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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Museen mal anders vorgestellt

Vom Urknall bis zum E-Auto
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„...Ich saß da und schaute mir ein Video zum Urknall an und während sich die ersten Sterne und Galaxien bildeten und die Jahrmilliarden vorbeirauschten, fragte ich mich, ob man die Geschichte vom Urknall ...

„...Ich saß da und schaute mir ein Video zum Urknall an und während sich die ersten Sterne und Galaxien bildeten und die Jahrmilliarden vorbeirauschten, fragte ich mich, ob man die Geschichte vom Urknall bis in unsere Zeit eigentlich anhand von Museumsbesuchen erzählen könnte. Dieses Buch versucht genau das...“

Mit diesen Worten führt mich der Autor in sein Buch ein. Um die abschließende Bewertung schon einmal vorwegzunehmen: Der Versuch ist sehr gut gelungen.
Der Autor führt mich durch zwanzig Museen. Der Ablauf ist in großen Teilen historisch geordnet. Es beginnt mit dem Museum für Naturkunde in Berlin und endet mit dem Deutschen Museum in München. Dazwischen geht es unter anderem um Tiere und Pflanzen, Menschenarten, Kommunikation, Schrift, Seefahrt und Fliegen. Der Autor wird ab und an sehr deutlich:

„...Im Grunde ist unsere eigene Vergangenheit wie eine Straße bei Nacht, die nur hier und da von einer flackernden Laterne beleuchtet wird. Auf jedem Dorffriedhof gibt es mehr Knochen des Homo sapiens, als wir weltweit von alle anderen Menschenarten zusammen gefunden haben...“

Für sein Buch ist der Autor kreuz und quer durch Deutschland gereist.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Es ist keinesfalls trocken, sondern wirkt sehr lebendig. Ich mag den feinen Humor des Autors, der ab und an aufblitzt.

„...Der Tausendfüßler hatte die Zeichen der Zeit erkannt und seine Ausmaße von zwei Meter Länge Stück um Stück auf sein heutiges Maß geschrumpft…

Die Texte ermöglichen einen Einblick in die Geschichte der Museen und in das Leben ihrer Gründer. Je nach Thema wendet sich der Autor speziellen Abteilungen zu. Es werden nicht nur die Ausstellungsstücke beschrieben, sondern entsprechende historische oder wissenschaftliche Fakten dazu vermittelt.

„...Dabei ist eines klar: Ohne Pflanzen kann es keine Tiere geben, aber ohne Tiere sehr wohl Pflanzen...“

Das Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung. Es lädt nicht nur zu den Besuch unterschiedlicher Museen ein, es ist auch gespickt mit einer Unmenge an Fakten und Wissen.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Fesselnd und gut recherchiert

Zwei Federn
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„...Als Liam O´Brian mir seine Tochter vorstellte, ahnte ich nicht, welche Folgen das haben würde...“

Wir schreiben das Jahr 2019. als Rian Doyle erstmalig Bridget O`Brian in Coke besucht. Für beide beginnt ...

„...Als Liam O´Brian mir seine Tochter vorstellte, ahnte ich nicht, welche Folgen das haben würde...“

Wir schreiben das Jahr 2019. als Rian Doyle erstmalig Bridget O`Brian in Coke besucht. Für beide beginnt eine intensive Zusammenarbeit. Rain ist Wirtschaftsjournalist und hat sich mit den indigenen Völkern Amerikas beschäftigt. Bridget ist Autorin und arbeitet gerade die Hinterlassenschaft ihrer Tante Amy auf.
Das Autorenpaar hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Während die Protagonisten fiktiv sind, zeugen die eingebundenen historischen Ereignisse von akribischer Recherche. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Das Geschehen wird in mehreren Handlungssträngen erzählt. Einer davon spielt in der Gegenwart, zwei in der Vergangenheit.
In Irland lebt 1842 die 22jährige Amy O`Brian im Herrenhaus des Vaters. Der hat viel Verständnis für den Bildungshunger und die Lesefreude seiner Tochter. Amy möchte selbst schreiben. Außerdem interessiert sie sich für Heilpflanzen. Demgegenüber steht ihr arroganter Bruder Colin. Der ist ein Machtmensch und legt sich selbst mit dem eigenen Vater an.
Am Mississippi wird im Jahre 1819 ein Junge im Volk der Choctaw geboren. Er bekommt den Namen „Zwei Federn“. Einige Mitglieder des Stammes sind sesshaft geworden und leben in relativen Wohlstand. Zu einer dieser Familien bringt der Vater 1927 den wissbegierigen Jungen, damit er die Schule besuchen kann. Er möchte lesen lernen. Im Jahre 1830 besucht der Vater diese Familie. Es sollte die letzte Begegnung für lange Zeit sein. In der Gegenwart fast Rain die Ereignisse des Indian Removal Act so zusammen:

„...Dabei wurde ich mit einem Teil der amerikanischen Geschichte konfrontiert, der bis heut eines der größten gesellschaftlichen Traumata der US-Bevölkerung darstellt: die Quasiausrottung einer fast kompletten Urbevölkerung aufgrund des Landhungers weißer Siedler. Beflügelt durch die Gier nach Gold und anderen Bodenschätzen...“

Aber auch in Irland bahnt sich eine Katastrophe größten Ausmaßes an. Die gesamte Kartoffelernte wird von einem Schädling vernichtet. Das Getreide wird nach England ausgeschifft. Die Lords haben kein Interesse daran, der hungernden Bevölkerung zu helfen.
Amy lebt noch in relativen Wohlstand. Doch die Spur ihres Vater verliert sich in Indien. Er hat sie notariell für diesen Fall abgesichert und ihr in einem hinterlassenen Brief empfohlen, sich in Sicherheit zu bringen.
In den USA haben die Choctaw Geld für die Iren gesammelt. Zwei Federn, der sich jetzt Gideon nennt, bekommt den Auftrag, es nach England zu bringen. Dort lernt er Amy kennen. Beide heiraten und reisen in die USA.
Immer wieder treffen sich Rian und Bridget, um über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Dabei berühren sie manchmal fast philosophische Fragen.

„...In denen wir alles haben und doch nicht zufrieden sind mit den Ansprüchen, Launen und Befindlichkeiten des jeweils anderen. In der wir verlassen und verlassen werden, weil uns das Gras auf der anderen Seite des Ufers grüner erscheint. Ohne zu bedenken, wie sumpfig es sein mag, sobald wir dort ankommen...“

Zusammen mit Amy besucht Gideon seinen Vater. Diese Reise, die im Buch ausführlich geschildert wird, sollte ihn und ihre Beziehung nachhaltig verändern. Gideon ist zerrissen zwischen der Kenntnis seiner Wurzeln und der Anpassung an das moderne Leben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es arbeitet eine Stück der Geschichte von Irland und der indigenen Völker der USA auf.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Denkanstöße für den glauben

Weitergedacht
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„...Das Buch Weitergedacht liefert 32 Impulse, die unsere Gedanken nach oben und nach vorn lotsen: nach oben zu Gott und nach vorn in die Ewigkeit...“

Mit diesen Gedanken führt der Autor in das Büchlein ...

„...Das Buch Weitergedacht liefert 32 Impulse, die unsere Gedanken nach oben und nach vorn lotsen: nach oben zu Gott und nach vorn in die Ewigkeit...“

Mit diesen Gedanken führt der Autor in das Büchlein ein. Das handliche Format und die hochwertige Aufmachung machen das Geschenkbuch zu etwas Besonderen.
Jedem Thema ist eine Doppelseite gewidmet.Links steht der Text, der in größere Schrift mit einem passenden Spruch endet, wobei eine Zeile braun oder dunkelblau unterlegt ist.

„...Irren ist menschlich, Vergebung ist göttlich...“

Rechts befindet sich eine hochwertige Fotografie, die mit einem Bibelvers kombiniert wurde. Die Bibelstelle wird jeweils mit angegeben.
Die Texte sind kurz, beginnen meist mit einem historischen oder gegenwärtigen Ereignis und kommen dann zu den Schlussfolgerungen, die sich für den Glauben daraus ziehen lassen. Die Themen sind vielfältig. Die Denkanstöße animieren zum Weiterdenken.
Der erste und der letzte Text wirken wie eine Klammer. Hier geht es um das Schachspiel. Im ersten Teil gilt es, die folgende Züge weiterzudenken, im letzten wird gegen die Uhr gespielt. Hier ist die richtige und rechtzeitige Entscheidung wichtig.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Ein unfertiges Krankenhaus und koloniale Pläne

Der Ruf des schwimmenden Gartens
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„...Sofie hatte genug Erfahrung mit Tuberkulosepatienten und mittlerweile ein gutes Gespür, aber auch Gehör dafür entwickelt, ob jemand daran erkrankt war. Kolleginnen schrieben ihr schon einen siebten ...

„...Sofie hatte genug Erfahrung mit Tuberkulosepatienten und mittlerweile ein gutes Gespür, aber auch Gehör dafür entwickelt, ob jemand daran erkrankt war. Kolleginnen schrieben ihr schon einen siebten Sinn zu...“

Wir schreiben das Jahr 1914. Sofie arbeitet als Lungenärztin in Bremen. Doch ihre Erfahrungen aus der Schweiz und aus London werden von den männlichen Kollegen nur belächelt. Sie sind Neuem gegenüber wenig aufgeschlossen.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Dem liegt ein reales Geschehen zugrunde. Was sich anfangs wie eine lockerleichte Geschichte liest, wandelt sich schnell in Richtung Krimi.
Dann erscheint Richard Hauenstein bei ihrem Vater. Er bietet Sofie die Stelle der leitenden Lungenärztin im neu erbauten deutschen Krankenhaus auf Madeira an. Sofie sagt zu.
Die Schifffahrt mit einem Abstechern nach Lissabon wird sehr anschaulich beschrieben. Bei der Ankunft auf Madeira allerdings erwartet Sofie eine herbe Enttäuschung. Das Krankenhaus ist noch im Bau. Seine Fertigstellung liegt in den Sternen. Zwar will man Sofies Erfahrungen schon in der Bauphase nutzen, doch eine Anstellung hat sie noch nicht. Unterkunft erhält sie im Hause von Richards Familie. Das war schon mit ihrem Vater so vereinbart. Richard klärt sie über die Lage vor Ort auf.

„...Man respektiert und achtet uns, doch sie sehen es nicht gern, wenn auch noch Deutsche hier Fuß fassen und Einfluss gewinnen. Deren Geld nehmen sie. Touristen sind hochwillkommen...“

Richards Avancen lassen Sofie kalt. Irgendwie hat sie dabei ein ungutes Gefühl. Zum Geburtstag von Felix Hauenstein erscheint dann auch Ludwig, der jüngere Sohn. Er ist Schriftsteller. Da er Zeit hat, führt er Sofie über die Insel. So lerne ich als Leser eine Menge an Sehenswürdigkeiten kennen. Zwischen Ludwig und Sofie beginnt es zu kribbeln. Richard dagegen sieht ihr Zusammensein nicht gern.

„...Das Leben war Sofies Erfahrungen nach eine schier endlose Reihe an Kompromissen, um schwelende Konflikte bereits im Keim zu ersticken...“

Je mehr sich Ludwig und Sofie mit dem Krankenhausprojekt beschäftigen, desto deutlicher wird, dass dort eine Menge nicht stimmig ist. Außerdem stößt Sofie auf Geheimnisse, die ihre Vergangenheit angehen. Jetzt zieht der Spannungsbogen extrem an.
Ein inhaltsreiches Nachwort trennt zwischen Fiktion und Realität.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es arbeitet ein wenig bekanntes Stück Geschichte von Madeira auf und verknüpft dies mit persönlichen Schicksalen.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Wunderschönes Buch

Großer Panda und Kleiner Drache
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„...Sei mutig. Du weißt nie, was aus einer ersten Begegnung werden kann...“

Diese Worte werden durch die erste Begegnung von Großen Panda und dem Kleinen Drachen illustriert. Die beiden begeben sich gemeinsam ...

„...Sei mutig. Du weißt nie, was aus einer ersten Begegnung werden kann...“

Diese Worte werden durch die erste Begegnung von Großen Panda und dem Kleinen Drachen illustriert. Die beiden begeben sich gemeinsam auf eine Wanderung durch die Jahreszeiten.
Der Autor hat ein traumhaft schönes Buch geschrieben und gezeichnet. Schon die hochwertige Aufmachung des Buches spricht für etwas Besonderes. Einband und Titel wirken edel.
Das Buch ist ein Beispiel dafür, wie man mit wenig Worten sehr viel sagen kann. Jeder Satz scheint gut überlegt und abgewogen.

„...Alles ist vergänglich, Kleiner. Das macht das Leben so kostbar...“

Im Mittelpunkt stehen die fein ausgearbeiteten Zeichnungen. Manchmal sind es drei, manchmal vier kurze Zeilen, die sich darüber oder darunter befinden. Einige Zeichnungen kommen ganz ohne Worte aus. Sie wirken aus sich heraus. Es gibt nur wenige farbige Bilder, doch ihr Ort im Laufe der Handlung ist wohl abgewogen. Zu dem folgenden Zitat gehört solch ein farbiges Bild:

„...Zündest du ein Licht für andere an, beleuchtest du auch deinen eigenen Weg...“

Das Buch erzählt auf eine denkbar knappe Weise die Geschichte einer Freundschaft.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es regt zum Nachdenken an.

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