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Veröffentlicht am 17.11.2024

Beeindruckend

Haribo - So schmeckt das Glück
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Im ersten Teil der Haribo-Saga geht es um die Anfänge des Süßigkeitenkonzerns Haribo, gegründet von Hans Riegel aus Bonn. Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1908 bis 1939 und beschreibt die Zeit ...

Im ersten Teil der Haribo-Saga geht es um die Anfänge des Süßigkeitenkonzerns Haribo, gegründet von Hans Riegel aus Bonn. Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1908 bis 1939 und beschreibt die Zeit vom Schulabschluss bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs. Teilweise werden riesige Zeitsprünge gemacht, aber am Anfang jeden Kapitels sind Ort und Zeit notiert.

Ich bin in dem Buch gerne in eine andere Zeit abgetaucht. Alles wirkt sehr authentisch. Es herrschten andere Sitten, Konventionen und ein anderer Zeitgeist. Auch das politische Geschehen wird thematisiert.

Hans Riegel und seiner späteren Frau Gertrud Vianden wurde es nicht leicht gemacht. Allen Widerständen zum Trotz (schon der Vater von Hans wollte nicht, dass er Bonbonkocher wird) schaffen sie es, einen Weltkonzern zu gründen, denn sie glauben an ihren Traum.

Die Charaktere wirken lebendig und gerade Hans verändert sich im Laufe der Jahre, leider nicht nur im positiven Sinne — er muss mit Rückschlägen, niederträchtigen Konkurrenten und Marktveränderungen, ausgelöst durch die aufstrebende Partei NSDAP, zurechtkommen.

Viel über die Kunst der Bonbonherstellung erfährt man leider nicht in dem Roman, dafür gibt es Einblicke in das Leben der Familien Riegel und Vianden.

Hinter dem Pseudonym Katharina von der Lane verbirgt sich das Autorinnenduo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie ein Roman aus der Feder von zwei Personen entstehen kann.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keine Zusammenarbeit mit Haribo gab und in dem Roman Fakten mit Fiktion verschmelzen. Lediglich die Eckdaten stimmen, beim Rest haben die Autorinnen viel Fantasie und Erzählgeschick bewiesen.

Gestört hat mich, dass es eine fiktive Geliebte in dem Roman gibt. Das hinterlässt im Hinblick auf die Echtheit der Person einen faden Beigeschmack.

Meine Bewertung: 4/5 Sternen. Bereits im Februar 2025 erscheint die Fortsetzung „Haribo - Goldene Zeiten brechen an“, worauf ich mich schon freue.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Toll zum Einstieg!

Blinde Rache - Lautlose Schreie - Brennende Narben
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Drei Bücher, eine Rezi — zwar bin ich erst durch Werbung für den neunten (!) Band der Mara Billinsky-Reihe auf selbige aufmerksam geworden, dann wollte ich die Reihe aber natürlich chronologisch korrekt ...

Drei Bücher, eine Rezi — zwar bin ich erst durch Werbung für den neunten (!) Band der Mara Billinsky-Reihe auf selbige aufmerksam geworden, dann wollte ich die Reihe aber natürlich chronologisch korrekt beginnen. Und da ich in der Onleihe meiner hiesigen Bücherei gleich die ersten drei Bände in einem mehr als 1000 Seiten umfassenden E-Book ausleihen konnte, habe ich sie auch in einem Zug (zeitweise war das auch sprichwörtlich korrekt) gelesen. Und bevor ich mich den weiteren sechs Bänden widme, erscheint die Rezension des ersten Drittels.

Klappentexte

Blinde Rache
Tattoos, schwarze Kleidung, raue Schale: Mara Billinsky eckt an. Auch bei ihren neuen Kollegen in der Frankfurter Mordkommission, von denen sie nur "die Krähe" genannt wird. Niemand traut Mara den Job wirklich zu, schon gar nicht ihr Chef, der sie lieber auf Wohnungseinbrüche ansetzt. Aber dann erschüttert eine brutale Mordserie die Mainmetropole. Mara sieht ihre Chance gekommen. Sie will beweisen, was in ihr steckt. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln – und kommt dem Täter dabei tödlich nah…

Lautlose Schreie
In Frankfurt wurden auf einem Feld  die vergrabenen Leichen von sieben Jugendlichen aufgefunden. Die Narben an ihren Körpern deuten auf ein Martyrium kurz vor dem Tod hin. Kommissarin Mara Billinsky will sich mit voller Kraft in die Ermittlungen stürzen. Doch mit ihrer Sturheit und ihren unkonventionellen Methoden verstört sie ihren Chef wie auch den neuen Staatsanwalt – und wird von dem Fall abgezogen. Als sie trotzdem weiterermittelt, kommt sie einem Verbrechen auf die Spur, das ihr das Blut stocken lässt.

Brennende Narben
Die Vergangenheit lässt der eigenwilligen Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky keine Ruhe. Der Mörder ihrer Mutter wurde nie gefunden. Zudem halten der Mord an einer Edel-Prostituierten und ein Bombenanschlag auf der Autobahn das gesamte Kripo-Team in Atem. Eines Tages erhält Mara eine anonyme Warnung: Der "Wolf" sei in der Stadt und im Visier habe er: sie! Als Mara endlich erkennt, dass sie und ihre Kollegen nur Spielfiguren in einem kaltblütigen Krieg sind, ist es fast zu spät...


Mara Billinsky ist eine untypische Polizistin: Tätowiert, Piercings, immer schwarz gekleidet, eigenwillig, ohne Respekt vor Autoritäten. Nach einigen Jahren in Düsseldorf kehrt sie nach Frankfurt in ihre Heimatstadt zurück, um bei der Mordkommission zu arbeiten. Dort hat man, nach einer schwierigen ersten Episode vor ihrer Zeit in Düsseldorf, nicht gerade auf sie gewartet. Als Einzelgängerin hat Mara Billinsky auch keinen herzlichen Empfang erwartet — dennoch macht ihr die Ausgrenzung ihrer Kollegen zu schaffen. Sie stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen, egal wie aussichtslos sie zunächst erscheinen mögen, welche Steine ihr in den Weg gelegt werden oder wie oft ihr gesagt wird, sie befinde sich auf dem Holzweg.

Während sie von ihren Kollegen mehr oder weniger offen „Krähe“ genannt wird, wird ihr zugewiesener Partner Jan Rosen bald „Spatz“ genannt — was ihn weit mehr trifft. Dass die beiden dennoch zu einem Team werden, ist weniger überraschend als es ihre konträr angelegten Charaktere zunächst scheinen lassen. Dass zudem einige Kapitel aus seiner Perspektive geschrieben sind und er im Laufe der Zeit eine Entwicklung nimmt, hat mir gut gefallen.

Die drei Bücher widmen sich jeweils einem oder mehreren Mordfällen, die stets in die organisierte Kriminalität führen — Mafia, Menschen- und Organhandel, Prostitution und Drogenschmuggel. Über die ersten drei Bände spannt sich ferner die Suche nach dem Mörder von Mara Billinskys Mutter, die Mara einst als Kind leblos in der Familienvilla im Frankfurter Westend vorfand.

Dass Mara Billinsky grundsätzlich aus der Oberschicht stammt, aber durch eine schwierige Kindheit und Jugend einen alles andere als geradlinigen Weg genommen hat, macht sie zu einem besonderen und vielschichtigen Charakter. Ich habe stets mit ihr mitgefiebert und konnte den Reader oft nicht aus der Hand legen. Die von Leo Born aufgebaute Spannung lag dabei für meinen Geschmack immer auf dem richtigen Level — nicht zu effektheischend und dennoch ein Pageturner.

Wir erfahren viel über Maras innere Zerrissenheit, die Dämonen ihrer Jugend und wie sie es wieder zurück in ein geregeltes (wenn man es denn so nennen kann) Leben geschafft hat. Warum sie dann allerdings mit bestimmten Typen im Bett gelandet ist, war für mich in einem Fall erst im Nachhinein und im anderen bisher gar nicht verständlich. Ansonsten steht die Jagd nach Mördern und anderen Verbrechern im Mittelpunkt und Mara Billinskys Risikofreude ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen zieht sich wie ein roter Faden durch die drei Bücher.

Es lässt mich schmunzeln, dass Autor Oliver Becker, der sich hinter dem Pseudonym Leo Born verbirgt, zunächst mit der „Krähentochter“, einer Reihe historischer Romane, Erfolge feierte, und dann mit der „Krähe“ im Thrillergenre ebenso reüssierte. Es ist zu lesen, dass er weder Thriller noch eine Reihe schreiben wollte und selbst vom Erfolg der Billinsky-Bücher überrascht sei — was zeigt, dass man in der Literatur einfach nicht planen und sich eine ganz eigene Dynamik ergeben kann.

Ich bin über die drei Bücher ein Mara Billinsky-Fan geworden, vergebe für die ersten drei Bände 4/5 Sternen und kann sie allen ans Herz legen, die einer starken, unkonventionellen Ermittlerin folgen wollen.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Freiheitsklausel mit Folgen

The Freedom Clause
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Zum Inhalt: Das Londoner Ehepaar Daphne und Dominic hat früh geheiratet und nach drei Jahren Ehe, wo sich der Alltag eingeschlichen hat und das Sexleben nahezu zum Erliegen gekommen ist, beschließen die ...

Zum Inhalt: Das Londoner Ehepaar Daphne und Dominic hat früh geheiratet und nach drei Jahren Ehe, wo sich der Alltag eingeschlichen hat und das Sexleben nahezu zum Erliegen gekommen ist, beschließen die beiden, ihre Ehe zu öffnen. Das Vorhaben ist an folgende Bedingungen geknüpft, die sogenannte „Freiheitsklausel“: Nur eine Nacht im Jahr, nicht zweimal mit derselben Person und Stillschweigen gegenüber allen anderen, auch unter dem Ehepaar.

Meine Aufmerksamkeit wurde schon durch das Cover geweckt, auf dem der Kopf einer sinnlichen Frau abgebildet ist und nach Sichtung des Inhalts war mir klar: Ich bin neugierig auf die Geschichte von Daphne und Dominic und gespannt darauf, ob ihre Beziehung stark genug für neue Erfahrungen ist.

Flüssig und gut zu lesen ist das Buch aus beiden Perspektiven geschrieben und umfasst fünf Jahre, in denen es um die Entwicklung der beiden Protagonisten, heiße bis lustige Bettszenen und leckere Rezepte geht, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Als eine Art Bewältigungsstrategie hat Daphne nämlich ihren Blog „Bekenntnisse einer hochemotionalen Köchin“ ins Leben gerufen, in dem sie neben Essen auch ihre Gefühle verarbeitet. Die Szenen lockern den Text deutlich auf und streuen eine große Portion Humor mit ein.

Daphnes Entwicklung von einer grauen Maus mit wenig Selbstwertgefühl zu einer starken, selbstbewussten Frau war inspirierend, aber auch etwas vorhersehbar. Der Charakter von Dominic hingegen blieb eher blass und wird zum klischeehaften Schwerenöter. Hier hätte ich mir mehr Facetten als schwarz und weiß gewünscht, auch wenn (oder weil) es ein Buch von einer Frau für Frauen ist.

Trotz allem war es schön zu lesen, wie offen Hannah Sloane mit dem Tabuthema „einvernehmlicher außerehelicher Sex“ umgeht und an der traditionellen Definition einer Ehe rüttelt. Ich vergebe 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Toller Reihenauftakt

Daughter of the Pirate King - Fürchte mein Schwert
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Spätestens seitdem ich die Filme von „Fluch der Karibik“ mit dem exzentrischen Captain Jack Sparrow (dessen Zitat diesem Buch vorangestellt ist) gesehen habe, weiß ich, ich mag Piratengeschichten. Deshalb ...

Spätestens seitdem ich die Filme von „Fluch der Karibik“ mit dem exzentrischen Captain Jack Sparrow (dessen Zitat diesem Buch vorangestellt ist) gesehen habe, weiß ich, ich mag Piratengeschichten. Deshalb war ich bei dem ersten Band der fantastischen „Pirate Queen“-Saga sofort mit an Bord.

Captain Alosa Kalligan ist die Hauptfigur der Geschichte und als Frau hat sie es gelernt, sich in dem typischen Männerberuf als Piratin durchzusetzen und eine Mannschaft aus starken Frauen hinter sich zu versammeln.

Außerdem ist ihr Vater kein geringerer als der Piratenkönig, der einen Spezialauftrag für sie hat. Bei ihrer Mission auf dem feindlichen Schiff kommt ihr allerdings der ziemlich attraktive Erste Maat Riden Jeskor in die Quere, der selbst gegen ihre Sirenenkräfte, die sie von ihrer Mutter geerbt hat, immun zu sein scheint.

Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte rund um das Abenteuer der furchtlosen Piratin Alosa gepackt und habe das Buch in einem Rutsch gelesen.

Levenseller schafft mit ihrem fesselnden Schreibstil eine piratenwürdige Atmosphäre, in der das Abenteuer in der Luft liegt.

Alosa und Riden liefern sich gnadenlose (Wort-)Gefechte und bilden den Grundstein für eine knisternde Enemies-to-Lovers-Geschichte mit Spaßfaktor und ohne Bettszenen, die ich nicht vermisst habe.

Die Autorin hat mit ihrer Protagonistin einen taffen Charakter mit Vorbildfunktion gezeichnet, gerade junge Leserinnen können davon profitieren.

Leider war die Geschichte vorhersehbar und mir hat der Überraschungsmoment gefehlt.

Trotzdem ist „Daughter of the Pirate King“ ein lesenswerter Auftakt einer Fantasyreihe und ich vergebe 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Nette Gruselgeschichte

Das flüsternde Haus
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Die Schlagworte „gruselige Villa“, „furchterregende Requisiten“ und „eine Stimme, die nach Hilfe ruft“ im Klappentext haben mich zu dem Buch greifen lassen und ich war gespannt, ob meine Erwartungen auf ...

Die Schlagworte „gruselige Villa“, „furchterregende Requisiten“ und „eine Stimme, die nach Hilfe ruft“ im Klappentext haben mich zu dem Buch greifen lassen und ich war gespannt, ob meine Erwartungen auf eine gruselige Geschichte erfüllt werden würden.

Vorweg muss ich die tolle Aufmachung des Buches loben. Wie das Vorgängerbuch (das von mir 4/5 Sternen erhalten hat) ist das Cover in schwarzen, roten und weißen Tönen gehalten und hat somit direkt einen Wiedererkennungseffekt. Es zeigt eine Treppe mit Filmrolle als Geländer und oben steht eine Person mit einem Schatten als Ungeheuer. Der Farbschnitt zeigt Filmrollen, die sich in das Buch hineinschlängeln und passen thematisch zur Geschichte.

Protagonistin Harry Adams ist alleinerziehende Mutter, chronisch abgebrannt und froh um den neuen Putzjob beim berühmten Filmregisseur Javier Castillo. In seiner Villa, die vollgestopft ist mit Kostümen und Requisiten aus seinen Horrorfilmen, merkt sie beim Abstauben dieser schnell, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Die Atmosphäre ist von Anfang an düster und mysteriös, was an dem unverkennbaren Schreibstil von Christina Henry liegt.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Harry und Javier erzählt und bruchstückchenhaft erfährt man mehr interessante, teils leider langatmige Details aus ihrer Vergangenheit.

In der Gegenwart passieren unerklärliche und gruselige Dinge und diese sind vor meinem inneren Auge wie ein Film abgelaufen. Trotzdem hatte ich rückblickend höhere Gruselerwartungen an das Buch und hätte mir mehr Tempo gewünscht.

Das Ende fühlte sich stimmig an und ich konnte die Buchdeckel zufrieden schließen.

Fazit: „Das flüsternde Haus“ ist eine nette Gruselgeschichte für zwischendurch und ich vergebe 4/5 Sternen.

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