Überirdisch
"Brutal ist das Leben hier, unmenschlich, überwältigend, einsam, außergewöhnlich und großartig. Nicht eine einzige Sache ist angenehm." (S. 33)
Die Autorin beschreibt das recht eintönige und beklemmende ...
"Brutal ist das Leben hier, unmenschlich, überwältigend, einsam, außergewöhnlich und großartig. Nicht eine einzige Sache ist angenehm." (S. 33)
Die Autorin beschreibt das recht eintönige und beklemmende Leben der zwei Astronautinnen und vier Astronauten während ihrer Mission im All. Während sie um die Erde kreisen, ist ihr Alltag u.a. ausgefüllt mit dem Überwachen von Mikroben, Schotenkresse und Mäusen sowie mit Sport gegen den Muskelschwund.
Die Beschreibungen der Raumstation und das beengende und vorgegebene Leben darauf, die Beschreibungen der Erde mit den vielen Sonnenauf- und -untergängen und ihrem Wettergeschehen sind sehr authentisch und atmosphärisch. Die Gefühle und Gedanken der Astronauten konnte ich sehr gut nachvollziehen, auch wenn sie mir persönlich relativ fremd geblieben sind.
Der Roman vermittelt eindrücklich, dass das Astronautsein trotz der Anstrengungen, Entbehrungen und Widrigkeiten eine Art Sucht ist. Sie würden sich immer wieder für dieses Leben entscheiden, weil die Sehnsucht sonst zu groß ist.
Interessant fand ich die Nebenwirkungen bzw. Auswirkungen des Weltalllebens auf den Körper.
Der Roman enthält viele schöne Sätze. Zum Ende hin hat mich die Geschichte ein wenig verloren, da mir die Beschreibungen der Erdumkreisungen und der Beobachtungen wie eine Endlosschleife vorkamen.