fortsetzung NOTHING LIKE THE MOVIES lesen - zumal mich der Klappentext ganz schön getriggert hat. Ich wollte unbedingt wissen, wie es so weit kommen konnte.
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Darum geht’s: Liz & Wes sind kein Paar mehr. 😱 Zwei Jahre sind vergangen, als sie sich an der Uni wieder begegnen. Sie: Mittlerweile auf dem Weg zur Karrierefrau. Er: Freshman, der nach einem schweren Schicksalsschlag wieder im Leben Fuß fassen will. Um Wes auf Abstand zu halten, spannt Liz ihren Kollegen und Mitbewohner als Fake-Boyfriend ein...
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Nach dem Happy End ist vor dem Happy End. Lynn Painter scheint von ihren eigenen Protagonisten nicht genug bekommen zu haben und gönnt ihnen eine hollywoodreife Fortsetzung. Buxxie & Bennett are back! Meine Begeisterung konnte unmittelbar an Band 1 anknüpfen. Es hat riesigen Spaß gemacht Liz & Wes wiederzusehen. Die Chemie zwischen den beiden ist ganz besonders. Die Funken sprühen. Der Dialog- und Wortwitz ist genial. Genau deshalb haben sie auch definitiv ein zweites Happy End verdient. Die Ausgangssituation der Handlung ist grandios und typisch RomCom. Schmacht-Potenzial hoch 10. Aber es ist eben auch Zeit vergangen. Liz & Wes sind erwachsen geworden. Auf unterschiedliche Art und Weise. Das Leben hat sie eingeholt. Es ist einiges passiert, was zwischen dem Traumpaar steht. Die Handlung nimmt damit auch einen deutlich ernsteren Verlauf als in Teil 1. Die pure Leichtigkeit weicht einer Tiefe und gewissen Schwere, die die Weiterentwicklung der Charaktere deutlich macht. Das hat Lynn Painter gut und stimmig umgesetzt, sodass die Fortsetzung auch ihre absolute Berechtigung hat.
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Ich habe das Buch größtenteils genauso geliebt wie Band 1. Allerdings reizt Lynn Painter die Story übermäßig aus. Es gibt einen Punkt, an dem sie den Sack hätte zumachen können. An einem zweiten hätte sie es tun müssen. Am dritten wäre es allerspätestens nötig gewesen. Aber die Geschichte findet kein Ende. Und damit überspannt Lynn Painter den Bogen etwas. Szene um Szene reiht sich noch aneinander. Ich will nicht sagen, dass diese Szenen schlecht sind. Sind sie nicht. Sie sind sogar pures Filmmaterial. Es ist, als würde hier alles, was das RomCom-Genre zu bieten hat, nochmal schnell in einen Topf geworfen, bis es dann das filmreifste Ende ever gibt. Das ist nämlich herrlich schmalzig und sowas von schön fürs Herz.
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NOTHING LIKE THE MOVIES ist eine gelungene Fortsetzung. Auch Band 2 war für mich lange auf dem Weg zum Highlight. Das ist es dann aber nicht geworden, weil Lynn Painter das Ende zu sehr in die Länge zieht. Sie treibt den kitschigen Hollywood-Movie-Style auf die Spitze. Etwas zu viel des Guten, aber trotzdem sooo schön. Blende. Musik. THE END!

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Kurzweilige University-Story

Bloomsbury Campus (1) - Hidden secrets
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Von der historischen Somerset-Trilogie bin ich der Autorin in die Jetztzeit an die Bloomsbury University gefolgt. “Hidden Secrets” ist der Auftaktband ihrer neuen New Adult-Reihe mit Academy Vibes. Also ...

Von der historischen Somerset-Trilogie bin ich der Autorin in die Jetztzeit an die Bloomsbury University gefolgt. “Hidden Secrets” ist der Auftaktband ihrer neuen New Adult-Reihe mit Academy Vibes. Also habe ich mich mal wieder ins Uni-Leben gestürzt.
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Darum geht’s: Lily flüchtet von ihrer alten Uni an die Bloomsbury University. Sie will das zuvor Geschehene weit hinter sich lassen. Als Lily den Doktoranden Ellis kennenlernt, befürchtet sie, dass sich die Geschichte wiederholen könnte…
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Die Story hat mich schnell abgeholt. Sie ist ein bunter Gemischtwarenladen, denn ich habe nicht nur Campus-Atmosphäre, sondern auch Kleinstadt-Vibes und sogar ein bisschen Farmlife schnuppern dürfen. Die Geschichte bewegt sich zwischen Enemies-to-Lovers, Forbidden Love und letztendlich irgendwie auch Found Family.
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Protagonistin Lily schleppt ein großes Geheimnis mit sich herum, das auch an der neuen Uni auf ihr lastet und sie dort wieder einzuholen droht. Innerhalb dieser Rahmenhandlung gibt es noch ein paar andere Probleme, die angeschnitten, aber weniger tiefgehend behandelt werden. Lily habe ich mit ihren Sorgen und Ängsten als sehr authentische Hauptfigur empfunden. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Ellis ist der männliche Part in der Geschichte, dessen Perspektive wir hier auch zu lesen bekommen. Er ist der sympathische Retter, der zwar auch sein Päckchen zu tragen hat. Das wird auch alles erwähnt, aber nicht ganz so intensiv thematisiert wie bei Lily. Auf ihr liegt eindeutig der Fokus der Handlung. Auch Lilys Studienkollegen Elsa und Hunter sind nette und interessante Typen, die hier eher Randfiguren bleiben. Ich bin aber schon mit ein paar Infos angefüttert worden, die mich neugierig auf ihre Geschichte gemacht haben. Die bekomme ich dann in Band 2 der Reihe.
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Der Roman ist fluffig geschrieben, kurzweilig und unterhaltsam. Ich habe mich in der Geschichte trotz des zum Genre gehörigen Drama-Anteils insgesamt sehr wohl gefühlt und werde für noch mehr University-Vibes gerne wieder an den Bloomsbury-Campus zurückkehren.

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