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Veröffentlicht am 13.11.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Vergiss nie deine Wurzeln
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Der zweite Teil - Vergiss nie deine Wurzeln – der Zwei-Kontinenten-Saga von Florence Jones/Marion Stadler schließt zeitlich an den ersten Teil – Vergiss den Ami – an. Die Fortsetzung lässt sich auch lesen, ...

Der zweite Teil - Vergiss nie deine Wurzeln – der Zwei-Kontinenten-Saga von Florence Jones/Marion Stadler schließt zeitlich an den ersten Teil – Vergiss den Ami – an. Die Fortsetzung lässt sich auch lesen, wenn man den ersten Teil nicht kennt, da im zweiten Teil darauf eingegangen wird. Ich würde aber mit dem ersten Teil beginnen, da mich dieser sehr berührt hat und man sonst wirklich etwas verpasst.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Das Buch ist spannend und die Autorin schafft es, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.

Da ist Tommy, der seine Erstgeborene über alles liebt und gar nicht merkt, dass er seine weiteren Kinder damit vor den Kopf stößt und somit Neid und Zwietracht zwischen den Geschwistern säet. Seine Erfahrungen im zweiten Weltkrieg und der Tod seiner ersten Ehefrau Anna haben dazu geführt, dass er leicht die Beherrschung verliert und ungerecht wird.

Seine zweite Ehefrau Pamela hat ihn aus Liebe geheiratet, merkt aber schnell, dass er ihre Gefühle nicht in gleichem Masse erwidert. Lange gibt sie nicht auf und arrangiert sich schlussendlich mit der “Zweckgemeinschaft”, bis sie endgültig zerbricht.

Victoria möchte unbedingt nach Deutschland und das Heimatland ihrer Mutter kennenlernen. Bei ihren Verwandten in Bayern lernt sie ein unbeschwertes Familienleben kennen, wo es egal ist, ob es sich um Halbgeschwister handelt oder nicht und findet die große Liebe.

Auch Tommy stellt sich in Deutschland seiner Vergangenheit und es gelingt ihm, seine erste Frau Anna loszulassen und sich einer neuen Liebe zuzuwenden.

Alles könnte so schön sein, doch dann erreichen die beiden aus Amerika traurige Nachrichten und sie kehren zurück.

Die Autorin hat mich gut unterhalten und ich bin schon neugierig, wie es mit Tommy und Victoria weitergeht. Der erste Teil hat mich allerdings stärker berührt, liegt wahrscheinlich daran, dass mir Anna sehr ans Herz gewachsen war.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Viel Chaos im Café Engel

Café Engel
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Café-Engel: Ein frischer Wind ist der vierte Teil um die Wiesbadener Familie Koch und ihr Traditionscafé von Marie Lamballe. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Etwas gestört haben ...

Café-Engel: Ein frischer Wind ist der vierte Teil um die Wiesbadener Familie Koch und ihr Traditionscafé von Marie Lamballe. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Etwas gestört haben mich die Passagen auf französisch, immer dann, wenn der Ehemann von Hilde ins Spiel kam. Das kann aber auch daran liegen, dass mein französisch nur rudimentär vorhanden ist. Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.

Der Autorin gelingt es vortrefflich, uns in den Anfang der 60iger Jahre mitzunehmen. Sie schildert authentisch das Leben und die Lebensumstände zu dieser Zeit und lässt uns wieder teilhaben am Leben der Familie Koch mit all ihren Höhen und Tiefen.

Da ist Hilde, die im Café alles im Griff hat, ihre Mutter, die sich aufs Abstellgleis geschoben fühlt und der Vater, der gerne seinen Frieden hätte.

Auch bei den anderen Familienmitgliedern geht es hoch her:

Hildes Bruder Wilhelm, ein arbeitsloser Schauspieler, und seine Frau Karin, Fernsehschauspielerin und gut im Geschäft, haben Eheprobleme. Wilhelm mischt sich in die Führung des Cafés ein und bringt damit Hilde gegen sich auf, da das Finanzielle so gar nicht sein Metier ist.

Hildes Bruder August ist ein Workaholic und vernachlässigt seine Frau, die ihre Einsamkeit mit Geldausgeben kompensiert und für das Café kocht, was ihm nicht wirklich recht ist.

Luisas Mann möchte aus seiner jüngeren Tochter eine Geigenvirtuosin machen, merkt aber nicht, dass es durch die Ungleichbehandlung der Kinder unter diesen zu Spannungen kommt. Seine Tochter soll das schaffen, was ihm verwehrt geblieben ist.

Hildes Mann Jean-Jacques hat es auf seinem Weinberg nicht leicht, will es ihm doch nicht gelingen, einen guten Rotwein herzustellen und wird von seiner Schwiegermutter nicht ernstgenommen.

Es herrscht also ein ziemliches Chaos und es bleibt abzuwarten, ob sich alles zum Guten wendet.

Marie Lamballe hat mich gut unterhalten, wenn es im einen oder anderen Fall vielleicht ein bisschen viel Drama war. Es handelt sich ja um einen Roman und nicht das wirkliche Leben.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

So viel mehr als eine Liebesgeschichte

So laut der Himmel
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Jessica Winters Roman "So laut der Himmel" ist der dritte und letzte Teil der Oak Habor-Saga. Obwohl ich die beiden anderen Bücher nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte einzusteigen.

Das ...

Jessica Winters Roman "So laut der Himmel" ist der dritte und letzte Teil der Oak Habor-Saga. Obwohl ich die beiden anderen Bücher nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte einzusteigen.

Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher; zwei junge Menschen vor einer traumhaft schönen Landschaft.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Besonders gut gefallen hat mir ihr Humor.

Als ich den Klappentest gelesen habe, habe ich eigentlich etwas anderes erwartet und bin jetzt positiv überrascht. Natürlich ist es eine Liebesgeschichte, aber auch sehr viel mehr.

Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.

Seven, der allen nur das zeigt, was sie sehen sollen und doch darunter leidet, nicht immer zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen zu sein. Der eigentlich selber Hilfe benötigt, aber jetzt immer für andere da ist.

Talia, die an einer schweren Autoimunerktankung leidet, glaubt, kein Recht auf Liebe zu haben, da sie niemandem zur Lsst fallen möchte und sich Dank ihres Ex-Freundes für "minderwertig" hält.Durch Zufall findet sie heraus, dass sie eine Schwester hat, die ihr ihre Adoptiveltern vorenthalten, ihr sogar deren Briefe unterschlagen haben, was natürlich ein großer Vertrauensbruch ist.

Dann ist da noch Sully, der gehörlose 5 1/2jährige Neffe von Seven, der plötzlich betreut werden muss, da seine Mutter eine Gefängnisstrafe abzusitzen hat. Ein Kind, das nicht versteht, was vor sich geht uns sich plötzlich wildfremden Menschen gegenüber sieht, mit denen er sich nicht verständigen kann, der noch nie die Geborgenheit einer intakten Familie kennengelernt hat.

Sully wird zum Bindeglied zwischen Seven und Talia und beide hinterfragen ihre Beweggründe, warum nicht doch eine Beziehung möglich sein soll.

Um sie herum haben sie ein Netzwerk aus Familie und Freunden, die ihnen nach Kräften helfen.

Ein tolles Buch, das ich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ein Plädoyer für Freundschaft und die Macht des Vergebens. Der Autorin ist es gelungen, mich vom ersten Moment an mitzunehmen und mich tief zu berühren.

Veröffentlicht am 22.09.2024

Fahnenflucht

Und später für immer
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Volker Jarck nimmt uns in seinem Roman “Und später für immer” mit in das Frühjahr 1945 und lässt uns teilhaben am Leben des Feldwebels der Luftwaffe Johann Meinert.

Das Cover ist schlicht aber schön gestaltet. ...

Volker Jarck nimmt uns in seinem Roman “Und später für immer” mit in das Frühjahr 1945 und lässt uns teilhaben am Leben des Feldwebels der Luftwaffe Johann Meinert.

Das Cover ist schlicht aber schön gestaltet. Es zeigt ein junges Paar in Kleidern im Stil der vierziger Jahre. Ich gehe davon aus, dass es sich um Johann und seine Frau Emmy handeln soll.

Dem Protagonisten gelingt mit drei weiteren Kameraden die Flucht vom Fliegerhorst in Stade. Er schlägt sich zu Tante und Onkel durch, die ihn auf ihrem Heuboden verstecken. Trotz aller Vorsicht wird die Nachbarstochter Frieda auf ihn aufmerksam und es entwickelt sich so etwas wie Freundschaft zwischen den beiden. Auf Friedas Seite entwickelt sich mehr als nur Freundschaft, aber Johann ist verheiratet und hat nur das Bestreben, möglichst bald zu seiner Frau und seinem Kind zu kommen. Kann Frieda das akzeptieren oder wird sie ihn verraten?

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Handlungen sind glaubhaft und nachvollziehbar. Vom ersten Moment an habe ich mit Johann gebangt und gehofft. Dem Autor gelingt es hervorragend, die Wandlung von Johann zu beschreiben. Zunächst als ganz junger Mann zum Kriegsdienst eingezogen, mit dem festen Glauben, dieses Mal die Sieger zu sein. Doch je länger der Krieg andauert, kommen auch die Zweifel, ob das alles richtig ist und dann zum Schluss die Erkenntnis, dass ohne einsatzfähiges Material, Benzin und Bomben kein Krieg zu gewinnen ist. Der Grund für die Fahnenflucht ist ganz klar zu erkennen: Warum zu guter Letzt noch für etwas sterben, was schon verloren ist.

In seinem Versteckt auf dem Heuboden lässt ihn die Angst nicht los, gefunden und ermordet zu werden und was dann mit denen passiert, die ihm geholfen haben. Seine Isolation auf dem Heuboden tut ihm psychisch nicht gut. Einzig der Gedanke an seine Frau und das Kind halten ihn aufrecht. Ganz deutlich spürt er, von anderen abhängig zu sein und nicht am normalen Leben und Arbeiten teilzuhaben. Abwechslung in diese Eintönigkeit bringt Frieda, die für ihn aber zur Gefahr werden könnte. Sie könnte Schicksal spielen und ihn verraten. So kommen ihm Suizidgedanken. Weiter fragt er sich: Wem kann ich trauen und wer meint es gut mit mir?

Dem Autor gelingt es herauszuarbeiten, dass jeder das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat. Gerade in Zeiten wie diesen, setzt er hier ein klares Zeichen für den Frieden.

Veröffentlicht am 02.09.2024

Die Nachkriegszeit in Köln

Die Telefonistinnen - Tage des Zweifels
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Im zweiten Teil der Telefonistinnen-Saga von Nadine Schojer begleiten wir die Protagonistinnen wieder auf ihrem Weg in die Normalität nach dem zweiten Weltkrieg. Dieser lässt sich auch lesen, wenn man ...

Im zweiten Teil der Telefonistinnen-Saga von Nadine Schojer begleiten wir die Protagonistinnen wieder auf ihrem Weg in die Normalität nach dem zweiten Weltkrieg. Dieser lässt sich auch lesen, wenn man den ersten Band (Die Telefonistinnen – Stunden des Glücks) nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber mit Band 1 beginnen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Auf dem Cover finden wir – wie bereits im ersten Teil - vier Frauen in Kleidung im Stil der vierziger Jahre. Insoweit ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben.

Die Geschichte nimmt erst im zweiten Drittel Fahrt auf. Bis dahin passiert nichts Nennenswertes. Authentisch schildert die Autorin den Zusammenhalt und das füreinander Einstehen unter den Frauen. Man geht zusammen zum Tanzen, hilft beim Verkauf der selbstgenähten Handschuhe und leiht ein offenes Ohr in Liebesdingen. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Charlie gefallen. Von der verwöhnten Göre hin zur Kämpferin für die Gleichstellung der Frau. Dass sie dafür ihre guten Kontakte zur Geschäftsführung nutzt, finde ich legitim.

Alle vier Frauen sind in diesem Band auf der Suche nach der Liebe.

Gisela hat sie in Anton von Siebenthal bereits gefunden, wäre da nicht die Sache mit ihrem im Krieg verschollenen Mann Heinrich. Wird sie den Mut zu einem Neuanfang haben und ihn für tot erklären lassen oder gibt es noch eine unvorhersehbare Wendung?

Wird Hanna den britischen Offizier Dean wiedersehen der sie so schnöde im Cafe hat sitzen lassen und wie wird ihr Vater reagieren?

Charlie bemüht sich sehr darum, Dr. Michael Claßen auf sich aufmerksam zu machen. Der findet ihre vorgetäuschten Schwächeanfälle eher lustig. Wird ihm die “neue” Charlie besser gefallen?

Die Jüngste im Bund, Julia, findet an ihrem Arbeitsplatz immer wieder ein Geschenk, ohne dass sie weiß, wer der heimliche Verehrer isr. Es bleibt abzuwarten, ob er den Mut hat, sich zu erkennen zu geben.

Die Geschichte ist gut erzählt und diesmal ist es der Autorin auch gelungen, mich mitzunehmen und Emotionen zu wecken, so dass mir der zweite Teil wesentlich besser gefallen hat. Natürlich ist auch in diesem Roman einiges vorhersehbar und hat mich nicht überrascht. Jetzt bin ich sehr gespannt, was im dritten Teil passiert und freue mich darauf, wieder am Leben der Telefonistinnen teilzuhaben.

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