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Veröffentlicht am 15.01.2020

atmosphärisches Buch mit zu perfekter Heldin

Der Hof der Wunder
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Paris 1823. Was wäre wenn? In „ Der Hof der Wunder“ ist die französische Revolution gescheitert. Der Adel lebt in Fülle und Reichtum, während neun Gilden die Stadt unter sich aufgeteilt haben.Nina Thenardier, ...

Paris 1823. Was wäre wenn? In „ Der Hof der Wunder“ ist die französische Revolution gescheitert. Der Adel lebt in Fülle und Reichtum, während neun Gilden die Stadt unter sich aufgeteilt haben.Nina Thenardier, die schwarze Katze, ist Mitglied der Diebesgilde. Ihr Vater hat ihre Schwester an die Gilde des Fleisches verkauft und auch ihrer Adoptivschwester Ettie droht ein böses Schicksal. Doch Nina kämpft. Erst um die eine, dann um die andere Schwester. Solche Kämpfe sind schon zu ruhigen Zeiten schwer. Eine erneute Hungersnot und der Beginn einer Revolution machen den Kampf aber noch schwerer und plötzlich sind nicht nur ihre Schwestern bedroht, sondern ganz Paris.


Wer dieses Buch in die Hand nimmt, der legt es so schnell nicht beiseite, denn das Layout ist wirklich toll. Paris im Hintergrund und die rot umrandete Krähe springen sofort ins Auge. Auch die Umschlaginnenseiten sind sehr schön und die Krähe zu Beginn jedes Kapitels gefiel mir immer besser.


„Der Hof der Wunder“ ist ein Retelling des Dschungelbuches gemischt mit Les Miserables. Die Gilden sind an das Dschungelbuch angelehnt, als Beispiel nenne ich nur die Gilde des Fleisches mit ihrem Chef dem Tiger und die Protagonisten tragen alle Namen aus les Miserables. Wahrscheinlich sind die Protagonisten aus diesem Grunde meist recht blass beschrieben und ihre Beschreibung geht nicht sonderlich in die Tiefe. Man kennt sie ja eigentlich schon. Was mir aber an Nina nicht gefiel war, dass sie zwar gottlob nicht wahnsinnig hübsch ist, aber dafür unglaublich geschickt, klug und bei allen Männern begehrt. Die waghalsigsten Manöver gelingen ihr und die Männer der Pariser Unterwelt, aber auch des Adels liegen ihr quasi zu Füßen. Ich hätte mich über ein wenig mehr Normalität des Charakters gefreut. Ich finde schon allwissende Erzähler oft schwierig, aber allwissende Protagonisten sind eine Steigerung, mit der ich schwerlich umgehen kann.


Die anderen Charaktere fand ich hingegen richtig gut. Sie ware sehr vielschichtig entworfen, hatten Ecken und Kanten und gewannen mein Herz oder auch meine Ablehnung im Sturm. Mit manchen hatte ich oft Mitleid, mehr als mit Nina. Ich glaube, die aderen Charaktere haben mich für ihre Perfektion sehr gut entschädigen können.


Ansonsten gefiel mir die Geschichte aber sehr gut. Sie ist sehr lebhaft geschrieben und ich konnte sofort eintauchen. Mir gefällt auch der hin und wieder auftretende Humor, der zwar sehr dezent ist, schließlich ist das Setting nicht sehr humorvoll, aber mich doch oft zum Schmunzeln brachte. So wird Nina beispielsweise einmal gebadet und regt sich über die Düfte und das Kämmen auf. Ich konnte mir die Szene sehr gut vorstellen und es war sehr angenehm, von einer Protagonistin zu lesen, die Glanz und Prunk mal nicht so berauschend findet, wie die Protagonisten so vieler anderer Bücher.


Das Buch ist sehr atmosphärisch geschrieben und es gelang mir stets, voll und ganz einzutauchen. Ich hatte von den einzelnen Protagonisten ein recht klares Bild vor Augen und auch der Hof der Wunder erschloss sich meinem inneren Auge. Ich mochte es sehr, dass die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt und Szenen einbaut, die man eigentlich nicht lesen möchte. Ein Bad in Exkrementen gehört beispielsweise dazu. Aber es passt perfekt ins Buch.


Alles in allem hat mir der Hof der Wunder sehr, sehr gut gefallen und ich liebte es, darin einzutauchen. Kester Grant hat mit ihrem Erstlingswerk ein wundervoll atmosphärisches Buch geschrieben, dass aber sicherlich nicht jedem Leser gerecht wird. Man muss sehr viel zwischen den Zeilen lesen, um es wirklich zu verstehen. Es ist ein besonderes Buch, aber gerade besondere Bücher passen nicht zu jedem. Ich hatte das Glück, dass dieses Buch mich völlig abgeholt hat und konnte es voll und ganz genießen.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Bayrisch- türkische Ermittlungen mit Schmunzelgarantie

Bülent Rambichler und der störrische Karpfen
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Strunzheim- ein beschaulicher Ort in Franken. Es könnte so friedlich und ruhig sein, hätten zwei ältere, neugierige Damen beim kneippen im Fischbecken nicht die Leiche des zweiten Bürgermeisters entdeckt. ...

Strunzheim- ein beschaulicher Ort in Franken. Es könnte so friedlich und ruhig sein, hätten zwei ältere, neugierige Damen beim kneippen im Fischbecken nicht die Leiche des zweiten Bürgermeisters entdeckt. Gut, dass der Sohn des Konkurrenten der Leiche bei der Polizei ist. Bülent Rambichler hat eine Aufklärungsquote von 100% ( ein Fall, ein Sieg) und wird von seinem besten Freund auf den Fall angesetzt. Bülent hasst zwar nichts mehr, als fernab des Schreibtisches zu ermitteln, aber da sein Vater und der zweite Bürgermeister keine Freunde sind und vor Kurzem noch Streit hatten, lässt er sich schweren Herzens doch überzeugen, die Ermittlungen aufzunehmen.


Als gezwungener Wahlbayer liebe ich bayrische Provinzkrimis. Bei diesem ist mir schon das Cover so dermaßen ins Auge gesprungen, dass ich ihn einfach lesen musste. So ein Wolpertinger Karpfen ist schon eine Augenweide. „Bülent Rambichler“ und der störrische Karpfen ist der zweite Fall des Ermittlers, aber man muss den ersten Band nicht kennen, um sofort in das Buch eintauchen zu können. Auf der Umschlaginnenseite werden die wichtigen Personen vorgestellt, aber selbst ohne das gelesen zu haben, kommt man gut ins Buch.


Anja Bogner schreibt unglaublich locker und humorvoll. Ich habe das Buch schon geliebt, bevor es wirklich angefangen hat. Auch die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben und erwachen vor dem inneren Auge sofort zum Leben. Man fühlt sich wirklich nach Strunzheim versetzt und kann problemlos in das Buch eintauchen.


Wie es sich für einen Provinzkrimi gehört, wird so einiges auf die Schippe genommen und das in einem herrlichen fränkisch, sodass man auf jeder Seite ein Grinsen im Gesicht hat. Die Geschichte selbst ist unblutig, spannend, lustig und nicht allzu durchschaubar. Es werden auch immer wieder kleine Geheimnisse aufgedeckt und die doch eher unkonventionellen Ermittlungsmethoden führen auch zu kleinen Problemen, sodass es beim Lesen nie langweilig wird.


Ich kann den „störrischen Karpfen“ jedem Fan von bayrischen Provinzkrimis ans Herz legen. Auch Fans von Rita Falks Eberhofer Reihe werden sicher Spaß mit Bülent haben, auch wenn der Eberhofer für mich unerreichbar bleibt. Es ist dennoch schön, auch mal andere Menschen kennenzulernen, denn Bayern hat durchaus Potential für mehr schrullige Ermittler.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Der Brieffeind

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Eine haters to lovers RomCom zum Thema Briefe schreiben? Da war ich sofort dabei, schreibe ich selbst doch seit über 20 Jahren Briefe und liebe meine Brieffreundinnen sehr. Das Buch war also wie für mich ...

Eine haters to lovers RomCom zum Thema Briefe schreiben? Da war ich sofort dabei, schreibe ich selbst doch seit über 20 Jahren Briefe und liebe meine Brieffreundinnen sehr. Das Buch war also wie für mich gemacht.

Naomi und Luca sind beides sehr dickköpfige und besondere Charaktere, sonst hätte die jahrelange Brieffeindschaft, in der sie sich Beleidigungen an den Kopf werfen, nicht funktioniert. Auch Jake und Anne sind sehr sympathisch, wobei Anne mir manchmal ein wenig zu involviert und Jake fasst zu perfekt ist. Ich mochte aber alle auf Anhieb und fand deswegen auch schnell in die Geschichte hinein.

Das Buch lässt sich locker- leicht lesen, wie man es bei RomComs ja auch gewohnt ist und eignet sich perfekt für Abende, an denen man nach stressigen Tagen abschalten muss. Es gibt viel zu lachen, zu schmunzeln, der Spice kommt auch nicht zu kurz und ich fühlte mich stets gut unterhalten. Natürlich sind die Briefe, die sich die beiden geschrieben haben, teilweise sehr derb und unter der Gürtellinie. Aber man muss da einfach bedenken, dass das für beide ok und eine Art Wettkampf war.

Die Auflösung war mir tatsächlich schon vor der Hälfte des Buches klar, was aber meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat. Einzig Naomis Verhalten hat mich an manchen Stellen etwas genervt, aber auch damit kann ich leben.

Gerade für Briefe Schreiber und haters to lovers Fans eine wunderschöne RomCom, die mir richtig gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Wunderschönes Kochbuch

Japan vegan
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Japan vegan ist ein wahrer Schatz für vegane Freunde der japanischen Küche und alle, die es werden wollen.

Ich liebe es, durch schön gestaltete Kochbücher zu blättern und dieses hier wollte ich kaum ...

Japan vegan ist ein wahrer Schatz für vegane Freunde der japanischen Küche und alle, die es werden wollen.

Ich liebe es, durch schön gestaltete Kochbücher zu blättern und dieses hier wollte ich kaum ans den Händen legen. Man bekommt wirklich sofort Lust, die Rezepte nachzukochen. Da wir uns nicht alle mit den typischen japanischen Zutaten auskennen, werden die wichtigsten gesondert vorgestellt. Mir hat das sehr geholfen.

Besonders gefallen hat mir, dass unter jedem Rezept die passende Saison steht, denn saisonales Kochen ist, meiner Meinung nach, unglaublich wichtig. Die Bilder machen Lust auf Nachkochen und die Rezepte sind klar verständlich und einfach nachzukochen. Wer nicht gerade in der Nähe eines gut sortierten asiatischen Supermarktes wohnt, wird bei einigen Rezepten etwas Probleme bei der Beschaffung der Zutaten haben. Es ist also definitiv kein Kochbuch für spontane Gelüste.

Mir hat es sehr gut gefallen und die nachgekochten Gerichte haben auch wirklich gut geschmeckt.

Veröffentlicht am 10.10.2024

Hat mir gut gefallen

Flucht nach Karlsbad
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Meine Familie ist eng mit der Karlsbader Gegend verbunden und ich liebe die echten Karlsbader Oblaten, deswegen habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut. Es hat mir auch sehr gut gefallen.

Burgl ...

Meine Familie ist eng mit der Karlsbader Gegend verbunden und ich liebe die echten Karlsbader Oblaten, deswegen habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut. Es hat mir auch sehr gut gefallen.

Burgl ist eine sehr interessante Persönlichkeit, auch wenn ich es ein wenig langweilig finde, wenn Figuren zu perfekt sind. Ein paar Macken mehr hätten ihr sicher gut getan. Dennoch macht es großen Spaß, sie auf ihrem Weg von der Schwester des Dorfkrämers in die große Stadt zu begleiten und ich finde es durchaus schön, dass mal wieder ein Buch ohne Liebesgeschichte auskommt. In diesem ersten Band geht es wirklich nur um Burgls Entwicklung und gerade in Karlsbad hat sie mir gut gefallen.

Die Situation der Frauen zur damaligen Zeit ist sehr gut dargestellt, Die Macht der Mitgift, die noch sehr wichtig ist und die die Wahl des Ehemannes eben doch nicht ganz frei lässt, kommt gut zur Geltung, auch wenn dem Buch ein paar Wiederholungen weniger gut getan hätten. Ich finde es zwar gut, wenn gewisse Sachen immer mal wieder wiederholt werden, da ich nicht immer die aufmerksamste Leserin bin, aber hier nahm es in der ersten Hälfte des Buches doch etwas überhand.

Die einfache Sprache mit dem manchmal durchschimmernden Dialekt passt sehr gut zum Buch und ermöglicht es, schnell durch die Seiten zu fliegen und wirklich in das Buch einzutauchen. Die Geschichte ist gut aufgebaut und ich fühlte mich stets gut unterhalten. Es ist sicher kein Highlight, aber hat mir dennoch gefallen und ich werde auch den zweiten Teil lesen.

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