Authentischer, ergreifender Prozess der Trauerbewältigung. Klappentext völlig daneben!
Zwei in einem Herzen„Es ging nie darum, über Freddie Hunter hinwegzukommen. Vielmehr muss man herausfinden, wie man weiterlebt, ohne das Gefühl zu haben, alles, was danach kommt, sei nur zweite Wahl.“
Lydia hat ihre große ...
„Es ging nie darum, über Freddie Hunter hinwegzukommen. Vielmehr muss man herausfinden, wie man weiterlebt, ohne das Gefühl zu haben, alles, was danach kommt, sei nur zweite Wahl.“
Lydia hat ihre große Liebe und Verlobten Freddie durch einen Autounfall verloren. Für sie bricht eine Welt zusammen und sie weiß nicht, wie sie ohne ihn weitermachen soll. Nur in ihren Träumen kann sie Freddie wieder nahe sein – noch nicht bereit, ihn gehen zu lassen. Doch sie kann nicht für immer zwischen ihren beiden Welten leben, denn das echte Leben wartet auf sie und mit ihm ganz besondere Menschen, die sie lieben. Ein langer Weg beginnt für Lydia ...
„Zwei in einem Herzen“ ist ein ruhiges, sehr emotionales und ergreifendes, aber nicht melodramatisches Buch. Es passiert handlungs-technisch nicht unbedingt viel, aber im Vordergrund steht auch der Prozess der Trauerbewältigung und da hat die Autorin wirklich ein Händchen für. Ich bin unglaublich begeistert, wie berührend, authentisch, nachvollziehbar sie die Trauerphasen und den Schmerz beschreibt und wie wir sie mit Lydia durchleben. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl es wirkt aufgesetzt oder zieht sich unnötig. Das gelingt die Autorin richtig gut und auch die Entwicklung der Charaktere, vor allem Lydia, ist toll mitzuerleben. Der langsame Weg zurück ins Leben, mit vielen Hürden und Rückschlägen, aber auch Schritten nach vorne. Sehr sehr realistisch, auch was das Tempo angeht, denn sowas braucht nun mal seine Zeit. Ich hab mit Lydia gelitten, ich hab geweint, und mich gefreut, wenn’s bergauf ging.
Es ist aber auch nicht durchgehend deprimierend, ich musste oft lächeln und es sind wirklich schöne Szenen bei, die mehr Fröhlichkeit versprühten. Aber niemals unpassend, sondern genau richtig.
Die Träume von Lydia sind ungewöhnlich, zunächst vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber ich finde sie eine originelle Idee, um ihre Beziehung zu Freddie auszuleuchten und sie geben dem Buch eine gewisse Dynamik, weil parallel erzählt wird.
Insgesamt ein toller, gut lesbarer Schreibstil und sogar kleine, wichtige Details arbeitet die Autorin mit ein, die das Ganze zu einer runden Geschichte machen. Kleine Macken von Charakteren, Angewohnheiten in den Beziehungen zueinander etc. Sowieso sind mir eigentlich alle Charaktere sympathisch! Sie sind alle sehr liebenswürdig und es gibt niemanden, der mich gestört hat.
Am Ende gibt es zwei Kleinigkeiten, mit denen ich nicht ganz so glücklich bin, die ich aber leider nicht anreißen kann, ohne zu spoilern. Deswegen vergebe ich 4,5 Sterne.
Von mir eine klare Leseempfehlung ABER: Der Klappentext ist völlig irreführend und beschreibt nicht, was in dem Buch passiert! Man geht mit falschen Erwartungen dran – zum Glück hat mir das Buch besser gefallen, als das, was der Klappentext verspricht.