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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2018

Netter Roman

Sommer mit Aussicht
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Für einen Außenstehenden sieht es so aus, als würden Luisa und ihr Mann zusammen mit Luisas Mutter in den Urlaub fahren. Doch tatsächlich sind Luisa und Stefan getrennt. Und Elisabeth ist nicht Luisas ...

Für einen Außenstehenden sieht es so aus, als würden Luisa und ihr Mann zusammen mit Luisas Mutter in den Urlaub fahren. Doch tatsächlich sind Luisa und Stefan getrennt. Und Elisabeth ist nicht Luisas leibliche Mutter, sondern ihre Adoptivmutter. Und zusammen sind sie nun auf dem Weg nach Frankreich, zu Regina – Luisas leiblicher Mutter. Ein paar chaotische Tage warten auf die drei. Und bald steht Luisa nicht nur zwischen zwei Müttern, sondern auch zwischen zwei Männern.

Der Schreibstil von Lena Wolf war sehr angenehm und hat mir gut gefallen. Die Geschichte liest sich leicht und anschaulich weg. Lena Wolf ist ein Pseudonym, leider habe ich keinen Schimmer wer dahinter steckt, allerdings kommt mir der Schreibstil schon bekannt vor. Vielleicht wird das Geheimnis ja mal gelüftet. Erzählt wird die gesamte Handlung aus Sicht von Luisa in der Ich-Form, somit erfährt man viel über ihre Gefühle, aber nicht über die der anderen. Außer sie vertrauen sich Luisa an. Das war ein bisschen schade. So bleibt einem der ein oder andere Charakter recht fremd. Wobei ich auch den Eindruck hatte, dass dies bei Luisa ebenfalls der Fall war. Gefallen hat mir, dass die Charaktere ein Gesicht haben. Jeder ist unterschiedlich und trägt seine Geheimnisse mit sich rum. Ob sie alle gelüftet werden?!? Es hat mir Spaß gemacht den unterschiedlichen Personen zu folgen.
Der Titel ist gut gewählt – „Sommer mit Aussicht“. Denn es ist schnell klar, dass dies keine normale Urlaubsfahrt wird. Allein schon die Tatsache, dass Luisa und Stefan das glückliche Ehepaar spielen (müssen) stellt ein gewisses Konfliktpotenzial dar. Und die Tatsache, dass Luisa nicht weiß, wer Regina ist und ob sie sich verstehen werden, macht sie sehr nervös und somit leicht reizbar. Was viele gleich zu spüren bekommen. Als dann auch noch Nicolas auftaucht scheint das Chaos perfekt. Die Geschichte an sich ist allerdings sehr vorhersehbar. Nach ca. 50 Seiten war klar, wie alles verlaufen wird. Dennoch hat das nicht groß gestört. Da man trotzdem unterhalten wurde und der Weg zum Ende interessant war.

Für einen gemütlichen Tag auf dem Balkon oder am Strand ist dieses Buch sicherlich top. Oder auch, um sich an einem Regentag Sonne und die Provence nach Hause zu holen. Aber Umhauen konnte mich dieser Roman leider nicht. Deshalb vergebe ich 3,5 von fünf Sternen. Ein bisschen mehr Witz hätte nicht geschadet.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Netter Aufdeckungsroman

Das Meer löscht alle Spuren
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Die Journalistin Nora Sand arbeitet für das dänische Magazin Globalt. Als der iranische Dichter Manash Ishmail nach seiner Flucht aus dem Iran in einem dänischen Flüchtlingslager ankommt, bittet er Nora ...

Die Journalistin Nora Sand arbeitet für das dänische Magazin Globalt. Als der iranische Dichter Manash Ishmail nach seiner Flucht aus dem Iran in einem dänischen Flüchtlingslager ankommt, bittet er Nora um ein Interview. Dies sorgt für Überraschung, da Nora nicht für die Kultursparte zuständig ist, sondern die Auslandskorrespondenten in London ist. Manash geht es auch nicht um ein Interview, sondern um seine Frau Amina, von der er während der gemeinsamen Flucht getrennt wurde. Nora soll Amina für ihn finden. Nora begibt sich auf die Suche, doch schnell findet sie sich in einem tieferen und schlimmeren Sumpf des Verbrechens wieder, als sie je geahnt hätte.

Dies war mein erstes Buch von Lone Theils. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Der Hauptcharakter Nora Sand ist sympathisch und gut beschrieben. Es ist eine nette Idee eine Journalistin ermitteln zu lassen. Meiner Meinung nach hat das mit Nora Sand auch gut funktioniert – nicht perfekt, aber gut.
Was die Spannung angeht bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits wollte ich immer wissen, wie es weitergeht. Ob Amina noch gefunden wird, was es mit den neu auftretenden Handlungssträngen geschieht. Andererseits waren genau das auch die Probleme. Es gab immer mehr Handlungsstränge, die zwar zusammengeführt wurden, aber es war dann irgendwann zu viel Handlung. Und so wurde das Ganze etwas in die Länge gezogen und die Hochspannung ging verloren. Allgemein hat sich Nora recht lang mit den einzelnen Dingen beschäftigt. Auch Noras Privatleben nimmt einen großen Teil der Handlung ein. Einerseits mag ich dies, da so die ermittelnde Person realer und persönlicher wird. Allerdings hatten diese Szenen keine Bedeutung. Außer Nora mehr unter Stress zu setzen. Zwischenzeitlich, dachte ich es hängt mit ihren Recherchen zusammen, doch das war wohl nicht so ganz richtig.
Ich vergebe diesem Kriminalroman dreieinhalb von fünf Sternen.
Eine Sache bleibt jedoch nach dem Lesen offen: was hat das Meer mit dem Ganzen zu tun?!? Da hat wohl jemand das Buch nicht gelesen… das ist auch mit ein Grund, warum es nicht für vier Sterne gereicht hat.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Berührend und humorvoll, aber nicht mitreißend

Auf Null
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Nina ist einundzwanzig Jahre alt, und verlässt gerade nach einen Jahr Aufenthalt das Krankenhaus. Sie hatte akute Leukämie und nun ist sie endlich blastenfrei. Doch ständig ist da diese Angst im Nacken, ...

Nina ist einundzwanzig Jahre alt, und verlässt gerade nach einen Jahr Aufenthalt das Krankenhaus. Sie hatte akute Leukämie und nun ist sie endlich blastenfrei. Doch ständig ist da diese Angst im Nacken, dass der Krebs zurückkommen könnte. Nina tut sich etwas schwer, wieder mit dem Leben zu beginnen. Doch dann kommt die Liebe und es scheint doch leichter zu sein, als gedacht.

Mich erinnerte diese Buch sehr stark an den Roman „Im Sommer wieder Fahrrad“ von Lea Streisand. Hier geht es auch um eine junge Frau, die plötzlich die schockierende Nachricht Krebs bekommt. Ebenfalls ist es eine Geschichte mit autobiografischem Anteil.
Ich mag den Schreibstil von Catharina Junk. Er ist locker und flüssig zu lesen. Sie versteht es die Ernsthaftigkeit von Nina Krankheit zu wahren, aber dennoch sehr viel Witz und Humor in diese Geschichte zu packen. Auch die Dialoge stehen an der richtigen Stelle und haben Inhalt. Die Handlung wird aus Ninas Perspektive in der Ich-Form erzählt. Nina wechselt dabei immer wieder die Zeit. Mal wird erzählt, was gerade passiert und dann gibt es wieder Rückblenden. In denen der Leser erfährt, wie Nina von ihrer Krankheit erfährt und wie das Jahr im Krankenhaus abgelaufen ist. Dies ist wirklich sehr authentisch erzählt. Und man merkt, dass die Autorin weiß, von was sie schreibt.
So richtig warm konnte ich mit Nina nicht werden. Sie war mir zwar sympathisch, aber in mein Herz habe ich sie nicht geschlossen. So richtig fesseln konnte mich die Geschichte auch nicht. Dennoch hat mir dieser Roman gefallen und konnte mich unterhalten.
Ich muss sagen, Catharina Junks zweiter Roman „Bis zum Himmel und zurück“ hat mir deutlich besser gefallen.
Ich vergebe dreieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.11.2024

Interessante Einblicke in die Arbeit einer Hebamme vor 130 Jahren

Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen
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Wir schreiben das Jahr 1893. Maria kehrt nach ihrer Ausbildung zur Hebamme an dem neuen Münchner Institut zurück in ihr Heimatdorf nahe Rosenheim. Ihr Jugendfreund hat sie darum gebeten, da er gern Maria ...

Wir schreiben das Jahr 1893. Maria kehrt nach ihrer Ausbildung zur Hebamme an dem neuen Münchner Institut zurück in ihr Heimatdorf nahe Rosenheim. Ihr Jugendfreund hat sie darum gebeten, da er gern Maria als Hebamme für seine Frau haben möchte. Ihm zu Liebe kommt Maria zurück. So richtig überzeugt ist sie aber noch nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist, da sie als Waisenkind in diesem Dorf aufgewachsen ist und schon immer als Bankert beschimpft wurde. Wird Maria als Hebamme anerkannt werden?

Es war interessant die Arbeit und die Situation von Dorfhebammen Ende des 19. Jahrhunderts kennen zu lernen. Ich kannte bereits die Hebammen-Saga von Linda Winterberg, die in Berlin spielt. Hier lernen wir ja noch einmal eine andere Seite kennen. Da ein Dorf nun mal ein Dorf ist. Und somit die Hebamme auch keine Fremde, sondern jeder sie kennt und somit auch immer etwas Privates mitreinspielt. Ich finde das Verhalten mancher Dorfbewohner gegenüber Maria sehr unverschämt und total unangebracht. Wieso muss man sie verspotten oder meinen, dass sie nichts kann, nur weil sie ein Findelkind ist? Aber gut, im Dorf ist das ja gern mal etwas merkwürdig. Und zu dieser Zeit sowieso.
Mir hat der Roman gefallen, er war nett zu lesen, allerdings konnte er mich nicht begeistert. Auch finde ich, dass Maria keine allzu große Entwicklung macht und sich eigentlich alles immer wieder im Kreis dreht und immer wieder dasselbe nur etwas anders geschieht. Etwas erstaunlich fand ich, wie viele Kinder in diesem Buch, das in einer Zeitspanne von einem Jahr handelt, auf die Welt kommen. Innerhalb dieser paar Dörfer. Schön fand ich, dass hier auch das Leben zu dieser Zeit aufgezeigt wurde. Dass es viele Familien mit vielen Kindern gab, die hohe Kinder- und vor allem Säuglingssterblichkeit. Und auch noch das sehr häufige auftretende Kindsbettfieber.
Maria war mir sympathisch. Ihre Hausmamsel hat mir sehr gefallen, sie hat immer wieder etwas frischen Wind, Schwung und Witz in das Ganze reingebracht. Marias Stimmung war doch meist eher negativ.

Ich vergebe drei von fünf Sterne. Es scheint eine neue Reihe zu werden. Mal sehen, ob ich weiterlesen werde und Maria weiterhin begleiten werde.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Möbel – Eine Wissenschaft für sich

Das Möbel-Handbuch
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Puuuhhhhh, ich bin erschlagen! So viele Informationen. Also wenn man all das beachtet, braucht man wahrscheinlich keine Möbel mehr, bis man die Richtigen hat. Ich fand es dennoch äußerst interessant, zu ...

Puuuhhhhh, ich bin erschlagen! So viele Informationen. Also wenn man all das beachtet, braucht man wahrscheinlich keine Möbel mehr, bis man die Richtigen hat. Ich fand es dennoch äußerst interessant, zu erfahren, auf was es alles ankommt und wie man dafür sorgen kann, dass auch ein Stuhl super zu einem passt. Dieses Buch gibt einem sogar eine Anleitung wie groß der Kleiderschrank sein muss. Wie viel Platz ein Kleiderbügel braucht und wie man daraus berechnen kann, wie groß der Schrank sein muss. Meiner ist somit viel zu klein. Das Buch ist in mehrere Kapitel geteilt. Anfangs werden die unterschiedlichen Möbelstücke genauer unter die Lupe genommen. In den letzten beiden Kapiteln gibt es dann noch einen Exkurs in allmögliche Materialen aus denen Möbel sein können: Holz, Textilien, Kunststoffe, steine, Metalle. Und am Schluss gibt es noch ein paar Informationen, wie alles arrangiert werden sollte.

Ich muss sagen, die Abbildungen erinnerten mich doch sehr, sehr stark an IKEA-Möbel. Scheinbar gibt es aber keinen Zusammenhang. Scheinen wohl einfach skandinavische Standards zu sein.

Mir hat dieser Möbelratgeber gut gefallen und ich habe sehr viele neue Informationen und Tipps mitgenommen. Dennoch hat er mich mit seiner Informationsfülle erschlagen. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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