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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2024

Kurzweilig und unterhaltsam

Das Böse vor deiner Tür
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Von Mecklenburg-Vorpommern zur Schwäbischen Alb über die Schweiz bis nach Österreich. Aus diesen Regionen haben sich sechzehn Bestseller Autoren zusammengetan und Kurzgeschichten verfasst, die für ordentlich ...

Von Mecklenburg-Vorpommern zur Schwäbischen Alb über die Schweiz bis nach Österreich. Aus diesen Regionen haben sich sechzehn Bestseller Autoren zusammengetan und Kurzgeschichten verfasst, die für ordentlich Gänsehaut sorgen und perfekt zu der kommenden düsteren Jahreszeit vor dem heimeligen Kamin passen.

Sie erzählen in dieser Anthologie unheimliche Geschichten, die überwiegend das Böse und Übernatürliche behandeln. Ob Geister, Dämonen oder Hexen – hier wird vor keinem schaurigen Thema Halt gemacht. Und genau das ist es, was diese Kurzgeschichten ausmacht und worauf ich mich tierisch gefreut habe.

Vor jeder Kurzgeschichte stellen sich die Autoren kurz mit einem Porträt vor und erklären ihren Bezug zur Horrorszene. Und dann geht’s auch schon los! Die Schreibstile sind natürlich unterschiedlich, ähneln sich aber doch überraschenderweise in vielerlei Hinsicht. Vor allem wenn es um die Spannung geht, steht keiner dem anderen in etwas nach. Ich hatte wirklich bei absolut jeder Story Gänsehaut oder zumindest ein seltsames (angenehmes) Gefühl im Nacken.

Die meisten Geschichten haben eine direkte Verbindung zum Wohnort des Autors oder der Autorin, was ich super interessant fand. Generell spielen alle im deutschen Raum bzw. bei Andreas Gruber in Österreich und bei Vera Buck in der Schweiz. Die Geschichten sind in Kapitel mit angenehmen Längen eingeteilt und zudem thematisch angeordnet. Hier passt einfach alles!

Fazit: Eine kurzweilige und unterhaltsame Anthologie, die nicht nur vielseitig ist, sondern für jede Menge Gänsehautmomente sorgt. Die Autoren harmonieren perfekt miteinander und haben hier eine Kurzgeschichtensammlung geschaffen, die ich mir bestimmt nicht nur einmal genehmigen werden. Die perfekte Abendlektüre für alle Horror- und Thriller-Fans, die eine Vorliebe für dunkle Geschichten haben!

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Eine magische und ergreifende Neuinterpretation

Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)
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Was ist eigentlich passiert, nachdem Wendy und ihre Brüder aus dem Nimmerland geflohen sind? Daran knüpft A.C. Wise mit ihrer Erzählung an. Und um ganz ehrlich zu sein: Wie sollte es Wendy schon ergehen, ...

Was ist eigentlich passiert, nachdem Wendy und ihre Brüder aus dem Nimmerland geflohen sind? Daran knüpft A.C. Wise mit ihrer Erzählung an. Und um ganz ehrlich zu sein: Wie sollte es Wendy schon ergehen, in einer Zeit, die noch viel stärker als heute patriarchal geprägt war? Ihre Erlebnisse mit Peter Pan ließen sie nie ganz los und so wurde sie in ein Sanatorium eingewiesen, da ihre Erzählungen als Hirngespinste abgetan wurden. Nach einigen Jahren wird sie verheiratet, und obwohl die Erinnerungen an das größte Abenteuer ihrer Kindheit immer noch real und greifbar sind, wünscht Wendy sich nichts mehr, als dass sie endlich verblassen. Just in dieser Zeit kehrt Peter Pan zurück. Da eine erwachsene Frau nicht in sein Beuteschema passt, nimmt er Wendys Tochter mit – und ahnt nicht, wozu eine Mutter in Angst um ihr Kind fähig sein kann.

Der Autorin ist es gelungen, eine düstere und gleichzeitig wunderschöne Welt zu erschaffen, die sowohl in Neverland als auch im realen Leben von Wendy in London spielt. Die Mischung aus realistischen Szenen im Londoner Alltag und den fantastischen Elementen in Neverland schafft eine fesselnde Atmosphäre, die den Leser auf eine emotionale Reise mitnimmt. Die Darstellung von Wendys Kampf mit den Erinnerungen an Neverland und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens in einer von Sexismus und Unterdrückung geprägten Welt ist echt beeindruckend.

Auch im Disney-Original ist Peter nur äußerlich der charmante Sunnyboy. Seine dunklen Charakterzüge lassen sich jedoch auch hier schon erahnen und werden von der Autorin weiter vertieft. Während die junge Wendy freiwillig mit Peter ins Nimmerland geflogen ist, gleicht Janes Aufenthalt dort eher dem einer Geisel. Sie empfindet Peter als gemein und hinterhältig. Wendy jedoch hat sich auch verändert. War sie früher naiv, weiß sie nun ganz genau, was sie will und würde alles geben, das zu erreichen.

Man wird in verschiedenen Zeitsträngen durch die Geschichte geführt. Jane und Wendy in der Gegenwart, aber auch Wendys Vergangenheit im Sanatorium werden beleuchtet. Die Autorin hat gut recherchiert und Wendys Horrortrip in einer medizinischen Einrichtung, die ihr ja eher bei der Genesung helfen sollte, sehr authentisch dargestellt. Die Autorin thematisiert darüber hinaus die Unfähigkeit, erwachsen zu werden, verkörpert durch Peter Pan. Dieser Konflikt zwischen Kindheitsträumen und erwachsener Realität wird sehr einfühlsam beleuchtet und verleiht der Geschichte sowohl Authentizität als auch eine tiefere Ebene.

Die Atmosphäre ist teilweise wirklich beklemmend, gerade wenn es darum geht, was Wendy alles verloren hat oder aufgeben musste. Mit der bunten und kindlichen Geschichte von Disney hat diese Erzählung nicht mehr viel gemeinsam.

Fazit: Man muss in der richtigen Stimmung sein, dieses Buch auf sich wirken lassen können, damit es sein volles Potential entfalten und einen mitreißen kann. Ich würde nicht von einem klassischen Pageturner sprechen, dennoch hatte mich das Buch schnell am Haken. Eine magische und ergreifende Neuinterpretation, die ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Ein herzzerreißender Roman

Last Seen
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Mit „Last Seen“ ist Lucy Clarke ein wundervoller Roman gelungen, der nah am wahren Leben ist und gesellschaftliche Themen wie Freundschaft, Liebe und Intrigen behandelt. Clarke erzählt die Geschichte so ...

Mit „Last Seen“ ist Lucy Clarke ein wundervoller Roman gelungen, der nah am wahren Leben ist und gesellschaftliche Themen wie Freundschaft, Liebe und Intrigen behandelt. Clarke erzählt die Geschichte so mitreißend, dass ich direkt zu Beginn an die Handlung gefesselt wurde und die Geschehnisse mich einfach nicht losgelassen haben.

In abwechselnden Kapiteln begleiten wir Sarah und ihre Freundin Isla. Während Sarah in der Gegenwart mit dem Verschwinden ihres Sohnes Jacob zu kämpfen hat, berichtet Isla über die Ereignisse der Vergangenheit, als ihr Sohn Marley vor sieben Jahren ertrank. Beide Perspektiven mochte ich sehr gerne und sie haben mich gleichermaßen berührt. Zu Sarah hatte ich jedoch die engere Bindung, da mit dem Verschwinden von Jacob plötzlich ihr komplettes Leben auf dem Kopf steht. Aber auch Islas Geschichte ging mir ans Herz. Die Freundschaft zwischen ihr und Sarah war für mich einzigartig und etwas ganz Besonderes. Doch natürlich wird niemand je Islas Schmerz wahrhaftig nachempfinden können – nicht Sarah, nicht ich.

Der Schreibstil von Clarke ist unglaublich einnehmend und bedrückend. Ich habe die Szenerie mit den Strandhäusern am Meer so geliebt und mich gedanklich problemlos dorthin versetzen können. Für mich eigentlich ein Ort, an dem es keine Sorgen gibt. Doch Clarke belehrt uns eines Besseren und schildert die Ereignisse mit viel Fingerspitzengefühl.

Die Wahrheiten, die am Ende ans Tageslicht kommen, haben mich erschüttert und fassungslos zurückgelassen. Mit solchen Überraschungen hätte ich definitiv nicht gerechnet, fand sie aber realistisch und passend für den Ausgang der Handlung.

Fazit: Ein herzzerreißender Roman über Liebe, Freundschaft, bittere Lügen und verborgene Geheimnisse. Wer sich gerne mal wieder ans Meer entführen lassen will, ist hier genau richtig. Doch passt auf, dass ihr euch nicht zu sehr (von der Sonne) blenden lasst!

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Eine berührende Geschichte über Freundschaft und Familie

Der Brieffreund aus Svealand
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Diese Story hat mein Herz berührt und ich war hin- und hergerissen aufgrund der Ereignisse. Ana ist eine herzensgute und sympathische Protagonistin, eine liebevolle Mutter und eine pflichtbewusste Ehefrau. ...

Diese Story hat mein Herz berührt und ich war hin- und hergerissen aufgrund der Ereignisse. Ana ist eine herzensgute und sympathische Protagonistin, eine liebevolle Mutter und eine pflichtbewusste Ehefrau. Ich konnte ihre Enttäuschung sehr gut verstehen, als ihr Mann Olli sich plötzlich von ihr und ihrem gemeinsamen Sohn Daniel abwendet. Für Ana bricht eine Welt zusammen, vor allem weil Olli ihr partout nicht sagen will, warum er seine Familie im Stich lassen will. Ana ist wie vor den Kopf gestoßen, kommt nicht mehr an ihren Mann ran und weiß zudem nicht, wie sie weiter existieren soll. Von heute auf morgen steht ihre Welt Kopf und sie braucht dringend einen Tapetenwechsel. Ich habe mit ihr gelitten und konnte ihren Schmerz nachempfinden. Die Autorin hat viele Emotionen zwischen die Zeilen gepackt und diesen Parts dadurch noch mehr Authentizität verpasst.

Ana begibt sich auf eine Reise in das schöne Schweden, um ihren langjährigen Brieffreund Tjorben aufzusuchen. Dank der wortgewandten Beschreibungen ist man quasi live dabei und kann sich ein ungefähres Bild von der Umgebung machen. Die beiden Figuren verbindet eine innige Freundschaft, und Ana ist sich sicher, dass Tjorben ihr mit seinem guten Rat zur Seite stehen kann. Als sie ihn nicht antrifft, ist Ana zunächst enttäuscht. Doch mit der Zeit macht sich mehr und mehr das ungute Gefühl in ihr breit, dass Tjorbens ständige Abwesenheit ein Vorwand ist. Je näher sie der Wahrheit kommt, umso mehr wird ihr bewusst, wie tief sie selbst in dem ganzen Chaos drinsteckt. Und umso mehr habe ich zwischen den Buchseiten geklebt! Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil von Frieda Lamberti ist nicht nur wundervoll, sondern wahnsinnig bildgewaltig und einnehmend. Dabei habe ich die Wechsel zwischen Berlin und Schweden total geliebt und fühlte mich wie auf einem Kurztrip. Ich mochte die überraschenden Wendungen und habe mich dank der authentischen Charaktere völlig in der Geschichte verloren. Seufz!

Fazit: Ein überaus mitfühlender Roman, der mich in die wunderschöne Landschaft Schwedens entführt und mein Herz erwärmt hat. Empfehle ich gern weiter.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Gänsehaut und Nervenkitzel

Schaurige Weihnachten. Klassische Horror- und Geistergeschichten
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Ob ich an Geister glaube? Bevor ich diese Anthologie gelesen habe, hätte ich die Frage definitiv mit Nein beantwortet. Doch jetzt bin ich mir da gar nicht mehr so sicher (hust!) …

In sieben Kurzgeschichten ...

Ob ich an Geister glaube? Bevor ich diese Anthologie gelesen habe, hätte ich die Frage definitiv mit Nein beantwortet. Doch jetzt bin ich mir da gar nicht mehr so sicher (hust!) …

In sieben Kurzgeschichten wird dem Leser hier ein Schauer nach dem anderen über den Rücken gejagt. Dabei sind es keine modernen und blutrünstigen Gruselgeschichten, sondern klassische Erzählungen aus einer ganz anderen Zeit, die für gespenstische Lesestunden und jede Menge Gänsehaut sorgen. So begeben wir uns in die Jahre 1864 bis 1925 und verfolgen die Klassiker der Vergangenheit.

Der Schreibstil mag für den ein oder anderen speziell sein, ich persönlich fand ihn außergewöhnlich und interessant, gerade im Hinblick auf die damalige Denkweise. An die Sprache musste ich mich jedoch etwas gewöhnen, aber genau diese hat den Geschichten einen besonderen Flair verliehen. Jeder der erzählenden Autoren versteht sein Handwerk und entführt seine Leser an schaurige Orte und düstere Plätze, wobei das Thema Geister immer im Vordergrund steht. Obwohl der Titel schaurige Weihnachten verspricht, spielt das Weihnachtfest an sich kaum eine Rolle, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand.

Jede Geschichte ist in sich abgeschlossen und begeistert auf ihre ganz eigene Weise. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und laden zum Weiter- oder Zwischendurchlesen ein. Für mich persönlich eine einzigartige Anthologie, die mich begeistert und mir jede Menge Gänsehaut beschert hat. Hat nur noch der Kamin gefehlt.

Fazit: Eine Anthologie, die ihr unbedingt lesen müsst! Am besten allein, im Dunkeln, bei Gewitter, Schneegestöber und Kerzenschein. Schaurige Weihnachts-Gruselgeschichten aus England warten auf ihre Leser und sorgen für Gänsehaut und Nervenkitzel. Und das für den Preis, mega!

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