Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
online

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2024

Spannung, Nervenkitzel und Gänsehautmomente!

Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.
0


Die 17-jährige Robyn sitzt aufgrund einer Erkrankung im Rollstuhl. Sie lebt mit ihrer Großtante, die sie rührend umsorgt, im sechsten Stock und kann die Wohnung nicht verlassen, da der Aufzug zu klein ...


Die 17-jährige Robyn sitzt aufgrund einer Erkrankung im Rollstuhl. Sie lebt mit ihrer Großtante, die sie rührend umsorgt, im sechsten Stock und kann die Wohnung nicht verlassen, da der Aufzug zu klein für den Rollstuhl ist. Dementsprechend schlecht ist es um ihre sozialen Kontakte bestellt. Doch Robyn ist eine begeisterte True-Crime-Liebhaberin und beschäftigt sich liebend gerne mit alten Fällen. Zufällig liegt das düstere Hotel Ambrosia genau auf der anderen Straßenseite. Um dieses zwielichtige Etablissement ranken sich einige Gerüchte, da es Schauplatz furchtbarer Verbrechen war. Robyn ist fasziniert von dem Hotel und den Personen, die dort ein- und ausgehen. Sie verbringt Stunden damit, alles mit ihrem Fernglas zu beobachten. Dabei wird sie eines Tages Zeugin einer Entführung. Robyn will dem Mädchen, das kurz zuvor unbeschwert das Hotel betreten hat, unbedingt helfen. Doch wie soll das gehen, wo sie doch die Wohnung nicht verlassen kann? Da spielt ihr der Zufall in die Karten, denn der jugendliche Dieb A.J. bricht versehentlich in die falsche Wohnung ein, trifft dort auf Robyn und wird von ihr erpresst, ihr bei den Ermittlungen zu helfen...

Das düstere Cover, auf dem das zwielichtige Hotel Ambrosia abgebildet ist, stimmt bereits auf die Handlung ein. Dadurch kann man die Faszination, die für die kranke und stark eingeschränkte True-Crime-Liebhaberin Robyn von diesem Hotel ausgeht, glaubhaft nachvollziehen. 

Robyn muss mit ihren Kräften haushalten, da die Krankheit ihren Lebensrhythmus bestimmt. Ihr Sozialleben liegt, bis auf wenige Kontakte zu Chat-Freundinnen, brach. Nur ihre Großtante ist immer für sie da und versucht, Robyns eingeschränktes Leben etwas lebenswerter zu machen. Robyns Hintergrund, ihre Krankheit und die Auswirkungen werden so authentisch vermittelt, dass man sich in ihre Erschöpfungszustände hineinversetzen kann. Robyn wirkt anfangs sehr sympathisch. Allerdings büßt sie beim Umgang mit A.J. ein paar Sympathiepunkte ein, da sie häufig sehr bestimmend auftritt und den jungen Mann einige Male in große Gefahr bringt. Dieses Verhalten mag ihrer fehlenden Sozialkompetenz geschuldet sein, trägt aber dennoch dazu bei, dass man sie distanzierter betrachtet. 

Das geht allerdings nicht zu Lasten der Spannung, denn das Hotel Ambrosia hält einige Geheimnisse bereit und Bewohner und Personal scheinen in finstere Machenschaften verstrickt zu sein. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Aufgelockert wird die Handlung durch Gesprächsprotokolle, Anrufe oder Textnachrichten. Da A.J. Robyn zunächst nur gezwungenermaßen hilft, darf man sich auf witzige Wortgefechte freuen. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und die gruselige Atmosphäre, die das finstere Hotel verströmt, uneingeschränkt genießen. Schon bald weiß man nicht mehr, wem man hier trauen kann oder was man glauben soll. Unerwartete Wendungen geben dem Ganzen einen zusätzlichen Reiz. Hochspannung und Nervenkitzel sind garantiert. 

Ein spannendes und wendungsreiches Buch, das für Nervenkitzel und Gänsehaut sorgt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2024

Winterlicher Liebesroman

Kiss the Right Bride
0

June hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und führt mit ihren Freundinnen die Hochzeitsagentur "Wedding Dreams". June kreiert ausgefallene Torten und erfüllt damit selbst die anspruchsvollsten Wünsche ...

June hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und führt mit ihren Freundinnen die Hochzeitsagentur "Wedding Dreams". June kreiert ausgefallene Torten und erfüllt damit selbst die anspruchsvollsten Wünsche der Hochzeitspaare. Als sie auf dem Weg ist, um der Tochter des Bürgermeisters ihre Hochzeitstorte zu präsentieren, fällt das kulinarische Kunstwerk durch die Unachtsamkeit eines Mannes zu Boden. June glaubt ihren Augen nicht zu trauen, denn bei dem Mann handelt es sich um ihre Jugendliebe Ryder, der vor vielen Jahren ihr Herz brach. Zu diesem Zeitpunkt ahnt June noch nicht, dass diese Begegnung ihr Leben durcheinanderwirbeln wird, denn Ryder ist der Bräutigam der Tochter des Bürgermeisters...

"Kiss the Right Bride" ist der Auftakt der Wedding-Dreams-Reihe. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von June und Ryder geschildert. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die gemeinsame Vergangenheit der beiden. So wird nach und nach klar, warum beide davon überzeugt sind, dass der jeweils andere die Schuld an der damalige Trennung trägt.

Haupt- und Nebencharaktere wirken äußerst lebendig, wodurch man mühelos in die Handlung eintauchen kann. Die Autorin beschreibt die Szenen so mitreißend, dass man alles vor Augen hat. Man kann das Knistern zwischen June und Ryder förmlich spüren und fiebert deshalb gespannt mit ihnen mit. Die Gefühle werden eindrucksvoll vermittelt. Man muss allerdings nicht befürchten, dass es zu kitschig wird, da eine fein abgestimmte Prise Humor das Leseerlebnis perfekt abrundet.

Ein wundervoller, winterlicher Liebesroman, bei dem man einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe wird außerdem geweckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2024

Fesselnder Auftakt

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison" | Limitierte Auflage mit dreiseitigem Farbschnitt)
0

Harper arbeitet in der Goldschmiede ihrer Mutter, als der geheimnisvolle Archer ihr den Auftrag erteilt, einen wertvollen Ring zu reinigen. Als Harper damit beginnt, geschieht etwas Merkwürdiges: Sie hat ...

Harper arbeitet in der Goldschmiede ihrer Mutter, als der geheimnisvolle Archer ihr den Auftrag erteilt, einen wertvollen Ring zu reinigen. Als Harper damit beginnt, geschieht etwas Merkwürdiges: Sie hat eine Vision und sieht dort den Tod des legendären Artus. Als sie Archer davon berichtet, erfährt sie nicht nur etwas über mächtige Wächterfamilien, die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde sind, sondern wird mit der Behauptung konfrontiert, dass ihr Vater ein wertvolles Familienerbstück gestohlen und versteckt hat. Harper schwirrt der Kopf. Um mehr zu erfahren, begleitet sie Archer nach London. Schon bald weiß sie nicht mehr was sie glauben und wem sie vertrauen kann....

"Die Wächter von Knightsbridge" ist der Auftakt der Jewel & Blade Dilogie. Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Harper, geschildert. Harper wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Sie erzählt die Geschichte in einem lockeren Ton, wodurch man sofort in den Bann der Erzählung gerät. Da die Kapitel nicht zu lang sind und häufig an entscheidenden Stellen stoppen, fliegt man förmlich durch das Buch. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Harpers Überraschung, plötzlich mit Magie und den Nachfahren der Ritter der Tafelrunde konfrontiert zu werden, wirkt glaubhaft. Gemeinsam mit ihr lernt man einige Charaktere  und Besonderheiten der Geheimgesellschaft kennen. Da man nicht einschätzen kann, wer zu den Guten oder den Bösen gehört, weiß man nicht, wem Harper vertrauen kann und wittert überall Verrat. Da der Plot nicht nur durchgehend spannend ist, sondern außerdem durch unerwartete Wendungen punkten kann, fiebert man konstant mit. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und gipfeln in einem Finale, das einige Überraschungen bereithält. Dadurch kann man es kaum erwarten, den Folgeband zu lesen. 

Ein fesselnder Auftakt, der durch einen magischen Plot und einen mitreißenden Schreibstil überzeugen kann. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2024

Für Fans der Reihe ein absolutes Muss

Zorn – Der Fall Schröder
0

"Der Fall Schröder" ist bereits der vierzehnte Band, in dem Zorn und Schröder ermitteln. Wobei das dieses Mal so nicht ganz zutrifft, da Schröder nicht nur völlig zerstreut wirkt, sondern den Selbstmord, ...

"Der Fall Schröder" ist bereits der vierzehnte Band, in dem Zorn und Schröder ermitteln. Wobei das dieses Mal so nicht ganz zutrifft, da Schröder nicht nur völlig zerstreut wirkt, sondern den Selbstmord, den es zu untersuchen gilt, mit Desinteresse zur Kenntnis nimmt, obwohl er den Toten offenbar kannte. Zorn versteht die Welt nicht mehr! Als es einen weiteren Toten gibt, muss Zorn sich gezwungenermaßen selbst mit den Ermittlungen befassen und die Indizien, die er nach und nach zusammenträgt, lassen nur einen Schluss zu, der ihm förmlich den Boden unter den Füßen wegreißt. Völlig verzweifelt beginnt er die Ermittlungen zu beeinflussen...

Obwohl es sich um den vierzehnten Teil der Reihe handelt, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Band gelesen hat, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Allerdings haben Zorn und Schröder schon einiges zusammen erlebt und wenn man diese Begebenheiten kennt, kann man Zorns Entsetzen eher nachvollziehen und die humorvollen Wortgefechte, die er sich in diesem Band mit Frieda liefern muss, da Schröder nicht dazu in der Lage ist, noch besser genießen.

Fans der Reihe können Zorns Entsetzen, dass die Spurenlage nur eine Schlussfolgerung zulässt, sicher mühelos nachvollziehen. Man mag kaum glauben, was man liest. Denn so zerstreut und desinteressiert hat Schröder noch nie gewirkt. Rückblicke in Schröders Vergangenheit vermitteln tiefe Einblicke in dessen Kindheit. Und das, was ans Tageslicht kommt, ist erschütternd. Deshalb ist die Atmosphäre in diesem Band auch recht düster und angespannt. 

Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da man das Gedankenspiel, das sich aus der Indizienlage ergibt, einfach nicht wahrhaben möchte, verfolgt man gespannt das Geschehen. Private Nebenhandlungen fließen harmonisch in die Ermittlungen ein und sorgen, trotz des sensiblen Grundthemas und der angespannten Atmosphäre, für humorvolle Momente. 

Ein rätselhafter Fall, den sich Fans dieser Reihe auf keinen Fall entgehen lassen dürfen. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.10.2024

Weihnachtlicher Wohlfühl-Roman

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder
0

Lenas Vater hat in der familieneigenen Sicherheitsfirma zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Am Empfang sitzt nun Maria, doch außer Vater Arndt weiß niemand, dass er und Maria sich aus der Vergangenheit ...

Lenas Vater hat in der familieneigenen Sicherheitsfirma zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Am Empfang sitzt nun Maria, doch außer Vater Arndt weiß niemand, dass er und Maria sich aus der Vergangenheit kennen. Wobei Maria streng darauf bedacht ist, nicht mehr an diese Zeit zurückzudenken. Lena muss sich das Büro nun mit dem attraktiven, alleinerziehenden Martin teilen. Die Zusammenarbeit steht von Anfang an unter keinem guten Stern, da Martin kreatives Chaos liebt und Lena pedantisch auf die Einhaltung ihrer Ordnung pocht. Durch einen Zufall retten Lena und Martin den kleinen Havaneser Buddy vor dem sicheren Tod und kommen sich durch dieses Erlebnis näher. Da keiner der Zweibeiner einen Weihnachtswunsch äußert, können Santa Claus und seine Elfen offiziell nicht in das Gefühlschaos eingreifen, das kurz vor Weihnachten herrscht. Als endlich Wünsche formuliert werden, ist es schon fast zu spät. Nun kommt es ganz auf den Havaneser Buddy an...

Auch in diesem Jahr trägt sich der diesjährige Weihnachtsroman von Petra Schier in dem kleinen, fiktiven Städtchen im Rheinland zu, das man bereits aus vorherigen Roman der Autorin kennt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, die Reihenfolge einzuhalten. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Charakteren fließen harmonisch ins Geschehen ein. Wenn man bereits ein Fan dieser Romanreihe ist, darf man sich über ein Wiedersehen mit bereits bekannten Protagonisten freuen und kann beobachten, wie es ihnen mittlerweile geht. 

Dieses Jahr stehen gleich zwei Paare im Zentrum der Ereignisse. Lena und Martin, die zunächst keine Gemeinsamkeiten zu haben scheinen und Maria und Arndt, die sich bereits aus der Vergangenheit kennen. Mittendrin ist Buddy, ein kleiner Havaneser-Rüde, der nur knapp gerettet werden konnte. Die Charaktere werden so lebendig beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die vorweihnachtlichen Ereignisse einlassen kann.

​​​​​​​Auch in diesem Jahr gelingt es der Autorin wieder ganz hervorragend, eine weihnachtliche Atmosphäre zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Schnee, Besuche auf dem Weihnachtsmarkt, Blicke in adventliche Backstuben und Kapitel, in denen man Santa Claus, seiner Frau, den Elfen und den kekssüchtigen Rentieren über die Schulter schauen darf, sorgen für eine adventliche Wohlfühl-Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Der Liebesanteil wirkt ausgewogen, ist emotional und lädt zum Mitfiebern ein. Der quirlige Havaneser-Rüde Buddy lockert die Handlung auf und sorgt außerdem für humorvolle Szenen. 

Ein wundervoller Weihnachtsroman, der durch glaubhafte Liebesgeschichten, festliche Stimmung und einen lebendigen Havaneser-Rüden, der sich bereits auf den ersten Seiten in das Herz der Leserinnen und Leser schleicht, auf ganzer Linie überzeugt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere