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Veröffentlicht am 20.12.2017

Eine Schülerin bringt sich um

Das Lied vom Tun und Lassen
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Die Reaktionen und das Leben an der Schule und drumherum, vorher und vor allem nachher, werden aus drei Perspektiven geschildert: vom Musik- ud Englischlehrer Immanuel Mauss, einem verwitweten Idealisten, ...

Die Reaktionen und das Leben an der Schule und drumherum, vorher und vor allem nachher, werden aus drei Perspektiven geschildert: vom Musik- ud Englischlehrer Immanuel Mauss, einem verwitweten Idealisten, der mit seinen Schülern auf Du und Du ist und wirklich versucht, auf sie einzugehen - sowohl im Alltag, als auch bei besonderen Ereignissen, wie der von ihm angebotenen Radtour durch Nordengland. Mauss ist einfühlsam, versucht zu verstehen, hadert mit seinem eigenen Schicksal und dem von anderen

Vom noch recht jungen Schulinspektor Johannes Engler, der sozusagen die Außensicht hineinbringt: er besucht die Schule erst nach dem traurigen Ereignis und ist damit empirisch gesehen am ehesten auf Augenhöhe mit dem Leser. Er ist für vieles offen, wirkt noch recht unfertig - auch die Inspektion ist quasi nur ein Zwischenjob. Obwohl er bereits Vater ist und die Dreißig schon lange überschritten hat, ist er noch nicht im Erwachsenenleben angekommen

Und von Clarissa, der Mitschülerin der Toten: obwohl sie keine Freundin war, nimmt der Verlust quasi ihr ganzes Leben ein, durchdringt Träume, Gedanken wie auch die Realität.

Ein tolles Thema, ein spannendes Buch - so schien es mir. Ein passendes Titelbild, eine vom Autor liebevoll gestaltete Website, auf der die im Buch vorkommenden, von den Schülern geschriebenen Liedtexte musisch umgesetzt wurden.

Doch ach, ich tat mich unendlich schwer, in dieses Buch reinzukommen und am Ball zu bleiben.Der Autor kann schreiben, sicher: jeder der drei Teile trägt seinen eigenen Stempel, transportiert der Charakter der erzählenden Person. Was also fehlt: für mich ist die Geschichte viel zu wenig packend, ich bin nicht hineingekommen, sondern habe bis zum Ende auf Erkenntnisse, den Clou, auf ein oder mehrere I-Tüpfelchen gewartet - kurzum, ich habe mich gelangweilt. Aus meiner Sicht konnte dieses Buch nicht mit anderen Romanen zum Thema Schule, bspw. "Der Hals der Giraffe" von Judith Schalansky oder "Schweigeminute" von Siegfried Lenz, in dem es auch um einen Todesfall geht, mithalten. Ob es daran liegt, dass Jan Böttcher nicht faszinieren vermag? Ich weiss es nicht. Vielleicht fehlt mir nur ganz einfach der Zugang zu seinen Gedanken und seinem Stil!

Veröffentlicht am 17.11.2024

Marnie und Michael

Zwei in einem Leben
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Ich bin echt froh, dass ich die beiden weder im echten Leben kenne, noch die Chance habe, sie jemals kennenzulernen. So ein lästiges Pack! Mir sind sie beide wahnsinnig auf die Nerven gegangen, ...

Ich bin echt froh, dass ich die beiden weder im echten Leben kenne, noch die Chance habe, sie jemals kennenzulernen. So ein lästiges Pack! Mir sind sie beide wahnsinnig auf die Nerven gegangen, Marnie noch deutlich mehr als ihr späterer Traummann.

Wie kann man sich bei einer Wanderung so hantieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das in Deutschland tun würde, haben die Menschen in UK echt so wenig Wandererfahrung?

Wenn nicht (was ich glaube), liegt das Problem beim Autoren, dem ich sowas eigentlich nicht zutraue: Ich habe schon mehrere Bücher von David Nicholls gelesen, manche waren ganz ok, andere waren eher mittel, jedes hatte einen gewissen Charme. Bei diesem weiß ich es nicht, weil ich es irgendwann einfach zugeklappt habe. So ein überflüssiges Buch, das Einzige, was mir daran gefiel, war die geplante Wanderstrecke und die Erläuterungen dazu, die jedoch ziemlich knapp ausfielen.

Nein, dieses Buch kann ich wirklich niemandem empfehlen, ich kann nur davor warnen. Sonst ist man definitiv selbst schuld an seiner Misere!

Veröffentlicht am 20.02.2024

Geordnet? Ein frommer Wunsch!

Geordnete Verhältnisse
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Faina ist eine Emigrantin aus Rußland jüdischer Abstammung, die in den 1990er Jahren nach Deutschland, ins Ruhrgebiet, kommt. Freunde zu finden, ist nicht leicht für sie.

Nur einer interessiert ...

Faina ist eine Emigrantin aus Rußland jüdischer Abstammung, die in den 1990er Jahren nach Deutschland, ins Ruhrgebiet, kommt. Freunde zu finden, ist nicht leicht für sie.

Nur einer interessiert sich für sie, nämlich Philipp, der, was Freundschaft und Geborgenheit angeht, ein absolutes Schattendasein führt.

Zusammen sind sie stark, können einander vertrauen, sind füreinander da. Oder? Irgendwann gerät die Bindung ins Bröckeln, löst sich auf, entsteht wieder...

Aber etwas hat sich verändert, bestimmte Seiten haben sich an den beiden verändert, sie quälen einander und es ist vor allem Philipp, der sich irgendwann an überhaupt keine Regeln mehr hält. Erst nimmt sein Respekt vor der Freundin ab (wobei das umgekehrt bis zu einem gewissen Punkt ebenfalls der Fall ist), dann verschwindet die Distanz komplett.

Irgendwann konnte ich der Logik der Handlung nicht mehr folgen, wobei wahrscheinlich genau dieser Effekt erzielt werden sollte - nichts war mehr nachvollziehbar. Für viele sicher sehr einleuchtend, ich hingegen habe mich in diesem Buch verloren und weder mich noch die Handlung wiedergefunden. Leider nicht meine Lektüre!

Veröffentlicht am 01.01.2024

Winterliebe, aber keine Buchliebe

Winterliebe in Cornwall
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Bei mir jedenfalls nicht, denn diese beiden kleinen romantischen Geschichten blieben so sehr an der Oberfläche hängen, wie es nur sein konnte. Vor allem die erste um Joy, die sich selbstlos um ihre Eltern ...

Bei mir jedenfalls nicht, denn diese beiden kleinen romantischen Geschichten blieben so sehr an der Oberfläche hängen, wie es nur sein konnte. Vor allem die erste um Joy, die sich selbstlos um ihre Eltern kümmert, wobei ihr eigenes (Liebes)Leben komplett auf der Strecke bleibt. Die zweite um Anwältin Sarah ist geringfügig inhaltsreicher.

Beide verlaufen jedoch nach Schema F: die beiden jungen Damen verschlägt es - jeweils allein und sehr kurzfristig - in ein Dorf Cornwall - in beiden jeweils dasselbe, nämlich Port Willis. Dort begegnen beide jeweils einem ganz besonderen Mann (auch jeweils ein anderer, denn es geht hier ausgesprochen anständig zu). Der Rest der jeweiligen Geschichte widmet sich jeweils dem Hin und Her, ob man sich denn auf diese Liebe einlassen sollte.

Ich muss gestehen, ich war froh, als es dann irgendwann ausgelesen war!

Veröffentlicht am 30.04.2023

Hat mich nicht erreicht

Die Herzchirurgin
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Vorneweg: obwohl der Plot nicht der originellste ist, habe ich mir durchaus etwas davon versprochen. Vor allem in Bezug auf Spannung und Emotionen.

Leider bin ich in beiden Fällen enttäuscht ...

Vorneweg: obwohl der Plot nicht der originellste ist, habe ich mir durchaus etwas davon versprochen. Vor allem in Bezug auf Spannung und Emotionen.

Leider bin ich in beiden Fällen enttäuscht worden - der noch junge Autor Jack Jordan hielt sich an gängige Erzählstrukturen in Bezug auf die schon etwas ausgelutschte Handlung.

Auch wenn er sich im Hinblick auf die Erzählstruktur durchaus etwas überlegt hatte: erzählt wird aus der Sicht dreier Frauen: der Hauptfigur, einer Herzchirurgin und Mutter, deren Sohn entführt wird, einer Krankenschwester in derselben Klinik und einer Polizistin.

Doch das macht aus meiner Sicht den Kohl auch nicht mehr fett, denn die Handlung ist so dermaßen absehbar, dass man das Buch ab der Mitte - oder sogar noch eher - hätte selbst weiterschreiben können und zwar ganz im Sinne des Autors. Und auch der Stil war jetzt nicht so besonders, dass es mich aus den Socken gehauen hätte. Nein, Jack Jordan ist kein Name, den ich mir merken möchte!

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