Trügerische Idylle
Dieser Roman hier hat mir wieder gezeigt welch ein guter Erzähler Nesbø ist. Und Nesbø scheint sehr gut darüber Bescheid zu Wissen welche Charaktereigenschaften einen Menschen zu einem Mörder werden ...
Dieser Roman hier hat mir wieder gezeigt welch ein guter Erzähler Nesbø ist. Und Nesbø scheint sehr gut darüber Bescheid zu Wissen welche Charaktereigenschaften einen Menschen zu einem Mörder werden lassen. Es sind meist sehr traurige Umstände die dem zugrunde liegen. Vielleicht hat er deshalb die Geschichte in Ich- Form von einem der Kriminellen/ Mörder erzählen lassen. Ist es problematisch, dass ich Roy äußerst sympathisch fand und ihm im ganzen Buch alles Gute wünschte ? Zumal er an einigen Morden und korrupte Machenschaften beteiligt war.
Roy der an einer Legastenie leidet verstand es mit hoher Intelligenz , psychologischen Tricks und Einfallsreichtum seine Sachen zu verschleiern .Wie ein Jongleur . Die Hassliebe Roys auf alles fand ich irgendwie interessant und den zynischen Humor fand ich einen sehr unterhaltsamen Charakterzug den Nesbø ihm veliehen hat . Seine sarkastischen Sprüche waren sehr amüsant . Mir gefiel es auch sehr, dass alle Entscheidungen die Roy und Carl trafen zugleich sehr eng mit den Dorf und ihren wirtschaftlichen Interessen zusammenhingen . Also ein kleiner, ganz eigener Kosmos. Und das alles in einer friedlich wirkenden Idylle in den norwegischen Bergen.
Tja,man fragt sich unwillkürlich wie viele Menschen in solchen kleinen norwegischen Dörfern solche Geheimnisse haben wie hier.
Ich fand es so spannend herauszufinden ob Roy am Ende mit allem durch kommen würde, oder sich für alles verantworten muss.
Jo Nesbø gelang es auf jeden Fall mehr zu zu schreiben als ein Kriminalroman , man kann von einer kriminalistischen Gesellschafststudie sprechen.