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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2024

Brutale Mordserie

Mord auf den Färöern
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Nach einem kurzen Rückblick mit einem Fuchs kommt es recht schnell zum ersten, grausamen Mord. Bei der Statue einer Robbenfrau wird ein gehäuteter Toter gefunden und bald gibt es den nächsten grausigen ...

Nach einem kurzen Rückblick mit einem Fuchs kommt es recht schnell zum ersten, grausamen Mord. Bei der Statue einer Robbenfrau wird ein gehäuteter Toter gefunden und bald gibt es den nächsten grausigen Fund, auch dieser hat scheint eine Sage nachzuahmen. Was bezweckt der Mörder? Werden seine Opfer wahllos ausgewählt und geht es ihm nur um das Ritual? Oder gibt es Verbindungen zwischen den Opfern mit einem perfiden Plan?
Vor der Kulisse der rauen Faröer-Inseln, von denen einige wirklich sehr klein sind, spielt dieser spannende Krimi.
Die Perspektive wechselt, aber man hat keine Probleme mit den unterschiedlichen Personen. Durch die zugezogene Kommissarin aus Kopenhagen erfährt man mehr über die Besonderheiten der Inseln durch die Einheimischen.
Ein sehr spannender Fall, der in einer rasanten Auflösung am Ende aufwartet.
Die Sprecherin Kaja Sesterhenn kannte ich noch nicht, hat mir aber gut gefallen.
Ich bin gespannt auf weitere Fälle auf den Faröern.

Veröffentlicht am 18.11.2024

Tod an Heiligabend

Stille Nacht, mörderische Nacht
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Clothilde von Anthamattan lädt wie jedes Jahr zu Weihnachten ihre Kinder und deren Nachkommen nach Winterstern ein, ein altes, herrschaftliches Haus mit Blick auf das Matterhorn, oberhalb von Zermatt. ...

Clothilde von Anthamattan lädt wie jedes Jahr zu Weihnachten ihre Kinder und deren Nachkommen nach Winterstern ein, ein altes, herrschaftliches Haus mit Blick auf das Matterhorn, oberhalb von Zermatt. Es schneit immer mehr und das Haus ist abgeschnitten von der Zivilisation, weder Handy- noch Telefonnetz funktionieren. Eine klassische Situation, keine weiteren Personen von außen kommen hinzu, der Mörder muss sich unter den Anwesenden befinden - und das sind nicht gerade wenige.
Der Krimi wird abwechselnd aus der Sicht von Enkelin Anna, die von der Oma als Gesellschafterin angestellt wurde, erzählt, beginnend mit dem Morgen des 24.12. und dann rückwärts vom 23.12. bis 1.12. aus der Sicht unterschiedlicher Personen, aus der Verwandtschaft und dem Personal.
Was für eine Familie! Hier hat jeder Dreck am Stecken und alle wollen an Clothildes Geld, weswegen sie auch immer zu Weihnachten kommen, auch wenn es dann nur Puzzle und Pralinen als Geschenke gibt.
Ganz am Ende des Buches gibt es dann die Auflösung, die mich nicht überrascht hat, weil ich es schon länger vermutet hatte, aber dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und habe in die diversen menschlichen Abgründe geschaut.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Wieder sehr spannend

Blutbuße
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Auch der dritte Fall mit Hanna Ahlander, der uns bis an den Polarkreis mitnimmt, hat mir richtig gut gefallen und die Spannung war immer spürbar - genauso wie die Kälte dort im hohen Norden.
Daniel Lindskog ...

Auch der dritte Fall mit Hanna Ahlander, der uns bis an den Polarkreis mitnimmt, hat mir richtig gut gefallen und die Spannung war immer spürbar - genauso wie die Kälte dort im hohen Norden.
Daniel Lindskog ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Dieses Mal geht es um den Mord an Charlotte Wretlind, die ermordet in ihre Hotelsuite gefunden wurde. Lag es an ihren Plänen für das alte Hotel, das sie abreißen lassen und ein neues Luxushotel an seiner Stelle aufbauen zu lassen? Aber es bleibt nicht bei der einen Toten und die Zeit drängt für Hanna Ahlander und Daniel Lindskog.
Man kann das Buch sicherlich auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber es gibt eben eine durchgehende Hintergrundgeschichte, die zumindest mich beinahe genauso interessiert, wie ein neuer Fall.
Ein wieder überaus spannender Fall, toll erzählt und in einem interessanten Gebiet. Ich kann dieses Buch und die gesamte Reihe nur empfehlen.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Hommage an Thomas Mann

Gefährliche Betrachtungen
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Ich mag historische Krimis gerne und mir gefällt es auch, wenn "prominente" Personen ermitteln oder "mitspielen" und ein Roman um Thomas Mann, das hört sich doch sehr gut an. Mir hat das Buch gut gefallen, ...

Ich mag historische Krimis gerne und mir gefällt es auch, wenn "prominente" Personen ermitteln oder "mitspielen" und ein Roman um Thomas Mann, das hört sich doch sehr gut an. Mir hat das Buch gut gefallen, es ist allerdings vom Schreibstil her etwas anspruchsvoller - was wiederum auch gut zu Thomas Mann gepasst hat.
Wer jetzt einen mega-spannenden und komplizierten Krimi erwartet, der wird hier allerdings nicht so sehr auf seine Kosten kommen. Ich würde das Buch deshalb eher als literarischen Krimi bezeichnen.
Das Buch spielt in der politisch und historisch spannenden Zeit 1930, im heutigen Litauen. Erzählt wird aus der Perspektive des litauischen Übersetzers Žydrūnas Miuleris, der hofft, die "Buddenbrooks" übersetzen zu dürfen. Allein das schon eine interessante Konstellation.
Die gesamte Situation in Nidden mit so vielen unterschiedlichen Nationalitäten und dann noch einem Hauch von Krimi hat mir persönlich gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Das Nomadeninternat

Die Zeit im Sommerlicht
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Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In den 1950er Jahren sind die Protagonisten alle noch Kinder und werden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, müssen alle samischen Bräuche vergessen und dürfen ...

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In den 1950er Jahren sind die Protagonisten alle noch Kinder und werden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, müssen alle samischen Bräuche vergessen und dürfen auch ihre Sprache nicht mehr sprechen. Was für ein grausames und furchtbares Internat und die Hausmutter war überhaupt nicht empathisch. Ich habe mit den Kindern gefroren und gelitten, wenn sie das Essen aufessen mussten, Krankheiten ignoriert wurden und überall schlecht behandelt wurden.
Die zweite Zeitebene spielt in den 1980er Jahren und wir erfahren, wie es den damaligen Kindern inzwischen geht.
Bei dem Hörbuch hatte ich bei den vielen Perspektiv- und Zeitwechseln erst etwas Probleme, die einzelnen Charaktere und ihre Familie korrekt zuzuordnen, aber nach einiger Zeit hat sich das gelegt.
Ein wichtiger Roman über ein dunkles Kapitel der schwedischen Geschichte, gut vorgelesen von Jana Marie Backhaus-Tors.