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Veröffentlicht am 05.12.2024

Ein Buch wie eine Achterbahnfahrt

Der König
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Worum geht’s?
Carl ist der König von Os. Doch sein Bruder Roy ist eigentlich der starke Mann hinter allem. Die beiden möchten aus dem kleinen Naturparadies in Norwegen eine Tourismushochburg machen. Mit ...

Worum geht’s?
Carl ist der König von Os. Doch sein Bruder Roy ist eigentlich der starke Mann hinter allem. Die beiden möchten aus dem kleinen Naturparadies in Norwegen eine Tourismushochburg machen. Mit der größten Holzachterbahn der Welt. Dafür scheuen sie weder Kosten noch Mühen noch Erpressungen. Und nicht nur das, die Leichen aus ihrer Vergangenheit kommen ihnen hier schnell in die Quere.

Meine Meinung:
Jo Nesbos Kriminalroman „Der König“ ist die Fortsetzung von „Ihr Königreich“. Ich hatte diesen ersten Teil nicht gelesen, hatte aber beim Lesen auch nicht das Gefühl, das mir etwas an Vorwissen fehlen würde. Man kann das Buch also auch gut als Stand-Alone lesen. Der Schreibstil ist ganz anders, als in den anderen Büchern von Jo Nesbo. Überhaupt hat das Buch wieder einen ganz eigenen Stil. Ich finde es wirklich faszinierend, wie sich der Autor immer wieder neu erfindet.

In dem Buch lesen wir in Ich-Form aus der Perspektive von Roy. Roy ist wirklich eine interessante Person. Ebenso sein Bruder Carl. Ein bisschen, wie das Oberhaupt einer Mafia-Familie, nur, dass es außer den beiden keine Familie mehr gibt. Wer mir auch gut gefällt, ist Natalie. Auch sie hat eine gewisse dunkle Vergangenheit, aber hat ihren Weg gemacht und geht diesen stur weiter.

Die Story selbst ist dann wirklich wie eine Achterbahnfahrt. Für Roy geht es mal rauf und mal runter. Mal hat er Glück, mal Pech. Es ist unglaublich, wie viele Leichen er und sein Bruder im Keller haben – und das meine ich ganz wörtlich! Womit sie ihr Vermögen gemacht haben, könnte ihnen jetzt auf die Füße fallen. Und nicht nur Kurt versucht, ihnen mit Dingen aus der Vergangenheit auf die Finger zu klopfen, auch die Brüder selbst haben mehr als genug gegeneinander in die Hand. Ein falscher Schritt, und die Bombe könnte explodieren. Das Dorf selbst und die Bewohner – ich musste immer an Sodom und Gomorrha denken! Es ist unglaublich, wieviel in diesem Buch passiert und was alles ans Licht kommt. Jedes Mal, wenn man denkt, das muss es jetzt aber gewesen sein, taucht die nächste Leiche auf. Und wie Roy agiert ist einfach unglaublich. Agiert und taktiert. Mich haben das Buch und Roys Leben wirklich an eine Achterbahnfahrt erinnert. Vielleicht ist die Achterbahn, die Roy bauen will, ja nur eine Metapher für sein leben? Höher und größer, aber umso schneller und tiefer kann der Fall sein. Anfangs hatte es für mich einige Längen, aber dann war es faszinierend und spannend und ja, von mir eine ganz klare Leseempfehlung! Es war wirklich eine unglaubliche Achterbahnfahrt – sowas habt ihr noch nicht erlebt!

Fazit:
Mit „Der König“ erfindet sich Jo Nesbo wieder einmal neu. Es ist unglaublich, wie vielseitig der Autor schreiben kann! In diesem Kriminalroman begeben wir uns nach Os, dem Sodom und Gomorrha Norwegens. Es ist verworren, undurchsichtig und jeder versucht, die Fäden zu ziehen. Anfangs gab es einige Längen, aber die waren schnell ausgemerzt und man wollte dann nur noch wissen, wer was war, wann die nächste Leiche auftaucht und wer wen in der Hand hat und am Ende die Oberhand behält.

4 Sterne für dieses wieder mal außergewöhnliche Leseerlebnis von Jo Nesbo!

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Ich bin hin- und hergerissen

Der Tag, an dem die Hummer wiederkamen
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Worum geht’s?
Schattenseite, 1960: Ein Dorf, das bislang vom Fisch- und Hummerfang gelebt hat, hat auf einmal keine Fische und Hummer mehr. Und auch sonst passiert in dem kleinen Dorf, auf das nur alle ...

Worum geht’s?
Schattenseite, 1960: Ein Dorf, das bislang vom Fisch- und Hummerfang gelebt hat, hat auf einmal keine Fische und Hummer mehr. Und auch sonst passiert in dem kleinen Dorf, auf das nur alle 5 Jahre die Sonne scheint, nicht viel. Bis Märta im Sand in einer einsamen Bucht eingegraben einen jungen Mann findet.

Meine Meinung:
Der Roman „Der Tag, an dem die Hummer wiederkamen“ ist das erste Buch, das ich von Cilla & Rolf Börjlind gelesen habe. Und ich bin wirklich hin- und hergerissen. Der Schreibstil war mal fesselnd, mal hat es sich etwas gezogen. Manchmal war ich an Jonas Jonasson erinnert, manchmal konnte ich komplett in die Geschichte eintauchen. Andere Seiten haben dann wieder viel Zeit benötigt, bis sie gelesen waren.

Was mir wirklich gut gefallen hat, waren die unterschiedlichen und interessanten Charaktere in dem Buch. Gustav mit seiner Phalluswerkstatt, Malte mit dem Antiquariat, Märta, die Tang und andere „Schätze“ am Strand sammelt. Picasso mit seiner Tumorphobie, Inka, die hübsche Botanikerin und Columbus, der die Welt bereisen sollte, aber doch nur im Ort am Kreisverkehr den Verkehr regelt. Alles Menschen, die wundervoll beschrieben wurden, die eine tolle Freundschaft haben und deren Geschichte, die wir nach und nach erfahren, wirklich schön ist. Und natürlich Georg von Nichts, der nicht wirklich greifbar aber doch überraschend und eigentlich die Hauptperson ist und die Zwillinge. Marie und Therese. Auch diese beiden wirklich unterhaltsame Charaktere.

Das Buch selbst lebt dann von eben diesen Charakteren und ihrer jeweiligen Geschichte. Es gab immer wieder Stellen, an denen ich wirklich einfach loslachen musste. Es war schön, zu erfahren, was hinter den einzelnen Protagonisten steckt und einen Einblick in ihre Freundschaft und den Erbsenclub zu erhalten. Das war der spannende und unterhaltsame Teil des Buches, der mich fesseln konnte. Das drumherum hat mich eher verwirrt zurückgelassen. Hier hat mir ein bisschen der rote Faden gefehlt und irgendwie war für mich nicht immer alles greifbar. Dadurch hatte das Buch leider immer wieder Längen. Für mich war es auch nicht, wie im Klappentext beschrieben, ein Wohlfühlroman, sondern ein Buch über Freundschaft und Hoffnungen, über Verlust und das Wiederfinden und eine gute Unterhaltung. Ich hätte mir ein bisschen mehr Zusammenhang gewünscht, aber dennoch haben mich die Protagonisten beeindruckt und es war schön, eine Weile mit ihnen gehen zu dürfen. Für Fans von Jonas Jonasson auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Cilla & Rolf Börjlinds Roman „Der Tag, an dem die Hummer wiederkamen“ lebt von seinen einzigartigen Protagonisten. Ob Märta, die Zwillinge, Picasso oder wie sie alle heißen, ich habe wirklich gerne ihre Geschichten gelesen. Die eigentliche Story drumherum hatte für mich einige Längen und nicht immer ganz den roten Faden, den ich mir gewünscht hätte. Dennoch gab es viele Momente, an denen ich einfach loslachen musste. Auch das Ende fand ich gelungen, es war einfach perfekt passend.

4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Genial skurril

Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah
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Worum geht’s?
Weil die Gräfin Platz für ihre Pferde braucht, verlangt sie von ihrem Mann, die Familie Olsson zu vertreiben und deren Land zu vereinnahmen. Um die Gräfin milde zu stimmen, sind dem Graf ...

Worum geht’s?
Weil die Gräfin Platz für ihre Pferde braucht, verlangt sie von ihrem Mann, die Familie Olsson zu vertreiben und deren Land zu vereinnahmen. Um die Gräfin milde zu stimmen, sind dem Graf hierfür alle Mittel recht. Kurz darauf ist der junge Algot Olsson Waise und sitzt auf der Straße. Doch er hat von seinem Vater einen Destillierapparat geerbt und hat zudem Grips und Geschäftssinn.

Meine Meinung:
Der neue Roman von Jonas Jonasson hat es wieder in sich. „Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah“ lässt die Leser wieder voll auf ihre Kosten kommen. Ich mag den Schreibstil des Autors, der uns diesmal ins Smaland im 19. Jahrhundert führt. In niveauvoller Sprache bringt er seine Geschichten lebendig und fantasievoll zu Papier – und hat absoluten Wiedererkennungswert!

In seinem neuesten Buch lernen wir eine Gräfin kennen, die ausschließlich Französisch spricht, zwei Deutsche, die alle möglichen Sprachen sprechen. Einen homosexuellen Marquis und jede Menge Amtsmänner. Wir begegnen zwei Holländern. Aber hauptsächlich begleiten wir Algot, der es faustdick hinter den Ohren hat und aus jeder Situation das Beste für sich herauszieht. Ich weiß nicht, wer gewiefter ist: Algot oder Helmut? Auch der deutsche Druckermeister hat es faustdick hinter den Ohren und biegt die Wahrheit gerne ab und an für sich gerade.

Was ich aber besonders an den Büchern von Jonas Jonasson mag ist, dass er wundervoll skurrile Situationen entstehen lässt und mit Herz und Humor diese Situationen immer noch skurriler und skurriler werden lässt. Eins ergibt immer das andere und in diesem Buch gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt. Auch die historischen Einfügungen bezüglich der Königshäuser zwischen den Kapiteln sind humorvoll und unterhaltsam dargestellt. Ich habe null Ahnung, wie viel hiervon tatsächlich Fakt ist, aber es ist witzig und kurzweilig und man kann wirklich überhaupt nicht vorhersehen, was auf der nächsten Seite wohl passiert. Aber dass die Menschen eventuell wirklich so gedacht haben, das kann man sich durchaus vorstellen. Anfangs gab es für mich ein paar Längen, bis wir dann alle Parteien kennengelernt hatten. Aber dann ging es Schlag auf Schlag und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, was Algot, Helmut und all den anderen noch so einfällt. Besonders das Ende ist der Hit! Einfach mal den Spieß umdrehen und Schwein haben – was will man mehr! Hier bekommt der Spruch: Wie du mir, so ich dir oder auch Was du nicht willst, das man dir tu… eine ganz neue Bedeutung. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Auf seine ganz eigene Art erzählt uns Jonas Jonasson in „Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah“ aus dem Leben von Algot und seinen Freunden. Hierbei ist es nach anfänglichen Längen wieder absolut unterhaltsam und skurril und ich habe keine Ahnung, wie man auf solche genialen Ideen kommt! Für mich ist immer absolut unvorhersehbar aber auch total unterhaltsam, was in seinen Büchern passiert. Und auch hier wurde ich wieder wundervoll unterhalten und habe immer wieder beim Lesen schmunzeln müssen.

4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Jakob, oh Jakob

Hildur – Der Schatten des Nordlichts
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Worum geht’s?
In einem Fischgehege taucht angebunden an ein Fischnetzt eine grausam hergerichtete Leiche auf. Hildur und Jakob übernehmen den Fall, bei dem schnell feststeht, dass es nicht bei dieser einen ...

Worum geht’s?
In einem Fischgehege taucht angebunden an ein Fischnetzt eine grausam hergerichtete Leiche auf. Hildur und Jakob übernehmen den Fall, bei dem schnell feststeht, dass es nicht bei dieser einen Leiche bleiben wird. Als dann noch Jakobs Ex-Frau nach einem gemeinsamen Gerichtstermin ermordet aufgefunden wird und Jakob unter Verdacht gerät, hat Hildur an mehreren Fronten zu kämpfen.

Meine Meinung:
Der Kriminalroman „Hildur – Der Schatten des Nordlichts“ ist der 3. Fall, den Satu Rämö um ihre Ermittlerin Hildur schreibt. Und auch hier hat mir wieder der lebendige Schreibstil vor der atmosphärischen Kulisse Islands gut gefallen. Allein die wundervollen Beschreibungen der Landschaft lassen einen frösteln bei all den Dingen, die wir hier erleben.

In diesem Buch lernen wir Hildur weiter kennen und ermitteln mit ihr gemeinsam an mehreren Fällen. Aber der Hauptfokus liegt diesmal auf Jakob und immer wieder lesen wir Kapitel, in der wir mehr aus seiner Vergangenheit erfahren. Jakob, der mir immer so sympathisch war und den ich so gerne mochte. Und der sich endlich wieder einen Bart wachsen lässt. Der Norwegerpullover strickende Finne: Was ist nur in ihn gefahren? Lest unbedingt das Buch und teilt mir eure Meinung dazu mit!

Aber nicht nur unterschiedliche Erzählstränge, sondern auch mehrere Fälle und Einsatzorte haben wir. In Island und in Finnland. Wirklich genial fand ich die Morde vor dem Hintergrund einer isländischen Sage. So lernen wir mehr von diesem kleinen, dunklen Land kennen. Auch die brutal beschriebenen Tatorte waren für mich wirklich genial und haben schon Thrillercharakter! Eine geniale Idee, auf die man erstmal kommen muss! Der Fall in Finnland hatte es ebenfalls in sich, vor allem, weil es hier für Jakob um alles geht. Wir hatten von der ersten Seite an wieder fesselnde Fälle mit atmosphärischen Szenerien. Solide Ermittlungen und sympathische Ermittler. Wundervoll grausame Tatorte. Und es war durchgehend spannend. Lediglich mit dem Ergebnis bin ich nicht so ganz glücklich, irgendwie fehlt mir hier eine wirkliche Lösung. Wir haben offene Enden und viele Möglichkeiten, doch so wirklich bin ich diesmal nicht hinter das Ganze gestiegen. Woran das wohl lag? Vielleicht hat alles ein bisschen unfertig gewirkt? Das Buch hat auf jeden Fall ein tolles Setting und ich hoffe sehr, dass wir im nächsten Band eine Auflösung der offenen Fragen und offenen Fäden in diesem Teil bekommen werden. Von mir eine klare Leseempfehlung auch für diesen Band und ich bin gespannt, was wir mit Hildur im nächsten Teil erleben dürfen und ob die Autorin uns hier von den unvollendeten Fallsträngen erlöst.

Fazit:
Satu Rämö schickt ihre Ermittlerin Hildur in „Hildur – Der Schatten des Nordlichts“ bereits auf ihren 3. Fall. Und auch hier hat mir die düstere Kulisse Islands gut gefallen. Ich mag die Charaktere, die Sage hinter den Fällen, die uns Island noch ein bisschen näherbringt. Über Jakob musste ich den Kopf schütteln, ich hoffe, das ändert sich im nächsten Band wieder. Und auch die Auflösung war für mich etwas unbefriedigend, weil irgendwie mehr offenblieb, als gut für eine Cliffhanger ist.

Dennoch oder gerade deshalb fiebere ich schon dem nächsten Fall entgegen und von mir 4 Sterne für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Falsches Spiel?

All das Böse, das wir tun
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Worum geht’s?
Vor 30 Jahren verhaftet Itala den als „Der Perser“ bekannten Contini. Wenig später stirbt dieser in seiner Gefängniszelle. 30 Jahre später setzen sich die Morde fort. Als Francescas Nichte ...

Worum geht’s?
Vor 30 Jahren verhaftet Itala den als „Der Perser“ bekannten Contini. Wenig später stirbt dieser in seiner Gefängniszelle. 30 Jahre später setzen sich die Morde fort. Als Francescas Nichte entführt wird und sie versucht, ihren Entführer zu finden, scheint der Perser zurückgekehrt zu sein. Wurde Contini unschuldig verhaftet?

Meine Meinung:
Sandrone Dazieris Thriller „All das Böse, das wir tun“, fesselt einen direkt mit seiner mitreißenden Schreibweise. In dem Buch nimmt uns der Autor mit auf die Jagd nach dem Perser, wobei wir zwei Erzählstränge miterleben. Einmal die Ermittlungen in der Gegenwart und einmal die Geschehnisse 30 Jahre zuvor.

In der Vergangenheit begleiten wir Itala, auch „Die Königin“ genannt. Sie ist eine bekannte und gefürchtete Polizistin, in deren Abteilung Korruption und Gruppenzwang das Regiment führen und die im Laufe des Buches die größte Entwicklung durchmacht. Diesen Teil fand ich sehr spannend, vor allem, wie sie die Ermittlungen vor 30 Jahren geführt hat. Auch der Umgang der Polizisten untereinander ist so spannend wie krass. In der Gegenwart begleiten wir Francesca, die mir gut gefallen hat. Sie wird von Gerry unterstützt, aus dem man nicht wirklich schlau wird. Ist er sympathisch? Ist er es nicht? Wer ist er? Und auch der Part um Amala hat mir gut gefallen – psychotisch und krankhaft, auf was für Ideen ihr Entführer kommt. Hier haben wir einige Szenen, die richtig krass sind und für Alpträume sorgen. Aber auch der Teil um Gerry und Francesca war fesselnd. Wie sie immer tiefer in die Vergangenheit und hin zur Lösung gekommen sind, war wirklich unglaublich gut geschrieben. Dann die Nebenschauplätze mit Gerry – auch hier sind starke Nerven gefragt. Der Kerl hat es wirklich in sich.

Was mir etwas gefehlt hat, war der Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ja, es hing schon zusammen, aber irgendwie hat es sich beim Lesen angefühlt, als wären wir hier auf zwei komplett unterschiedlichen Fällen unterwegs. Auch der Part mit der Korruption, der im Klappentext hervorgehoben wird, war für mich eher ein Nebenschauplatz. Ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten, hatte für einen Thriller perfekte grausame und gruselige Szenen. Vor allem der Part um Amala war atmosphärisch und mitreißend.

Ach ja, den Schnellen unter euch sei gesagt: Macht nicht vor der Danksagung halt, denn danach haben wir noch ein letztes Kapitel, das alles ändert, neue Fragen aufwirft und wissen will: Was wäre, wenn…

Fazit:
Mit „All das Böse, das wir tun“ hat Sandrone Dazieri einen wirklich düsteren Thriller geschrieben, der viel Alptraumpotenzial in sich hat. Der Schreibstil ist fesselnd, die Charaktere sind interessant und die Parts um Amala alptraumhaft und atmosphärisch. Lediglich der Zusammenhang zwischen Gegenwart und Vergangenheit kam nicht ganz so gut rüber.

4 Sterne von mir und ich bin auch weitere Bücher des Autors, den ich zuvor nicht kannte, schon sehr gespannt!

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