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Veröffentlicht am 29.08.2017

Durchwachsen

Projekt Orphan
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"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Thriller um den Waisen Evan Smoak. Ich habe den ersten nicht gelesen - muss man aber auch nicht, um diesen zu verstehen.

Inhaltlich geht es darum, dass ...

"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Thriller um den Waisen Evan Smoak. Ich habe den ersten nicht gelesen - muss man aber auch nicht, um diesen zu verstehen.

Inhaltlich geht es darum, dass der Protagonist Evan alias Orphan X (so der Titel des ersten Werks) Jugendliche vor Entführern/Menschenhändlern rettet. Allerdings wird er selbst entführt und erpresst. Die Haupthandlung handelt nun leider nicht davon, wie er von den Menschenhändlern gejagt wird, deren "Beute" er versucht zu befreien, sondern um die eigene Befreiung. Das wurde allerdings zu sehr in die Länge gezogen und langweilte mich ein wenig - vor allem, weil ich wusste, dass es eine Trilogie handelt - also ist von vornherein sicher, dass Evan überleben wird/es schaffen wird sich zu befreien - denn es wäre sehr unmännlich, wenn die Polizei ihn befreit hätte beziehungsweise wäre es sehr unwahrscheinlich und nichtssagend, wenn der Protagonist in den Fängen der Entführer selbst umgekommen wäre.

Würden Verlage nicht so sehr den Wert auf den Umsatz legen - und nicht direkt verraten, dass es eine Trilogie wird - wäre der Thriller sicherlich spannender gewesen. Allerdings wird das kein Verlag umsetzen, da es ihnen immer nur um den Umsatz gehen wird. Aufgrund dessen ein Stern Abzug dafür, dass gefühlt 400 der 480 Seiten nur um die eigene Entführung drehten und die Rettung des Mädchens nur kurz angerissen wurde. (Mir ist immer noch so einiges unklar, wie genau er das Mädchen gerettet hat, ein Fokus darauf mit der Verfolgung dieser Entführer hätte für mich den Thriller lesenswerter gemacht). Fazit: Durchwachsen.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Solide Sommerromanze

Kopf aus, Herz an
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Lilly wird am Tag ihrer Hochzeit von ihrem Verlobten verlassen und entscheidet spontan ihre Flitterwochenreise alleine anzutreten. Bis sie in Thailand ankommt, war sie in so einigen Situationen geraten, ...

Lilly wird am Tag ihrer Hochzeit von ihrem Verlobten verlassen und entscheidet spontan ihre Flitterwochenreise alleine anzutreten. Bis sie in Thailand ankommt, war sie in so einigen Situationen geraten, die Brigdet Jones locker übertrumpfen.
Auf dem Flug begegnet sie Damian, der gar nicht rein äußerlich mit ihrem ehemaligen Verlobten zu vergleichen ist. Während der Verlobte ein Vorzeige-Schwiegersohn war, sieht Damian eher wie das Gegenteil aus. Schwarze Haare, schwarze Kleidung und Tätowierungen.
Jedoch scheint das nur auf den ersten Blick so zu sein. Es verbindet sie tatsächlich mehr als erwartet und sie verbringen zusammen sehr viel Zeit in Thailand. Doch wie es so kommen musste, ist der Urlaub von Lilly begrenzt und auch Damian muss weiterziehen...wird das das Ende für die kurze Romanze bedeuten, die noch zunächst so viel versprochen hatte?

Durch die Komödie habe ich mich fantastisch amüsiert gefühlt. Insgesamt wirkt es zwar in einigen Szenen wirklich unrealistisch und kitschig, auch ein paar grobe Gedankenfehler habe ich leider finden können, aber es ist solide. Kein Werk, über das man viel nachdenken wird. Ein Sommerroman, den man bis zum nächsten Sommer sicherlich wieder vergessen hat und deshalb jeden Sommer wiederlesen kann...

An einigen Stellen habe ich mich allerdings als Frau so aufgeregt, da Lilly kein bisschen Rückgrat bewiesen hat und sich unterschätzt, unterworfen, niedergemacht hat, dass verbunden mit einigen gedanklichen Stolperern von Watson, ich einen Stern abziehen muss.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Eine Wanderung quer durch Osteuropa

Klub Drushba
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Salentins 3. Werk ist ein autobiographisches Werk. Sie erzählt von ihrer monatelangen Wanderung quer durch Osteuropa im Jahr 2019.

Zunächst beginnt sie mit der Erzählung, was ihre Beweggründe für die ...

Salentins 3. Werk ist ein autobiographisches Werk. Sie erzählt von ihrer monatelangen Wanderung quer durch Osteuropa im Jahr 2019.

Zunächst beginnt sie mit der Erzählung, was ihre Beweggründe für die Wanderung waren: Ängste überwinden, etwas Neues wagen, etc.

Als sie dann wirklich alles zurücklässt, plant sie jedoch gleichzeitig alle paar Wochen sich mit Freunden aus Deutschland zu treffen, die sie ein Stück auf dem EB (Eisenach-Budapest) begleiten wollen. Meines Gefühls nach ist sie letztlich doch öfter mit einem/mehreren Freund/en unterwegs als tatsächlich alleine. Dennoch lernt sie auf dem Weg neue Freunde kennen und vor allem über sich selbst hinauszuwachsen.

Negativ: In einem Kapitel habe ich mehrere Seiten übersprungen, da sie hier völlig von ihrem Thema EB zu ihrer rebellischen Jugend abgeschweift ist.

Außerdem wurde mir gegen Ende das Historische (2.WK) auch zu viel. Ich hätte mich mehr über Action, Abenteuer, Land und Leute gefreut - so wie man es von den üblichen Ausreißer/Abenteurer/Traveller etc. Büchern kennt.

Noch dazu spricht sie vieles nur an aus ihrem Privatleben und führt es dann nicht ganz aus. Ich mag es nicht, wenn man über Exen spricht und ihnen die Schuld für die Trennung gibt und gleichzeitig aber dem Leser nicht Bescheid gibt, was genau der Auslöser war. So kann man seine eigene Meinung dazu nicht bilden. Es hätte also auch einfach ausgereicht zu schreiben: Es folgte eine Trennung. - Ohne jemandem die Schuld zuzuschieben. Erzähl alles oder nichts.

Fazit: Ich kann das Buch wärmstens jedem empfehlen, der ebenfalls eine lange Wanderung plant und sich etwas darauf vorbereiten will. Aus ihren Erklärungen und Fehlern kann man sicher viel für die eigene Expedition mitnehmen. Sie zeigt, dass man nicht unbedingt bewandert oder jung sein muss, um den Schritt zu wagen.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Durchwachsen

Pi mal Daumen
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Nachdem Pi mal Daumen so ein Hype wurde, habe ich gerne zugegriffen ohne große Erwartungen. Mathematik hat mich nach der vierten Klasse nicht mehr interessiert, genauso sahen meine Noten dann auch aus. ...

Nachdem Pi mal Daumen so ein Hype wurde, habe ich gerne zugegriffen ohne große Erwartungen. Mathematik hat mich nach der vierten Klasse nicht mehr interessiert, genauso sahen meine Noten dann auch aus. Im Job brauche ich auch nicht mehr als das. Aber das reicht auch schon sehr, um den Roman zu verstehen. Es geht um einen 17-jährigen Jungen, der außergewöhnlich ist und sich nicht mit seiner Familie stark verbunden fühlt und gleichzeitig traurig darüber ist, dass er so anders ist.

Im Studium nimmt er schließlich die ältere Studentin Moni als Schützling und vice versa auf. Während er sie in Mathematik unterstützt, ist sie dagegen eine Übermutter, die er nie hatte. Beide ergänzen sich gut. Der Roman ist ganz interessant. Bis zum Schluss, der mir etwas zu abstrus und unsinnig vorkam. Außerdem auch zu abgehakt. Insgesamt hat der Roman Potenzial. Mich hätte mehr über ihn mit seinen Marotten interessiert. Weitere Schwierigkeiten, die ihm sein Autismus, so schätze ich, wird nie aufgeklärt, im Leben aufbürden etc.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Poetisch

Am Himmel die Flüsse
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Am Himmel die Flüsse war mein erster Şafak Roman. Er ist poetisch und durch mehrere Charaktere aus verschiedenen Epochen miteinander verwoben. Da gibt es im 18. Jahrhundert Arthur, der aus einer armen ...

Am Himmel die Flüsse war mein erster Şafak Roman. Er ist poetisch und durch mehrere Charaktere aus verschiedenen Epochen miteinander verwoben. Da gibt es im 18. Jahrhundert Arthur, der aus einer armen Familie in Großbritannien stammt und durch Entdeckung seines Talents schnell in die Erforschung von antiken Schrifttafeln einsteigt. Daneben sind da Handlungen von einer Migrantin in Großbritannien im Jahr 2018, die inmitten ihrer Scheidung steckt und dennoch unglücklich ist und 2014, die kleine yezidische Nerin, die mit ihrer Großmutter vor den IS-Terroristen flieht...

Der Roman ist innovativ, poetisch und vermischt aktuelles mit interessanten Fakten aus der Vergangenheit. Man sollte sich für das Yezidentum interessieren. Die ganze Geschichte der Religionsgruppe wird hier ausführlich untergebracht. Mich konnte es aber leider nicht packen, da es mir etwas zu viel von Allem war. Weniger Konstruktion und Planung der Geschichte wäre hier besser gewesen. Das Buch eventuell einfach in zwei oder drei einzelne Geschichten zu packen, hätten mehr Spannung in meinen Augen versprochen.

Die Stimme der Sprecherin ist dabei aber angenehm. Man hört ihr gerne zu.

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