Cover-Bild Das Kind mit den stummen Augen
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 335
  • Ersterscheinung: 11.11.2024
  • ISBN: 9783746641287
Lena Rohn

Das Kind mit den stummen Augen

Roman

Eine Geschichte, die erzählt werden muss: der Roman über die Kinderverschickung  

Nachdem ihre Ehe an einem unerfüllten Kinderwunsch zerbrochen ist, stürzt sich Theresa Dormbach in die Arbeit im Teehandelshaus, das sie zusammen mit Mutter und Tante betreibt. Dort tritt der Journalist Jonas von Bergen in ihr Leben. Erst geht es nur um einen Artikel über die Geschichte des Teehauses. Doch bei der Recherche dafür findet Theresa Hinweise auf eine zweite Schwester ihrer Mutter, über die nie jemand gesprochen hat. In einem Kinderkurheim im Teutoburger Wald muss in den 60er Jahren Schreckliches passiert sein. 

Ein berührende und spannende Geschichte über ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegszeit

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2024

Kinderverschickung

0



Lena Rohn hat für den Roman,
Das Kind mit den stummen Augen, perfekt recherchiert. Das Thema
Kinderverschickung war schon oft in der Presse.
Kinder wurden gerne für sechs Wochen zur Kur geschickt, ...



Lena Rohn hat für den Roman,
Das Kind mit den stummen Augen, perfekt recherchiert. Das Thema
Kinderverschickung war schon oft in der Presse.
Kinder wurden gerne für sechs Wochen zur Kur geschickt, wenn sie etwas mager waren.
Ich wurde selber im Alter von neun Jahren zu so einer Kur verschickt. Aber Gott sei Dank ging es bei uns human zu. Wir wurden nicht gequält. Das einzige was mir zu schaffen machte, war, das sechs Wochen ziemlich lang wurden.Die Protagonistin Ina wurde gemeinsam mit ihren beiden jüngeren Schwestern verschickt. Karla ist erst vier Jahre alt. Wenn man da bedenkt, wenn Ina zusehen muss, wenn Karla misshandelt wird, das ist furchtbar.
Die Autorin hat das ganze genau dargestellt. Die Kinder hatten da ein Trauma, das auch ihre Erwachsenzeit belastet.
Die Träume kommen immer wieder.
Das Buch hat mich sehr interessiert und mitgenommen. Ich hoffe das durch die Bekanntmachung dieser Zustände so etwas nicht mehr vorkommt.
Es ist ein lesenswertes Buch.

Veröffentlicht am 11.11.2024

Alptraum

0

Theresa führt mit ihrer Mutter Inga und ihrer Tante Martha das renommierte Teehandelshaus Drees, einen traditionellen Familienbetrieb in Emden. Allerdings bräuchte es dringend einiger Modernisierungen, ...

Theresa führt mit ihrer Mutter Inga und ihrer Tante Martha das renommierte Teehandelshaus Drees, einen traditionellen Familienbetrieb in Emden. Allerdings bräuchte es dringend einiger Modernisierungen, möchte man nicht ewig nur auf den bestehenden Kundenstock bauen. Als Jonas von Bergen einen Zeitungsartikel über die Geschichte des Hauses verfassen soll, um neue Kunden anzulocken, stoßen Theresa und der eifrige Journalist auf Hinweise in Richtung eines Kinderkurheimes im nahen Teutoburger Wald. Dort soll Schreckliches passiert sein, ein Alptraum, der Inga und Martha bis heute verfolgt?

Ein unheimliches Gedicht von Rainer Maria Rilke stimmt uns ein auf eine unfassbare Geschichte, und doch steckt so viel Wahrheit in diesem Roman, der uns schon beim Lesen Gänsehaut beschert. Aber von Anfang an: Wir lernen Theresa, Inga und Martha kennen und ihre Sorgen um das Teehaus, welches sich schon seit mehreren Generationen im Familienbesitz befindet. Beim Versuch, diesen an die heutige Zeit anzupassen, stößt Theresa vor allem bei ihrer Tante auf Ablehnung, aber auch ihre Mutter will lieber nach vorne blicken anstatt in der Vergangenheit zu wühlen. Warum, das erfahren wir mittels Rückblenden in den Winter 1964, in dem drei kleine Mädchen im Alter von vier, sechs und knapp neun Jahren aufbrechen in ein Kinderkurheim mit dem schönen Namen Waldesglück. Was sich dort zuträgt, ist heute zwar nichts Neues, erschüttert den Leser aber dennoch mit jeder einzelnen Zeile über menschenunwürdige Zustände und schlimmste Bestrafungen im Rahmen schwarzer Nachkriegspädagogik.

Überaus lebendig schildert Lena Rohn die Geschehnisse auf beiden Zeitebenen, wobei natürlich die Vergangenheit noch viel eindrücklicher im Gedächtnis des Lesers hängen bleibt ob der Dramatik, die hier vorherrscht. Aber auch die Jetzt-Zeit mit Theresa hat ihre Berechtigung und bietet einen sehr schönen Rahmen, der schlussendlich Hoffnung gibt auf Versöhnung und Aufarbeitung, denn – wie schon im Buch erwähnt – hat es noch sehr lange gedauert, bis Gewalt an Kindern auch per Gesetz verboten worden ist.

Ein berührendes und aufwühlendes Buch zum Thema Kinderheime in den 1960er-Jahren, das mit der Kulisse des Teehauses zu einem lesenswerten Ganzen verschmilzt und aufregende Lesemomente bereithält. Ich spreche eine Empfehlung aus für alle Interessierten, die sich auch mit schwierigen Szenen auseinandersetzen können und so den Kindern von damals eine Stimme verleihen.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Unglaublich, wie lange die Taten ungesühnt blieben

0

Theresa Dormbach hängt immer noch an ihrem Exmann. Mit Arbeit versucht sie ein wenig Normalität in ihren Alltag zu bringen. Da kommt ihr das Geschäft wie gerufen. Das ist ein Teeladen, der von ihrem Urgroßvater ...

Theresa Dormbach hängt immer noch an ihrem Exmann. Mit Arbeit versucht sie ein wenig Normalität in ihren Alltag zu bringen. Da kommt ihr das Geschäft wie gerufen. Das ist ein Teeladen, der von ihrem Urgroßvater ins Leben gerufen wurde. Leider mangelt es momentan an Kunden und ein neues Konzept soll diesen Mangel aufheben. „Das Kind mit den stummen Augen“ erzählt aber auch die Geschichte eines vergessen Kindes.

Das kurzweilige Buch konnte mich recht gut unterhalten. Für mich besonders interessant waren die Erzählungen, die vom Kinderheim im Teutoburger Wald handelten. Immer mehr Bücher gibt es darüber und immer mehr Betroffene trauen sich an die Öffentlichkeit. Das ist gut so. Nein, hier kommt es nicht nur auf eine eventuelle Abfindung an. Viel wichtiger ist doch, dass solche unmenschlichen Aktionen nie mehr passieren dürfen.

Ich vermute, dass es sich bei dem hier beschriebenen Haus um das „Kinderkurheim Johannaberg“ in Berlebeck handelt. Wie aktuell das Thema ist zeigt auch, dass namhafte Sender es aufgriffen und Interviews mit Betroffenen machten. Diese wurden dann später veröffentlicht. Ein wenig kommt in diesem Buch auch zum Ausdruck, wie Medikamententests durchgeführt wurden. Mehr will ich aber nicht verraten. Lesen Sie selbst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2024

Verschickungskinder

0

Der Teeladen läuft nicht. Theresa, ihre Mutter und Tante haben Umsatzprobleme. Die ältere Generation sträubt sich gegen Neuerungen, also geht Theresa einen anderen Weg. Ein Journalist soll einen werbeträchtigen ...

Der Teeladen läuft nicht. Theresa, ihre Mutter und Tante haben Umsatzprobleme. Die ältere Generation sträubt sich gegen Neuerungen, also geht Theresa einen anderen Weg. Ein Journalist soll einen werbeträchtigen Artikel verfassen. Der möchte die Historie einbringen, das ist verständlich. Nicht verständlich ist, warum er sich so an einem alten Foto, auf dem ein kleines Kind zu sehen ist, festbeißt. Er jagt vehement der Geschichte des kleinen Kindes nach …
Der Leser steigt also in Ingas Trauma ein und erfährt, was es mit dem kleinen Mädchen auf sich hat. Diese Storyline ist interessant und hätte den Umweg über einen übereifrigen und übergriffigen Journalisten nicht gebraucht. Auch Theresas Verhalten ist respektlos.
Dabei sind die geschilderten Ereignisse in Kinderheimen bzw. bei den Kinderkuren so bedeutsam, dass sie stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollten.
Verschickungskinder wurden mit NS- Methoden betreut. Das ist bewiesen und fürchterlich. Wissen darüber muss dazu führen, dass ein solches Geschehen nicht einmal ansatzweise wiederholt wird und Betroffenen hilft, die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Die Vermischung zweier völlig unterschiedlicher Themen mochte ich nicht. Doch der Vergangenheitsteil ist emotional mitnehmend geschrieben und wichtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2024

Erschütternde Geschehen

0

Erzählt wird die Geschichte von Theresa, die mit ihrer Mutter und ihrer Tante ein Teehandelshaus in Emden betreibt. Um den Umsatz anzukurbeln, soll der Journalist Jonas von Bergen einen Artikel über die ...

Erzählt wird die Geschichte von Theresa, die mit ihrer Mutter und ihrer Tante ein Teehandelshaus in Emden betreibt. Um den Umsatz anzukurbeln, soll der Journalist Jonas von Bergen einen Artikel über die Historie des Hauses schreiben. Dazu beginnt Theresa zu recherchieren und stößt schon bald auf Hinweise, dass ihre Mutter einmal zwei Schwestern gehabt haben muss. Und sie erfährt von einem Kinderkurheim, in dem in den 1960er Jahren dramatisches geschah.
In zwei sich abwechselnden Zeitsträngen begleitet der Leser die Recherche von Theresa. Wobei mich die Geschichte der Vergangenheit wesentlich mehr berührt hat, als die der Gegenwart. Es ist erschütternd, was sich damals, auch in der Realität, in diesen Heimen abgespielt hat, wie man auch in vielen Überlieferungen nachlesen kann. Lena Rohn hat die Erlebnisse der drei noch sehr jungen Schwestern lebendig und nachvollziehbar beschrieben. Mehr als nur einmal liefen mir Schauer über den Rücken und Tränen des Mitgefühls ließen mich beim Lesen innehalten. Es ist eine Geschichte voller Dramatik und Emotionen, die ans Herz geht. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere