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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2024

Ein Buch wie eine Umarmung

Spellshop
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Als in der Hauptstadt eine Revolution ausbricht und Kielas Leben als Bibliothekarin wortwörtlich in Flammen aufgeht, bleibt ihr nichts anderes übrig, als auf die abgelegene Insel ihrer Kindheit zurückzukehren. ...

Als in der Hauptstadt eine Revolution ausbricht und Kielas Leben als Bibliothekarin wortwörtlich in Flammen aufgeht, bleibt ihr nichts anderes übrig, als auf die abgelegene Insel ihrer Kindheit zurückzukehren. Dort zieht sie in das alte Cottage ihrer Eltern, kocht Marmelade und versucht, ein ruhiges Leben zu führen. Doch die Idylle hält nicht lange - auch auf der Insel gibt es so einige Herausforderungen, und Kiela muss sich überlegen, ob sie die verbotene Magie aus ihren geretteten Zauberbüchern einsetzen soll. 📚✨
Diese Geschichte ist einfach zauberhaft - anders lässt es sich nicht beschreiben.💫
Alles ist fantasievoll und magisch, ohne jemals überladen zu wirken. Die Handlung plätschert gemütlich vor sich hin und strahlt pure Cozy-Atmosphäre aus. Auch die Charaktere sind herrlich skurril und einfach nur liebenswert. Da gibt es zum Beispiel Caz, er ist eine sprechende Pflanze und hat mich oft zum Lachen gebracht hat - den Seepferdzüchter Larran, und Bryn, die Bäckerin, die mit ihren Zimtschnecken und endlosem Geplapper einfach zum Schmunzeln ist - und viele mehr, ich sage nur 'Miep!' 🌵
Gegen Ende wird es dann auch noch ein bisschen spannend, was der Geschichte einen schönen runden Abschluss gibt. Im Vordergrund stehen aber definitiv die Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Naturverbundenheit und natürlich Marmelade. 🍯
In ihrer Danksagung schreibt die Autorin, sie wollte ein Buch schreiben, wie eine Tasse Schokolade und wie eine Umarmung. Das ist ihr absolut gelungen, und von mir gibt es eine cozy Leseempfehlung. ☕️🥰

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Mystik, Macht & Manuskripte

Das Haus der Bücher und Schatten
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In seinem neuesten Roman entführt uns Kai Meyer erneut nach Leipzig, ins nebelverhangene graphische Viertel. An diesem Ort werden Bücher nicht nur gedruckt, sondern im Jahr 1933 auch verbrannt. Der ehemalige ...

In seinem neuesten Roman entführt uns Kai Meyer erneut nach Leipzig, ins nebelverhangene graphische Viertel. An diesem Ort werden Bücher nicht nur gedruckt, sondern im Jahr 1933 auch verbrannt. Der ehemalige Kommissar Cornelius Frey bewahrt eine junge Frau vor dem Suizid und wird kurz darauf in einen rätselhaften Mordfall verwickelt, der ihn zurück in den Dienst holt.
Cornelius ist dabei kein typischer Held: Um weiter ermitteln zu können, muss er gefährliche Kompromisse eingehen und mit den Machthabern zusammenarbeiten - jenen, die er eigentlich verachtet. So wird er wider Willen Teil eines Systems, das ihn immer tiefer in seine dunklen Machenschaften hineinzieht.
Parallel dazu erzählt der zweite Handlungsstrang von der jungen Lektorin Paula Engel, die sich 1913 mit ihrem Verlobten ins tief verschneite Livland begibt, um das Manuskript des Autors Aschenbrand zu holen. Auf dem abgelegenen Anwesen stößt sie nicht nur auf einen rätselhaften Mann, sondern auch auf düstere Geheimnisse.
Wie man es von Kai Meyer kennt, sind diese beiden Erzählstränge miteinander verwoben, und ihre Verbindung enthüllt sich nur langsam. Der Wechsel zwischen diesen Perspektiven hält die Spannung hoch und sorgt für überraschende Wendungen. So entwickelt sich der Roman sowohl zu einem Krimi als auch zu einer mystischen, fast schauerartigen Erzählung.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die dichte Atmosphäre und die mystische Erzählweise, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Die Mischung aus historischen und übernatürlichen Elementen - von okkulten Zirkeln bis hin zu Verschwörungen - lässt einen immer wieder rätseln, ob manche Ereignisse real sind oder nur Einbildung. Das Buch ist nicht nur ein packender Roman, sondern auch eine subtile und beklemmende Reflexion über die Verführungskraft von Verschwörungstheorien und rechtem Gedankengut - Themen, die man auch heute mit der nötigen Skepsis und Wachsamkeit im Blick behalten sollte. Die düsteren Parallelen zur Gegenwart verleihen der Geschichte eine Tiefe, die über reines Lesevergnügen hinausgeht.
Dass sich am Ende nicht alle Fäden mühelos zusammenfügen und mich nicht auf ganzer Linie überzeugen konnten, verzeihe ich gerne. Die düstere Magie dieser Geschichte lohnt sich trotzdem, und für Fans gibt es sogar ein Wiedersehen mit Charakteren aus „Der Junge, die Bücher und die Nacht“ sowie einige Anspielungen, von denen ich sicher nicht alle entdeckt habe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Ein winterliches Wohlfühlhighlight

In a Holidaze – Ihr Weihnachtswunsch führt zu Gefühlschaos unterm Mistelzweig
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Mein erstes Buch von Christina Lauren - und direkt ein Highlight! Dieser Roman bringt alles mit, was ich mir von einem weihnachtlichen Wohlfühlbuch wünsche. Die Geschichte ist herrlich romantisch, humorvoll ...

Mein erstes Buch von Christina Lauren - und direkt ein Highlight! Dieser Roman bringt alles mit, was ich mir von einem weihnachtlichen Wohlfühlbuch wünsche. Die Geschichte ist herrlich romantisch, humorvoll und mit einem Hauch von Tiefgang erzählt.
Jedes Jahr verbringt Maelyn die Feiertage mit ihrer Familie und Freunden in einer verschneiten Blockhütte in Utah. Diese Tradition bedeutet Mae alles, und als plötzlich im Raum steht, dass es das letzte gemeinsame Weihnachtsfest gewesen sein könnte, trifft sie das schwer. Doch nach einem Unfall landet Mae in einer Art Zeitschleife und erlebt das Fest immer wieder von Neuem - wie in einer romantischen Version von "Und täglich grüßt das Murmeltier".
Erst als sie glaubt, dass ihr Handeln keine Konsequenzen hat, fasst sie den Mut, Andrew, in den sie seit Jahren heimlich verliebt ist, ihre Gefühle zu gestehen. Beim Schneefigurenbauen und Schlittenfahren kommen die beiden sich näher als je zuvor.
Das Herzstück des Buches liegt für mich in den Themen Familie, Freundschaft und den kleinen Traditionen, die uns gerade in der Weihnachtszeit so viel bedeuten. Das verschneite Setting und die warmherzigen Charaktere schaffen echtes Winter- und Wohlfühlflair.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Mühe, bei den vielen Personen den Überblick zu behalten, doch sobald ich in die Geschichte hineingefunden hatte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Maes humorvolle, aber auch nachdenkliche Reise, eingebettet in diese Gemeinschaft aus liebevollen Charakteren, hat mich sehr berührt und oft zum Schmunzeln gebracht.
Wer ein Weihnachtsbuch mit Herz, Witz und einer Prise magischer Verwirrung sucht („In einer Weihnachtsverwirrung“ lautet der Originaltitel), wird dieses Buch genauso genießen wie ich!

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Besser als das Buch!

Gebt mir etwas Zeit
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Im Hörbuch zu "Gebt mir etwas Zeit" nimmt uns Hape Kerkeling mit auf eine sehr persönliche Reise durch seine Familiengeschichte und seine eigene Identität - und das auf seine unnachahmliche Weise. Mit ...

Im Hörbuch zu "Gebt mir etwas Zeit" nimmt uns Hape Kerkeling mit auf eine sehr persönliche Reise durch seine Familiengeschichte und seine eigene Identität - und das auf seine unnachahmliche Weise. Mit viel Humor und Charme erzählt er von den Ergebnissen eines DNA-Tests, der ihn auf die Spuren seiner Vorfahren führt, und teilt überraschende Einblicke über seine Abstammung. Besonders seine Anekdoten über seine demenzkranke Großmutter oder seine Liebe zu Amsterdam sind in der Hörbuchversion noch lebendiger und voller Wärme und Witz.
Hapes Erlebnisse mit Stars, sein beruflicher Erfolg in jungen Jahren und die Herausforderungen als homosexueller Mann in den 70er und 80er Jahren - Zeiten, in denen Akzeptanz ein ferner Wunsch und die Angst vor Aids allgegenwärtig war - sind genauso packend wie nachdenklich. In den Passagen über seine weiter entfernten Vorfahren verfällt Hape zwar manchmal in fiktive Erzählungen, die mir im Buch langatmig erschienen, aber im Hörbuch wird selbst das unterhaltsam, nicht zuletzt durch seine einzigartige Erzählweise und sein Gespür für Dialekte und Stimmen.
Hape liest mit einer Lebendigkeit, die jedem Satz eine besondere Tiefe gibt und seine persönliche Reise hautnah erlebbar macht. Alles in allem ist das Hörbuch eine wunderbare Mischung aus Humor, Nachdenklichkeit und Offenheit. Für Fans von Hape Kerkeling und alle, die ihn als Vorleser schätzen, ist dieses Hörbuch ein besonderes Highlight, das sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregt. Im Vergleich zur Buchversion habe ich hier gemerkt, wie viel ein großartiger Erzähler ausmacht - Hape verleiht seinem Werk eine Lebendigkeit, die im gedruckten Text nur schwer zu fassen ist. Ein Hörgenuss, der dem Buch in nichts nachsteht und in manchen Szenen sogar übertrifft.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Eine Geschichte über Trauer

Für immer und ein Jahr
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Kurz bevor Kaya mit gerade einmal 40 Jahren an Krebs stirbt, nimmt sie ihrem Ehemann Jan ein besonderes Versprechen ab: Ein Jahr lang soll er jede Person aus Kayas Geburtstagskalender anrufen und ihr zum ...

Kurz bevor Kaya mit gerade einmal 40 Jahren an Krebs stirbt, nimmt sie ihrem Ehemann Jan ein besonderes Versprechen ab: Ein Jahr lang soll er jede Person aus Kayas Geburtstagskalender anrufen und ihr zum Geburtstag gratulieren. Für Jan, der wenig über seine Gefühle spricht, wird diese Aufgabe zur Bewährungsprobe.
Der Roman hat mich tief berührt und mich auf eine intensive, gefühlvolle Weise in die Welt der Trauer, des Abschieds und des Neubeginns eintauchen lassen. Beim Lesen kamen mir oft die Tränen, da man mit eigener unterdrückter oder überwunden geglaubter Trauer konfrontiert wird. Stefanie Hansen schafft es, die Balance zwischen ernsten und humorvollen Momenten so gekonnt zu halten, dass man beim Lesen von einem Moment zum anderen zwischen Lachen und Weinen wechselt. Besonders Jans ruhige, fast distanzierte Art empfand ich anfangs als Hürde, aber gerade diese Zurückhaltung macht seine Entwicklung so greifbar. Nach und nach lernt man ihn und seine Welt besser kennen, und ich konnte langsam hinter die hohen Mauern blicken, die er nach Kayas Tod um sich errichtet hat.
Die Charaktere wirken lebensecht und facettenreich. Jans Schwiegermutter Elke beispielsweise mag etwas esoterisch wirken, doch ihre Aussagen treffen oft den Kern – und der fluchende Graupapagei Herr Johannsson sorgt für eine willkommene Portion Humor.
Für mich ist dieses Buch ein bewegendes Werk darüber, dass die Menschen, die uns verlassen haben, immer in unseren Herzen weiterleben – und dass das Leben, auch wenn es uns einiges abverlangt, doch immer weitergeht.

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