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Veröffentlicht am 07.12.2024

es menschelt sehr

Vielleicht hat das Leben Besseres vor
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„Vielleicht hat das Leben besseres vor“ von Anne Gesthuysen, ist schon das dritte Buch das ich von dieser Autorin lese.
Die Autorin ist am Niederrhein geboren, wo auch ihre Romane meistens spielen, hier ...

„Vielleicht hat das Leben besseres vor“ von Anne Gesthuysen, ist schon das dritte Buch das ich von dieser Autorin lese.
Die Autorin ist am Niederrhein geboren, wo auch ihre Romane meistens spielen, hier in dem kleinen Ort Alpen, wo das jährlich stattfindende Spargelfest ausgerichtet wird.
Anna von Betteray ist evangelische Pfarrerin des Ortes und zum Missfallen ihrer Mutter geschieden und das noch nicht mal von einem „Hochwohlgeborenen“.

Während die Vorbereitungen für das Fest laufen, „diskriminierende Liedtexte“ bemängelt und das „Problem“ im Gesangsverein besprochen wird, ist das präsente Thema Raffaela, ein schwer geistig beeinträchtigtes Mädchen, dass gestürzt und mit dem Gesicht in einen Graben gefallen ist. Sie liegt im Koma und keiner weiß,ob sie es schaffen wird und wer dafür verantwortlich ist.

In zwei Erzählsträngen wir einerseits in der Vergangenheit die Geschichte von Raffaela erzählt, wie die geistige Beeinträchtigung entstand und wie die Familie mit diesen gravierenden Änderungen ihrer Lebensumstände umgeht.

Im Gegenwartsstrang wird viel über das Leben und die Menschen des kleinen Ortes Alpen berichtet und der Frage nachgegangen, wie es zu dem Unfall mit Raffaela kommen konnte. Natürlich spielt das Spargelfest auch eine Rolle.

Mich hat das neue Buch der Autorin sehr berührt.Die Schilderungen über Raffaelas Handcap, seine Entstehung und die Situation der Familie wurden sehr anschaulich und emphatisch geschildert und im Anhang erfährt man, dass „der Unfall“mit dem Einkaufswagen der Autorin selbst mit ihrem Kind passiert ist, aber Gott sei Dank ohne die hier geschilderten Folgen.

Das gesellschaftliche Leben im Dorf, die familiären Verbandelungen und Schwierigkeiten erzählt Frau Gesthuysen gewohnt flüssig und unterhaltsam, oft mit einem Augenzwinkern und Themen aufgreifend, die die Menschen aktuell bewegen.Letzteres wird allerdings nur oberflächlich gestreift.

Das neue Buch von Frau Gesthuysen „ menschelt „ wieder sehr und spiegelt die Alltagssituation in einem kleinen Dorf am Niederrhein , ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihr gesellschaftliches Zusammensein gut wieder.

Hat wieder Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

der unbedingte Wille zu leben

Und später für immer
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„Und später für immer „ist die bewegende Geschichte des Soldaten Johann Meinert, des Großvaters des Autors, die er anhand von Tagebucheintragungen zu einem Roman zusammengefügt hat, sich Abertausenden ...

„Und später für immer „ist die bewegende Geschichte des Soldaten Johann Meinert, des Großvaters des Autors, die er anhand von Tagebucheintragungen zu einem Roman zusammengefügt hat, sich Abertausenden der künstlerischen Freiheit eines Autors bedient hat.
Johann Meinert desertiert im Frühjahr 1945, kurz vor Kriegsende. Mit dem unbedingten Willen zu überleben um zu seiner Frau und seinem Kind zu gelangen und dort für immer zu bleiben, versteckt er sich in der Scheune seiner Tante , immer in der Angst entdeckt zu werden. Diese Angst wird konkret, als ihn das sechzehnjährige Nachbarmädchen Frieda entdeckt, deren Brüder auch im Krieg ihr Leben aufs Spiel setzen.

Immer wieder wechselt die Erzählung von hier an zwischen Szenen des Krieges, Einblicke in die Kindheit und Jugend des Protagonisten und Szenen in der Scheune. Es war für mich etwas schwierig durch diese Erzählart, aber auch durch die sehr knappen und sachlich erzählten Kapitel, die schon fast Berichtsstil hatten, einen Zugang zum Protagonisten zu finden. Vielleicht war diese pragmatische Erzählart aber auch ein gewisser Selbstschutz, um die Realität nicht zu sehr an sich heranzulassen, um überleben zu können.

Trotzdem war dieses Buch für mich aber ein guter Einblick in die Geschehnisse der damaligen Zeit und das Gefühlsleben der daran beteiligten Soldaten, die Gott sei Dank nicht alle willige Werkzeuge des Führers waren, sondern durch den Willen zur Selbstbestimmung überlebt haben,trotz der drohenden Konsequenzen.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

wenn die Wahrheit an die Oberfläche drängt

Gezeitenkinder
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Das Buch „Sind sie meine Tochter „ war für mich ein Buch, das mich in die Zeit der Pflege meiner Mutter zurück katapultiert hat und viele Emotionen wieder wachgerufen hat.

Die Autorin schildert in diesem ...

Das Buch „Sind sie meine Tochter „ war für mich ein Buch, das mich in die Zeit der Pflege meiner Mutter zurück katapultiert hat und viele Emotionen wieder wachgerufen hat.

Die Autorin schildert in diesem Buch ihre eigene Pflegegeschichte. Ihre Mutter, an Alzheimer erkrankt, den Krankheitsverlauf, die Herausforderungen, die damit auf eine Familie zukommen, auch, wenn die Pflege in einem Heim stattfindet.

Frau Zander -Schneider entscheidet sich aber zuerst ihre Mutter zuhause zu pflegen. Dadurch , dass sie eine kleine Wohnung im Haus haben, glaubt sie, dass dies die beste Lösung ist. Die Mutter in ein Pflegeheim zu geben, ist für sie nichtvorstellbar.

Dieses Buch zeigt auf, wie sehr man sich verschätzt bei der Pflege, die einen manchmal an den Rand des Erträglichen und Belastbaren bringt. Aber auch die mentale Belastung, das ständige schlechte Gewissen das die Pflegenden begleitet, weil sie dem Kranken gerecht werden wollen, was allerdings schwer ist und nur bedingt klappt, wenn man sich umfassend mit der Erkrankung auseinandersetzt, um adäquat reagieren zu können, was einem aber wiederum zeigt, dass man auch da an Grenzen gerät, da man nicht in dem Bereich ausgebildet ist.

Auch die Auseinandersetzung mit der Persönlichkeitsveränderung der erkrankten Person und was das mit den Angehörigen macht, wurde sehr realistisch gezeigt . Auch hier zeigt sich wieder, dass ein professioneller Abstand von Vorteil ist.

Einen geliebten Menschen in ein Pflegeheim abgeben zu müssen, ist der schwerste Schritt, der von Angehörigen verlangt wird, aber häufig zwingend notwendig.

Ich habe mich in diesem Buch sehr oft wiedergefunden mit meinen Gedanken und Gefühlen und kann es aus diesem Grunde aus vollem Herzen empfehlen, wenn man ein wenig Ein Kick bekommen will in diesen Bereich.

Ein sehr wichtiges Buch !!

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Gegensätze

Pi mal Daumen
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Von Alina Bronsky habe ich schon einiges gelesen und so kam ich auch an ihrem neuen Roman „Pi mal Daumen“ nicht vorbei.

Zwei sehr gegensätzliche Charaktere treffen in Bronsky‘s neuem Roman aufeinander.
Der ...

Von Alina Bronsky habe ich schon einiges gelesen und so kam ich auch an ihrem neuen Roman „Pi mal Daumen“ nicht vorbei.

Zwei sehr gegensätzliche Charaktere treffen in Bronsky‘s neuem Roman aufeinander.
Der 16 -jährige hochbegabte,aber alltagsuntaugliche Mathematikstudent aus adeliger Familie,der noch nie U- Bahn gefahren ist und ein Außenseiter ist und die über 50- jährige Moni, die ihre Alltag im Griff hat und neben ihre drei Stellen und ihren drei Enkeln, die sie betreut, ihren großen Wunsch nach einem Mathematikstudium erfüllt sehen will.

Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt, die gegenseitige Unterstützung als unabdingbar erfährt, um im Alltag und an der Uni bestehen zu können.

In einer sehr flüssigen und oft humorvollen Art und Weise, beschreibt Alina Bronsky ihre beiden „Alltagshelden“, was teilweise sehr berührend geschieht, aber auch viele Klischees nicht auslässt und nicht immer in die Tiefe geht.
Vieles wird aus Oskars Sicht erzählt, aber mich hätte eben auch in vielen Dingen Monis Sicht interessiert.

Das Universitätsleben wird hier sehr unterhaltsam und realistisch beschrieb und wird sicherlich viel Zustimmung bei Studenten finden.

Nette Unterhaltung, die aber nicht sehr nachklingt.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

etwas schwächer als die Vorgänger

Blutbuße
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„ Blutbuße“ ist der dritte Teil der Hanna Ahlander Reihe und ich fand ihn von der Spannung her etwas schwächer als seine Vorgänger.Trotzdem hat er mir wieder fantastisch gefallen,weil ich das Setting mag ...

„ Blutbuße“ ist der dritte Teil der Hanna Ahlander Reihe und ich fand ihn von der Spannung her etwas schwächer als seine Vorgänger.Trotzdem hat er mir wieder fantastisch gefallen,weil ich das Setting mag und die ermittelnden Kommissare,die alle irgendwie im privaten Sackgassen zu stecken scheinen,sei es Hanna,Daniel oder Anton.

Der Fall spielt kurz vor den Osterfeiertagen,an denen viele Touristen zum Feiern mit den Familien und zum Skifahren nach Are und Umgebung gekommen sind.

Da wird eines nachts eine Immobilienentwicklerin,die ein verlassenes und heruntergekommenes Hochgebirgshotel zu einem Luxushotel umbauen lassen will,in ihrem Hotelzimmer brutal ermordet.Gibt es Neider unter den Hoteliers oder was steckt dahinter? Als dann noch eine junge Hotelangestellte erdrosselt aufgefunden wird,droht die Sache zu eskalieren und Hanna und Daniel haben noch keine konkrete Spur.

Es hat mir Spaß gemacht Daniel und Hanna wieder bei ihrem Fall über die Schulter zu schauen und auch an ihrem Privatleben teilhaben zu können,doch leider hat mir bei diesem Fall etwas die Spannung gefehlt.Erst zum Ende wurde es etwas spannender,ansonsten dreht sich viel um Ermittlungsarbeit,was nicht uninteressant war,aber eben auch nicht adrenalintreibend.

Trotzdem ein sehr lohnenswerter Krimi und eine Reihe,die ich weiter verfolgen werde.

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