was sind Wunder?
Die Möglichkeit eines WundersSüddeutschland, im frühen 20. Jahrhundert. Der Arzt Albert von Schrenck-Notzingen erkennt, dass er ein gewisses Talent als Hypnotiseur hat und setzt diese Gabe auch immer wieder ein. Und das zu einer Zeit, ...
Süddeutschland, im frühen 20. Jahrhundert. Der Arzt Albert von Schrenck-Notzingen erkennt, dass er ein gewisses Talent als Hypnotiseur hat und setzt diese Gabe auch immer wieder ein. Und das zu einer Zeit, wo eben genau das noch völlig neu, geradezu abenteuerlich und verrückt erscheint.
Er erforscht die Auswirkungen geradezu und begegnet dabei verschiedenen anderen Dingen, die zum Zeitpunkt seines Lebens seinen Patienten und Mitmenschen übernatürlich und auch wirr erscheinen.
Während wir Leser also sein berufliches Wirken begleiten, sehen wir gleichzeitig sein Leben als Privatmann, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Zumindest macht es den Anschein.
Jan Schomburg hat sich für seinen Roman eine Hauptfigur gewählt, die es tatsächlich gab, die schlicht in Vergessenheit geraten ist. Es stellt sich hier nur die Frage: was von all dem ist Realität und was ist Fiktion? Eine Antwort darauf bekomme ich nicht, aber das spielt hier auch keine Rolle, denn mein Fazit zu diesem Roman ist doch recht eindeutig: wer sich für die Welt des frühen 20. Jahrhunderts und Hypnose interessiert und einen Arzt kennenlernen möchte, den bereits Thomas Mann in seinem Zauberberg als „Geisterbaron“ verewigte, der sollte nach diesem Buch greifen.
Der Schreibstil ist anfangs etwas anders, als erwartet, aber ich war ganz schnell „drin“ und mochte die Art, wie der Autor Figuren zeichnet. Man ist quasi angezogen und abgestoßen gleichzeitig, zumindest ging es mir so. Es schien alles etwas anders, was sicher der Zeit geschuldet ist, und dennoch bekannt. Eine spannende Mischung, anders kann ich es nicht sagen.