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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2024

Wie geht es weiter?

Juli, August, September
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Titel und Cover sind auffällig und haben mich zuallererst angesprochen. Der Roman wird aus der Perspektive von Lou als Ich-Erzählerin erzählt und somit erlebt man als Leserin genau ihre Höhen und Tiefen ...

Titel und Cover sind auffällig und haben mich zuallererst angesprochen. Der Roman wird aus der Perspektive von Lou als Ich-Erzählerin erzählt und somit erlebt man als Leserin genau ihre Höhen und Tiefen in vollem Umfang mit. Zu Beginn ist die Stimmung angespannt, Lou und ihr Mann leben nebeneinanderher, wenn sie sich mal treffen, denken über eine Trennung nach. Da kommt die Reise zur Geburtstagsfeier mit der gesamten Verwandtschaft von Lou gerade zum richtigen Zeitpunkt. Die Erzählungen auf der Feier regen bei Lou an, dass sie mehr über ihre Wurzeln und die Vergangenheit ihrer Vorfahren wissen möchte und daher verlängert, viele Fragen stellt, die nicht gerne beantwortet werden und Nachforschungen betreibt. Für meinen Geschmack hat der Roman inhaltlich sehr viele Themen angesprochen und viel gewollt, allerdings aufgrund der Kürze nicht alle Thematiken ausreichend klären können. Ich hätte mir gewünscht, dass es inhaltlich noch mehr Zeit mit den Verwandten für Lou gegeben hätte, auch mit anderen Familienmitgliedern, da hier einige interessante Charaktere kurz vorgekommen sind, dann aber wieder verschwunden sind. Auch über ihre jüdischen Wurzeln hätte ich gerne mehr erfahren, vor allem, da noch ältere Verwandte mit bis zu 90 Jahren am Leben sind und darüber berichten könnten. Mehr Informationen hätte ich mir auch gewünscht, was Lous Ehemann Sergej in der Zwischenzeit gemacht hat? Warum war er nie erreichbar oder hat sich mal gemeldet? Ein Happy End nehme ich den beiden nicht ab, daher wäre ein Ausblick in die Zukunft auch schön gewesen. Das Kapitel September kommt leider nicht vor, oder unter einer anderen Überschrift, schade, gerade den Titel habe ich knackig und ansprechend gefunden und hätte so gut gepasst. Die wichtigen und spannenden Themen beginnen eigentlich erst, mit dem Ende des Buches und die kann man sich dann als Leserin selbst weiterdenken. Ich habe das Gefühl, erst in der Mitte des Buches zu sein und nicht am Ende.

Veröffentlicht am 15.11.2024

gewaltige Emotionen

Brief an mein Kind
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Die Geschichte ist emotionsgeladen und gewaltig, das hatte ich zwar aufgrund der Beschreibung und Kritiken erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß. Es wirkt auch nach dem Lesen noch lange Zeit nach und muss ...

Die Geschichte ist emotionsgeladen und gewaltig, das hatte ich zwar aufgrund der Beschreibung und Kritiken erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß. Es wirkt auch nach dem Lesen noch lange Zeit nach und muss erst sacken und verarbeitet werden, daher empfehle ich es zu lesen, wenn man gerade die nötigen Kapazitäten dafür aufbringen kann, keinesfalls einfach so zwischendurch.
Man kann als Leser*in die Gefühlsachterbahn von Ada sehr gut nachvollziehen und mit ihr fühlen, von kurzen Glücksmomenten, Überforderung, Wut, Ärger, Alleinsein und Verzweiflung sind alle Emotionen stark vorhanden. Da es so gut wie keine Unterstützung für sie gibt, auch keine Richtlinien, wie sie mit ihrer Tochter umgehen soll, muss sie selbst mühevoll herausfinden, was für sie passen könnte und ihnen gut tut. Zu Kämpfen hat Ada auch stark mit dem Gefühl alleine zu sein und ausgegrenzt zu werden, so hätte sie sich ihr Leben mit Kind niemals vorgestellt. Ihre eigenen Schicksalsschläge stellen sie nochmals vor eine große, unüberwindbare Herausforderung. Unfassbar, was Ada alles schultern muss.

Veröffentlicht am 15.11.2024

Thriller mit Message

BIST DU NICHT WILLIG
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Der Thriller ist spannend aufgebaut, vor allem da Jan und Charlotte komplett unterschiedliche Charaktere sind und sie somit die Dinge auch völlig unterschiedlich betrachten. Diese beiden, manchmal auch ...

Der Thriller ist spannend aufgebaut, vor allem da Jan und Charlotte komplett unterschiedliche Charaktere sind und sie somit die Dinge auch völlig unterschiedlich betrachten. Diese beiden, manchmal auch konträren Zugänge, bereichern die Gedankengänge und bieten immer einen zweiten Blickwinkel. Von Charlotte hätte ich gerne noch mehr erfahren, sie war zu Beginn und am Ende präsent, zwischendurch war es mir etwas zu Jan-bezogen und Charlotte ist neben ihm nicht so richtig zur Geltung gekommen, was ich schade finde. Gut gelungen finde ich auch die Message bei Jan: So war er zu Beginn mürrisch und unzufrieden mit seinem Beruf und seinem Leben, vor allem das nicht abgeschlossene Jus-Studium beschäftigte ihn sehr, aber am Ende konnte er für sich einen Schlussstrich ziehen und sich nun wieder glücklicher mit dem fühlen, was er hat und er hat auch seine Arbeit wieder zu schätzen gelernt. Die Aufklärung der Fälle war für mich teilweise wie erwartet, teilweise doch überraschend und ungewöhnlich.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Lovestory meets Crime

Die Frau auf Sylt: Roman
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Der Roman startet mit einem Einblick in das stressige Arbeitsleben von Marie und man wird als Leser*in sofort auch mit der gesamten Vermisstensituation rund um ihre beste Freundin Hannah betraut. Für mich ...

Der Roman startet mit einem Einblick in das stressige Arbeitsleben von Marie und man wird als Leser*in sofort auch mit der gesamten Vermisstensituation rund um ihre beste Freundin Hannah betraut. Für mich persönlich war der Einstieg zu schnell und temporeich, im Vergleich zum restlichen Tempo. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, mich an die Charakter und die Situation zu gewöhnen. Die Reise nach Sylt, sowie die Charaktere, die dort hinzukommen, haben mir sehr gut gefallen. Marie konnte sich mit ihrer sympathischen Art sehr schnell Freunde machen, aber nicht nur, manche Personen wurden durch ihr hartnäckiges Herumfragen schnell alarmiert. Was danach geschieht, ist schon eher krimimäßig und recht turbulent, aber am Ende wird alles aufgeklärt, auch die Situation rund um Hannah, ihr Erbe und ihre Familie. Für mich könnte etwas weniger Romantik vorkommen, dass sich Marie so schnell nach einer Trennung wieder verliebt und sofort komplett vertraut, war mir zu schnell und schnulzig.

Veröffentlicht am 12.11.2024

komplexe Spannungen

Einfach nur schön
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Der Titel ist für mich etwas irritierend und passt auch im Nachhinein betrachtet für mich nicht zum Inhalt des Romanes, das Cover hingegen finde ich wunderschön, ansprechend, ein echter Hingucker.
Irma ...

Der Titel ist für mich etwas irritierend und passt auch im Nachhinein betrachtet für mich nicht zum Inhalt des Romanes, das Cover hingegen finde ich wunderschön, ansprechend, ein echter Hingucker.
Irma ist verheiratet und hat drei Kinder, aber mit ihrem Mann und ihrem Leben fühlt sie sich nicht glücklich, was sich bei ihr in Panikattacken äußert. Paul ist ebenfalls verheiratet, ungewollt kinderlos und beruflich nicht ausgefüllt mit seinem Können und seinem Leben, bei ihm äußert sich dies in Depressionen. In einer Klinik lernen sich Irma und Paul kennen, beginnen eine heftige Affäre und wollen diese nun in einer Woche quer durch Italien vertiefen und in vollen Zügen genießen. So unbeschwert und leicht, wie sie es sich vorgestellt haben, läuft es allerdings nicht. Schon bald wird Paul von Schuldgefühlen geplagt und zieht sich zurück, Irma hat hohe Erwartungen an ihn und beide haben nicht die gleiche Vorstellung von dieser Reise, ihrer Beziehung, ihr weiteres Leben. Die Stimmung kippt häufig und man kann als Leser*in diese Stimmungsschwankungen und Spannungen deutlich mitfühlen, sodass es am Ende kaum noch auszuhalten ist. Man kann Personen nie aus dem Kontext heraus beurteilen, dann bekommt man womöglich ein falsches Bild über die Personen und wie sie in gewissen Situationen handeln, man sollte immer auch die Hintergründe kennen und mit einfließen lassen.