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Veröffentlicht am 15.12.2024

Lebensnah, authentisch & menschlich- wunderbar!

Gute Gründe
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Der Debütroman von Nadine J. Cohen ist gespickt mit viel Humor, Erfahrungsschätzen und Gefühlen.
Er enthält auch einiges an jüdischen Traditionen und bereichert und informiert gleichermaßen Menschen, ...

Der Debütroman von Nadine J. Cohen ist gespickt mit viel Humor, Erfahrungsschätzen und Gefühlen.
Er enthält auch einiges an jüdischen Traditionen und bereichert und informiert gleichermaßen Menschen, die so etwas interessiert oder die (wie ich) nicht wussten, dass es sie interessieren würde.
Es liest sich so warm und herzlich, wie Yaels Familie an den Ritualen festhält und man spürt eine regelrechte Geborgenheit und Glück, welches den Menschen Sicherheit und Zusammenhalt untereinander bietet.

Leser erfahren ganz viel über Yaels Familie- über ihre Großeltern, ihre Eltern und ihre Schwester. Da ist ein tiefer Respekt und eine große Wertschätzung füreinander spürbar, die mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit einhergeht, welche mich berührt hat.

Der Tod ist ein ganz normales Thema für die Protagonistin, wie auch für ihre Familie, welches sie bereits ihr ganzes Leben lang begleitet. Die Autorin beschreibt das Bewusstsein jüdischer Menschen über den Tod als "absorbiertes Trauma". Das fand ich sehr treffend.

Es ist ein wenig wie eine Biographie geschrieben, mit süßen, traurig schönen Anekdoten. Trotz des primären Themas der Depression und der vielen Trauererfahrubgen, schwingt auf jeder Seite eine ganz spezielle Leichtigkeit mit, die einen fröhlich schmunzeln lässt.

Es ist ein wunderbarer Roman über das Leben, welches viel Schmerz und gleichermaßen so viel Liebe enthält.
Inneren Frieden zu finden und sich nach Rückschlägen und Verlusten immer wieder aufzurichten, neu zu formieren und weiterzuentwickeln. Zu sich selbst zu sehen und seine inneren Mauern zu überwinden und nach vorne zu blicken. Ins Licht.
Mir ist die Autorin sehr sympathisch geworden, von Anfang an.

Ich bin sehr froh, ihr erstes Buch gelesen zu haben. Auf weitere wäre ich gespannt.
Ihre Art und Weise, unverblümt und mit einem erfrischend leichten Humor zu schreiben, hat etwas sehr Angenehmes.

Auch mag ich das Coverbild. Die zarten und fröhlichen Farben -perfekt gewählt.
Unbedingte Leseempfehlung!

Jetzt möchte ich nach Australien, in dieses wundervolle Frauenschwimmbad im Meer...

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  • Thema
Veröffentlicht am 13.11.2024

Anspruchsvoller, düsterer und atmosphärischer Roman mit historischem Hintergrun

Das Haus der Bücher und Schatten
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In diesem voll gepackten Werk von Kai Meyer werden zwei verschiedene zeitliche Erzählstränge dargestellt, die sich im Laufe des Buches immer weiter miteinander und ineinander verweben, was einen des Rätsels ...

In diesem voll gepackten Werk von Kai Meyer werden zwei verschiedene zeitliche Erzählstränge dargestellt, die sich im Laufe des Buches immer weiter miteinander und ineinander verweben, was einen des Rätsels Aufklärung immer näher bringt.

Anfangs sind einem die Zusammenhänge noch gar nicht klar, dies ändert sich jedoch schon bald und es ist höchst interessant wie beide Zeitsränge miteinander verbunden sind.

Wir befinden uns bei den Charakteren in der Zeit um 1913 sowie in 1933.
Das Cover spiegelt genau die Stimmung und Zeit wider, in die wir hineintauchen.

Man kann praktisch fühlen und riechen was einen umgibt, so lebendig sind die Chataktere gezeichnet. Als wäre man in einer Zeitkapsel dort hingereist.
Mir waren dir Hauptcharaktere von den ersten Momenten an sehr nah und greifbar, auch ihre Gedanken- und Gefühlswelt durchaus nachvollziehbar. Ebenso sind alle Nebencharaktere glaubhaft und überzeugend in ihrer Rolle.

Dies war mein erstes Buch von Kai Meyer und ich bin völlig überrascht, was er da gezaubert hat. Es ist ein wahres Meisterwerk.
Beeindruckend real und in der Fantasie sehr weit und räumlich bis in den kleinsten Winkel ausgekleidet wie ein richtig guter alter Gruselfilm.
Es hat wirklich horrorartige Züge, die aber immer Stil behalten und sich auschweifenden Beschreibungen bedienen, die mich mehr und mehr schaudern ließen.
Darüber hinaus bekommt man fundierte historische Einblicke in politische Themen der beiden Zeiten und dies macht es zu einer perfekten Mischung aus Realität und Fiktion.

Der Erzählstil muss hierbei auch dringend erwähnt und gelobt werden. Er befindet sich auf höchstem Niveau und ist reich an bildhaften Schilderungen.
Die beiden Geschichten in einer zusammenhängenden Geschichte enthalten überraschende Wendungen und einen sich zu spitzenden Spannungsbogen, der einen nicht mehr loslässt.

Ich werde auf alle Fälle mehr Bücher dieses bemerkenswerten Autors lesen- das seht fest.
Für all jene, die Gänsehaut, Atmosphäre und historische Romane mit hohem Wissenswert lieben, ist es perfekt geeignet. Aber auch für viele Andere sicher eine aufregende Entdeckung.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2024

Ein höchst anspruchsvoller, düsterer und atmosphärischer Roman mit historischem Hintergrund

Das Haus der Bücher und Schatten
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In diesem voll gepackten Werk von Kai Meyer werden zwei verschiedene zeitliche Erzählstränge dargestellt, die sich im Laufe des Buches immer weiter miteinander und ineinander verweben, was einen des Rätsels ...

In diesem voll gepackten Werk von Kai Meyer werden zwei verschiedene zeitliche Erzählstränge dargestellt, die sich im Laufe des Buches immer weiter miteinander und ineinander verweben, was einen des Rätsels Aufklärung immer näher bringt.

Anfangs sind einem die Zusammenhänge noch gar nicht klar, dies ändert sich jedoch schon bald und es ist höchst interessant wie beide Zeitsränge miteinander verbunden sind.

Wir befinden uns bei den Charakteren in der Zeit um 1913 sowie in 1933.
Das Cover spiegelt genau die Stimmung und Zeit wider, in die wir hineintauchen.

Man kann praktisch fühlen und riechen was einen umgibt, so lebendig sind die Chataktere gezeichnet. Als wäre man in einer Zeitkapsel dort hingereist.
Mir waren dir Hauptcharaktere von den ersten Momenten an sehr nah und greifbar, auch ihre Gedanken- und Gefühlswelt durchaus nachvollziehbar. Ebenso sind alle Nebencharaktere glaubhaft und überzeugend in ihrer Rolle.

Dies war mein erstes Buch von Kai Meyer und ich bin völlig überrascht, was er da gezaubert hat. Es ist ein wahres Meisterwerk.
Beeindruckend real und in der Fantasie sehr weit und räumlich bis in den kleinsten Winkel ausgekleidet wie ein richtig guter alter Gruselfilm.
Es hat wirklich horrorartige Züge, die aber immer Stil behalten und sich auschweifenden Beschreibungen bedienen, die mich mehr und mehr schaudern ließen.
Darüber hinaus bekommt man fundierte historische Einblicke in politische Themen der beiden Zeiten und dies macht es zu einer perfekten Mischung aus Realität und Fiktion.

Der Erzählstil muss hierbei auch dringend erwähnt und gelobt werden. Er befindet sich auf höchstem Niveau und ist reich an bildhaften Schilderungen.
Die beiden Geschichten in einer zusammenhängenden Geschichte enthalten überraschende Wendungen und einen sich zu spitzenden Spannungsbogen, der einen nicht mehr loslässt.

Ich werde auf alle Fälle mehr Bücher dieses bemerkenswerten Autors lesen- das seht fest.
Für all jene, die Gänsehaut, Atmosphäre und historische Romane mit hohem Wissenswert lieben, ist es perfekt geeignet. Aber auch für viele Andere sicher eine aufregende Entdeckung.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Mit zwei Worten: Genial gut.

Der schlauste Mann der Welt
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Das Hörbuch „Der schlauste Mann der Welt“ von Andreas Eschbach, gelesen von Matthias Köberlin handelt von Jens Leunich, einem Lebenskünstler, der als junger Mann herausfindet, was er vom Leben möchte und ...

Das Hörbuch „Der schlauste Mann der Welt“ von Andreas Eschbach, gelesen von Matthias Köberlin handelt von Jens Leunich, einem Lebenskünstler, der als junger Mann herausfindet, was er vom Leben möchte und wie er sein Ziel erreichen kann. Er schreibt sein Leben innerhalb von 10 Tagen auf, um eine Erklärung für dessen Ende zu liefern. Denn nach diesen 10 Tagen wird er tot sein.

Ein Durchschnittsleben ist nichts für ihn; dies erkennt er früh nach seinem Abitur. Eine Indienreise mit seinem Freund beeinflusst ihn und hinterlässt nachhaltigen Eindruck. Durch aufeinander folgende Zufälle, Entscheidungen und Intuition gelangt er in die für ihn richtige Gesellschaft, in die richtige Branche und tut sich mit Menschen zusammen, die ihn seinem Ziel näher bringen. Ein Augenblick, ein Coup, der sein Leben für immer verändern wird. Er hat es geschafft.

Wir als Hörer begleiten Jens mit der sanften und ruhigen, melodischen Stimme des Sprechers Matthias Köberlin auf seiner Reise durch ein außergewöhnliches, spannendes Leben, fiebern mit ihm, hoffen für ihn, bangen um ihn und wünschen ihm, sich durch den Dschungel der Verstrickungen zu winden, seinem eigens gewählten Schicksal zu entkommen.

Im Grunde lebt er den Traum von vielen Menschen, verkörpert unsere Sehnsüchte mit einer Spur kindlicher Abenteuerlust, charmantem Schuldbewusstsein und einer gehörigen Portion Schelm dabei.
Man kann ihm nicht böse sein. Seine Erkenntnisse, seine Weisheiten beleuchten eine ganz unübliche Seite des gesellschaftlichen Denkens. Eine neue, erfrischende Perspektive, in der Wahrheit und Weisheit steckt. Faulheit und Egoismus werden neu definiert, ebenso Besitztum und die damit einhergehendeUnfreiheit des Menschen.

Es gibt eben immer zwei Seiten einer Medaille und viele Schattierungen.

Mir war der Protagonist sofort sympathisch, zugegebenermaßen hat bestimmt auch die wohlklingende Stimme des Sprechers darauf Einfluss gehabt. Die Spannung bleibt auf höchstem Niveau aufrecht, weil man natürlich direkt zu Anfang eine schlimme Vorahnung auf das Ende bekommt. Somit sitzt man mit fast klopfendem Herzen da und lauscht den unvorhersehbaren Wendungen; einem vergeht genau wie Jens Leunich die Zeit der letzten ihm verbleibenden Lebtage viel zu schnell und so wird das Hörbuch zu einem sehr kurzweiligen Hörgenuss.

Clever, spitzbübisch, schelmisch, mutig, angespannt und doch auch tiefenentspannt meistert er sein eigenes nicht ganz so bescheidenes Leben, passt sich in kürzester Zeit in seine neue, selbst geschaffene Rolle ein und löst durchaus meine Bewunderung aus. Seine tiefgründigen Gedankengänge haben mich berührt.

Eine überaus gelungene, wie unterhaltsame und neuartige Idee von einem Autor, den ich zuvor noch nicht kannte.
Dies hat sich jetzt schlagartig geändert und ich werde mit absoluter Sicherheit weitere Bücher von diesem genial ausgefuchsten Autor lesen oder hören.

Die Geschichte hat mich sprachlos gemacht, umgehauen und sie ging viel zu schnell vorbei. Meinen größten Respekt an dieses kongeniale Team. Ich bin begeistert!

Eschbach hat einen neuen Fan!

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  • Sprecher/Stimme
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Veröffentlicht am 06.09.2022

Das bewegende Leben der Dian Fossey

Dian Fossey - Die Forscherin
3

Die Romanbiografie "Dian Fossey- Die Forscherin" von Susanna Leonard gibt das gesamte Leben in einzelnen Ausschnitten einer bemerkenswerten Frau wieder, die sich mit Leib und Seele der Verhaltensforschung ...

Die Romanbiografie "Dian Fossey- Die Forscherin" von Susanna Leonard gibt das gesamte Leben in einzelnen Ausschnitten einer bemerkenswerten Frau wieder, die sich mit Leib und Seele der Verhaltensforschung sowie dem Schutz von Berggorillas im afrikanischen Regenwald verschrieben hat.

Dies ist mein erster Roman von der Autorin.

Das Cover mit dem Dschungel und den Gorillas im Hintergrund gefällt mir sehr gut, Fotos und Gemaltes sind schön kombiniert mit der Protagonistin im Vordergrund. Es passt zur Geschichte und weckt Abenteuerlust. Vor allem die erhabenen sowie glänzenden Anteile darauf machen es zu einem habtischen Erlebnis.
Einziger Wermutstropfen daran aus meiner Sicht wäre ein Foto der echten Dian Fossey.

Für mein Empfinden ist es zudem etwas schade, dass man durch manche Kapitel vorzeitig Einblicke in die Zukunft erhält, die einem bereits früh Geschehnisse über Figuren verraten, die man zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen will.
Auch die Zeittafel ist etwas gefährlich, wenn man zwischendurch nachschauen bzw. nachrechnen möchte, wie alt Dian Fossey in dem jeweiligen Zeitabschnitt ist oder um die Gliederung zu erfassen, denn dort stehen chronologisch die wichtigsten Ereignisse aufgelistet. Man verrutscht leicht mit dem Blick.

Ich bin tief beeindruckt von dieser starken, emanzipierten und mutigen Kämpferin, die sich innerhalb ihres intensiv gelebten Lebens immer weiter entwickelt hat, geprägt durch ihre schicksalsträchtigen Erfahrungen und ihrem unbedingten Willen, diese eindrucksvollen Tiere zu beschützen.
Sie wird immer härter und unabhängiger auf ihrem geraden und selbst gewählten Pfad- dabei trotzt sie jeder Widrigkeit und jedem Gegenwind.
Zuweilen kommt sie mir wirklich vor wie ein trotziges Kind, das seinem unbändigen Willen folgt aber warum auch nicht? Ist es nicht das, was so viele von uns ersuchen? Den eigenen Daseinssinn zu finden und ihn um keinen Preis wieder aufzugeben?

Mit der Zeit verengt sich ihr Blick und konzentriert sich so stark auf ihre Mission, dass sie sich selbst vernachlässigt, ihrem Körper und ihrer Gesundheit zuviel abverlangt. Sie steigert sich in eine eine Art Arbeitswahn, vereinsamt und man sorgt sich als Leser um diese risikobereite, sich selbst immer vorantreibende Frau. Zeitweilig verliert sie die Verhältnismäßigkeit in ihrem Kampf gegen die Wilderer, lässt sich von ihrer Wut und ihrem Hass verführen. Dabei stellt sie das Wohl der Tiere über das der Einheimischen, was sich meiner Meinung nach auf die traumatischen Erfahrungen ihrer Kindheit als auch auf die Zeit ihrer Gefangenschaft im Kongo zurückführen lässt. Menschen begegnet sie zunehmend mit Argwohn und leichter Paranoia, was wiederum nicht verwunderlich ist.
Sie geht unablässig ihrem Ziel entgegen, ungeachtet der lauernden und allgegenwärtigen Gefahr, die sich aus ihrer schützerisch, mütterlichen Handlungsweise wie auch aus ihrem rigorosen öffentlichen Auftritt ergibt, indem sie ein Gesetz verlangt, Wilderer zu Tode zu verurteilen.

Sie versucht bereits in ihren jungen 30 ern, sich in der Männerwelt zu behaupten, sich gegen kongolesische Soldaten durchzusetzen und unnachgiebig ihren inneren Impulsen zu folgen und das in einer Zeit in der die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht annähernd erreicht ist. Sie ignoriert solche vermeintlichen Stereotypen und erreicht somit nachhaltige, großartige Veränderungen im Tierschutz.
Erstaunlich ist, dass sie trotz der Härte und auch teils männlichen Wesenszüge eine sehr leidenschaftliche Person ist, welche Sehnsüchte nach Liebe, Nähe und Geborgenheit hegt und starke Gefühle fürs andere Geschlecht entwickelt, sodass es einem das Herz aufwühlt und man ihr Fieber schier fühlen kann.

Ihr Charakter ist wild und stolz und daher absolut passend zur Umgebung des Regenwaldes und zu den gigantischen, als auch (um Dians Sichtweise einzunehmen) liebenswürdigen und rührenden Berggorillas. Ich liebe ihre Impulsivität, ihre starke Emotionen und stürmischen Überraschungsaktionen, das macht es so aufregend und kraftvoll zu lesen.
Dass man in die Gedanken der Gorillas eintauchen kann ist ein hochinteressantes Stilmittel des Buches und so nachvollziehbar wie schön geschrieben.
Hätte man sie nicht gejagt, so wäre ihr Leben wohl das schönste Leben was man als Mensch erstreben kann. Voller Genuss und Seligkeit.
Auch Dian erreicht es kurzzeitig- das vollkommene Glück.
Der Schreibstil ändert sich jedes mal wenn sie aus ihrer kindlichen Sicht heraus erlebt. Gestochen scharf und authentisch im Stil eines Tagebuchs verfasst. Durch die wiederkehrenden Zeitsprünge verknüpft sich allmählich immer vollständiger das Netz ihrer Persönlichkeit, Gegenwart und Vergangenheit bündeln sich in einem einzigen Bild und es lässt sich nachvollziehen, warum Dian handelt wie sie es tut. Sie überrascht mich immer wieder bis ich das Gefühl bekomme sie wirklich zu kennen.

Auch andere Perspektiven durchleuchtet Leonard spielend im Wechsel, was hilfreich und interessant ist, beispielsweise die der Rose und Alyette, als auch der von Gaynee Henry oder der ihres Verlobten Alexie Forrester.
Leonard ist ein eleganter Spannungsbogen mitsamt Höhepunkt gelungen, trotz der Zeitsprünge.
Man erfährt vom Krieg und Aufstand im Kongo, 1967, in den Dian hinein gerät und welche horrorartigen Erfahrungen sie und andere Charaktere in diesem durchleben mussten. Das lässt einen nach dem 2. Teil des Buches schockiert zurück. Doch die Forscherin gibt ihren Traum nicht auf...

Ich persönlich empfand es als so ernüchternd, logisch und bitter verständlich, wie sich ihr christlicher Glaube durch diese Ereignisse veränderte und wie sie merkte, dass sie sich von ihrem früheren sozialen Umfeld entfernt hatte aus dem Umstand heraus, dass sie Dinge gesehen und erfahren musste die alles Bisherige in ihrem Glauben infrage stellten...

Zum Ende hin schlittere ich auf einen Wasserfall aus Emotionen zu, teils aus Angst es könnte mich zerreißen weiterzulesen, teils aus Wehmut vor dem Unaufhaltsamen, welches einen erwartet.
Ich bin zerflossen. So oft musste ich lachen und kurz darauf weinen- es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Dian ist mir sehr ans Herz gewachsen, ich bin so tief in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt vorgedrungen, ja eingesunken, dass ich jeglichen Abstand dazu verloren habe. Alles in allem fühle ich eine große Traurigkeit und Mitgefühl aber auch ehrliche Anerkennung und Bewunderung für sie.

Dieses Buch lässt mich hingerissen und tief berührt zurück. Es ist Abenteuerroman, Liebesgeschichte sowie Drama und liebevoll aufbereitete Biographie, die alle Ecken auskehrt, in einem.
Ich würde es immer wieder lesen.

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