Kognitiver Werkzeugkasten
Was macht uns schlauer?Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen berichten hier in kurzen Beiträgen, welcher wissenschaftlicher Begriff ihrer Meinung nach dazu geeignet wäre, das geistige Rüstzeug von jedermann zu ...
Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen berichten hier in kurzen Beiträgen, welcher wissenschaftlicher Begriff ihrer Meinung nach dazu geeignet wäre, das geistige Rüstzeug von jedermann zu bereichern, um bessere Werkzeuge zum Nachdenken über die Welt zur Verfügung zu stellen.
Dabei wird ein breites Spektrum von Themen angesprochen, interessante Einblicke in der Denkweise von Forschern gewährt und spannende Überlegungen zur Funktionsweise des menschlichen Geistes angestellt.
Weiters zeigt sich, wie sehr gewisse Begriff von Laien (aber auch von manchen sogenannten Experten) missverstanden werden.
Viele Kapitel thematisieren beispielsweise die Stellung des Menschen in der Natur, von der Frage, ob wie allein im Universum sind (welche von verschiedenen Autoren unterschiedlich beantwortet wird) bis zur Feststellung, dass nicht wir, sondern die Mikroben die wahren Herrscher der Welt sind.
Besonders interessant fand ich auch die Beiträge, die sich damit befassen, wie die meisten Menschen mit Fragen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik umgehen. Wenn beispielsweise erklärt wird, dass Korrelationen keine Kausalbeziehungen sind oder wie sehr der menschliche Geist dazu tendiert die Gefahren seltener, aber dramatischer Ereignisse wie eines Terroranschlags zu überschätzen (und deshalb den Einsatz möglicherweise gesundheitsschädlicher Scanner auf Flughäfen zuzulassen), schleichender vor sich gehende Bedrohungen wie die Umweltzerstörung aber zu ignorieren.
Ebenfalls erhellend ist die Feststellung, dass viele geläufige Annahmen in Bezug auf Placebos eher falsch als richtig sind. Dieser Beitrag (von Beatrice Golomb) sei allen, die sich mit der Arzneimittelforschung befassen, zur Lektüre empfohlen!
Natürlich kann ich in dieser Rezension nicht sämtliche interessanten Punkte aus den insgesamt 151 Beiträgen erwähnen. Ich kann daher nur jedem raten, dieses Buch selbst zu lesen und sich zu überlegen, welche Begriffe in den persönlichen kognitiven Werkzeugkasten aufgenommen werden sollten.