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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2024

Schön breit aufgestellt

Slow Gardening
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Früher habe ich Kochbücher gesammelt, seitdem ich einen Garten habe, sind es Gartenbücher.

Ich bin noch die volle Anfängerin, deshalb stürze ich mich auf die allgemeinen Gartenratgeber.

Und genau dafür ...

Früher habe ich Kochbücher gesammelt, seitdem ich einen Garten habe, sind es Gartenbücher.

Ich bin noch die volle Anfängerin, deshalb stürze ich mich auf die allgemeinen Gartenratgeber.

Und genau dafür ist dieser hier gut geeignet. Für fortgeschrittene Gärtnerinnen und Gärtner bietet er wahrscheinlich wenig Neues, aber für einen Überblick ist er super geeignet.

Was ihn von anderen Gartenbüchern abhebt: die Themen sind vielseitig.
So gibt es hier beispielsweise auch ein Kapitel über Blumen - auch wenn das Hauptaugenmerk bei Gemüseanbau liegt, finde ich frische Schnittblumen aus dem eigenen Garten einfach wunderschön und habe mich gefreut, dass sie hier auch ein wenig Raum bekommen haben.
Aber auch das Haltbarmachen der eigenen Ernte ist vertreten, fand ich auch schön, mit dem Ernten ist es ja noch nicht getan.

Die grobe Gliederung beinhaltet neben einem fast zu ausführlichem Vorwort
- Küchengarten Basics
- Vielfalt im Gemüsebeet
- Blumen für Tisch und Tafel
- Kräuter und Heilplanzen
- Haltbar machen
- Naturnah gärtnern

Dazu viele schöne Bauerngarten-Fotografien, auch für das Auge ein schönes Buch.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Nostalgisch, aber nicht verstaubt

Mord in der Charing Cross Road
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Das Buch setzt uns in die Zeit zurück. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber viele Männer von Traumata gekennzeichnet.
Die Handlung spielt in einem Antiquariat und die Ausstattung der eigenen Bibliothek ...

Das Buch setzt uns in die Zeit zurück. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber viele Männer von Traumata gekennzeichnet.
Die Handlung spielt in einem Antiquariat und die Ausstattung der eigenen Bibliothek ist für die Kundschaft elementar.
Ich habe nicht gewusst, wie groß solche Antiquariate waren, es gab viele inzwischen ausgestorbene Berufe.
Da waren noch Schreiberinnen, Packer und Laufburschen zugange. Die Männer waren edle Ritter, aber auch schmierige Zeitgenossen gab es.
Einer davon wurde ermordet und es weint ihm niemand eine Träne nach.

Nachdem für die Polizei der Täter feststeht und die Angestellte Sally Merton und Juniorchef Johnny Heldar überzeugt sind, dass die Polizei sich irrt, nehmen sie selbst die Ermittlungen auf.

Obwohl das Buch schon vor relativ langer Zeit geschrieben wurde, wirkt der Schreibtisch auf mich gar nicht antiquiert.
Das Buch ist nostalgisch, ja, aber nicht verstaubt. Auch wenn heftig mit Geschlechter-Klischees gearbeitet wird, das muss man mit einem Augenzwinkern aus heutiger Zeit lesen.

Einen Punkt gibt es allerdings, der mir Unwohlsein bereitet hat, den ich aber ohne übel zu spoilern nicht benennen kann, nicht mal nebulös umschreiben. Es hat mit der Täterin/dem Täter/den Tätern zu tun.

Ansonsten: Cosy Crime, der Spaß macht - das Ermittlerduo ist sehr sympathisch und ich werde die Reihe weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 04.12.2024

Braucht etwas

Wir finden Mörder (Wir finden Mörder-Serie 1)
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Mir war schon klar, dass ein Bestehen neben dem Donnerstagsmordclub nicht leicht wird. Dafür hat sich der neue Reihenauftakt ganz gut geschlagen.

Wieder sind es die etwas älteren Semester, die hier die ...

Mir war schon klar, dass ein Bestehen neben dem Donnerstagsmordclub nicht leicht wird. Dafür hat sich der neue Reihenauftakt ganz gut geschlagen.

Wieder sind es die etwas älteren Semester, die hier die Handlung dominieren.
Ausgenommen Amy Wheeler. Sie ist Bodyguard und wird von ihrer Agentur eingesetzt, aktuell beschützt sie auf einer kleinen Insel im Süden der USA eine berühmte Thrillerautorin, Rosie d'Antonio, die sich mit einem russischen Bösewicht angelegt hat.
Doch um sie herum geschehen lauter Morde und auch Amy und Rosie sind auf ihrer abgeschiedenen Insel nicht mehr sicher.

Auch nicht mehr sicher ist, wem sie noch vertrauen können - eigentlich nur noch Amys Schwiegervater, Ex-Kriminalkommissar Steve Wheeler.
Der lebt - um seine verstorbene Frau trauernd - in England und ist mit seine Katze, den regelmäßigen Pub-Quiz-Teilnahmen und kleineren Detektiv-Aufträgen ganz zufrieden.

Steve und Rosie sind die eigentlichen Buchhelden.

Insgesamt ist es eine Mischung aus James-Bond-Agenten-Triller und Cosy Crime mit einer guten Portion britischen Humors.

Ich habe allerdings ganz schön lange gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe.
Ich habe sie sowohl als Hörbuch als auch als gedrucktes Buch gehört bzw. gelesen.

Beim Hörbuch hatte ich wirklich Probleme mit der Zuordnung der vielen Personen- und Perspektivenwechsel. Da war ich stellenweise lost und auch die zwei Sprecher haben das nicht wettmachen können.

Beim Print war das spürbar leichter - weswegen ich hier das gedruckte Buch empfehle.

Gute Unterhaltung - aber mit noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 15.11.2024

Spannend, aber Straffung hätte dem Buch gutgetan

Die Lungenschwimmprobe
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Das Buch hat einen anderen Schwerpunkt, als ich es vom Klappentext und Titel erwartet habe.
Es geht um die Lungenschwimmprobe - deshalb habe ich hier einen medizinischen Schwerpunkt erwartet. Dem ist aber ...

Das Buch hat einen anderen Schwerpunkt, als ich es vom Klappentext und Titel erwartet habe.
Es geht um die Lungenschwimmprobe - deshalb habe ich hier einen medizinischen Schwerpunkt erwartet. Dem ist aber nicht so, der Teil nimmt einen eher untergeordneten Raum im Buch ein.
Es ist ein historischer Roman und es geht um das Leben im 17. Jahrhundert, als Folter das Mittel zur Urteilsfindung war und und langsam Ansätze der Aufklärung in das mittelalterliche Leben strömten und von den Herrschenden stark bekämpft wurde. Sei es wissenschaftliche Methoden (wie eben die Lungenschwimmprobe) oder den Einzug der deutschen Sprache statt Latein in Büchern.

Der Autor hat sehr akribisch recherchiert. Die Handlung spielt in und um Leipzig und dass es ein norwegischer Autor ist, der sich hier so hineinvertieft hat, macht es noch mal Besonders. Spannend dazu auch die Anmerkung der Übersetzung am Buchendende. Sie mussten die knifflige Aufgabe übernehmen, ein Buch aus dem norwegischen in eine deutsche Sprache von "damals" zu übersetzten. Es ist natürlich angepasst, es liest sich anfangs schwerfällig, mit langen Schachtelsätzen, vielen lateinischen Wörtern, aber man kommt sehr schnell in den Lesefluss. Ich finde, das hat die Übersetzung hier sehr gut gelöst.

Insgesamt fand ich es mit den 700 Seiten aber zu lang, gegen Ende hin war ich keine sehr aufmerksame Lesende mehr. Es war schon sehr ausschweifend und ich vermute, dass 200 Seiten weniger dem Buch guttun würden und trotzdem die tiefen Einblicke in das damalige Leben und Rechtssystem möglich gewesen wäre.
Ansonsten aber ein Buch, das aus der Masse der historischen Romane heraussticht.

Veröffentlicht am 30.10.2024

Das Geheimnis der flüchtigen Vikarin und Ode an die Freundschaft

Das Buch der neuen Anfänge
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O.k., meine Überschrift ist ein klein wenig sperrig, dafür komme ich in der Rezension schnell auf den Punkt. Versprochen!

Es geht um drei Menschen, die in London stranden bzw. schon dort leben. Alle haben ...

O.k., meine Überschrift ist ein klein wenig sperrig, dafür komme ich in der Rezension schnell auf den Punkt. Versprochen!

Es geht um drei Menschen, die in London stranden bzw. schon dort leben. Alle haben ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben gehabt und daran knabbern sie.
Im Mittelpunkt steht Jo, die von ihrem Freund verlassen wurde und das Schreibwarengeschäft ihres dementen Onkels wuppt.
Dabei lernt sie viele Menschen kennen und vor allem die Kraft der Freundschaft.

Die Charaktere sind teilweise ganz schön schräg, allen voran Malcolm und Ruth.
Das Buch ist rührend und geht ans Herz, ich musste sogar ein Tränchen beim Lesen verdrücken. Einfach eine schöne Herbst/Winterlektüre (passend dazu spielt Weihnachten im Buch auch noch eine große Rolle).

Geheimnisse gibt es natürlich auch aufzuklären, hier insbesondere das um die flüchtige Vikarin.

Insgesamt hatte es für mich aber auch einige Längen, weshalb es nicht ganz zum vollen fünf-Sterne-Regen gereicht hat.