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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2024

Schöner Schauerroman

Carmilla
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Ich las schon früh Bram Stokers Dracula und sah als Kind viele Dracula Filme. Jedoch sah ich nur einen Film mit einem weiblichen Vampi :" Ada" aus " Die Stunde wenn Dracula kommt". So ist es erfreulich ...

Ich las schon früh Bram Stokers Dracula und sah als Kind viele Dracula Filme. Jedoch sah ich nur einen Film mit einem weiblichen Vampi :" Ada" aus " Die Stunde wenn Dracula kommt". So ist es erfreulich endlich mal einen klassischen Vampirroman mit einem weiblichen Vampir zu entdecken. Auf der einen Seite finde ich es sehr fortschrittlich von Lunou, dass er gleichgeschlechtliche Erotik aufgreift, wenn auch durch das Thema Vampir negativ aufgeladen, jedoch zumindest nicht tabuisiert. Gleichzeitig möchte ich ihn jedoch dafür kritisieren da es dadurch auch hier impliziert, dass wieder einmal nur eine " schwache" Frau von einem Vampir verführt wird. So ist sie wahrscheinlich also auch mittel zum Zweck. Und es ist halt der Zeitgeist , dass das weibliche Geschlecht beschützt werden musste. Es verdarb mir aber den Roman nicht , aus dem Grund , dass ich die schwärmerische Romantik einer 19Jährigen mit dem dies einher ging sehr mag. Vom Stil her ist es ähnlich dem späteren Roman Bram Stokers . Ein typischer Schauerroman, welches man heutzutage auch als Gothik bezeichnet.
Lunou gelingt es bei der Erzählung gleichzeitig durch Omen, Vorboten und Landschaftsschildrungen eine atmosphärische, geheimnisvolle Stimmung zu erschaffen und sie zügig ohne Ausschweifungen zu berichten, sie durch kleine Andeutungen in Spannung zu halten .
Ich wüsste gerne wie diese Erzählung auf Zeitgenossen wirkte , da das Buch im Orginal lediglich " Carmilla " ohne den Zusatz Der weibliche Vampir heißt. Kann sein, dass sie den Zusatz gar nicht brauchten. Ich genoss jedenfalls diese eigenwillige, mysteriöse Erzählung aus einer Zeit die noch so viel anders war als jetzt.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Trügerische Idylle

Der König
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Dieser Roman hier hat mir wieder gezeigt welch ein guter Erzähler Nesbø ist. Und Nesbø scheint sehr gut darüber Bescheid zu Wissen welche Charaktereigenschaften einen Menschen zu einem Mörder werden ...

Dieser Roman hier hat mir wieder gezeigt welch ein guter Erzähler Nesbø ist. Und Nesbø scheint sehr gut darüber Bescheid zu Wissen welche Charaktereigenschaften einen Menschen zu einem Mörder werden lassen. Es sind meist sehr traurige Umstände die dem zugrunde liegen. Vielleicht hat er deshalb die Geschichte in Ich- Form von einem der Kriminellen/ Mörder erzählen lassen. Ist es problematisch, dass ich Roy äußerst sympathisch fand und ihm im ganzen Buch alles Gute wünschte ? Zumal er an einigen Morden und korrupte Machenschaften beteiligt war.
Roy der an einer Legastenie leidet verstand es mit hoher Intelligenz , psychologischen Tricks und Einfallsreichtum seine Sachen zu verschleiern .Wie ein Jongleur . Die Hassliebe Roys auf alles fand ich irgendwie interessant und den zynischen Humor fand ich einen sehr unterhaltsamen Charakterzug den Nesbø ihm veliehen hat . Seine sarkastischen Sprüche waren sehr amüsant . Mir gefiel es auch sehr, dass alle Entscheidungen die Roy und Carl trafen zugleich sehr eng mit den Dorf und ihren wirtschaftlichen Interessen zusammenhingen . Also ein kleiner, ganz eigener Kosmos. Und das alles in einer friedlich wirkenden Idylle in den norwegischen Bergen.
Tja,man fragt sich unwillkürlich wie viele Menschen in solchen kleinen norwegischen Dörfern solche Geheimnisse haben wie hier.
Ich fand es so spannend herauszufinden ob Roy am Ende mit allem durch kommen würde, oder sich für alles verantworten muss.
Jo Nesbø gelang es auf jeden Fall mehr zu zu schreiben als ein Kriminalroman , man kann von einer kriminalistischen Gesellschafststudie sprechen.


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Veröffentlicht am 26.10.2024

So interessant und lehrreich für fast jedes Alter

Ab ins All!
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Ich bin ein Science Fiction und Raumfahrttechnik Nerd (als Kind sah ich schon fast jeden Raketen-und Spaceshuttlestart) so hat mich das Buch quasi wie magnetisch angezogen. Ich kann die Autorin sehr ...

Ich bin ein Science Fiction und Raumfahrttechnik Nerd (als Kind sah ich schon fast jeden Raketen-und Spaceshuttlestart) so hat mich das Buch quasi wie magnetisch angezogen. Ich kann die Autorin sehr gut verstehen wenn sie sich am Anfang des Buches ungeduldig fragt wann interstellarische Reisen endlich verwirklicht werden können . Ich hoffe doch ,dass ich zu meinen Lebzeiten noch eine Marslandung erleben darf.
Sie schreibt hochinformativ über die Voraussetzungen die es braucht um auf anderen Planeten sicher hinzukommen und zu überleben ,ohne dabei die Lockerheit im Stil zu verlieren. In diesem Sachbuch konnte ich viel lernen. Oft verliere ich bei Sachbüchern die Lust, sei es weil es arg zu trocken geschrieben ist ,oder aus Frustration weil ich doch nur die Hälfte kapiere, oder der Denkaufwand zu groß würde um es zu verstehen . Das war hier nicht der Fall. Anne Ziems schreibt sehr verständlich und anschaulich und bringt nebenbei auch manchmal amüsante Vergleiche.Besonders gefiel mir der Vergleich mit der Umwandlung des Kalziums in der Banane um zu erklären was Antimaterie ist und wie sie entsteht. Zusätzlich gibt es noch eine Menge Abbildungen und Illustrationen . Die Verwendung emocihaft lächelnde Erden und Sonnen und die einfache locker Sprache täuschen aber . Das Buch ist eher nicht für Kinder geeignet , dafür sind die Informationen und Zusammenhänge doch zu komplex. Jedoch ich würde sagen es ist ein Sachbuch für ab dem Teeniealter. Ich würde auch jedem Physiklehrer empfehlen dieses Buch in einer Unterrichtsreihe durch zunehmen. Physik fand ich durch dieses Sachbuch auf einmal sehr interessant und spannend, das obwohl es in der Schulzeit mein zweitunbeliebtestes Fach war.
Obwohl ich schon einiges weiß, konnte ich gut Anne Ziems gebrauchen um mein Halbwissen ins rechte Licht zu rücken. Ich bekam einen zusammenfassenden recht klaren Überblick über die aktuelle und zukünftige Raumfahrttechnik und Forschung . So ließ mich das Buch am Ende zufrieden zurück, da ich mir gut informiert vorkam und mir ohne Frust einige Lichter aufgingen.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Der Mensch in der modernen Gesellschaft

I walk between the Raindrops. Stories
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T. C .Boyle Hat hier einen ganz starken Kurzgeschichtenband geschrieben. Ich fand ausnehmend alle Geschichten sehr interessant und zum Nachdenken anregend .So habe ich nur ein bis zwei Geschichten am Tag ...

T. C .Boyle Hat hier einen ganz starken Kurzgeschichtenband geschrieben. Ich fand ausnehmend alle Geschichten sehr interessant und zum Nachdenken anregend .So habe ich nur ein bis zwei Geschichten am Tag gelesen und nachwirken lassen. Er schreibt über sehr vielfältige moderne Themen die die Gesellschaft im moment beschäftigen : Umweltthemen, zwischenmenschliche Themen ,Armut und viele Geschichte behandeln Einsamkeit in der modernen Welt. Menchen die nicht mit der modernen Welt mithalten können. Dabei beruhen viele der Geschichten auf wahren Hintergründen, teilweise nur mit eigenen Protagonisten, teilweise auf die Spitze getrieben gerade wasTechnologien in der Gesellschaft bedeuten und evtl bedeuten werden.
Eine absolute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Kultigen Grusel

Silberne Geister
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Der Aufbau der Spannung dieses Romans fand ich klasse. Lange Zeit war es nur subtil gruselig bis es zu einer richtigen Bedrohung kumulierte und explodierte.
Literarisch hat mir der Roman ebenfalls ausgesprochen ...

Der Aufbau der Spannung dieses Romans fand ich klasse. Lange Zeit war es nur subtil gruselig bis es zu einer richtigen Bedrohung kumulierte und explodierte.
Literarisch hat mir der Roman ebenfalls ausgesprochen gut gefallen..Eine sehr interessante ,mystische Story um einen Zauberkult. Die Geschichte entfaltet sich langsam, ohne langweilig zu sein ,man bekommt immer mehr Hntergrundinformationen zum Kult und es wird immer mystischer. Der Wechsel zwischen Spannung und Entspannung gefiel mir auch gut
Und die beiden Haupharaktere Montserra und Tristan mochte ich sehr. Sie schienen zwar ab und zu etwas grob in ihrem Umgang miteinander zu sein , aber sie waren trotzdem tief verbunden. Man merkte dies besonders dann, wenn es aus der Perspektive des jeweilig Anderen geschrieben wurde..
Ein durchweg gelungener empfehlenswerter Roman. Jedoch sollte man nicht auf die Verlagsempfehlung achten, sie schrieben es wäre ein Buch des Trendgrenres Horror.Es handelt sich hier eher um ein mexikanischer, reifer, erwachsener Gruselroman. Vielleicht sollte der Verlag auf solche Einordnungen verzichten um keine Enttäuschung hervorzurufen. Garcia selbst schreibt am Ende, dass sie sich teilweise auf Lovecraft Stories bezieht. Also sozusagen eine Hommage..

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