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Veröffentlicht am 10.12.2017

Kognitiver Werkzeugkasten

Was macht uns schlauer?
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Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen berichten hier in kurzen Beiträgen, welcher wissenschaftlicher Begriff ihrer Meinung nach dazu geeignet wäre, das geistige Rüstzeug von jedermann zu ...

Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen berichten hier in kurzen Beiträgen, welcher wissenschaftlicher Begriff ihrer Meinung nach dazu geeignet wäre, das geistige Rüstzeug von jedermann zu bereichern, um bessere Werkzeuge zum Nachdenken über die Welt zur Verfügung zu stellen.

Dabei wird ein breites Spektrum von Themen angesprochen, interessante Einblicke in der Denkweise von Forschern gewährt und spannende Überlegungen zur Funktionsweise des menschlichen Geistes angestellt.
Weiters zeigt sich, wie sehr gewisse Begriff von Laien (aber auch von manchen sogenannten Experten) missverstanden werden.

Viele Kapitel thematisieren beispielsweise die Stellung des Menschen in der Natur, von der Frage, ob wie allein im Universum sind (welche von verschiedenen Autoren unterschiedlich beantwortet wird) bis zur Feststellung, dass nicht wir, sondern die Mikroben die wahren Herrscher der Welt sind.
Besonders interessant fand ich auch die Beiträge, die sich damit befassen, wie die meisten Menschen mit Fragen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik umgehen. Wenn beispielsweise erklärt wird, dass Korrelationen keine Kausalbeziehungen sind oder wie sehr der menschliche Geist dazu tendiert die Gefahren seltener, aber dramatischer Ereignisse wie eines Terroranschlags zu überschätzen (und deshalb den Einsatz möglicherweise gesundheitsschädlicher Scanner auf Flughäfen zuzulassen), schleichender vor sich gehende Bedrohungen wie die Umweltzerstörung aber zu ignorieren.
Ebenfalls erhellend ist die Feststellung, dass viele geläufige Annahmen in Bezug auf Placebos eher falsch als richtig sind. Dieser Beitrag (von Beatrice Golomb) sei allen, die sich mit der Arzneimittelforschung befassen, zur Lektüre empfohlen!

Natürlich kann ich in dieser Rezension nicht sämtliche interessanten Punkte aus den insgesamt 151 Beiträgen erwähnen. Ich kann daher nur jedem raten, dieses Buch selbst zu lesen und sich zu überlegen, welche Begriffe in den persönlichen kognitiven Werkzeugkasten aufgenommen werden sollten.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Was geschah am ...

365 Schicksalstage
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Johannes Sachslehner hat es sich zum Ziel gesetzt, zu jedem Tag des Jahres (vom 1.Jänner bis zum 31. Dezember) ein geschichtliches Ereignis auszuwählen und in einem meist ein bis zwei Seiten langen Beitrag ...

Johannes Sachslehner hat es sich zum Ziel gesetzt, zu jedem Tag des Jahres (vom 1.Jänner bis zum 31. Dezember) ein geschichtliches Ereignis auszuwählen und in einem meist ein bis zwei Seiten langen Beitrag zu beschreiben.
Hier finden sich nun diverse Meilensteine der österreichischen Geschichte (von der Ostarrichi-Urkunde bis zum EU-Beitritt), Positives (zum Beispiel gewonnene Schlachten oder der Abschluss der Staatsvertrages) wie auch Negatives (etwa Unterdrückung der Bevölkerung und Verbrechen während der NS-Zeit) wird erzählt und auch kulturelle und sportliche Höhepunkte (wie die ersten Salzburger Festspiele oder Cordoba) dürfen nicht fehlen.
Der zeitliche Rahmen ist dabei sehr weit gesteckt, die meisten Artikel befassen sich aber mit der Neuzeit und vor allem der Zeitgeschichte, der aktuellste Eintrag handelt von Felix Baumgartners Stratos-Projekt am 14. Oktober 2012.

Manchmal hatte ich dabei allerdings den Eindruck, dass der Autor ein bisschen „schummelt“, also ein Ereignis nicht immer dem aller-bedeutendsten Tag zuordnet, sondern um ein paar Tage davon abweicht. Man muss ihm aber natürlich zugute halten, dass es sicher nicht leicht ist, zu jedem Datum ein (und nur ein) bedeutendes Geschehen auszuwählen.
Man merkt jedenfalls, dass hinter diesem Werk einige Mühe steckt, die Aufmachung wirkt hochwertig und es gibt viele Farbbilder zur Illustration. Umso störender ist es, dass sich leider immer wieder der eine oder andere Tippfehler eingeschlichen hat – vielleicht stand der Lektor schon unter Zeitdruck, um das Buch noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft rauszubringen.
Außerdem hätte ich mir ein Inhaltsverzeichnis oder ein Register gewünscht, das würde das Wiederauffinden mancher Artikel erleichtern.

Nichtsdestotrotz kann ich dieses Werk jedem, der sich für Österreich und seine Geschichte interessiert, nur weiterempfehlen!

Meiner Meinung nach ist es bei der Lektüre aber sicher hilfreich, wenn man bereits über gewisse historische Grundkenntnisse verfügt. Denn die Ausführungen sind doch relativ knapp und konzentrieren sich auf das Ereignis als solches, was davor und danach geschah wird bestenfalls kurz angedeutet, sodass die Einordnung in den größeren historischen Zusammenhang dem Leser selbst überlassen bleibt.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Eine Frau unter Mordverdacht

Der 7. Tag
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Dieser Roman erzählt die Geschichte von Sybille Thalheim, die unter dem Verdacht steht, ihren Mann Michael ermordet zu haben. Da die beiden prominente Mitglieder der Berliner High Society waren, wird das ...

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Sybille Thalheim, die unter dem Verdacht steht, ihren Mann Michael ermordet zu haben. Da die beiden prominente Mitglieder der Berliner High Society waren, wird das folgende Gerichtsverfahren von den Medien besonders aufmerksam verfolgt.
Im ersten Teil des Buches schildert Sybille, wie sie den sieben Tage dauernden Prozess erlebt, einschließlich Rückblicken auf den Beginn ihrer Beziehung zu Michael und der Frage, wie es so weit kommen konnte.
Nach dem Ende des Prozesses bietet Sybille der Zeitschrift Cosmos einen mehrteiligen Bericht über die ganze Affäre aus ihrer Sicht an – unter der Bedingung, dass ihre Beiträge nicht redigiert werden und die Reporter für sie einige Recherchen durchführen.
So gelingt es schließlich, die wahren Hintergründe aufzudecken.

Trotz einer Länge von nur 188 Druckseiten ist dies ein vollständiger und runder Krimi. Die Geschichte ist von Beginn an spannend und weist auch im weiteren Verlauf keine Längen auf. Durch die abwechslungsreiche Erzählweise – viele Rückblenden und diverse Zeitungsartikel werden eingeschoben – kommt beim Lesen keine Langeweile auf und bleibt die Handlung immer fesselnd.
Man kann sich sehr gut in Sybille hineinversetzen und auch wenn ich nicht mit all ihren Ansichten und Handlungsweisen einverstanden war, konnte ich sie doch immer nachvollziehen.
Manche Stellen hätten zwar etwas ausführlicher und mit mehr Erklärungen versehen sein können und es gibt einige kleinere Ungereimtheiten, insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Überraschend packender Krimi

Abfahrt in den Tod
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Zugegeben, als ich hörte, dass Marc Girardelli ein Buch verfasst hat, war ich etwas skeptisch. Drängt sich in solchen Fällen doch der Verdacht auf, dass ein prominenter Name in erster Linie einer Steigerung ...

Zugegeben, als ich hörte, dass Marc Girardelli ein Buch verfasst hat, war ich etwas skeptisch. Drängt sich in solchen Fällen doch der Verdacht auf, dass ein prominenter Name in erster Linie einer Steigerung der Verkaufszahlen dient.
Daher war ich positiv überrascht, hier einen gut geschriebenen Krimi zu entdecken, der von der ersten Seite an einige Spannung erzeugt.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Marc Gassmann, ein erfolgreicher Schweizer Skifahrer, der um den Gesamtweltcup kämpft, und die Polizistin Andrea Brunner. In ihrer Jugend hatten Andrea und Marc eine Beziehung, die unschön endete, nun begegnen sie einander unter dramatischen Vorzeichen wieder: Auf Marc wurde ein Anschlag verübt, Drohbriefe geben zusätzlichen Anlass zur Sorge, und ausgerechnet Andrea wird als seine Personenschützerin eingeteilt.

Daher bietet dieser Krimi nicht nur eine fesselnde Suche nach dem Täter, sondern kann auch mit ein bisschen Herzschmerz und Beziehungschaos aufwarten. Wenngleich bezüglich letzterem manches vorhersehbar ist, bereichert es die Geschichte doch um einige zusätzliche Aspekte.
Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und gleiten nur manchmal etwas ins klischeehafte ab. Es ist schön, mit ihnen mitzufiebern und sie bei ihren teilweise rasanten Abenteuern und Ermittlungen zu begleiten. Diverse Anspielungen und Hinweise animieren zum Miträtseln. Die Auflösung des Kriminalfalls ist dann fast ein bisschen zu simpel, alles in allem aber stimmig.

Die wahre Besonderheit dieses Werkes liegt aber natürlich in der Kulisse, vor welcher die Handlung angesiedelt ist. Der Skiweltcup-Zirkus mit all seinen schillernden Figuren und spannungsgeladenen Rennen wird sehr gut porträtiert. Wenngleich einige Fakten, wohl aus dramaturgischen Gründen, ein bisschen verdreht wurden, hat man doch den Eindruck, einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen werfen zu können.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 26.11.2017

Typischer Knickerbocker-Roman

Knickerbocker4immer - Alte Geister ruhen unsanft
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Als Kind waren die Krimis um die Knickerbockerbande meine absoluten Lieblingsbücher. Daher war ich gleich begeistert, als ich hörte, dass es eine Fortsetzung für Erwachsene gibt – und tatsächlich fühlte ...

Als Kind waren die Krimis um die Knickerbockerbande meine absoluten Lieblingsbücher. Daher war ich gleich begeistert, als ich hörte, dass es eine Fortsetzung für Erwachsene gibt – und tatsächlich fühlte ich mich während des Lesens in frühere Zeiten zurückversetzt.

An der Ausgangssituation hat sich natürlich einiges geändert: Infolge eines tragischen Unfalls war es zu einem heftigen Streit zwischen Lilo und Axel gekommen, weswegen die Knickerbockerbande auseinanderbrach. 20 Jahre lang hatten die Vier keinen Kontakt zueinander. Doch plötzlichen werden Axel, Lilo, Poppi und Dominik unter einem Vorwand auf eine einsame, fünfundvierzig Minuten von der Südküste Englands entfernte Insel gebracht, welche einmal Schauplatz eines noch immer ungelösten und rätselhaften Verbrechens war.
Außerdem stellt sich heraus, dass die Knickerbocker schon vor langer Zeit von einem geheimnisvollen Mann beobachtet wurden, der keine Skrupel kennt und keine Mühen scheut, um seine Ziele zu erreichen.

Dieses Buch bietet jedenfalls ein tolles Wiedersehen mit alten Freunden. Es ist interessant, zu erfahren, welches Leben die Knickerbocker als Erwachsene führen. Sie sind ihren Persönlichkeiten im Wesentlichen treu geblieben. Ein paar kleine Überraschungen gibt es dabei aber doch.
Obwohl die Ausgangssituation etwas unrealistisch wirkt und es einige Ungereimtheiten gibt, war ich von Beginn an mitten in der Handlung, die Lektüre ist richtig fesselnd.
Der Erzählstil ist eher einfach, die Kapitel sind relativ kurz und enden häufig mit einem Cliffhanger. Dadurch wird sehr viel Spannung aufgebaut, es gibt einige dramatische Wendungen und ungeahnte Enthüllungen.

Fazit: Trotz einiger kleiner Schwächen ist dies ein absolutes Muss für alle Fans der Knickerbockerbande!