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Veröffentlicht am 15.09.2016

Theo

Das Seehaus
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Auf dem Mittsommernachtsfest der Familie Edevane verschwindet der kleine Theo, der Sohn der Familie, spurlos, bis heute liegt dieses Ereignis wie ein Schatten über der Familie. Sadie die in London einer ...

Auf dem Mittsommernachtsfest der Familie Edevane verschwindet der kleine Theo, der Sohn der Familie, spurlos, bis heute liegt dieses Ereignis wie ein Schatten über der Familie. Sadie die in London einer Suspendierung bei der Polizei zuvorkommt und ihren Urlaub einreicht, entdeckt beim Joggen das Anwesen der Familie am See. Sadie spürt sofort, dass dort etwas Schreckliches passiert sein muss und beginnt zu recherchieren.
Mir hat der neue Roman von Kate Morton gut gefallen, die Autorin schafft es wirklich sehr gekonnt die beiden Zeitebenen miteinander zu verweben. Am Anfang war ich noch ein wenig skeptisch, aber Kate Morton hat mich am Ende überzeugt. Was zu Beginn noch nach einem losen Faden aussah, erweist sich am Ende doch als ein nötiger Hilfsfaden, um das Gesamtwerk zu Ende weben zu können.
Besonders gut gefallen hat mir der Spannungsaufbau innerhalb des Romans. Im Laufe der Geschichte nehmen die Ereignisse immer mehr an Fahrt auf, zum Schluss ist es so, dass man fast atemlos die letzten Kapitel liest. Die Auflösung des Rätsels um den kleinen Theo endete zumindest für mich mit einer Überraschung, dieses Ende hätte ich bei der Hälfte des Romans so nicht erwartet. Aber es ist ein würdiges Ende für diesen Roman, der dem Leser ein gutes Gefühl gibt, wenn man die letzte Seite umblättert.
Ich muss gestehen, dass ich mit der jungen Alice nicht so viel anfangen konnte (sie erzählt vornehmlich den Erzählstrang 1933), wie mit der „alten“ Alice, die eine gefeierte Krimiautorin Englands ist. Die junge Alice war mir ein wenig zu naiv und unbeschwert dargestellt, die die feinen Schwingungen innerhalb ihrer Familie nicht wahrnimmt.
Sadie, aus deren Perspektive vornehmlich der Erzählstrang im Jahr 2003 erzählt wird war mir gleich sympathisch. Sie hält sich nicht an Regeln, sondern vertraut auf ihren Instinkt und ihr Gefühl, für sie steht immer der Mensch im Vordergrund, nicht irgendwelche Regeln oder Vorschriften.
Der Schreibstil von Kate Morton ist sehr angenehm zu lesen, erzählende Passagen und Dialoge stehen in einem guten Verhältnis und halten so die Geschichte lebendig und flüssig. Die Gestaltung des Buches ist sehr geschmackvoll, das Cover spiegelt sehr gut die Düsternis wieder, die in der Familie Edevane Einzug gehalten hat, als Theo spurlos verschwand. Das Buch ist mit einem Lesebändchen und einem „Ex Libris“ ausgestattet, was den positiven Gesamteindruck abrundet.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung an alle, die gerne Familiensagas auf zwei Zeitebenen lesen und dabei einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommen wollen. Gute Unterhaltung ist hier garantiert.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Spannender historischer Krimi

Tod in der Speicherstadt
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Ein historischer Krimi gepaart mit allen Komponenten die ein solcher für ein kurzweiliges Lesevergnügen braucht. Hauke Sötje ein junger Kommissar aus Kiel wird zu einem Fall in Hamburg gerufen. Ein Sohn ...

Ein historischer Krimi gepaart mit allen Komponenten die ein solcher für ein kurzweiliges Lesevergnügen braucht. Hauke Sötje ein junger Kommissar aus Kiel wird zu einem Fall in Hamburg gerufen. Ein Sohn der mächtigen und wohlhabenden Kaffeefamilie Bellingrodt wird tot in der Elbe aufgefunden. Der Firmenpatriarch Wilhelm Bellingrodt reagiert sehr erbost über die Ermittlungen von Hauke Sötje und versucht schnell in den Alltag überzugehen. Gleichzeitig arbeitet Sophie die Freundin von Hauke als Gouvernante für eine junge Frau namens Clara, die Tochter des Konsuls Winter. Dabei soll sie diese bei der Einführung in die gehobene Gesellschaft vorbereiten. Doch Sophie lässt ein Ereignis, was sie erlebt, nicht zur Ruhe kommen. Alsbald gerät sie unbewusst in den Fall von Hauke oder ist es alles ganz anders?Eine spannende Geschichte beginnt.

Hauke Sötje ist ein stringenter Mann, der sich nur ungern von den Ermittlungen abbringen lässt. Manchmal ist er etwas zu fokussiert auf die Details und übersieht in manchen Fällen das wesentliche. Seine Partnerin Sophie hingegen ist eine Frau, die keineswegs dem damaligen Rollenbild entspricht. Sie ist sehr selbstbewusst und versucht oft zum Leidwesen von Hauke ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Sehr atmosphärisch und bildhaft ist der Schreibstil der Autorin. Sie schafft es mit ihrer Erzählweise das Kopfkino der Leserinnen und Leser sehr gut in Fahrt zu bringen. Gut und detailliert beschreibend habe ich mich in dem Fall wiedergefunden. Auch die Spannung ist gut portioniert und keimt immer wieder dezent in den einzelnen Erzählpassagen auf. Die gesellschaftlichen Themen sind neben dem Rollenbild der Frau vor allem die damaligen Arbeitsbedingungen sowie das Schicksal der Ärmsten in der Bevölkerung. Dabei hat die Autorin die Themen meiner Meinung äußerst gut in die Geschichte eingebaut. Das Ende des Romans war auch in sich sehr schlüssig gewesen. Auch wenn ich an der einen Stelle doch überrascht worden bin. Ein sehr schöner und spannend erzählter Kriminalroman, der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Ein Buch mit einer besonderen Botschaft

Das kleine Hotel, wo Wünsche wahr werden
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Ein wunderbares Buch mit einer besonderen Botschaft, auf die man sich vielleicht einfach mal einlassen sollte.

Ein paar positive Gedanken könnten doch unserem Leben nicht schaden, oder? Was wäre, wenn ...

Ein wunderbares Buch mit einer besonderen Botschaft, auf die man sich vielleicht einfach mal einlassen sollte.

Ein paar positive Gedanken könnten doch unserem Leben nicht schaden, oder? Was wäre, wenn wir uns weniger Sorgen machen würden und stattdessen einfach eine positive Grundstimmung in unserem Leben hätten? Klingt gut? Dann sollte man dieses Buch unbedingt lesen!

Eine wunderbare Geschichte über die Macht unserer Gedanken und kleinen Tricks wie wir unser Leben ohne viel Aufwand positiver ausrichten können. Sie hat mich zutiefst berührt und zum Nachdenken gebracht. Denn Grübeln hat den Wenigsten von uns wohl tatsächlich mal weitergeholfen, oder? Nach Lösungen zu suchen und vielleicht einfach darauf zu vertrauen, dass alles gut wird, wie es auch das Kölner Lebensmotto sagt (et hätt noch immer jot jejange), schon eher, oder?

Wir begeben uns mit der Erzählerin auf eine wunderbare Reise und lernen beeindruckende (fiktive) Menschen kennen, die zumindest mich sehr inspiriert haben. Wie viel Mut haben wir etwas Neues zu beginnen? Oder anders gefragt: Wie oft verharren wir in unserem Alltag und verlieren so den Blick für die besonderen Dinge in unserem Leben?

Das Buch arbeitet mir sehr vielen visuellen Bildern und spricht den Leser / die Leserin immer mal wieder direkt an. Dazu ist es auch noch wunderbar gestaltet, schöne Zeichnungen und der eine oder andere Notizzettel heben die wichtigen Botschaften hervor. Zudem gibt es Meditationen und Checklisten zum Ausfüllen, was wirklich heißt mit dem Buch zu arbeiten.

Eine Leseempfehlung für alle die neugierig sind und sich mehr positive Vibes in ihrem Leben wünschen. Ich werde die 21-Tage Challenge auf jeden Fall mal ausprobieren, denn zu verlieren hat man nichts, man kann schließlich nur gewinnen.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Was ist die Wahrheit?

Die Könige von Babelsberg
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Was ist die Wahrheit? Ist sie real greifbar oder doch eher Fiktion? Oder ist das Leben wie ein Film, der es schafft, die Wahrheit in einem geschickten Mantel von Illusionen zu verschleiern?

Diese Fragen ...

Was ist die Wahrheit? Ist sie real greifbar oder doch eher Fiktion? Oder ist das Leben wie ein Film, der es schafft, die Wahrheit in einem geschickten Mantel von Illusionen zu verschleiern?

Diese Fragen haben sich mir bei diesem sehr schön und interessant konzipierten Roman aufgetan. Der junge Kommissar Walter Beneken wird zu einem besonderen Fall gerufen. Eine sehr übel zugerichtete Frauenleiche wird in dem Anwesen des berühmten Filmregisseurs Fritz Lang Im Berlin des Jahres 1920 aufgefunden. Es handelt sich um die Ehefrau des Regisseurs, der zusammen mit der Drehbuchautorin Thea von Harbour in der Wohnung vorgefunden wird. Die Obrigkeiten sind sich einig, dass die Ehefrau sich selbst das Leben genommen hat. Beneken wird sehr schnell misstrauisch und stürzt sich in den Fall. Schon bald muss er erkennen, dass das Suchen nach der Wahrheit seine Tücken hat.

Walter Beneken ist ein ehrgeiziger junger Kommissar, der an die Gerechtigkeit glaubt. Er ist innerlich noch sehr ungefestigt und klammert sich mehr oder minder an seine Arbeit. Seine Mutter gibt ihm Halt, wirkt aber auch manchmal als Last für sein Leben. Fritz Lang lebt in seiner eigenen Welt und die Arroganz steht ihm als erfolgreichen Regisseur ins Gesicht geschrieben. Doch er und Thea haben mich im Laufe der Erzählung das ein oder andere Mal auch überrascht. Sehr dicht und atmosphärisch ist der Schreibstil des Autors. Er hat es geschafft dem Thema eine interessante Geschichte zu verleihen. Ganz besonders überrascht hat er mich mit einem Aspekt der heute als noch aktuelles Thema bezeichnet werden kann. Diese Sonderbarkeit hat er sehr gut in die Geschichte eingebaut, was der Dramatik eine besondere Wendung verleiht. Auch hat mir gut gefallen, inwieweit einige Charaktere es geschafft haben, dass sie einem plötzlich fast sympathisch erscheinen, auch wenn ich dabei das fast betonen möchte.

Ein Lob an den Autor für eine interessant konzipierte Geschichte über einen besonderen Skandal im “deutschen Hollywood” der 20iger Jahre.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Einfühlsame Geschichte

Zu viele Männer
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Ruth Rotwax, eine Jüdin und Anfang 40, möchte eine ganz besondere Reise mit ihrem Vater machen. Sie begibt sich mit ihrem Vater Edex Rotwax auf eine Reise in seine ehemalige Heimat Polen. Dort angekommen ...

Ruth Rotwax, eine Jüdin und Anfang 40, möchte eine ganz besondere Reise mit ihrem Vater machen. Sie begibt sich mit ihrem Vater Edex Rotwax auf eine Reise in seine ehemalige Heimat Polen. Dort angekommen merken beide, dass Ihnen eine ganz besondere Reise bevorsteht. Doch Edith lernt schnell, dass ihr Vater anders wirkt als sie ihn kennt. Beide müssen auf ihrer Reise so ihre Erfahrungen machen. Die Reise ist aufwühlend für beide erst recht, als sie an die Orte der Familie reisen und schließlich nach Auschwitz. Im Buch erzählt die Autorin die einzelnen Sachverhalte sehr ausführlich und man bekommt sehr detailliert die Gedankenwelt von Ruth mit. Für mein Empfinden ist die Geschichte humorvoll. An der ein oder anderen Stelle musste ich beim Lesen sehr schmunzeln. Sehr emotional aber nicht überbordend ist die Erzählung und oft stehen die Dialoge zwischen den beiden Hauptdarstellern für sich. Eine sehr einfühlsame Erzählung über die Vergangenheit, und was sie mit Menschen macht. Manche wollen diese verdrängen doch schaffen es nicht wirklich. Eine Story über die Aufarbeitung von Traumata und der Frage, woher man eigentlich kommt. Das Buch kann darauf durchaus eine Antwort geben.

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