Der vierte Band der Bestseller-Krimireihe um die ermittelnde Altkanzlerin
Angela ist niedergeschlagen. Beim Schreiben ihrer Autobiografie ist ihr klar geworden, dass sie in ihrer Amtszeit das ein oder andere Problem des Landes eher suboptimal gelöst hat. Sei es zum Beispiel die Digitalisierung, die Energiewende oder die Bundesbahn, die allesamt Anlass zu Klagegebeten geben. Nachdem Angela auch noch Friedrich Merz anranzt, schlägt Ehemann Achim ihr einen Besuch beim Psychologen vor. Da aber auch in Angelas beschaulichem Heimatort Klein-Freudenstadt Fachkräftemangel herrscht, gibt es für sie nur einen Platz in einer Gruppentherapie bei Doktor Felix Fenstermacher. Dummerweise wird der Therapeut gleich nach der ersten Sitzung auf seinem Hausboot in die Luft gesprengt. Angela bekommt dadurch gleich viel bessere Laune, endlich kann sie wieder ermitteln. Verdächtig sind die Mitglieder der Gruppe: ein Wutbürger, eine Katzenfrau, eine Viren-Phobikerin, eine Klimaaktivistin und ein Mann, dem es buchstäblich die Sprache verschlagen hat. Allerdings fällt der Verdacht der anderen erst einmal auf Angela selbst, schließlich starb der Therapeut gleich nach ihrer ersten gemeinsamen Sitzung.
Da ich alle Bücher aus der Reihe gelesen habe und den zweiten und dritten Fall etwas schwächer fand, kann ich sagen, dass dieser vierte Fall für mich der bisher beste war. Die kleinen politischen und wissenschaftlichen ...
Da ich alle Bücher aus der Reihe gelesen habe und den zweiten und dritten Fall etwas schwächer fand, kann ich sagen, dass dieser vierte Fall für mich der bisher beste war. Die kleinen politischen und wissenschaftlichen Anspielungen sind gut gemacht und die Worte und Gedanken, die Miss Merkel in den Mund bzw. in den Kopf gelegt werden, sind unterhaltsam und doch auch glaubhaft. Vermutlich weil sie sehr nah an dem dran sind, was man als Bürger so denkt. Die Klischees werden wohl dosiert verwendet und nicht überzogen, das macht das Ganze so gut. Ich musste öfters herzhaft lachen, weil es wirklich urkomisch war. Der Fall ist spannend und ich fand die Handlung nachvollziehbar und logisch. Die Charaktere sind gut getroffen und ich denke, dass der Autor jetzt die Eigenheiten seiner Hauptfiguren gefunden hat und sie dadurch noch besser und glaubhafter zeichnen kann.
„Ich befürchte, ich bin … in einer ganz persönlichen Krise.“ (S. 12)
Seit Angela ihre Autobiographie beendet hat, ist sie unleidlich. Darum schicken Achim, Marie und Mike sie zu einem Therapeuten. Leider ...
„Ich befürchte, ich bin … in einer ganz persönlichen Krise.“ (S. 12)
Seit Angela ihre Autobiographie beendet hat, ist sie unleidlich. Darum schicken Achim, Marie und Mike sie zu einem Therapeuten. Leider haben sie ihr nicht gesagt, dass es eine Gruppentherapie ist, dabei wollte Angela um jeden Preis vermeiden, dass irgendjemand in Klein-Freudenstadt von ihrem Problem erfährt.
Der Therapeut macht keinen besonders kompetenten Eindruck. Obwohl er die anderen Patienten schon länger betreut, scheinen sie keine Fortschritte zu machen. Auch er selbst sieht so aus, als würde ihm ein paar Stunden bei einem Kollegen nicht schaden. Aber als er in der Nacht nach ihrer ersten Sitzung mit seinem Hausboot in die Luft gesprengt wird, lebt Angela auf. „… wer brauchte schon eine Therapie, wenn man den Thrill einer Mordermittlung verspüren konnte!“ (S. 57)
Für Kommissar Hannemann ist der explodierte Elektro-Akku des Bootes an dem Unglück schuld, allerdings weiß er da noch nicht, dass in die Praxis des Therapeuten eingebrochen wurde. Doch auch dafür findet er schnell eine Erklärung – er hat den kommunistischen Exhibitionisten der Kleinstadt im Verdacht, schon die Einbrüche der letzten Zeit verübt zu haben. Aber würde der auch Patientenakten stehlen?! Angela verdächtigt stattdessen ihre Mitpatienten, die alle eindeutig einen an der Waffel haben: eine verstörte Klimaaktivistin mit blauen Haaren, ein trauriger Pantomime, der andere glücklich machen will, ein Wutbürger, eine rosa Katzenfrau und eine Impfgegnerin mit Viren-Phobie, die ihr Haus nicht mehr verlässt.
„Mord in der Therapie“ ist bereits der vierte Band der Reihe von David Safier und hat mich wieder extrem gut unterhalten. Ich liebe den Humor, aber auch die Spitzen und Neckereien, die sich Angela und Achim zuspielen, und habe echtes Mitleid mit Mike, der mit dem Schutz der Altkanzlerin komplett überfordert ist und durch Stressessen kompensiert, dass sie seine Einwände und Bedenken einfach ignoriert. Zum Glück liebt Marie jedes (zusätzliche) Pfund an ihm. Wenn da nicht ihre Hochzeit in wenigen Tagen, der inzwischen recht knapp sitzende Anzug und seine Eltern wären, die zur Feier anreisen und für zusätzliches Chaos sorgen …
Angela schlägt sich mit ganz anderen Problemen rum. Nachdem Hannemanns Theorien im Sand verlaufen sind, schießt er sich auf sie als Täterin ein. Sie hingegen hat ihre Mitpatienten im Verdacht. Doch jedes Mal, wenn sie überzeugt ist, den Fall endlich gelöst zu haben, stirbt wieder einer. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ist sie am Ende schneller als der Täter, oder gar das letzte Opfer?!
Mein Fazit: Wieder ein spannender Krimi mit ordentlich Tempo, Humor und skurrilen Protagonisten, bei dem auch tagesaktuelle Probleme nicht zu kurz kommen.
Puffeline ermittelt wieder
Nach dem Schreiben ihrer Autobiografie fällt Angela in ein tiefes Loch. Ihr Mann und ihre Freunde beschließen: Eine Therapie würde Angela gut tun.
Doch gleich nach der ersten ...
Puffeline ermittelt wieder
Nach dem Schreiben ihrer Autobiografie fällt Angela in ein tiefes Loch. Ihr Mann und ihre Freunde beschließen: Eine Therapie würde Angela gut tun.
Doch gleich nach der ersten Gruppentherapiesitzung wird das Boot des Therapeuten in die Luft gesprengt – und es bleibt nicht aus, dass Angela die Ermittlungen aufnimmt. Und förmlich auflebt.
Sehr humorig sind die Merkel-Romane von David Safier. Mittlerweile liegt schon der 4. Band vor und die Ex-Kanzlerin hat wieder einen Mord aufzulösen. Und wie soll es auch anders sein: sie gerät in Gefahr.
Über Puffel und Puffeline alleine könnte man sich schon kaputtlachen, aber dieses Mal stiehlt ihnen eine weitere Person die Schau: Schniedel-Castro. Der Exhibitionist mit der kubanischen Flagge ist wieder mal ein Zeichen der guten Ideen des Autors. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Marie, die aber nur eine kleine Rolle übernimmt.
Fazit: Die Reihe um die Altkanzlerin wird nicht langweilig.
David Safiers humorvoller und mit wunderbaren Seitenhieben sowie zur vergangenen als auch zur aktuellen politischen Lage ist immer wieder großartig und allein deshalb ein Grund zuzugreifen.
Der Mordfall ...
David Safiers humorvoller und mit wunderbaren Seitenhieben sowie zur vergangenen als auch zur aktuellen politischen Lage ist immer wieder großartig und allein deshalb ein Grund zuzugreifen.
Der Mordfall selbst ist für mich fast schon nebensächlich, viel mehr geht es um alles was drum rum passiert. Und das ist auch hier wieder so einiges. Alle merken es, Angela braucht einen kleinen Stups: Gegen die Traurigkeit könnte eine Therapie helfen, oder wie sich im Verlauf vom Buch herausstellt auch einfach wieder eine neue Ermittlung.
Alle lieb gewonnenen Protagonisten aus den Vorgängerbänden und auch neue verrückte und skurrile Persönlichkeiten geben dem Buch die richtige würze!
Mit viel Schmunzeln hatte ich einen wunderbaren Lesenachmittag!