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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2024

Mal ein Ratgeber der etwas anderen Art

Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht
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Der Titel dieses Ratgebers hat mich absolut begeistert, weil er einfach so ehrlich wirkt. Während andere Ratgeber die patentierte Lösung für alle Probleme propagandieren, gibt dieser offen zu, dass es ...

Der Titel dieses Ratgebers hat mich absolut begeistert, weil er einfach so ehrlich wirkt. Während andere Ratgeber die patentierte Lösung für alle Probleme propagandieren, gibt dieser offen zu, dass es diese eine perfekte Lösung nicht gibt. Das finde ich sehr erfrischend. Leider konnte mich das Buch dann aber doch nicht so richtig begeistern.

Der Ratgeber ist in zwei verschiedene Bereiche aufgeteilt. Einmal den Bereich "Lassen", in dem die Autorin auf alles eingeht, was man eben besser sein lassen sollte. Und dann noch den Bereich "Machen", in dem sie einen Blick auf alles wirft, was uns gut tut und was wir (öfter) machen sollten.

Wissenschaftlich fundiert befasst sich dieses Buch mit der menschlichen Psyche und den gängigen Problemen unserer Zeit, wie z.B. Burnout oder übertriebener Perfektionismus. Die Autorin erklärt gut verständlich was es mit den verschiedenen Begriffen auf sich hat und gibt auch hilfreiche Tipps. Wobei ich gestehen muss, dass man das meiste davon vermutlich schon einmal gehört hat.

Die Sprache ist gut verständlich und eher locker. Die Autorin verweist auch immer wieder auf weiterführende Literatur, falls man zu einem bestimmten Thema noch mehr erfahren möchte. Mich persönlich haben diese Querverweise ein bisschen gestört, muss ich sagen. Ich hätte es besser gefunden, alle einfach am Ende des Buches zusammenzufassen. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Auch konnte ich nicht wirklich viel Neues mitnehmen.

Alles in allem ist "Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht" ein durchaus interessantes Buch, das einen breiten Themenbereich abdeckt, aber doch wenig Neues zu bieten hat.

Veröffentlicht am 07.11.2024

Fantasy-Abenteuer im alten Japan

Hinter dem Zeitenspiegel
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Ich fand die Geschichte von Yuki wirklich gut, muss aber zugeben, dass sich das Buch stellenweise ganz schön zieht. Zumindest für meinen Geschmack.

Yuki fand ich als Protagonistin zwar durchaus sympathisch, ...

Ich fand die Geschichte von Yuki wirklich gut, muss aber zugeben, dass sich das Buch stellenweise ganz schön zieht. Zumindest für meinen Geschmack.

Yuki fand ich als Protagonistin zwar durchaus sympathisch, aber ihre Handlungen und Gedanken konnte ich oft nicht wirklich verstehen. Die restlichen Charaktere fand ich größtenteils wirklich gut, auch wenn einige davon eher blass bleiben.

Am besten haben mir der erste und letzte Abschnitt gefallen. Am Anfang lernt man Yuki kennen und erfährt etwas über ihr Leben und ihren derzeitigen Alltag. Ihre Sorgen und Nöte fand ich da noch sehr nachvollziehbar und verständlich. Ich konnte mich ganz gut in sie hineinversetzen.

Im Mittelteil geht es dann durch den Spiegel an den Kaiserhof. Dieser Teil hat sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Zwar fand ich die Beschreibungen vom japanischen Kaiserhof mit seinen Bewohnern und Intrigen durchaus interessant, aber doch ein bisschen langatmig. Für mich hat die Handlung hier eher vor sich hin geplätschert. Yuki konnte ich in diesem Teil gar nicht mehr verstehen. Sie hat sich für mich viel zu leicht integriert und hatte zu wenig Heimweh. Aber das ist sicher Ansichtssache.

Erst im letzten Abschnitt nimmt die Handlung dann wieder an Fahrt auf und es wird nochmal richtig spannend. Das Ende fand ich gut, wenn auch ein wenig abrupt. Ich hätte mir ein Kapitel mehr gewünscht und dass sich nicht alles einfach so auflöst.

Alles in allem ist "Hinter dem Zeitenspiegel" ein gut gemachter Fantasy-Roman und sicher besonders für Japan-Fans interessant.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Abenteuer für Leseanfänger

Animox als Comic-Roman 1. Das Heulen der Wölfe
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Die Mischung aus Roman und Comic fand ich persönlich ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Man hat Seiten, die ganz normal geschrieben sind und dazwischen wird die Handlung dann mit schwarz-weißen Comicstrips ...

Die Mischung aus Roman und Comic fand ich persönlich ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Man hat Seiten, die ganz normal geschrieben sind und dazwischen wird die Handlung dann mit schwarz-weißen Comicstrips fortgesetzt. Teilweise ist es auch einfach nur ein einziges Bild. Für Leseanfänger ist das sicher ganz hilfreich, weil es das Buch auflockert und einfacher zu lesen ist als nur Textpassagen. Für Kinder, die bereits mehr Leseerfahrung haben, würde ich eher die Original-Reihe empfehlen.

Die Geschichte ist spannend und die Charaktere sind interessant. Durch die Illustrationen bekommt man einen noch besseren Eindruck von ihnen. Die Spannung bleibt das ganze Buch hindurch konstant. Allerdings fand ich das Tempo manchmal etwas zu schnell. Es passiert sehr viel in sehr kurzer Zeit. Erklärungen kommen manchmal ein bisschen zu kurz.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch für Leseanfänger durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Sehr authentisch, aber stellenweise etwas langatmig

Du und ich und der Sommer
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Die Geschichte wird aus der Sicht von Jura erzählt und beginnt damit, dass der mittlerweile erwachsene Jura an den Ort zurückkehrt, an dem er Wolodja kennengelernt hat. Während er über das verlassene Gelände ...

Die Geschichte wird aus der Sicht von Jura erzählt und beginnt damit, dass der mittlerweile erwachsene Jura an den Ort zurückkehrt, an dem er Wolodja kennengelernt hat. Während er über das verlassene Gelände streift erfährt man in Rückblicken was in jenem Sommer passiert ist. Dabei springt die Geschichte immer wieder mal in die aktuelle Zeit zurück, was mich jedes Mal ein bisschen rausgerissen hat.

Die Figuren wirken auf mich sehr authentisch und lebensnah. Man kann sich gut in beide hineinversetzen. Wie sie sich langsam näherkommen und mit ihren Gefühlen kämpfen - jeder auf seine eigene Art. Schließlich müssen sie ihre Liebe geheim halten. Gerade Wolodja hat sehr mit seiner Homosexualität zu kämpfen. Er ist sehr vorsichtig, während Jura eher ein Draufgänger ist.

Die Zeit im Sommerlager wird sehr ausführlich behandelt. Für meinen Geschmack eindeutig zu ausführlich. Stellenweise zieht sich das Buch hier ganz schön. Zum Ende hin erfährt man dann eher im Schnelldurchlauf wie Juras Leben weiter verlaufen ist und wie der Kontakt zwischen Wolodja und ihm abriss. Ich finde es großartig, dass hier auch schwierige Themen wie AIDS oder Therapien, die von der Homosexualität heilen sollen, behandelt werden. Genauso wie der Zerfall der Sowjetunion und die Folgen für die Menschen. In diesem Punkt zeigt die Geschichte ein schonungslos ehrliches Bild.

Das Ende war dann für meinen Geschmack ein bisschen unrealistisch, aber dennoch wirklich schön. Ich muss gestehen, dass ich einige Begriffe nachschlagen musste und mich mit den Namen teilweise schwer getan habe. Aber okay, das liegt einfach in der Natur der Sache, wenn man eine Geschichte liest, die in der ehemaligen Sowjetunion spielt.

Mein Fazit: Eine durchaus berührende, authentische Geschichte, die mich jedoch nicht so stark fesseln konnte, dass ich die Folgebände lesen müsste.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

interessante Idee, Umsetzung geht so

Der Salon der kühnen Frauen
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Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll, muss ich gestehen. Die Idee fand ich total interessant, aber die Umsetzung konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Positiv finde ich auf jeden ...

Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll, muss ich gestehen. Die Idee fand ich total interessant, aber die Umsetzung konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Positiv finde ich auf jeden Fall, dass man einen durchaus realistischen Einblick in das Leben der Frauen zu jender Zeit bekommt. Ein wenig schade allerdings, dass es dabei nur um die Frauen der Oberschicht geht. Die Not der armen Bevölkerung wird lediglich ein paarmal am Rande erwähnt.

Die Erzählerin, die sich Mutter Gans nennt (Märchen wurden damals auch als Mutter Gans Geschichten bezeichnet) ist quasi eine unbeteiligte Beobachterin des bunten Treibens. Ihre Ausdrucksweise fand ich dabei manchmal eher unpassend. Meist ist die Sprache eher förmlich. Teilweise wird z.B. die Ausstattung eines Salons eine halbe Seite lang in blumigen Worten umschrieben. Aber dann tauchen plötzlich Worte wie "Ficken" oder "Fotze" auf. Das hat für mich einfach nicht gepasst.

Des weiteren fand ich die Erzählweise manchmal etwas zu wirr. Die Erzählerin springt zwischen Personen und Zeiten scheinbar wahllos hin und her. Ich hätte mir eine konstantere Erzählweise gewünscht.

Letzten Endes ist Der Salon der kühnen Frauen kein schlechtes Buch, aber eben auch kein wirklich gutes.

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