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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Gemütliche Herbstromanze

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Jeanie sieht mit an, wie ihr Chef einen durch Stress erzeugten Herzinfarkt erleidet und stellt für sich selbst fest: So soll es mit ihr nicht enden. Da kommt es ganz gelegen, dass ihre Tante ihr das Pumpkin ...

Jeanie sieht mit an, wie ihr Chef einen durch Stress erzeugten Herzinfarkt erleidet und stellt für sich selbst fest: So soll es mit ihr nicht enden. Da kommt es ganz gelegen, dass ihre Tante ihr das Pumpkin Spice Café in Dream Harbor schenkt. Jeanie ergreift die Chance auf einen Neuanfang in der Kleinstadt als willkommene Alternative zu ihrem Job am Schreibtisch.
Einer der ersten Menschen, die sie aus Dream Harbor kennenlernt, ist der attraktive Farmer Logan, der offenbar gar nicht so viel von den Kleinstadtbewohnerinnen und dem Tratsch hält, sonder eher für sich bleibt.
Doch auch er hat Jeanie wahrgenommen, fühlt sich zu ihr hingezogen und lässt sich durch sie von seinen Routinen abbringen. Auch die Bewohner
innen von Dream Harbor sind froh, dass sie endlich wieder Zeit im Pumpkin Spice Café verbringen können.

Laurie Gilmore hat mit "Meet me in autumn" eine gemütliche herbstliche Liebesgeschichte verfasst. Das Buch war wegen des einfachen Stils sehr leicht und schnell zu lesen. Erzählt wurde wechselnd aus Logans und Jeanies Perspektive, sodass wir einen guten Einblick in die jeweiligen Gedanken und Handlungen bekommen.
Durch das Kleinstadtsetting sind die Figuren sehr klischeebehaftet dargestellt und auch Logan und Jeanie handeln sehr vorhersehbar.
Der Plot war für mich nicht überraschend und das Ende sehr erwartbar. Für den Herbst mochte ich jedoch das gemütliche Flair des Pumpkin Spice Café, die Entwicklung von der Liebesbeziehung und einfach ein paar schöne Lesestunden zu haben.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Sehr gelungene Erzählung von Überlebenden

Bright Young Women
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An einem Samstag des Jarhes 1978 verschafft sich ein Mann Zugang in ein Studentinnenwohnheim und bringt mehrere Bewohnerinnen auf brutale Weise um. Pamela überlebt diesen Angriff und sieht für einen kurzen ...

An einem Samstag des Jarhes 1978 verschafft sich ein Mann Zugang in ein Studentinnenwohnheim und bringt mehrere Bewohnerinnen auf brutale Weise um. Pamela überlebt diesen Angriff und sieht für einen kurzen Moment sogar das Gesicht des Angreifers. Dieser wird anschließend als einer der berüchtigsten Serienmörder der USA gesucht und wird im Laufe der Zeit sehr bekannt.

Jessica Knoll legt den Fokus hier auf die Betroffenen und gibt ihnen eine Stimme. Der Täter wird hier namentlich nicht genannt, auch wenn wahrscheinlich alle wissen, um wen es hier geht, und bekommt keine Aufmerksamkeit über seine Täterschaft als solche hinaus und ihm wird auch keine greifbare Persönlichkeit verliehen - erzählt werden hier die Geschichten der Überlebenden.
Da Pamela damals die wichtigste Zeugin war, den Überfall beschrieben, ihre toten Mitbewohnerinnen und sogar den Täter gesehen hat, ist sie diejenige, auf der das Phantombild beruht. Ihren Worten wird jedoch wenig Gehör geschenkt und so wird im Laufe der Jahre nach 1978 auch deutlich, wie viele Frauen bereits sterben mussten und welche Taten hätten verhindert werden können, wäre Pamela und den anderen Frauen mehr Glauben geschenkt worden.

Jessica Knoll schreibt flüssig, spannend und stellt die überlebenden Frauen, ihre Pespektiven und die Konsequenzen ihrer Leben in den Mittelpunkt. Es geht also bei dem Thriller nicht darum, herauszufinden, wer der Täter war, sondern den Betroffenen zuzuhören - und im besten Fall auch von weniger gelungenen Reaktionen zu lernen. Auch Ruth, die zweite Frau, die hier als Erzählerin auftritt und ihre Geschichte teilt, bekommt eine immer wichtigere Rolle innerhalb des Gesamtgeschehens.
Erzählt wird auf diversen Zeitebenen, dabei geht Jessica Knoll nicht chronologisch und sprunghaft vor. Manchmal brauchte ich einen Moment, um mich zu orientieren, aber ich mochte den Stil gern und fand es so auch abwechslungsreicher und interessanter zu lesen.

Ein feministicher und gesellschaftskritischer Ansatz, mit dem Jessica Knoll hier von den Überlebenden und den Umgang mit ihnen erzählt. Ich kann das Buch jedemjeder Leserin empfehlen, die sich für Crime und Betroffenen-/Überlebendenperspektiven interessiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 13.11.2024

Aufarbeitung von Traumata

Dem Sturm entgegen
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Enya passiert in einer verregneten Nacht eine Unfallstelle, an der ein Teenager angefahren wurde. Durch ihren Einsatz kann der Junge wiederbelebt und ins Krankenhaus transportiert werden. Enya lebt mit ...

Enya passiert in einer verregneten Nacht eine Unfallstelle, an der ein Teenager angefahren wurde. Durch ihren Einsatz kann der Junge wiederbelebt und ins Krankenhaus transportiert werden. Enya lebt mit ihrem Sohn und ihrem Mann in einer Villa, gemeinsam leiten sie eine HausärztInnenpraxis. Doch die Unfallnacht verändert Enyas Leben komplett. Sie trennt sich und zieht aufs Land, um dort Ruhe und Frieden zu finden. Doch auch in dieser Abgeschiedenheit wird sie von der Unfallnacht heimgesucht und muss nun gegen ihre inneren Dämonen und ihre eigenen Traumata kämpfen, die sie seit knapp 30 Jahren in sich trägt.

Cecelia Ahrens Bücher verknüpfe ich oftmals mit Übernatürlichem, doch hier spielen eher Mystik bzw. alte irische Lehren eine Rolle. Ihr Schreibstil ist flüssig und gerade das erste Drittel hat mich gepackt. Die beiden letzten Drittel haben mich dann etwas verloren. Ich konnte Enyas Denken und Handeln nicht wirklich nachvollziehen und fand einige Elemente und Zusammenhänge wenig glaubhaft. Trotzdem mochte ich, dass Enyas sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Traumata auseinandersetzt und denke, dass einige Leser
innen mit Cecelia Ahrens Methode und Verbildlichung viel anfangen können.

Veröffentlicht am 01.11.2024

Selbstfindung zweier Menschen

Die Unvollkommenheit des Glücks
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"Die Unvollkommenheit des Glücks" erzählt von Ana und Lew, die zwei völlig verschiedene Leben führen. Ana wird nach einer längjährigen Beziehung wegen einer jüngeren Frau verlassen und Lew meldet sich ...

"Die Unvollkommenheit des Glücks" erzählt von Ana und Lew, die zwei völlig verschiedene Leben führen. Ana wird nach einer längjährigen Beziehung wegen einer jüngeren Frau verlassen und Lew meldet sich freiwillig als Kampfjetpilot für den Krieg. Während Ana sich auf die Suche nach ihrer Berufung sowie einer sinnvollen Tötigkeit macht und ihre Arbeit in einem Waisenhaus beginnt, muss Lew die Konsequenzen einer Befehlsverweigerung tragen.

Ich kannte noch kein Buch von Clara Maria Bagus und war daher sehr gespannt. Den Klappentext empfand ich schon als intensiv und schwermütig und auch der Buchtitel lässt darauf schließen, dass Ana und Lew keine leichten Wege gehen. Ich mochte den Schreibstil gern, habe gern die wechselnden Perspektiven von Ana und Lew gelesen und konnte auch nachvollziehen, welche Veränderungen sich in ihren Gedankenwelten und Einstellungen zum Leben getan haben.
Ana und Lew haben sich schon einmal in einem Hotel getroffen und kommen Jahre später wieder zueinander, ohne das je erwartet zu haben. Ich mochte die Auflösung sehr gern und fand es sehr passend für das vorangehende Geschehen.

Veröffentlicht am 01.11.2024

Weniger seicht als erwartet

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Erin sortiert aus und stellt dabei versehentlich auch ihr Lieblingsbuch mit ihren Anmerkungen in einen öffentlichen Bücherschrank. Als ihr dieses Missgeschick auffällt, findet sie "Wer die Nachtigall stört" ...

Erin sortiert aus und stellt dabei versehentlich auch ihr Lieblingsbuch mit ihren Anmerkungen in einen öffentlichen Bücherschrank. Als ihr dieses Missgeschick auffällt, findet sie "Wer die Nachtigall stört" glücklicherweise noch im Bücherschrank - allerdings mit neuen Anmerkungen, die ihre kommentieren. Der Verfasser der Anmerkungen, James, lädt sie in ein neues Buch ein, in dem bereits seine Anmerkungen warten. Und so lesen und schreiben die beiden sich durch diverse Bücher und lernen dabei nicht nur die bekannten Werke aus anderen Perspektiven kennen, sondern auch sich selbst und so werden aus vermeintlich Fremden Menschen, die sich in die Worte desder anderen verlieben.

Tessa Bickers' Grundidee, dass sich zwei leidenschaftliche Leser
innen durch die gemeinsame Lektüre und Besprechung von Büchern näherkommen, gefällt mir sehr gut. Aufgrund des Klappentextes habe ich eine lockere, seichte Liebesgeschichte erwartet. Einerseits habe ich die auch bekommen. Andererseits hat Bickers auch schwermütige Themen wie Tod, Trauer, Verlust, Mobbing, psychische Erkrankungen und Selbstzweifel in den Roman eingearbeitet. Diese Aspekte sind gut eingearbeitet und wurden größtenteils gut aufgefangen. Allerdings fehlte mir zu Erin bis zum Schluss der Zugang und ich konnte sie nicht erreichen. James hingegen fand ich sympathisch und mochte auch seine Entwicklung innerhalb des Romans.

Ich würde gern sagen, dass es sich um eine lockere, unterhaltsame Liebesgeschichte handelt, die ich gerade zur kälteren Jahreszeit gut empfehlen kann. Allerdings empfehle ich die Lektüre nur denjenigen, die auch mit den zuvor genannten Themen gut umgehen können.