Netter Roman
Sommer mit AussichtFür einen Außenstehenden sieht es so aus, als würden Luisa und ihr Mann zusammen mit Luisas Mutter in den Urlaub fahren. Doch tatsächlich sind Luisa und Stefan getrennt. Und Elisabeth ist nicht Luisas ...
Für einen Außenstehenden sieht es so aus, als würden Luisa und ihr Mann zusammen mit Luisas Mutter in den Urlaub fahren. Doch tatsächlich sind Luisa und Stefan getrennt. Und Elisabeth ist nicht Luisas leibliche Mutter, sondern ihre Adoptivmutter. Und zusammen sind sie nun auf dem Weg nach Frankreich, zu Regina – Luisas leiblicher Mutter. Ein paar chaotische Tage warten auf die drei. Und bald steht Luisa nicht nur zwischen zwei Müttern, sondern auch zwischen zwei Männern.
Der Schreibstil von Lena Wolf war sehr angenehm und hat mir gut gefallen. Die Geschichte liest sich leicht und anschaulich weg. Lena Wolf ist ein Pseudonym, leider habe ich keinen Schimmer wer dahinter steckt, allerdings kommt mir der Schreibstil schon bekannt vor. Vielleicht wird das Geheimnis ja mal gelüftet. Erzählt wird die gesamte Handlung aus Sicht von Luisa in der Ich-Form, somit erfährt man viel über ihre Gefühle, aber nicht über die der anderen. Außer sie vertrauen sich Luisa an. Das war ein bisschen schade. So bleibt einem der ein oder andere Charakter recht fremd. Wobei ich auch den Eindruck hatte, dass dies bei Luisa ebenfalls der Fall war. Gefallen hat mir, dass die Charaktere ein Gesicht haben. Jeder ist unterschiedlich und trägt seine Geheimnisse mit sich rum. Ob sie alle gelüftet werden?!? Es hat mir Spaß gemacht den unterschiedlichen Personen zu folgen.
Der Titel ist gut gewählt – „Sommer mit Aussicht“. Denn es ist schnell klar, dass dies keine normale Urlaubsfahrt wird. Allein schon die Tatsache, dass Luisa und Stefan das glückliche Ehepaar spielen (müssen) stellt ein gewisses Konfliktpotenzial dar. Und die Tatsache, dass Luisa nicht weiß, wer Regina ist und ob sie sich verstehen werden, macht sie sehr nervös und somit leicht reizbar. Was viele gleich zu spüren bekommen. Als dann auch noch Nicolas auftaucht scheint das Chaos perfekt. Die Geschichte an sich ist allerdings sehr vorhersehbar. Nach ca. 50 Seiten war klar, wie alles verlaufen wird. Dennoch hat das nicht groß gestört. Da man trotzdem unterhalten wurde und der Weg zum Ende interessant war.
Für einen gemütlichen Tag auf dem Balkon oder am Strand ist dieses Buch sicherlich top. Oder auch, um sich an einem Regentag Sonne und die Provence nach Hause zu holen. Aber Umhauen konnte mich dieser Roman leider nicht. Deshalb vergebe ich 3,5 von fünf Sternen. Ein bisschen mehr Witz hätte nicht geschadet.