Thriller-Autor kann auch Cosy: amüsant, gemütlich, lebendig, wortverspielt! Sehr unterhaltsamer Cosy²-Krimi!
Campingplatz-Studien und ein liebenswertes Hobby-Ermittler-Duo!
Da „Mord im Himmelreich“ mein erstes Buch dieses Autors und sein erster Cosy-Krimi ist, war ich sehr auf die Lektüre gespannt. Kann ein ...
Campingplatz-Studien und ein liebenswertes Hobby-Ermittler-Duo!
Da „Mord im Himmelreich“ mein erstes Buch dieses Autors und sein erster Cosy-Krimi ist, war ich sehr auf die Lektüre gespannt. Kann ein Thriller-Autor auch Cosy-Crime? Ja, er kann!
Ich muss sagen, dass ich den lockerflockigen Schreibstil mag, der ein flüssiges und sehr angenehmes Lesen erlaubt, sodass ich schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Auch die kurzen, stets mit trefflichen Überschriften versehenen Kapitel sind ganz nach meinem Geschmack.
Die Schilderungen der Ortschaften und die Personenbeschreibungen sind so bildhaft, dass ich meine, dieses durchaus auch tödliche „Himmelreich“ vor Augen zu haben und mit den Hauptfiguren den Ort des Geschehens und alles drumherum zu erkunden und zu erleben. Ich begleite die Protagonisten, Camper Björn Kupernikus und die vor Ort lebende Künstlerin Annabelle Schäfer sowie einen Pinguin, der keiner ist , durch eine sehr gemütliche und anfangs noch nicht wirklich spannende, gleichwohl aber ob der Wasserleiche sehr rätselhafte Geschichte.
Ich lese, genieße und amüsiere mich köstlich, denn es macht großen Spaß, in diesen Mikrokosmos des Camping-Himmelreichs einzutauchen, sich umzusehen, die Menschen im Allgemeinen und vor allem im Besonderen kennenzulernen und sie zu beobachten, um nicht zu sagen, sie zu studieren , sowie Verknüpfungen zu suchen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Details werde ich hier natürlich nicht preisgeben, denn ich will ja nichts vorwegnehmen, was es beim Lesen zu entdecken gilt.
Die schon angesprochenen Personenbeschreibungen aber möchte ich noch einmal erwähnen, denn diese sind so herrlich prägnant, dass ich beim Lesen manchmal die Augen verdrehe und wiederholt schmunzle. Zudem kommt die Erzählung immer wieder mit wortverspieltem Augenzwinkern respektive augenzwinkernden Wortspielereien daher, bei denen aus meinem verschmitzten Schmunzeln wiederholt ein lautes Lachen wird.
Bei all diesen Charakteren tritt der eigentliche Fall allerdings zuweilen in den Hintergrund und es dauert, bis es voran geht, spannend wird und man auch als Leser bei den eigenen Ermittlungen weiterkommt. Die schlussendliche Auflösung kommt dann womöglich etwas überraschend, da es im Vorhinein nur wenig Hinweise auf den/die Täter/in gab. Auch der Tathergang ist etwas dubios, aber summa summarum ist das Ende cosy-crime-like gelungen.
Wer Andreas Winkelmann als Thriller-Autor kennt, wird mit diesem „Mord im Himmelreich“ gemütlich überrascht, denn dieser Cosy-Crime ist wahrlich ein Wohlfühlkrimi, dessen Hauptfiguren man nicht nur gerne begleitet, sondern die man – neben weiteren illustren Charakteren - auch sehr gerne wiedersehen möchte.
Es ist also gut, zu wissen, dass der Autor schon am zweiten Band dieser Campingkrimi-Serie arbeitet und wir Kupernikus und Annabelle, die so herrlich umeinander herumschwarwenzeln und die ich gerne noch näher kennenlernen würde, sowie Pinguin und einige andere, vorwiegend liebgewonnene Mitspieler wiedersehen werden.