Fantasievolle Geschichte mit spannendem Setting
Als Hexe hat Kosara viel Erfahrung im Kampf gegen die gefährlichen Monster, die ihre Stadt in jeder Neujahrsnacht heimsuchen. Doch als der Zmey sie zu jagen beginnt, sieht sie sich gezwungen, ihren Schatten ...
Als Hexe hat Kosara viel Erfahrung im Kampf gegen die gefährlichen Monster, die ihre Stadt in jeder Neujahrsnacht heimsuchen. Doch als der Zmey sie zu jagen beginnt, sieht sie sich gezwungen, ihren Schatten gegen eine illegale Passage über die Mauer in die Nachbarstadt zu tauschen, in der die Monster nicht in der Lage sind, ihr zu folgen. In Belograd wird Kosara bald von einer Krankheit befallen, die schattenlose Hexen oft tötet. Nur die Wiedererlangung ihrer Magie kann sie heilen...
Tage einer Hexe ist eine fantasievolle, von slawischer Folklore inspirierte Geschichte mit einzigartigen Monstern und einem spannenden Setting. Die düstere Stadt Chernograd ist durch eine Mauer von der Außenwelt abgeschnitten, das Leben dort scheint beschwerlich, von Armut geprägt und zum Jahreswechsel lebensbedrohlich, da gefährliche Monster in die Stadt einfallen. In Belograd hingegen blüht der Handel, die Stadt wirkt bunt und voller Energie. Die gegensätzliche Atmosphäre der beiden Orte ist sehr gut getroffen, leider sind die Charaktere sehr flach und die Geschichte weist einige Ungereimtheiten und Längen auf. Kosara ist eine durchaus sympathische Hauptfigur, aber für eine erfahrene und kampferprobte Hexe verhält sie sich manchmal sehr naiv und widersprüchlich. Es ist schwer nachvollziehbar, dass sie sich trotz anfänglicher gegenteiliger Beteuerungen plötzlich von ihrem Schatten und damit der Quelle ihrer Macht trennt, um dem Zmey zu entkommen, obwohl sie sich jahrelang gegen ihn behaupten konnte. Hier fehlen der Hintergrundgeschichte gerade zu Beginn wichtige Details, um die Beziehung zwischen Kosara und dem Zmey richtig einschätzen zu können. Auch die Liebesgeschichte erreicht den Leser/die Leserin nicht, da Asen als Figur recht blass bleibt und seine Motive lange unklar sind.
Alles in allem eine phantasievolle und stellenweise durchaus spannende Geschichte, der es jedoch an Details und vielschichtigen Charakteren mangelt. Auch einige logische Brüche in der Handlung sorgen dafür, dass die Geschichte nur bedingt begeistern und berühren kann, aber dennoch dank der interessanten Handlungsorte und Monster gut unterhält.