Wachsen an der Herausforderung
Only MargoDas Cover im Pop Art Style zeigt eine junge Frau, die ausgepowert auf der Couch liegt, die eine Hand am Laptop und im Vordergrund ein Schnuller.
Sie ist wohl die Protagonistin aus „Only Margo“ von Rufi ...
Das Cover im Pop Art Style zeigt eine junge Frau, die ausgepowert auf der Couch liegt, die eine Hand am Laptop und im Vordergrund ein Schnuller.
Sie ist wohl die Protagonistin aus „Only Margo“ von Rufi Thorpe, die von ihrem Collegeprofessor schwanger wird und sich gegen alle gut gemeinten Ratschläge für das Baby entscheidet.
Sie liebt ihren Sohn Bodhi vom ersten Moment an, doch bald muss sie feststellen, dass es für eine alleinerziehende Mutter, ohne einen Rückhalt aus der Familie beinahe unmöglich ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihre WG bricht auseinander, da sich 2 der drei Mitbewohnerinnen durch das Babygeschrei gestört fühlen und damit beginnen auch die Geldsorgen. Wie ein Wink des Schicksals scheint es hier, dass plötzlich Margos Vater, ein Ex-Wrestler auftaucht und sie um Asyl bittet. Doch der gerade aus dem Entzug kommende Vater Jinx bringt auch Probleme mit sich.
Als Margo OnlyFans entdeckt, tut sich für Margo eine Chance auf, Geld zu verdienen und trotzdem bei ihrem Baby zu Hause bleiben zu können. Wäre da nicht der Kindsvater Mark, der plötzlich Sorge um seinen Sohn hat und das alleinige Sorgerecht für ihn beantragt.
Die Erzählweise von Rufi Thorpe ist ein wenig ungewöhnlich, es wird einerseits von Margo als Ich-Erzählerin berichtet, andererseits ist jedoch der Großteil der Geschichte aus der Erzählperspektive über Margo in der dritten Person verfasst. Dies lässt den Leser tief in die Gedankenwelt der Protagonistin hineinblicken.
Die Personen werden in dem Roman recht gut und nahbar dargestellt. Einerseits ist Margo die Hauptperson, sie macht die größte Entwicklung durch – vom naiven Mädchen, das sich auf eine Affäre mit ihrem verheirateten Professor einlässt bis hin zur löwenstarken alleinerziehenden Mutter, die mit allen Mitteln darum kämpft ihr Kind zu behalten.
Margos Vater Jinx ist ihr trotz seiner schwierigen persönlichen Lage eine große Stütze, wohingegen Margos Mutter vor Selbstmitleid trieft und ihr keinen Halt geben kann.
Mich hat die Geschichte von Margo fasziniert, obwohl ich mir nicht genau vorstellen kann, wie die digitale Geldmachmaschinerie tatsächlich abläuft und es für mich ein völlig neues Thema war.
Der Roman hat mir einige witzig, tragische Lesestunden bereitet und ich habe bis zuletzt mit Margo mitgefiebert. – Von mir gibt es eine eindeutige Empfehlung!